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Geburtswehen – So könnt ihr diese Wehen-Art von den Vorwehen unterscheiden

Wehen fördern

Gegen Ende der Schwangerschaft wird das Warten auf das Baby immer schwerer. Neun Monate sind auch wirklich eine lange Zeit, bis ihr euren Liebling endlich in den Armen halten könnt. Zur riesigen Vorfreude kommen Ungeduld, Aufregung und natürlich Sorgen und gewisse Ängste hinzu. Schließlich wisst ihr nicht, was genau auf euch zukommt. Viele von euch werden sich kurz vor dem errechneten Geburtstermin die Frage stellen, wann genau der Zeitpunkt gekommen ist, um das Krankenhaus aufzusuchen oder wie ihr die richtigen Geburtswehen von den Vorwehen unterscheiden könnt.

Vor allem Erstgebärenden fällt es oft schwer, Geburtswehen von den Vorwehen zu unterscheiden. Gut gemeinte Aussagen wie „Du wirst merken, wenn es sich um die richtigen Wehen handelt“ sind für die Schwangere nicht gerade hilfreich. Im Gegenteil, oft verstärken sie die Sorgen der werdenden Mama noch. Wir haben die wichtigsten Anzeichen für euch zusammengefasst, die signalisieren, dass die richtigen Wehen beginnen und ihr euch auf den Weg ins Krankenhaus machen solltet.

Die Wehen-Phasen im Überblick

Alle Wehen-Phasen erfüllen einen wichtigen Zweck während der Schwangerschaft sowie bei der Geburt und äußern sich unter anderem durch eine unterschiedliche Intensität und Dauer. Unterschieden wird zwischen den:

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  • Übungswehen
  • Senk- und Vorwehen
  • Eröffnungswehen
  • Übergangswehen
  • Presswehen
  • Nachwehen

Wehen im Allgemeinen sind Kontraktionen der Gebärmutter. Bei der Gebärmutter handelt es sich um einen Muskel, der jedoch nicht von euch beeinflusst werden kann. Während einer Kontraktion zieht sich die Gebärmutter unwillkürlich zusammen und entspannt sich anschließend wieder. Dies tut sie so lange, bis ihr euren Schatz in den Armen halten dürft.

Medizinisch wird zwischen den Schwangerschaftswehen und den Geburtswehen unterschieden. Wie der Name schon sagt, begleiten euch die Schwangerschaftswehen bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche. Die ersten Übungswehen bereiten euren Körper auf die bevorstehende Geburt vor, jedoch haben sie keine Auswirkungen auf den Muttermund. In der Regel sind die Übungswehen nicht schmerzhaft und kommen in sehr unregelmäßigen Abständen. Manchmal machen sie sich durch einen harten Bauch oder leichte Unterleibsschmerzen, ähnlich wie bei der Menstruation, bemerkbar.

Gegen Ende der Schwangerschaft, ca. ab der 36. Schwangerschaftswoche, beginnen die Senk- beziehungsweise Vorwehen. Diese erfüllen den Zweck, dass sich euer Baby tiefer in das Becken senkt und sich somit in die Geburtsposition bringt. Begleitet werden die Senkwehen häufig mit einem Ziehen im Unterleib sowie im Rücken. Je näher der Geburtstermin rückt, umso intensiver werden die Schmerzen, welche dann bis in die Beine ausstrahlen können. Auch die Senk- und Vorwehen haben noch nicht genügend Kraft, um den Muttermund zu öffnen. Bis zur Geburt können noch einige Tage vergehen.

Anzeichen für die bevorstehende Geburt bzw. der Geburtswehen

Wodurch genau die Geburtswehen ausgelöst werden, ist bis heute nicht mit Gewissheit geklärt. Sicher ist jedoch, dass das Wehen-Hormon Oxytocin maßgeblich daran beteiligt ist, die Wehen auszulösen. Wenn euer Baby bereit ist das Licht der Welt zu erblicken, schüttet das weibliche Gehirn eine große Menge Oxytocin aus. Das Oxytocin sorgt für die schmerzhaften Kontraktionen der Gebärmutter, die nun in regelmäßigen und immer kürzeren Abständen erfolgen. Doch woran erkennt ihr, dass es sich tatsächlich um die Geburtswehen handelt und die Geburt kurz bevorsteht?

Wir haben verschiedene Anzeichen für euch zusammengefasst, die auf eine baldige Geburt hindeuten können:

Leichte Blutungen: Bei einigen Schwangeren kündigt sich die Geburt durch einen blutigen oder bräunlichen Ausfluss an, der mit einem schleimigen Sekret vermischt ist. Bei dem Schleim handelt es sich um den sogenannten Schleimpfropf, der den Gebärmutterhals während der Schwangerschaft fest verschlossen hält. Sobald sich der Muttermund zu öffnen beginnt, löst sich dieser Schleim und die Geburt lässt nicht mehr lange auf sich warten.

Der Blasensprung: Bei ca. 15 Prozent der Schwangeren kündigt sich die Geburt durch einen vorzeitigen Blasensprung an. Die Wehen setzen dann häufig direkt oder zumindest sehr zeitnah ein. Bei dem Rest der Gebärenden platzt die Fruchtblase während des Geburtsvorgangs im Krankenhaus und wenn die Wehen bereits eingesetzt haben. In welcher Menge das Fruchtwasser, welches farb- und geruchslos ist, letztlich abgeht, ist bei jeder Schwangeren unterschiedlich und kommt unter anderem auf die Position eures Babys an.

Die Wehen werden stärker und die Abstände immer kürzer: Die ersten Wehen kündigen sich mit einem Ziehen im Unterleib, im Rücken oder in der Leisten- sowie Steißgegend an und sind zu Beginn noch gut erträglich. Anfangs betragen die Wehen-Abstände zwischen 15 und 20 Minuten und dauern ungefähr eine halbe Minute an. In der nächsten Stufe verringern sich die Abstände auf ca. 10 Minuten und können bis zu 50 Sekunden andauern. Steht die Geburt unmittelbar bevor, kehren die Wehen alle 3 bis 5 Minuten wieder und dauern bereits eine Minute. Der Schmerz wird immer intensiver und die Wehen werden anstrengender.

Wenn ihr euch unsicher seid, ob es sich tatsächlich um Geburtswehen handelt, könnt ihr ein heißes Bad nehmen oder euch heiß duschen. Wenn die Wärme die Wehen fördert, könnt ihr euch ziemlich sicher sein, dass es jetzt tatsächlich ernst wird und ihr euch in den Eröffnungswehen befindet. Da es jedoch zu Kreislaufproblemen kommen könnte, solltet ihr das Bad nur nehmen, wenn ihr nicht alleine zu Hause seid.

Verstärkter Nestbautrieb: Viele Schwangere verspüren kurz bevor die Geburt losgeht, einen verstärkten Nestbautrieb. Sie sortieren – wahrscheinlich nicht zum ersten Mal – die Babykleidung und bereiten das Haus sowie das Kinderzimmer vor. Das könnte auch mit der weiblichen Intuition zusammenhängen.

Durchfall: Auch leichter Durchfall ist ein Indiz dafür, dass die Wehen kurz bevorstehen.

Wann es Zeit wird ins Krankenhaus zu fahren

Vor allem als Erstgebärende müsst ihr euch in der Regel keine Sorgen machen, es nicht rechtzeitig ins Krankenhaus zu schaffen. Im Durchschnitt vergehen von der ersten Wehe bis zum erlösenden Schrei eures Lieblings um die 14 Stunden, bei einer Erstgeburt häufig noch länger. Um im Ernstfall gleich ins Krankenhaus aufbrechen zu können, solltet ihr eure Kliniktasche bereits ein paar Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bereithalten. Neben wichtigen Papieren wie dem Mutterpass, der Versichertenkarte sowie eurem Ausweis, solltet ihr unter anderem ein Nachthemd, Binden, Stilleinlagen, BH´s sowie Hygieneartikel einpacken.

Als Faustregel gilt: Dauern die Wehen länger als eine Minute oder wenn die Wehen-Abstände nur noch zwischen 5 und 8 Minuten betragen und die Schmerzen immer stärker werden, solltet ihr euch umgehend auf den Weg ins Krankenhaus machen. Höchste Zeit für das Krankenhaus wird es außerdem, wenn eure Fruchtblase geplatzt ist. Sollte der Kopf eures Babys zum Zeitpunkt des Blasensprungs noch nicht vollständig im Becken legen, wird eine liegende Fahrt in einem Krankenwagen empfohlen. Somit wird verhindert, dass sich die Nabelschnur einklemmt und womöglich die Versorgung des Kindes unterbrochen wird. Ob der Kopf vollständig im Becken liegt, wird in den letzten Untersuchungen vor der Geburt vom Frauenarzt oder der Hebamme geprüft.

Weitere Gründe um sich auf den Weg ins Krankenhaus zu begeben:

  • Zusätzliche und unerklärliche Schmerzen neben den Wehen
  • Fieber oder erhöhte Temperatur
  • Übelkeit, Schwindel oder Augenflimmern
  • Frühzeitige Ablösung des Schleimpfropfens
  • Vaginale Blutungen

Die verschiedenen Phasen der Geburtswehen

Geburtswehen lassen sich in 5 Phasen unterteilen. In die Eröffnungswehen, Übergangswehen, Presswehen, Nachgeburtswehen und die Nachwehen. Hier könnt ihr euch über die verschiedenen Wehen-Phasen während der Geburt informieren:

  1. Eröffnungswehen: In erster Linie sorgen die Eröffnungswehen dafür, dass sich der Gebärmutterhals verkürzt und sich der Muttermund auf eine ungefähre Größe von 10 Zentimeter öffnet, damit das Köpfchen des Babys durchpasst. Oft dauert diese Phase besonders lange. Die Wehen-Abstände werden zum Ende hin mit 5 Minuten immer kürzer und dauern 60 bis 90 Sekunden an. Auch werden die Schmerzen so stark, dass Schwangere sich voll und ganz darauf konzentrieren müssen. Viele Gebärende nehmen in dieser Phase eine aufrechte Position ein, um die Wehen besser unterstützen zu können.
  2. Übergangswehen: Jetzt ist der Muttermund komplett geöffnet und das Baby befindet sich vollständig im Becken. Diese Wehen, bei denen besonders viel Oxytocin ausgeschüttet wird, empfinden viele Frauen als die Schmerzhaftesten.
  3. Presswehen: Die Presswehen signalisieren, dass euer Baby mittlerweile auf dem Beckenboden angekommen ist und ihr es bald geschafft habt. Bei den Presswehen ist eine aktive und kräftige Mitarbeit der Gebärenden sehr wichtig, um das Baby durch den Geburtskanal in Richtung Scheidenausgang zu pressen. Hier empfiehlt es sich auf die Kommandos der Hebamme zu hören, damit der Pressvorgang nicht unnötig durch ein „falsches“ Pressen verzögert wird. Ist das Köpfchen erstmal draußen, benötigt es meist nur noch eine Presswehe bis auch die Schultern und der Rest des Körpers das Licht der Welt erblicken.
  4. Nachgeburtswehen: Direkt nach der Geburt folgt die Ausstoßung der Plazenta sowie der Eihäute. Dieser Vorgang dauert ca. 15 Minuten und ist bei weitem nicht mehr so schmerzhaft wie die Wehen zuvor.
  5. Nachwehen und Stillwehen: Die Nachwehen treten noch mehrere Tage nach der Geburt auf. Sie unterstützen die Gebärmutter bei der Rückbildung, regen den Milchfluss an, stillen die Blutungen und beugen Nachblutungen vor. Da beim Stillen erneut Oxytocin ausgeschüttet wird, welches die Nachwehen auslöst, werden die Nachwehen bei stillenden Müttern auch Stillwehen genannt. Mütter von 2 oder mehreren Kindern empfinden die Nachwehen deutlich schmerzhafter, als Erstgebärende.

Die Schmerzen der Geburtswehen lindern

Es kann nicht beschönigt werden. Die Geburtswehen sind schmerzvoll und kräftezehrend. Doch habt Vertrauen in euren Körper. Dieser wurde neun Monate lang intensiv auf die Geburt vorbereitet und das Resultat der Strapazen ist das unglaublichste und wunderbarste was ihr euch erträumen könnt: Euer Baby! Ein paar kleine Tricks können euch jedoch helfen, die Schmerzen während der Geburt zumindest ein bisschen zu lindern:

Achtet auf die richtige Atemtechnik: Zu Beginn der Wehe tief durch die Nase in den Bauch einatmen und durch den geöffneten Mund wieder ausatmen. Auf keinen Fall die Luft anhalten.

Legt euch eine Wärmflasche an den Rücken. Massiert euer Kreuzbein sanft mithilfe eines Igelballs. Wechselt bei Bedarf die Position. Bewährt haben sich unter anderem der Vierfüßlerstand, die Hockstellung sowie die Seiten- und Rückenlage.

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Wird der Schmerz unerträglich, gibt es die Möglichkeit einer PDA oder anderer schmerzlindernden Medikamente.

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