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Sodbrennen in der Schwangerschaft: Symptome, Hausmittel & die besten Tipps

Blutungen in der Schwangerschaft

Die gesamte Schwangerschaft ist von vielen Veränderungen, Aufregung, natürlich auch manchmal von Sorgen, aber vor allem von absolutem Mutterglück geprägt. Ihr spürt neues Leben in euch heranwachsen, der Körper verändert sich zusehends und die Vorfreude auf euer Baby steigt von Tag zu Tag.

Die Schwangerschaft könnte wirklich so schön sein. Wären da nur nicht die störenden Begleiterscheinungen, die beinahe jede werdende Mama im Laufe ihrer Schwangerschaft zu spüren bekommt. Neben Wassereinlagerungen in den Beinen gehört Sodbrennen zu den häufigsten Beschwerden, die während einer Schwangerschaft auftreten können.

Vor allem das letzte Drittel der Schwangerschaft ist bei über der Hälfte der Schwangeren von Sodbrennen begleitet. Einige Studien sprechen sogar davon, dass bis zu 70 Prozent der werdenden Mamis im Laufe der Schwangerschaft unter Sodbrennen leiden.

Zwar ist Sodbrennen für euch und euer Baby harmlos, jedoch kann es, vor allem wenn es häufig und über einen längeren Zeitraum andauert, sehr unangenehm sein und die Freuden der Schwangerschaft trüben. In seltenen Fällen kann starkes Sodbrennen die Zähne angreifen und die Speiseröhre entzünden. Dieser Reflux, wie das Sodbrennen auch genannt wird, muss dann auf jeden Fall ärztlich behandelt werden.

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Gerade nachts im Liegen, wenn sich der Körper eigentlich von den Strapazen des Alltags und der zunehmend anstrengender werdenden Schwangerschaft erholen sollte, macht sich das Sodbrennen besonders bemerkbar. Und das, obwohl der Schlaf, je näher der Geburtstermin rückt, sowieso immer unruhiger wird und viele Schwangere zusätzlich an Schlafstörungen leiden.

Wie kommt Sodbrennen überhaupt zustande?

Sodbrennen wird oft durch eine fettreiche und scharfe Ernährung, zu viel Süßigkeiten, kohlensäurehaltigen Getränken, Stress, Kaffee, Alkohol, Zigaretten sowie Übergewicht ausgelöst. Bei Schwangeren, die für das Wohl ihres Schatzes besonders auf eine gesunde Ernährung wert legen, wird das Sodbrennen jedoch durch andere Gründe hervorgerufen.

Dadurch, dass die Gebärmutter im Laufe der Schwangerschaft immer größer wird, drückt diese verstärkt auf die inneren Organe und insbesondere auf euren Magen. Das führt dazu, dass der säurehaltige Mageninhalt nach oben gedrückt wird und der ätzende Verdauungssaft wieder zurück in Richtung Speiseröhre fließt und dabei die empfindlichen Schleimhäute reizt. Je mehr euer Liebling an Größe zunimmt, umso weniger hat also euer Magen Platz. Dies erklärt, dass Schwangere vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft unter dem unangenehmen und brennenden Gefühl leiden.

Auch sind die Hormone am Sodbrennen nicht ganz unschuldig, denn während der Schwangerschaft unterliegt euer Körper starken Hormonschwankungen. Die Plazenta produziert vermehrt Progesteron, welches in erster Linie die angespannte Uterusmuskulatur lockern soll. Allerdings sorgt das Hormon Progesteron auch dafür, dass sich der wichtige Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre lockert und nicht mehr ausreichend gespannt ist. Somit gelangt der Magensaft leichter wieder nach oben in der Speiseröhre.

Ein weiterer Grund für das nach oben drücken von Magensaft und das Verursachen von Sodbrennen ist, dass euer gesamter Verdauungstrakt sozusagen auf Sparflamme arbeitet, indem Progesteron die Kontraktionen eures Magens reduziert. Kein Wunder eigentlich, euer Körper hat mit der Schwangerschaft und den damit einhergehenden Veränderungen, auch wirklich viel zu tun.

Symptome: Wie macht sich Sodbrennen bemerkbar?

Die Intensität und die Häufigkeit von Sodbrennen ist natürlich von Schwangeren zu Schwangeren verschiedenen. Zudem kommt es darauf an, wie sehr eure Speiseröhre belastet wird. Während einer besonders stressigen Phase, kann sich das Sodbrennen verstärken und häufiger auftreten.

Doch wie äußert sich Sodbrennen überhaupt? Sodbrennen ist in den meisten Fällen mit einem brennenden und unangenehmen Schmerz hinter dem Brustbein verbunden. Dieses Brennen steigt von dem Oberbauch, durch die Speiseröhre bis in den Hals und Rachen und ist oft mit einem bitteren und sauren Aufstoßen verbunden. Die Symptome können vor allem im liegenden Zustand verstärkt auftreten, da der säurehaltige Magensaft dann leichter zurückfließen kann.

Weitere Anzeichen von Sodbrennen:

  • Völlegefühl und Magendruck
  • Starker Speichelfluss
  • Häufiges Räuspern sowie eine heisere und belegte Stimme
  • Kloß im Hals
  • Schluckbeschwerden
  • Unangenehmer, säuerlicher Geschmack im Mund
  • In schlimmen Fällen: Magenkrämpfe nach dem Essen, Brust- sowie Halsschmerzen

Wie ihr Sodbrennen vorbeugen könnt

Kleine Veränderungen in eurem Tagesablauf sowie in der Ernährung können oft schon dabei helfen, dem lästigen Sodbrennen vorzubeugen und diesen zu reduzieren.

Achtet auf eure Ernährung: Um euren Magen so gut wie möglich zu schonen, solltet ihr während der Schwangerschaft in erster Linie auf einige Lebensmittel sowie Getränke verzichten oder zumindest den Konsum auf ein Minimum einschränken.

Vor allem Kaffee, schwarzer Tee, kohlensäurehaltige Getränke, saure Säfte, einige Obstsorten, Nüsse (Mandeln ausgenommen) sowie fettige und scharf gewürzte Mahlzeiten fördern das Sodbrennen, indem sie die Produktion von Magensaft ankurbeln. Leider führen auch Süßigkeiten und allen voran Schokolade zu den brennenden Gefühlen im Rachenraum.

Wenn ihr – verständlicherweise – doch hin und wieder schwach werdet, trinkt anschließend vorsichtshalber ein großes Glas lauwarmes Wasser. Bei Bedarf und wenn ihr es sowieso gerade im Haus habt, könnt ihr dem Wasser auch noch etwas Heilerde beifügen. Das Wasser, welches in kleinen Schlucken getrunken werden soll, spült vorhandenen Magensaft wieder dahin, wo er hingehört. Nämlich in den Magen. Auch ein Glas Milch oder ein Joghurt wirken sich beruhigend auf die Speiseröhre aus und Milchprodukte sind zudem gut für die Verdauung.

Mehrere kleine Mahlzeiten und viel Trinken: Anstatt drei große Mahlzeiten am Tag zu essen, solltet ihr mehrere kleine Portionen über den Tag hinweg verteilt zu euch nehmen. Das schont nicht nur euren Magen, sondern beugt auch Heißhungerattacken und einem Abfallen des Blutzuckers vor. Außerdem werdet ihr und euer Baby regelmäßig mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Wichtig ist auch, dass ihr eure Mahlzeiten bewusst zu euch nehmt und langsam sowie gründlich kaut.

Zudem solltet ihr täglich mindestens 2 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu euch nehmen. Hier bieten sich vor allem stilles Mineralwasser sowie Kräutertees oder auch verdünnte und milde Fruchtsaftschorlen an. An besonders heißen Tagen und bei körperlicher Anstrengung ist der Flüssigkeitsbedarf sogar noch größer.

Allerdings solltet ihr die Getränke lieber nicht gleichzeitig mit den Mahlzeiten einnehmen, um den Magen nicht zusätzlich auszudehnen. Um die Verdauung anzuregen, könnt ihr jedoch vor dem Essen zwei Schlucke warmes Wasser trinken.

Die richtige Liegeposition: Begebt euch zum Schlafen in eine etwas aufrechte Position. Der erhöhte Oberkörper verhindert dabei das Zurückfließen des Magensaftes in die Speiseröhre. Für die aufrechte Liegeposition könnt euch zum Beispiel ein Kissen unter den Oberkörper legen. Auch das Schlafen auf der linken Körperseite hat sich bei Sodbrennen bewährt, da der Mageneingang dann tiefer als die Speiseröhre liegt. Ein weiterer Vorteil dieser Position ist, dass der Mageninhalt so schneller zum Verdauungstrakt gelangt.

Achtet darauf mindestens 2, besser sogar 3 Stunden vor dem Zubettgehen keine Mahlzeiten mehr zu euch zu nehmen. Auch wenn ihr euch tagsüber nach einer Mahlzeit ein wohlverdientes Nickerchen gönnt, solltet ihr dies am besten in aufrechter Körperhaltung abhalten. So verhindert ihr, dass der Magensaft in die Speiseröhre gerät und Sodbrennen auslöst.

Sorgt für entspannende Momente: Da zu viel Stress Sodbrennen verstärken kann, solltet ihr euch regelmäßig eine kleine Auszeit gönnen. In dieser Zeit können sowohl Körper als auch Geist, neue Kraft für die anstrengende Schwangerschaft schöpfen. Dabei helfen Entspannungs- und Atemübungen, Yoga, Meditation, aber auch Spaziergänge an der frischen Luft.

Eng sitzende Kleidungsstücke vermeiden: Diese Methode hört sich zwar ziemlich banal an, verhindert aber, dass sich der Druck auf euren Magen nicht noch zusätzlich erhöht und Sodbrennen begünstigt wird. Zum Glück gibt es heutzutage sehr schöne Umstands- und Schwangerschaftsmode, die ein Einengen verhindern, locker genug sitzen und trotzdem gut aussehen.

Effektive Hausmittel gegen Sodbrennen

Da ihr während eurer Schwangerschaft bestimmt auf Medikamente verzichten wollt, haben wir für euch noch einige effektive Hausmittel zusammengestellt. Diese sollen euch dabei helfen, das unangenehme Sodbrennen zu lindern oder ganz zu beseitigen:

  • Ein frisch gepresster Kartoffelsaft aus der Apotheke oder dem Reformhaus hilft Wunder bei Sodbrennen. Ihr könnt euch den, zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftigen, allerdings sehr effektiven Kartoffelsaft auch selbst herstellen. Reibt einfach eine rohe Biokartoffel und presst diese anschließend durch ein Küchentuch. Dabei reicht eine kleine Menge von 5 Millilitern, welche ihr 2 bis 3 Mal täglich einnehmt, aus.
  • Gekochte Kartoffeln und rohe Karotten helfen dabei, die Magensäure zu neutralisieren. Als Alternative bietet sich auch ein leckerer Kartoffelsalat (jedoch ohne fettige Mayonnaise) an.
  • Bananen sind nicht nur lecker und gesund. Sie führen auch zu einer vermehrten Schleimproduktion, welche wiederum eure Magenschleimhaut schützt.
  • Papayas sind sehr basisch und helfen dabei, Säure zu neutralisieren.
  • Viele Hebammen und Schwangere schwören auf Senf. Ein Teelöffel Senf nach den Mahlzeiten lindert das Brennen und wirkt sich positiv auf die Verdauung aus.
  • Fencheltee sowie Ingwer sind wahre Allround-Wunder und lindern auch die Beschwerden von Sodbrennen. Ihr könnt kleine Stücke Ingwer zerkauen oder wenn euch der Geschmack des puren Ingwers zu stark ist, einfach ein großes Stück Ingwer mit kochendem Wasser übergießen und für 10 Minuten ziehen lassen. Allerdings solltet ihr Ingwer nur in Maßen und am besten nach Absprache mit eurem Frauenarzt oder eurer Hebamme zu euch nehmen, da ihm eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt wird. Weitere bekömmliche Tees sind Anis, Kümmel, Malve sowie Schafgarbe.
  • Zitronensaft sowie 1 Teelöffel Kaisernatron oder Heilerde mit einem Glas Wasser vermischt, reduzieren Sodbrennen und sorgen für eine Entsäuerung.
  • Auch Getränke wie frischer Ananassaft, Milch und Buttermilch beugen Sodbrennen vor.

Haferflocken, Zwieback, trockenes Brot oder Semmeln binden die reizende Magensäure. Das gleiche gilt für Mandeln, Haselnüsse, Leinsamen, Sonnenblumenkerne sowie Kürbiskerne.
Kaugummi regt euren Speichelfluss an, der wiederum die Magensäure in eurer Speiseröhre beseitigt.
Fazit

Sodbrennen ist äußerst unangenehm und kann euch im wahrsten Sinne des Wortes die eigentlich schöne und aufregende Zeit der Schwangerschaft versauern. Bei einigen Schwangeren zumindest lässt das Sodbrennen mit den Senkwehen (ca. ab der 36. Schwangerschaftswoche) nach. Spätestens nach der Geburt werdet ihr das Sodbrennen wieder von ganz alleine los.

Wir wünschen euch mit unseren Tipps und Hausmitteln einen möglichst beschwerdefreien Schwangerschaftsverlauf und alles Gute für euch und euer Baby!

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