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Wehen: Wann solltet ihr ins Krankenhaus fahren?

Wehen fördern

Je näher der lang ersehnte Geburtstermin eures Babys rückt, umso häufiger stellt ihr euch wahrscheinlich die Frage, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um das Krankenhaus aufzusuchen.

Gerade bei Erstgebärenden ist die Angst vor einer ungeplanten Geburt zu Hause oder auf dem Weg ins Krankenhaus natürlich groß. Doch wir können euch beruhigen. Ein solches Szenario ist wirklich sehr unwahrscheinlich und kommt äußerst selten vor.

Wie lange die Geburtsphase tatsächlich dauert, ist von Schwangeren zu Schwangeren unterschiedlich.

Bei Erstgebärenden dauert die Geburt im Schnitt zwischen 8 und 15 Stunden, kann jedoch unter Umständen auch noch einige Stunden länger dauern. Unter der Geburtsdauer versteht man die Zeit ab Beginn der Eröffnungswehen bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihr euren Schatz in den Armen halten dürft.

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Beinahe während eurer gesamten Schwangerschaft werdet ihr von unterschiedlichen Wehen begleitet, die dabei alle einen ganz bestimmten und wichtigen Zweck erfüllen. Mediziner unterscheiden zwischen den Schwangerschafts- sowie den Geburtswehen. Bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche wird eure Gebärmuttermuskulatur mit den Übungswehen auf die bevorstehende Geburt vorbereitet. Ca. ab der 36. Schwangerschaftswoche gehen die Übungswehen dann fließend in die Senk- beziehungsweise Vorwehen über.

Die Senkwehen dienen dazu, dass sich euer Kind in die Geburtsposition begibt, indem sich der Kopf tiefer in das Becken senkt. Wie auch die Übungswehen treten die Senk- und Vorwehen noch in sehr unregelmäßigen Abständen auf und sind nicht mit starken Schmerzen verbunden.

Ähnlich wie Menstruationsbeschwerden können sie sich durch ein Ziehen im Unterleib sowie im Rücken bemerkbar machen und lassen sich durch Wärme lindern. Senk- und Vorwehen sind noch nicht zervixwirksam, was bedeutet, dass sie keine Auswirkungen auf den Muttermund sowie den Gebärmutterhals haben.

Steht die Geburt kurz bevor, so nehmen die Schmerzen und das Ziehen im Unterleib sowie im Rücken und der Leistengegend zu und die Kontraktionen werden immer regelmäßiger. Falls ihr das sowieso nicht schon längst erledigt habt, ist es spätestens jetzt höchste Zeit, eure Kliniktasche zu packen.

Neben wichtigen Papieren wie dem Mutterpass, eurem Ausweis sowie der Versichertenkarte, solltet ihr außerdem ein bequemes Nachthemd, warme Socken, Still-BHs, mehrere Slips zum Wechseln oder Einwegslips, Toilettenartikel, Wechselklamotten und eventuell auch schon Kleidung für euer Baby einpacken.

Wie sich die Eröffnungswehen ankündigen

Nach neun Monaten Schwangerschaft ist es absolut verständlich, dass ihr, vor allem je näher der errechnete Geburtstermin rückt, auf heißen Kohlen sitzt. Schließlich wird die Schwangerschaft von Tag zu Tag anstrengender und auch das Warten auf euer Baby soll jetzt endlich ein Ende haben und von dem erlösenden ersten Schrei eures Schatzes abgelöst werden. Doch wie erkennt ihr, ob die Eröffnungswehen eingesetzt haben und es an der Zeit ist ins Krankenhaus zu fahren?

Bei den Eröffnungswehen zieht sich eure Gebärmutter immer regelmäßiger und in kürzer werdenden Abständen zusammen. Die Schmerzen sind anfangs mit stärkeren Menstruationsbeschwerden vergleichbar, bis sie schließlich an Intensität zunehmen und vom Unterleib und dem Rücken bis in die Beine ausstrahlen können. Zudem haben die Wehen mittlerweile genügend Kraft entwickelt, um den Muttermund bis auf 10 Zentimeter zu öffnen. Gleichzeitig verkürzt sich der Gebärmutterhals, bis dieser komplett verschwunden ist.

Da jede Schwangere den Wehenschmerz unterschiedlich wahrnimmt, sind bei den Eröffnungswehen nicht die Intensität und die Stelle der Schmerzen, sondern die Abstände, die Regelmäßigkeit sowie die Dauer der einzelnen Wehen ausschlaggebend. Den Abstand der Wehen messt ihr übrigens von Wehenbeginn zu Wehenbeginn.

Am Anfang der Eröffnungswehen kehren die Kontraktionen alle 15 bis 20 Minuten für ungefähr eine halbe Minute wieder. Nach und nach werden die Abstände geringer, bis sie zum Ende hin nur noch 5 bis 8 Minuten betragen und bereits eine Minute andauern. Dies bedeutet für euch, dass es allmählich an der Zeit ist, den Weg ins Krankenhaus anzutreten.

Hier ein Überblick, wann ihr euch auf den Weg ins Krankenhaus begeben solltet:

  • Die Wehen kommen in einem regelmäßigen Abstand von 5 Minuten und dauern 1 Minute an
  • Ihr könnt euch nur noch auf die Wehe konzentrieren und währenddessen keine anderen
  • Tätigkeiten mehr ausüben oder ein Gespräch führen
  • Ihr habt das Gefühl, die Wehe veratmen zu müssen
  • Wärme, wie zum Beispiel eine Wärmflasche oder ein heißes Bad, verschafft keine Linderung
  • Die einzelnen Wehen werden immer anstrengender und die Schmerzen intensiver

Der Grund warum ihr nicht schon früher in die Klinik aufbrechen solltet ist der, dass ihr euch in den eigenen vier Wänden am wohlsten fühlt und dort besser entspannen und Kraft für die bevorstehende und sehr anstrengende Geburt tanken könnt. Die Eröffnungsphase ist sehr langwierig und kann bis zu 15 Stunden andauern. Daher ist es für viele Schwangere ein beruhigendes Gefühl, so lange wie nur möglich in der gewohnten Umgebung bleiben und den Startschuss der Geburt intimer erleben zu können.

Fühlt ihr euch zu Hause jedoch unsicher und zunehmend unwohl, könnt ihr euch natürlich auch schon früher in die professionellen Hände eures Krankenhauses und eurer Hebamme begeben. Hört im Zweifelsfall auf eure Intuition und euer Bauchgefühl.

Wann ihr außerdem unmittelbar ins Krankenhaus müsst

Unabhängig von den Wehenabständen, der Wehendauer sowie der Intensität der Wehen, gibt es auch noch weitere Anzeichen, bei denen ihr unmittelbar den Weg in das Krankenhaus antreten solltet:

Vorzeitiger Blasensprung: Wie ihr sicher schon des Öfteren in Filmen gesehen habt, kann sich die Geburt durch einen vorzeitigen Blasensprung ankündigen. Bei den meisten Schwangeren platzt die Fruchtblase jedoch erst, wenn die Wehen bereits eingesetzt haben und die Geburt begonnen hat. Bei lediglich 15 Prozent der werdenden Mamis platzt die Fruchtblase bereits zu Beginn der Eröffnungswehen. Um zu verhindern, dass sich bei einem vorzeitigen Blasensprung die Nabelschnur einklemmt und die Versorgung eures Babys unterbrochen wird, solltet ihr den Weg ins Krankenhaus liegend antreten. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn sich euer Liebling zum Zeitpunkt des Blasensprungs noch nicht komplett im Becken befindet.

Blutiger, bräunlicher oder schleimiger Ausfluss: Dies kann bedeuten, dass sich der Schleimpfropf, der den Gebärmutterhals bis zur Geburt verschlossen hält, gelöst hat.
Gesundheitliche Veränderungen: Augenflimmern, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel sowie plötzlich auftretende und unerklärliche Schmerzen neben den Wehen.

Stellt ihr diese Symptome bei euch fest, ist die sonst übliche 5-Minuten-Regel hinfällig und ihr solltet euch direkt in die Klinik fahren lassen.

Um die Nerven von euch und eurem kleinen Sonnenschein nicht unnötig zu strapazieren, versucht stets ruhig und entspannt zu bleiben. Das Krankenhaus, der Frauenarzt oder die Frauenärztin sowie die Hebamme sind bestens auf alle Eventualitäten vorbereitet und werden alles dafür tun, um euer Baby gesund und munter auf die Welt zu bringen.

Neben einer Extra-Portion Gelassenheit wünschen wir euch alles Gute für die baldige Geburt sowie für euch und euer kleines Wunder.

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