Startseite Schwangerschaft Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft: Das könnt ihr gegen Ödeme tun!

Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft: Das könnt ihr gegen Ödeme tun!

Blutungen in der Schwangerschaft

Vielleicht kennt ihr das Phänomen? Ihr schlüpft morgens ohne Probleme in eure Pumps, Ballerinas, Sandalen, Stiefel, Turn- oder Halbschuhe. Doch abends oder wenn ihr die Schuhe einmal ausgezogen habt, sieht die Sache ganz anders aus.

Sobald ihr euch den Schuhen entledigt habt, ist es beinahe unmöglich, diese kurze Zeit später wieder anzuziehen. Im besten Fall passen noch die Hausschuhe oder ihr steigt daheim gleich auf Anti-Rutsch-Socken oder das Barfußlaufen um.

Wenn euch dieses Szenario nicht unbekannt ist, leidet ihr ziemlich wahrscheinlich unter den sogenannten Wassereinlagerungen in den Beinen. Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft sind viele werdende Mamis von Wasser in den Beinen betroffen.

Die Wassereinlagerungen können zudem in den Armen, Händen sowie Knöcheln und sogar im Gesicht auftreten und für stark geschwollene Füße und Beine sorgen. Nicht nur, dass die Schuhe und Ringe nicht mehr passen wollen, auch ist Wasser in den Exkrementen äußerst unangenehm und kann zu Schmerzen führen.

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Bei Ödemen, wie die Wassereinlagerungen auch genannt werden, dringt Wasser in das Gewebe ein und sorgt für leichte bis starke Schwellungen. Wenn ihr euch nicht ganz sicher seid, ob es sich bei euren Schwellungen um Ödeme handelt, gibt es einen kleinen und unkomplizierten Test. Übt mit eurem Finger einen leichten Druck auf die geschwollene Stelle aus. Verschwindet die Delle daraufhin nur langsam, wird von einer Wassereinlagerung gesprochen.

Wieso kommt es während der Schwangerschaft zu Wassereinlagerungen?

Im Laufe der Schwangerschaft ist der weibliche Körper von vielen Veränderungen geprägt. Das Schwangerschaftshormon Progesteron sorgt für erweiterte Blutgefäße, die an Elastizität verlieren. Dadurch setzt sich das Wasser vermehrt in den Zellzwischenräumen des Bindegewebes ab und zusätzliche Flüssigkeit sammelt sich an.

Hinzu kommt, dass die Gesamtblutmenge während der Schwangerschaft deutlich zunimmt, die Blutgefäße durchlässiger werden und das Blut insgesamt schlechter durch den Körper transportiert wird. Durch die durchlässigen Blutgefäße ist die Gefahr höher, dass das Blut schneller im Gewebe versickert und zu einer vermehrten Flüssigkeitsansammlung, vorwiegend in den Beinen, führt. Zudem ist der wichtige Blutrückfluss während der Schwangerschaft eingeschränkt.

Der Grund warum hauptsächlich Beine und Füße von Wassereinlagerungen betroffen sind, liegt gewissermaßen an einer Überanstrengung der Venen. Je größer die Gebärmutter im Laufe der Schwangerschaft wird, umso größer wird auch der Druck auf die Beckenvenen. Gleichzeitig pumpen die Beine unentwegt Blut in Richtung Herz und die Venen arbeiten auf Hochtouren.

Nimmt also der Druck in den beanspruchten Venen überhand, versackt das Blut sowie die Gewebeflüssigkeit in den Beinen und lagert sich in den Gewebezellen ein. Neben geschwollenen Beinen kann dies außerdem zu Besenreisern, welche häufig als feine rötliche Äderchen auftreten, und zu Krampfadern führen.

Die Schwellungen treten vor allem abends, nach langem Stehen oder langem Sitzen sowie an heißen Sommertagen auf.

Gefahren von Wassereinlagerung

Wassereinlagerungen sind für euch und euren Liebling im Normalfall völlig harmlos und verschwinden nach der Geburt von alleine wieder. Also wundert euch nicht, wenn ihr nach der Geburt im Wochenbett verstärkt schwitzt oder häufiger als sonst Wasser lassen müsst. Auf diesem Weg will euer Körper die überflüssigen Wassereinlagerungen loswerden.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn zu den Wassereinlagerungen folgende Begleiterscheinungen auftreten:

  • Erhöhte Eiweißwerte im Urin
  • Stark erhöhter Blutdruck (von über 140/90 mmHg)
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen im oberen Bereich
  • Augenflimmern und Sehstörungen
  • Ohrensausen
  • Schwindelgefühle
  • Motorische Unruhe

Treten einige dieser Symptome zusätzlich zu den Wassereinlagerungen auf, solltet ihr umgehend euren Frauenarzt aufsuchen. Dieser kann durch eine Urin- und Blutbilduntersuchung sowie einer Blutdruckkontrolle eine mögliche schwangerschaftsgefährdende Gestose ausschließen. Die Präeklampsie oder veraltet ausgedrückt die Schwangerschaftsvergiftung, ist gefährlich für Mutter und Baby und muss unbedingt behandelt werden.

Um gefährliche und teilweise sogar lebensbedrohliche Schwangerschaftskomplikationen wie die Gestose frühzeitig erkennen und behandeln zu können, ist es für jede Schwangere enorm wichtig, die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.

Hilfreiche Tipps gegen Wassereinlagerungen und geschwollene Beine

Wenn ihr während eurer Schwangerschaft unter lästigen Wassereinlagerungen leidet, können eine gesunde und vitaminreiche Ernährung, genügend Flüssigkeit sowie ausreichend Bewegung für eine Linderung sorgen.

Wir haben für euch hilfreiche Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen ihr Wassereinlagerungen sowie geschwollenen Gliedmaßen den Kampf ansagen könnt:

Beine hochlegen und für ausreichend Pausen sorgen: Bei Wassereinlagerungen ist es essenziell, dass ihr eure Beine so häufig wie möglich hochlegt und diese entlastet. Das Hochlegen der Beine lässt die gesammelte Flüssigkeit und das Blut wieder nach oben fließen. Um den Rückfluss nach oben zusätzlich zu unterstützen, könnt ihr nachts beim Schlafen zum Beispiel ein Kissen unter eure Beine legen, damit diese höher als das Becken liegen.

Eine Schwangerschaft ist sehr anstrengend für euren Körper. Sorgt deshalb unbedingt für regelmäßige Entspannungsmomente, in denen ihr eure Beine nach oben lagert. Dies hilft oft schon aus, um Ödeme und Schwellungen zu reduzieren.

Regelmäßige Bewegung: Bewegung tut Körper und Seele gut und beugt Wassereinlagerungen vor. Vor allem Schwimmen und Wassergymnastik haben sich bei Ödemen bewährt. Nicht nur eure Gelenke werden im Wasser entlastet, auch bereits bestehende Ödeme sowie Schwellungen werden zurückgedrängt. Ein weiterer positiver Effekt: Schwimmen entlastet die Wirbelsäule und reduziert Rückenschmerzen, welche während der Schwangerschaft auftreten können.

Auch Spaziergänge sowie kleinere Radtouren sind bei Wassereinlagerungen sehr empfehlenswert und regen die Durchblutung sowie den Kreislauf an. Wenn ihr nach einem schönen Spaziergang auch noch eure Beine hochlegt, werden die lästigen Wassereinlagerungen bestimmt minimiert.

Kreisende und richtungswechselnde Fußbewegungen oder das Strecken und anschließende Heranziehen eurer Zehen und Füße ist eine effektive Form der Venengymnastik und verschafft, vor allem bei akuten Beschwerden, eine Linderung.

Wechselduschen und Massagen: Der Temperaturunterschied von Wechselduschen regt in erster Linie eure Durchblutung an und wirkt sich positiv auf einen erhöhten Blutdruck aus. Eine anschließende Massage, entweder mit den Händen oder einer Massagebürste, verstärkt den Effekt zusätzlich. Arbeitet euch dabei von unten nach oben vor, um den Blutrückfluss zu unterstützen und den Flüssigkeitstransport anzuregen.

Auch ein entspannendes Vollbad trägt dazu bei Blutdruck zu senken, die Urinproduktion anzuregen und somit Wassereinlagerungen vorzubeugen.

Ausgewogene Ernährung: Wie so oft hilft eine gesunde sowie ausgewogene Ernährung dabei, dass ihr euch insgesamt wohler und fitter fühlt. Um Ödemen vorzubeugen, solltet ihr euren Speiseplan mit viel frischem Obst und Gemüse sowie eiweißreicher Nahrung wie Milchprodukten, Fisch und Nüssen aufwerten.

Gurken, Sauerkraut, Kürbis und Sellerie sind bei Wassereinlagerungen sehr gut geeignet sowie entwässerndes Obst wie Ananas, Wassermelonen, Weintrauben und Johannisbeeren. Diese schmecken nicht nur wahnsinnig lecker, sondern reduzieren Ödeme und versorgen euch und euer Baby mit vielen wichtigen Vitaminen.

Früher wurde Schwangeren mit Wassereinlagerungen oft empfohlen, auf eine salzreiche Ernährung zu verzichten. Diese Ansicht sowie die zahlreich verordnete Kartoffel- oder Reisdiät, ist mittlerweile veraltet und nicht empfehlenswert.

Ihr könnt eure Mahlzeiten wie gewohnt und ganz ohne Bedenken salzen. Salz ist sogar gut, weil es den Blutfluss verbessert und ein Salzmangel euer Blut verdicken kann.

Ganz wichtig ist auch, Wassereinlagerungen mit Wasser zu bekämpfen. Das soll bedeuten, dass ihr ausreichend Flüssigkeit, am besten in Form von stillem Mineralwasser, ungesüßten Kräutertees oder verdünnten Saftschorlen, zu euch nehmt. Damit euer Blut gut fließt und Ödeme nicht begünstigt werden, solltet ihr täglich mindestens 2 Liter Flüssigkeit zu euch nehmen.

Das passende Schuhwerk: Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft sind eure Füße großen Belastungen ausgesetzt und nicht nur das zusätzliche Gewicht macht es euren Füßen schwer. Die Wassereinlagerung führen oft dazu, dass eure herkömmlichen Schuhe zu eng werden und eure Füße einengen.

Um geschwollene Füße und Beine zu entlasten ist es wichtig, auf ausreichend Platz im Schuh zu achten. Auch solltet ihr gegen Ende der Schwangerschaft auf High Heels und Absätze über 4 Zentimeter verzichten.

Da auch das Öffnen und Schließen der Schuhe mit der Babykugel zunehmend zur Tortur wird, solltet ihr zudem auf Schnürsenkel, Riemchen sowie Schnallen verzichten. Stattdessen bieten sich bequeme Schuhe zum einfachen Reinschlüpfen an.

Um eure Füße zusätzlich zu schonen sowie die Fußmuskulatur zu stärken, solltet ihr zu Hause komplett auf Schuhe verzichten und barfuß laufen.

Kompressionsstrümpfe: Heutzutage haben Kompressionsstrümpfe nichts mehr mit den „omahaft“ aussehenden Strümpfen von früher zu tun. Und das Wichtigste ist, sie verbessern den Blutfluss und reduzieren Wassereinlagerungen, indem die Venen fest zusammengepresst werden. Die engen Strümpfe werden euch bei Bedarf von eurem Frauenarzt verschrieben und speziell auf euch angepasst.

Weitere Tipps: Ein Fußbad mit Salz wirkt zuverlässig und schnell gegen geschwollene Füße. Auch ein kühlendes Fuß- und Beingel mit Rosskastanie sorgt für eine angenehme und schnelle Linderung. Solltet ihr unter Schwellungen im Gesicht leiden, kann eine kühlende Gurkenmaske Abhilfe schaffen.

Verzichtet zudem auf enge Hosen sowie einschneidende Socken mit einem festen Gummizug. Vorsichtshalber solltet ihr auch eure Ringe von den Fingern abnehmen, bevor ihr diese nicht mehr ohne Weiteres abziehen könnt.

Von was ihr bei Wassereinlagerungen lieber absehen solltet

Jetzt wisst ihr, wie ihr Wassereinlagerungen reduzieren und vorbeugen könnt. Doch gibt es auch etwas, auf das ihr bei Ödemen in der Schwangerschaft verzichten solltet?

Verzichtet während eurer kompletten Schwangerschaft unbedingt auf entwässernde Brennnessel- oder Löwenzahntees sowie auf eine Selbstmedikation mit entwässernden Tabletten. Diese verdicken das Blut und können deshalb das Blutvolumen reduzieren und einen Flüssigkeitsmangel hervorrufen.

Zudem solltet ihr bei akuten Wassereinlagerungen direkte Sonneneinstrahlung sowie die Mittagshitze vermeiden. Auch ein zu langes Stehen oder permanentes Sitzen kann Wassereinlagerungen und geschwollene Beine begünstigen.

Wir wünschen euch alles Gute für die bevorstehende Geburt und hoffen, dass wir euch mit unseren verschiedenen und definitiv schwangerschaftsfreundlichen Hausmitteln helfen konnten.

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