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Frühwehen: An diesen Anzeichen erkennt ihr die vorzeitigen Wehen

Wehen fördern

Eine Schwangerschaft ist wohl einer der aufregendsten und spannendsten Momente im Leben einer Frau. In dieser Zeit ist der weibliche Körper vielen Veränderungen ausgesetzt, um euch und euer Baby optimal auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten.

Die Vorfreude auf das Baby und das Muttersein sind natürlich groß, doch auch gewisse Sorgen und Ängste begleiten die Schwangere. So fürchtet sich beinahe jede werdende Mama im Laufe ihrer Schwangerschaft vor vorzeitigen Wehen. Diese können zu einer Liegend-Schwangerschaft oder im schlimmsten Fall zu einer Früh- oder sogar Fehlgeburt führen und sind deshalb nicht zu unterschätzen.

Vor allem für Erstgebärende ist es gar nicht so leicht, vorzeitige Wehen von den normalen und harmlosen Übungswehen, die bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche beginnen können, zu unterscheiden. Doch es gibt Wege und Mittel verfrühten Wehen vorzubeugen und eine drohende Frühgeburt zu vermeiden. Das Wichtigste ist, die ersten Anzeichen von vorzeitigen Wehen zu erkennen und ernst zu nehmen. Hier erfahrt ihr, wie ihr vorzeitige Wehen von Übungswehen unterscheiden könnt und was ihr dagegen tun könnt.

Wie äußern sich normale Übungswehen

Bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche können Übungswehen auftreten, welche euch schon mal auf die bevorstehende Geburt vorbereiten. Übungswehen sind sehr unregelmäßig und im Normalfall nicht schmerzhaft.

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Manche Schwangere bemerken diese leichten Kontraktionen der Gebärmutter kaum, andere nehmen einen verhärteten Bauch sowie ein leichtes Ziehen, ähnlich wie bei der Menstruation, wahr. Die Verhärtungen dauern bis zu einer Minute an und treten häufig mit einem leichten Spannungsgefühl auf. Braxton-Hicks-Kontraktionen, wie die Übungswehen auch genannt werden, können sich mehrmals täglich, allerdings in sehr unregelmäßigen Abständen und ohne Schmerzen, bemerkbar machen. Der Muttermund wird bei den Übungswehen weder geöffnet noch verkürzt sich der Gebärmutterhals.

Übungswehen auf einen Blick zusammengefasst:

  • Treten unregelmäßig auf und ebben schnell wieder ab
  • Sollten nicht häufiger als 3 Mal pro Stunde auftreten
  • Der Bauch kann sich während der Kontraktion bis zu einer Minute verhärten
  • Es kann zu einem Spannungsgefühl und einem leichten Ziehen im Unterleib oder Rücken kommen
  • Sind nicht schmerzhaft
  • Haben keine Auswirkungen auf den Muttermund oder die Gebärmutter

Vor- und Senkwehen

Ab der 36. Schwangerschaftswoche beginnen die Vor- beziehungsweise Senkwehen. Durch die Kontraktionen senkt sich der Kopf eures Babys tiefer in das Becken und begibt sich schon mal in die Geburtsposition.

Zum Spannungsgefühl und dem verhärteten Bauch, können ein Ziehen und leichte Schmerzen im Unterleib sowie im Rücken dazukommen. Zudem könnt ihr jetzt wieder leichter Luft bekommen und freier atmen, da euer Baby ein Stückchen nach unten gerutscht ist und eure Lungen wieder mehr Platz zum Atmen haben.

Wie die Übungswehen treten auch die Vor- und Senkwehen unregelmäßig, ca. 3 Mal pro Stunde, auf und sind nicht mit starken Schmerzen verbunden. Erst einige Tage vor der Geburt werden die Schmerzen allmählich stärker und können bis in die Beine ausstrahlen.

Auch die Kontraktionen treten kurz vor der Geburt häufiger sowie in regelmäßigeren Abständen auf und die Schwangere hat zunehmend das Gefühl die Wehen „veratmen“ zu müssen. Im Unterschied zu den Übungswehen machen sich die Vorwehen zum Ende der Schwangerschaft deutlich bemerkbar.

Vorzeitige Wehen erkennen und richtig bei Frühwehen reagieren

Normale Übungs- und Vorwehen sind nicht gefährlich und absolut kein Grund zur Sorge. Sie sind sogar sehr wichtig und bereiten euch und euren Körper auf die bevorstehende Geburt vor.

Allerdings treten Übungswehen in der Regel nicht häufiger als 3 Mal pro Stunde oder häufiger als 10 Mal täglich auf. Sind die Übungswehen schmerzhaft und treten vor der 36. Schwangerschaftswoche in regelmäßigen und kürzeren Intervallen auf, sprechen Mediziner von vorzeitigen Geburtswehen. Dann heißt es erstmal absolute Ruhe, hinlegen und ausruhen!

Oft werden vorzeitige Wehen mit einem blutigen, wässrigen oder bräunlichen Ausfluss und starken Unterleibs- sowie Rückenschmerzen begleitet. Spätestens wenn ihr diese Anzeichen in eurem Schwangerschaftsverlauf feststellt, müsst ihr unverzüglich euren Frauenarzt oder die Hebamme aufsuchen und diese darüber informieren.

Mögliche Anzeichen für vorzeitige Wehen:

  • Mehr als 10 Wehen pro Tag oder mehr als 3 Vorwehen pro Stunde
  • Wehen treten regelmäßig und in kürzer werdenden Intervallen auf
  • Die Schwangere kann sich nur noch auf die Wehen konzentrieren und beginnt diese zu veratmen
  • Andere Bewegungen oder Tätigkeiten müssen während den Kontraktionen unterbrochen werden
  • Entspannung, Ruhe oder ein heißes Bad verschaffen keine Linderung. Der Bauch bleibt hart und tut weh
  • Starke Unterleibs- und Rückenschmerzen sowie ein starkes Spannungsgefühl
  • Blutiger oder wässriger vaginaler Ausfluss
  • Vorzeitiger Blasensprung und Abgang von Fruchtwasser

Wie werden vorzeitige Wehen behandelt?

Häufig sind enormer Stress und Überanstrengung Auslöser für verfrühte Wehen. Im stressigen Alltag und im Berufsleben wird oft vergessen, wie anstrengend eine Schwangerschaft für den weiblichen Körper ist und wichtige Verschnaufpausen werden vernachlässigt.

Ist der Muttermund weiterhin geschlossen und der Gebärmutterhals noch nicht verkürzt, wird in der Regel eine strenge Bettruhe vom Frauenarzt verordnet. So können weitere Wehen verhindert werden und euer Baby bekommt die nötige Ruhe und Zeit, um sich weiterzuentwickeln. Zudem sollte neben Stress auch auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, um die Wehen nicht zu fördern.

Die größte Gefahr von vorzeitigen Wehen ist, dass die Kontraktionen zervixwirksam werden. Das bedeutet, dass sich die Wehen auf den Muttermund sowie den Gebärmutterhals auswirken und es somit zu den sogenannten Frühwehen kommen kann. Bereits fünf Wehen pro Stunde oder zehn Kontraktionen über den gesamten Tag verteilt, können dazu führen, dass sich der Muttermund öffnet und die Geburt frühzeitig eingeleitet wird. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass der Frauenarzt nach einem vorzeitigen Wehen-Anfall untersucht, ob sich der Muttermund bereits geöffnet und sich der Gebärmutterhals verkürzt hat.

Wird bei der Untersuchung festgestellt, dass sich die Wehen bereits auf den Gebärmutterhals sowie auf den Muttermund ausgewirkt haben, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, um eine Frühgeburt sowie weitere vorzeitige Wehen zu verhindern. Der Frauenarzt kann wehenhemmende Medikamente, die eine entspannende Wirkung auf die gesamte Gebärmuttermuskulatur haben, oder hoch dosierte Magnesiumpräparate in Kombination mit strikter Bettruhe verordnen. Dabei werden die wehenhemmenden Mittel normalerweise als Infusion oder in Tablettenform verabreicht.

Bei einem geöffneten Muttermund kann der Frauenarzt außerdem eine Cerclage legen, bei dieser der innere Muttermund mit einem Faden verschlossen wird. Vor allem bei Schwangeren, die bereits bei einer früheren Schwangerschaft unter einer Muttermundschwäche (Zervixinsuffizienz) gelitten haben, wird der Muttermundverschluss relativ häufig angewandt. Bei einer bestehenden Muttermundschwäche kann es auch ohne Wehen zu einer vorzeitigen Öffnung des Muttermundes kommen. Da eine Cerclage zu einer Scheideninfektion führen kann, werden häufig zusätzliche Medikamente verschrieben, die einer Infektion vorbeugen.

Hinweis
Da vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft der Magnesiumverbrauch erhöht ist, wird den Schwangeren oft routinemäßig ein hoch dosiertes Magnesium verschrieben. Ein starker Magnesiummangel kann neben vorzeitigen Wehen auch noch Krämpfe, Übelkeit und Kopfschmerzen verursachen.

Bestimmte Medikamente, Magnesiumpräparate sowie eine Cerclage können zwar eine Frühgeburt verhindern, allerdings muss bis zum Ende der Schwangerschaft unbedingt auf Ruhe und Entspannung geachtet werden. Zudem gilt es, körperliche und seelische Belastungen zu vermeiden. Sanfte Massagen, Entspannungsübungen sowie leicht beruhigende Tees aus Lavendel, Hopfen oder Melisse können euch dabei helfen, die nötige Ruhe zu finden.

Treten die vorzeitigen Wehen nach der 34. Schwangerschaftswoche auf und ist der Muttermund bereits geöffnet sowie der Gebärmutterhals verkürzt, werden in der Regel keine wehenhemmenden Mittel mehr verabreicht oder andere Maßnahmen ergriffen. Der Geburt wird dann häufig ihren natürlichen Lauf gelassen. Das Frühchen ist zu dieser Zeit schon ausreichend entwickelt und kann mit einer guten ärztlichen Versorgung das Licht der Welt erblicken.

Wie werden vorzeitige Wehen ausgelöst?

Warum bei manchen Schwangeren vorzeitige Wehen ausgelöst werden, ist noch nicht ausreichend erforscht. Oft stehen jedoch folgende Faktoren mit vorzeitigen Wehen und Frühgeburten in Zusammenhang:

  • Sogenannte intrauterine Infektionen, die durch unbehandelte Infektionen im Genitalbereich oder im Gebärmutterhals oder einer unerkannten Harnwegsinfektion ausgelöst werden
  • Ein vorzeitiger Blasensprung
  • Zu viel Fruchtwasser
  • Mehrlingsschwangerschaften von Zwillingen oder Drillingen
  • Eine Muttermund- oder Gebärmutterschwäche, die unter anderem durch Voroperationen ausgelöst werden können
  • Eine Fehlbildung der Gebärmutter
  • Früh- oder Fehlgeburten bei vorangegangenen Schwangerschaften
  • Chronische Erkrankungen der Schwangeren wie Diabetes, Asthma oder Bluthochdruck
  • Hormonstörungen der Schwangeren
  • Magnesiummangel
  • Fehlbildungen oder eine Erkrankung des Babys
  • Unterversorgung des Babys
  • Andere Faktoren wie Alkohol, Zigaretten oder Drogenmissbrauch
  • Körperlicher sowie seelischer Stress

Treten vorzeitige Wehen zum Beispiel nach einem stressigen Tag oder nach sportlichen Aktivitäten auf, ist dies häufig als ein Warnzeichen zu verstehen, dass sich die werdende Mama zu viel zumutet.

Natürlich ist eine Schwangerschaft keine Krankheit, jedoch sollte dabei auch nicht außer Acht gelassen werden, dass der weibliche Körper während dieser Zeit große Veränderungen durchmacht.

Da verfrühte Kontraktionen oft mit Stress und Überanstrengung mit einhergehen ist es das A und O, dass sich Betroffene schonen und viel Ruhe gönnen. Sowohl körperlich als auch seelisch sollte unbedingt ein oder besser zwei Gänge heruntergeschalten werden.

Auch Warnungen und Ratschläge von eurem Frauenarzt oder eurer Hebamme müssen ernst genommen werden, damit aus den harmlosen Übungswehen nicht plötzlich vorzeitige Wehen werden. Generell ist es ratsam, bei ungewöhnlich oft auftretenden Übungswehen oder wenn zum Spannungsgefühl auch noch Schmerzen im Unterleib oder Rücken hinzukommen, euren Frauenarzt oder die Hebamme zu kontaktieren. Diese können durch einen CTG, einer Ultraschall- oder einer Tastuntersuchung feststellen, ob Wehentätigkeiten vorhanden sind und ob der Muttermund bereits geöffnet ist.

Eine entspannte und ausgeruhte Mama ist für die Entwicklung des Babys essenziell. Deshalb sollten Ruhepausen auf keinen Fall zu kurz kommen.

Also liebe Schwangere, lasst es möglichst ruhig angehen, schont eure Kräfte und gönnt euch öfters mal eine kleine Auszeit. Dies kann schon viel bewirken und euer kleiner Liebling wird euch nach der Geburt erstmal genug auf Trab halten. Alles Gute für eure weitere Schwangerschaft!

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