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Juckreiz in der Schwangerschaft: Ursachen und die besten Tipps

Blutungen in der Schwangerschaft

Eure Haut juckt, spannt, ist gerötet oder vielleicht habt ihr sogar einen Ausschlag? Juckreiz in der Schwangerschaft kann für Betroffene äußerst unangenehm und belastend sein. In den meisten Fällen von juckender Haut liegen jedoch harmlose Ursachen vor, die für euch und euer Baby ungefährlich sind.

Juckreiz zählt zu den weniger schönen Veränderungen, in der sonst so spannenden und schönen Schwangerschaft. Zwar tritt juckende und trockene Haut nicht so häufig auf wie andere Schwangerschaftsbeschwerden, wie beispielsweise Sodbrennen oder Wassereinlagerungen, ist aber dennoch nicht minder lästig.

Mögliche Ursachen von Juckreiz

Euer Körper ist in der Schwangerschaft vielen Veränderungen ausgesetzt. So auch eure Haut. Bei einigen Schwangeren betrifft der Juckreiz den ganzen Körper, bei anderen wiederum jucken vor allem der Bauch, die Brustwarzen, die Beine, die Fuß- und Handflächen oder aber auch der Intimbereich. Egal wo es juckt, der Drang sich ständig kratzen zu müssen ist zum Haare raufen!

Doch woran liegt es, dass eure Haut juckt und sich trocken anfühlt? Juckreiz in der Schwangerschaft kann unterschiedliche Ursachen haben. Meist ist eine Überdehnung der Haut Grund für den lästigen Juckreiz, aber auch eine sogenannte Schwangerschaftsdermatose tritt bei Schwangeren hin und wieder auf. Zudem lagert der Körper während der Schwangerschaft sehr viel Wasser ein, was trockene Haut sowie Juckreiz begünstigt.

Neben der Hormonumstellung führt die zunehmende Überdehnung der Haut, unter anderem natürlich durch den wachsenden Babybauch sowie die größer werdenden Brüste, zu einem Juckreiz. Dies erklärt, dass der Juckreiz oft ab dem 2. Drittel der Schwangerschaft und vor allem am Bauch sowie den Brustwarzen auftritt.

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Zudem verändert sich die Pigmentierung der Haut und Dehnungsstreifen können entstehen. Diese treten vorzugsweise im Bereich des Bauches, den Brüsten sowie an den Hüften auf und werden durch die Gewichtszunahme und das stark beanspruchte Bindegewebe ausgelöst.

Auch die vermehrte Schweißbildung in der Schwangerschaft führt, vor allem bei trockenen Hauttypen, zu juckenden Hautpartien. Durch die hormonelle Veränderung wird euer Körper stärker durchblutet, um nicht nur euch, sondern auch euer Baby ausreichend zu versorgen. Das Ergebnis ist eine erhöhte Schweißproduktion und ein damit einhergehender Juckreiz sowie Hautirritationen.

Eine Schwangerschaftsdermatose als Ursache für den Juckreiz

Bei einer Schwangerschaftsdermatose handelt es sich um eine Hauterkrankung, die während der Schwangerschaft auftreten kann und nach der Entbindung wieder verschwindet. Der juckende Hautausschlag ist in der Regel an den Stellen zu finden, an denen sich Dehnungsstreifen bilden können. Dabei wird zwischen der atopischen und polymorphen Schwangerschaftsdermatose unterschieden.

Die atopische Schwangerschaftsdermatose tritt bei Schwangeren häufiger und vor allem im ersten und zweiten Trimester auf. Sie macht sich durch juckende, sehr trockene und gerötete Hautstellen am Bauch, Dekolleté, Gesicht, in den Kniekehlen sowie in den Ellenbeugen bemerkbar. In selteneren Fällen bilden sich zudem kleine Pusteln und Knötchen. Die Hauterkrankung ist erblich veranlagt und betroffene Schwangere neigen häufig zu Heuschnupfen oder Neurodermitis.

Eine atopische Schwangerschaftsdermatose lässt sich sehr gut behandeln und ist weder für euch, noch für euer Ungeborenes gefährlich. Euer Frauenarzt kann euch zum Beispiel lindernde Salben mit einem geringen Kortison-Anteil oder andere Präparate verschreiben. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit bei weiteren Schwangerschaften erneut an der atopischen Schwangerschaftsdermatose zu erkranken, stark erhöht und kann zudem an euer Kind weitergegeben werden.

Die polymorphe Schwangerschaftsdermatose hingegen, welche auch unter dem Namen PUPP(P) bekannt ist, tritt vorwiegend im letzten Drittel der Schwangerschaft auf und ist durch einen juckenden Ausschlag mit Pusteln sowie quaddelartigen Knötchen gekennzeichnet. Vor allem Erstgebärende sowie Frauen mit einer Mehrlingsschwangerschaft erkranken häufiger an dieser Form der Hauterkrankung.

Der juckende Ausschlag tritt dabei in der Regel zuerst an den Dehnungsstreifen auf, welche daraufhin verstärkt jucken, sich röten und sogar leicht anschwellen können. Anders als bei der atopischen Schwangerschaftsdermatose können sich nach einigen Wochen zudem stecknadelkopfgroße Bläschen sowie schuppige und krustige Rötungen bilden.

Gefährlich ist auch diese Form der Hauterkrankung weder für euch, noch für euer Kind. Und eine weitere gute Nachricht: Die polymorphe Schwangerschaftsdermatose tritt bei einer weiteren Schwangerschaft nur äußerst selten wieder auf.

Allerdings ist es auch hier unabdinglich euren Frauenarzt zurate zu ziehen. Dieser wird euch ein schwangerschaftsgeeignetes Präparat verschreiben, welches für eine Verbesserung der Symptome sorgt.

Weitere Ursachen für einen Juckreiz in der Schwangerschaft:

Eine falsche Ernährung: Bei schwangerschaftsbedingtem Juckreiz solltet ihr auf eine fettarme Ernährung achten. Auch Lebensmittel, die entzündungshemmende Bitterstoff enthalten, sind nicht nur gut für eine funktionierende Verdauung, sondern können Juckreiz vorbeugen. Bitterstoffreich sind beispielsweise Artischocke, Linsen, Ingwer, Granatapfel und Löwenzahn. Auch ein Pfefferminztee enthält viele Bitterstoffe und ist in einer normalen Dosierung in der Schwangerschaft unbedenklich. 

Und noch eine freudige Nachricht: Auf Schokolade müsst ihr während der Schwangerschaft nicht verzichten. Allerdings solltet ihr auf die gesündere dunkle Bitterschokolade umsteigen. Diese ist laut einer Studie nicht nur lecker, sondern die enthaltenen Flavonoide im Kakao verbessern die Funktion der Plazenta und senken das Risiko einer Präeklampsie. Also greift zu!


Himbeerblätter-Tee: Kurz vor dem errechneten Geburtstermin wird häufig ein wehenfördernder und entspannend wirkender Himbeerblätter-Tee getrunken. Bei einigen Schwangeren kann der Tee allerdings einen Juckreiz auslösen. Reagiert eure Haut sensibel auf den Tee, könnt ihr auf andere wehenfördernde Tees umsteigen. Besprecht dies allerdings zuvor mit eurer Hebamme, um mögliche Nebenwirkungen auszuschließen. 


Schwangerschaftsakne: Auch wenn ihr vor der Schwangerschaft keine Probleme mit unreiner Haut hattet, kann sich eine Schwangerschaftsakne entwickeln und zu einem Juckreiz führen. Durch die erhöhte Hormonproduktion nimmt auch die Talgproduktion zu und führt zu verstopften Poren, unreiner und fettiger Haut und kann Pickel sowie Akne hervorrufen.

Calciummangel: Ist euer Körper nicht mit genügend Calcium versorgt, kann dies zu Juckreiz führen, denn Calcium reguliert unter anderem den Wasserhaushalt eures Körpers. Ist dieser gestört, kann es zu trockener und juckender Haut kommen.

Calciumreiche Lebensmittel sind Joghurt und Käse, Hülsenfrüchte, Spinat, Brokkoli und Mangold. Bevor ihr auf Calcium in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zurückgreift, solltet ihr zuerst mit eurem Frauenarzt sprechen. 


Scheidenpilz: Dieser kann durch den Hefepilz Candida ausgelöst werden und macht sich vor allem durch einen stark juckenden Intimbereich sowie Ausfluss bemerkbar.
Tipps und Hausmittel, um den Juckreiz in der Schwangerschaft zu lindern

Die wichtigste vorbeugende Maßnahme bei Juckreiz während der Schwangerschaft ist, dass ihr eure gereizte Haut nicht weiter austrocknet und sie stattdessen mit einer Extraportion Feuchtigkeit versorgt.

Wir haben euch wertvolle Tipps sowie Hausmittel zusammengestellt, die den Juckreiz lindern:

Feuchtigkeitskick für eure Haut: Rückfettende sowie feuchtigkeitsspendende Körperlotionen sind das A und O gegen trockene Haut und Juckreiz. Bewährt haben sich reichhaltige Cremes und Salben mit Urea, Aloe Vera, Hamamelis und pflanzlichem Glycerin. Diese verbessern den Feuchtigkeitsgehalt der Haut nachhaltig und vor allen Dingen lindern sie den Juckreiz. Verwendet die Lotion mindestens zweimal täglich. 

Auch reichhaltige und pflegende Körperöle, die am besten auf die noch feuchte Haut aufgetragen werden, sorgen für viel Feuchtigkeit.


Milde Waschlotionen: Einige alkalische Seifen lassen eure Haut austrocknen und zerstören die Fettschicht. Verwendet zum Duschen oder zum Waschen lieber PH-hautneutrale sowie milde und hautfreundliche Seifen und Waschlotionen. 


Auf austrocknende Pflegeprodukte, die Alkohol sowie Duft- und Konservierungsstoffe enthalten, solltet ihr bei trockener Haut generell verzichten. 


Keine heißen und langen Duschen: Ausgiebige Bäder oder langes und zu häufiges Duschen zerstören das natürliche Hautfett eures Körpers. Die natürliche Schutzbarriere der Haut wird regelrecht abgewaschen und die Haut beginnt zu jucken und trocknet aus. Bei Juckreiz solltet ihr deshalb kurze und lauwarme Duschen vorziehen, um euren Körper nicht zu sehr auszutrocknen. 

Klamotten aus Naturfasern: Synthetische Kleidungsstücke können den Juckreiz verschlimmern und begünstigen. Eure Kleidung sollte deshalb aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Viskose, Leinen oder Seide hergestellt sein und zudem locker sitzen. Ansonsten gelangt zu wenig Luft an eure juckende Haut und es entsteht eine unnötige Reibung.

Weitere hilfreiche Tipps:
Versorgt eure Haut bereits von innen mit Feuchtigkeit. Trinkt dafür täglich mindestens 2,5 Liter und erweitert euren Speiseplan um Lebensmittel wie Avocado, Nüsse, Chia- und Leinsamen, Olivenöl, Lachs, Spinat sowie frisches Obst.

Das fällt bei einem Juckreiz natürlich schwer, aber versucht euch nicht zu kratzen. Dies verschlimmert den Juckreiz und im schlimmsten Fall bleiben sogar Narben zurück.

Da der Juckreiz bei Stress zunimmt, solltet ihr versuchen diesen so gut es geht von euch fernzuhalten. Um Abschalten zu können, haben sich regelmäßige Entspannungsübungen sowie Meditation bewährt.

SOS-Tipps bei starkem Juckreiz:
Apfelessig und Kokosöl: Bei stark juckender und trockener Haut könnt ihr eure Haut mit Apfelessig behandeln. Apfelessig ist ein wahres Allroundtalent: Er bringt den PH-Wert eurer Haut wieder ins Gleichgewicht und wirkt antiseptisch. Gebt Apfelessig auf einen Wattepad oder Waschlappen und betupft die betroffenen Stellen.

Lasst den Apfelessig eine halbe Stunde einwirken und wascht ihn anschließend mit lauwarmen Wasser ab. Das Gleiche könnt ihr übrigens auch mit Zitronensaft durchführen, da dieser auch antiseptisch und entzündungshemmend ist. Bei empfindlicher Haut solltet ihr allerdings lieber beim Apfelessig bleiben.

Um den Effekt zu verstärken, könnt ihr eure Haut anschießend mit Kokosöl einreiben. Kokosöl ist sehr hautverträglich und bildet einen Schutzfilm auf eurer Haut, der den Juckreiz lindert.

Müsst ihr bei einem Juckreiz einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen ist Juckreiz während der Schwangerschaft nicht mit Risiken für euch und euer Baby verbunden und verschwindet nach der Geburt wieder. Bei starkem Juckreiz und Rötungen solltet ihr jedoch einen Arzt aufsuchen, da es sich eventuell um die gut behandelbare und harmlose atopische oder polymorphe Schwangerschaftsdermatose handeln könnte.

Vorsicht ist allerdings bei massivem und vor allem nächtlich auftretenden Juckreiz, ohne sichtbare Hautveränderungen geboten. Hierbei könnte es sich um eine Schwangerschaftscholestase handeln, die vermehrt ab dem dritten Schwangerschaftstrimester auftritt. Diese seltene Leberfunktionsstörung ist gefährlich für euer Baby und muss unbedingt behandelt werden.

Fazit

Jeder, der ihn schon mal hatte weiß wie unangenehm juckende Haut sein kann. In den meisten Fällen ist der Juckreiz jedoch harmlos und kann mithilfe unserer Tipps und Hausmittel gelindert werden. Bei einem starken Juckreiz oder Hautausschlag solltet ihr allerdings einen Arzt aufsuchen. Dieser kann euch wirksame Präparate verschreiben kann, die zudem schwangerschaftsfreundlich sind.

Alles Gute für die weitere Schwangerschaft!

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