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Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft: Effektive Tipps und Hilfe!

Blutungen in der Schwangerschaft

Eigentlich habt ihr in der Schwangerschaft schon mit genügend Beschwerden zu tun. Sodbrennen, Wassereinlagerungen, Völlegefühl sowie vereinzelt auftretende Stimmungsschwankungen sind nur einige von ihnen. Bei manchen Schwangeren kommt auch noch das unsanfte und nächtliche Aufschrecken hinzu, welches durch schmerzhafte Krämpfe in der Wadenmuskulatur ausgelöst wird.

Im Laufe eurer Schwangerschaft können diese schmerzvollen Wadenkrämpfe und die anschließenden Muskelverhärtungen leider regelmäßiger auftreten. Vor allem das zweite und letzte Drittel der Schwangerschaft werden des Öfteren von unangenehmen Krämpfen in den Waden begleitet.

Bei einem Wadenkrampf handelt es sich um eine ohne Vorwarnung auftretende und häufig starke Kontraktion einzelner Muskeln im Unterschenkel oder in den Füßen. Die Krämpfe können für Sekunden, manchmal aber auch für wenige Minuten andauern und verschwinden von alleine wieder. Hin und wieder strahlen sie bis in die Füße aus, sodass sich die Zehen zur Fußsohle hin zusammenziehen.

Während einem Krampf verkürzt sich der Muskel für kurze Zeit, ohne sich wieder zu entspannen. Das schmerzhafte und unwillkürliche Zusammenziehen macht sich teilweise noch Stunden später, durch einen verhärteten und dicken Wadenmuskel sowie einem unangenehmen bis schmerzhaften Gefühl, bemerkbar.

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Nach sportlichen Aktivitäten sowie bei einer unzureichenden Flüssigkeitsversorgung und einem gestörten Elektrolytgehalt können die Krämpfe vermehrt auftreten. Besonders häufig treten diese nachts auf und lassen die Betroffene unsanft aus dem Land der Träume aufschrecken.

Warum leiden Schwangere vermehrt unter schmerzhaften Wadenkrämpfen?

Werdende Mütter leiden im Zuge ihrer Schwangerschaft nicht selten unter einem Mangel an wichtigen Elektrolyten. Bei Elektrolyten handelt es sich um Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium und Kalium, welche sich in eurer Körperflüssigkeit auflösen.

Nicht nur Mütter, sondern auch der Nachwuchs benötigt für eine gesunde Entwicklung viele zusätzliche Mineralstoffe und allen voran Magnesium. Deshalb steigt in der Schwangerschaft der tägliche Magnesiumbedarf auf mindestens 310 bis 350 Milligramm pro Tag an. In der Stillzeit erhöht sich der Magnesiumbedarf sogar auf 390 Milligramm täglich.

Durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft, wird vermehrt Magnesium über den Urin ausgeschieden. Ein weiterer Teil der wichtigen Mineralstoffe wird durch ein verstärktes Schwitzen aus dem Körper der Schwangeren ausgeschieden.

Ist also euer Elektrolythaushalt durch einen Magnesiummangel aus dem Gleichgewicht geraten, können die Nerven- sowie Muskelzellen nicht mehr korrekt leiten. Es kommt also, vereinfacht ausgedrückt, zu einer Signalstörung, welche die Muskelentspannung vorübergehend unterbindet und schmerzhafte Wadenkrämpfe auslöst.

Weitere Ursachen für Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft

Zwar hängen Wadenkrämpfe während der Schwangerschaft meistens mit einem Magnesiummangel zusammen, doch es gibt auch andere mögliche Ursachen:

Schlechte Durchblutung in den Beinen: Wenn ihr unter einer schlechten Durchblutung leidet, werden zu wenige Nährstoffe in eure Muskeln transportiert. Fehlt zum Beispiel Magnesium, werden die Blutgefäße in den Waden nicht ausreichend geweitet und die Sauerstoffzufuhr ist gestört. Durchblutungsstörungen können unter anderem durch einen Flüssigkeitsmangel, aber auch durch zu wenig Bewegung ausgelöst werden.

Eingeklemmter Nerv: Durch die wachsende Gebärmutter können wichtige Nervenbahnen eingeklemmt werden, welche im Normalfall für die Signalübertragung zu den Muskeln zuständig sind. Dies führt dazu, dass die erlösende Muskelentspannung während einem Krampf kurzzeitig aussetzt.

Falsche Schlafposition: Eingeschlafene Arme, Beine oder Hände habt ihr bestimmt alle schon einmal nach dem Aufwachen bemerkt. Grund hierfür ist so gut wie immer eine ungünstige Schlafposition. Doch eine falsche Schlafposition, wie zum Beispiel ein dauerhaftes Überstrecken der Füße, kann auch zu schmerzhaften Wadenkrämpfen führen.

Kleiner Tipp: Die beste Schlafposition während der Schwangerschaft ist auf der linken Seite liegend. Euer Körper wird in dieser Position ausreichend entlastet und der Druck auf die inneren Organe, die Gefäße sowie auf die untere Hohlvene wird verringert. Die untere Hohlvene ist unter anderem dafür zuständig, das Blut aus euren Beinen zu eurem Herzen zu transportieren und gewährleistet den Transport von Nährstoffen.

Ein praktisches Stillkissen, welches ihr euch zwischen die Beine legen könnt, sorgt für zusätzliche Entlastung.

Überbelastung: Je größer eure Babykugel und euer Liebling im Laufe der Schwangerschaft werden, umso mehr Gewicht müsst ihr natürlich mit euch herumtragen. Dies kann zu einer Überbelastung der Bein- und Wadenmuskulatur führen und in nächtlichen Wadenkrämpfen enden.

Vor allem, wenn ihr euch im Alltag oder im Berufsleben viel bewegen müsst, kann dies schnell zu einer Überanstrengung und zu verspannten Waden führen. Das Gleiche gilt allerdings auch für zu wenig Bewegung.

Permanentes Sitzen sowie ein langes und einseitiges Stehen belasten eure strapazierten Muskeln ebenfalls. Denn Bewegungsmangel führt zu einer Muskelverkürzung und kann dadurch Wadenkrämpfe auslösen.

Selbst unbequeme Schuhe ohne eine gut gepolsterte Sohle, können die Muskeln belasten und zu Krämpfen in den Waden führen. Nachts, wenn ihr euch entspannt und im Tiefschlaf befindet, entladen sich die Anspannungen und es kann zu Wadenkrämpfen kommen.

Weitere Ursachen: Kalzium-Mangel, zu viel Phosphor (ist unter anderem in Fertiggerichten enthalten), Thrombose oder Venenentzündungen.

Wie ihr Wadenkrämpfen vorbeugen könnt

Damit ihr den unangenehmen und vor allem unnötigen Wadenkrämpfen konsequent vorbeugen könnt, haben wir euch einige wertvolle Tipps zusammengestellt:

Tipp 1: Achtet auf eure Ernährung

Neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 Litern täglich und am besten in Form von stillem Mineralwasser sowie ungesüßten Kräutertees, ist eine magnesium- sowie kalziumreiche Ernährung essenziell. Da Magnesium nicht selbst vom Körper produziert wird, muss das wichtige Mineral durch die tägliche Ernährung zugeführt werden.

Vor allem Vollkornprodukte, Bananen, Mandeln, Spinat, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Hülsenfrüchte wie Linsen, Orangen, Fisch, Naturreis und Kohlrabi sind wahre Magnesiumbomben. Selbst leckeres Marzipan ist reich an Magnesium und deshalb nicht nur in der Weihnachtszeit eine Sünde wert. Reichlich Kalzium hingegen ist in Milchprodukten wie Joghurt und Käse, Mangold, Spinat, Fenchel sowie Grünkohl und Brokkoli vorhanden.

Schafft ihr es nicht, den Magnesiumbedarf ausschließlich durch Lebensmittel zu decken, kann euch der Frauenarzt zusätzlich ein geeignetes Magnesiumpräparat verschreiben.

Tipp 2: Regelmäßige Bewegung mit anschließenden Ruhephasen

Eine regelmäßige Bewegung regt eure gesamte Durchblutung sowie den Kreislauf an, stärkt die Beinmuskulatur und beugt Wadenkrämpfen vor. Ausgiebige Spaziergänge, Schwimmen, Yoga oder Pilates sowie kleine Radtouren haben sich für Schwangere besonders bewährt.

Achtet beim Sport treiben jedoch darauf, dass ihr euch nicht zu sehr auspowert und eine anschließende Erholungspause einlegt. Ein entspanntes Hochlegen der Beine nach der sportlichen Aktivität oder einfach nur zwischendurch ist dafür besonders empfehlenswert. Zudem hilft es nicht nur dabei Wadenkrämpfen, sondern auch schwangerschaftsbedingten Wassereinlagerungen vorzubeugen.

Um den Effekt zu verstärken, könnt ihr eure Beine beim Schlafen oder Ausruhen auch etwas nach oben lagern. Dies funktioniert ohne großen Aufwand zum Beispiel mithilfe eines Kissens.

Kleiner Tipp: Vor allem Frauen neigen dazu, beim Sitzen ihre Beine übereinander zu schlagen. Das sieht zwar sehr damenhaft aus, sorgt allerdings für eine schlechte Durchblutung und solltet ihr deshalb lieber vermeiden.

Tipp 3: Wechselduschen, Massagen und Dehnübungen

Wechselduschen an den Beinen sorgen für eine gute Durchblutung und sind – spätestens im Nachhinein – sehr angenehm. Auch sanfte und durchblutungsfördernde Massagen sowie leichte Dehnübungen vor dem Zubettgehen, beugen den schlafraubenden Wadenkrämpfen effektiv vor.

Beugt euch hierfür mit eurem Oberkörper und geschlossenen Beinen leicht nach vorne und lasst die Fersen dabei am Boden. Wiederholt diese Übung am besten mehrmals täglich und haltet die Position für einige Sekunden. Auch der Ausfallschritt hat sich bei Verspannungen in der Wadenmuskulatur bewährt.

Hilfreiche Sofortmaßnahmen bei einem Wadenkrampf

Auch mit vorbeugenden Maßnahmen kann ein schmerzhafter Krampf in der Wade oder im Fuß leider nicht immer verhindert werden. Wenn es euch doch einmal erwischt und ihr von einem Wadenkrampf heimgesucht werdet, gibt es akute Gegenmaßnahmen, die den Krampf lindern:

Am besten ist, ihr steht nach einem nächtlichen Krampf kurz auf und belastet eure Beine, indem ihr etwas umherlauft und die Verkrampfung lockert. Auch sanfte Dehnübungen der Waden und Füße entspannen die verkrampfte und schmerzende Muskulatur.

Eine andere hilfreiche Sofortmaßnahme ist, euch aufrecht hinzusetzen, die Beine durchzustrecken und eure Füße fest gegen die Wand zu drücken. Vorteil dieser Übung ist: Euer Babybauch ist dabei nicht im Weg!

Zudem sorgt eine anschließende Massage, bei der ihr euch von unten nach oben vorarbeitet, und ein Durchkneten der Wadenmuskulatur für eine schnelle und angenehme Linderung. So verhindert ihr außerdem einen störenden Muskelkater und könnt hoffentlich ohne Beschwerden in den nächsten Tag starten. Auch eine Wärmflasche kann helfen, die verkrampften Wadenmuskeln wieder aufzulockern.

Warum treten Wadenkrämpfe hauptsächlich nachts auf?

Ihr seid gerade tief und fest am Schlummern und plötzlich werdet ihr von einem schmerzhaften Wadenkrampf aus dem wohlverdienten Schlaf gerissen. Doch woran liegt es, dass Wadenkrämpfe verstärkt in der Nacht auftreten?

Krämpfe in den Wadenmuskeln können euch auch tagsüber überraschen. Allerdings werdet ihr den anbahnenden Wadenkrampf in der Regel frühzeitig bemerken und zum Beispiel mit einem Dehnen der Muskulatur oder einer sanften Massage verhindern können. Nachts im Tiefschlaf könnt ihr der Verkrampfung hingegen nicht rechtzeitig entgegenwirken. Ihr werdet erst wach, wenn der Wadenkrampf leider schon im vollen Gang ist.

Muss bei Wadenkrämpfen der Frauenarzt aufgesucht werden?

In der Regel sind Wadenkrämpfe harmlos und können durch eine ausgewogene und magnesiumreiche Ernährung sowie durch die eventuelle Einnahme von Magnesiumpräparaten gut in den Griff bekommen werden.

Da ein länger andauernder Magnesiummangel in der Schwangerschaft im schlimmsten Fall jedoch zu einer Präeklampsie oder Eklampsie, zu vorzeitigen Wehen und sogar zu einer Frühgeburt führen kann, ist es ratsam, bei häufig auftretenden Krämpfen euren Frauenarzt aufzusuchen. Dieser wird euch nach einer eingehenden Untersuchung gegebenenfalls ein hoch dosiertes Magnesium verschreiben.

Das Gleiche gilt, wenn die Krämpfe vorwiegend an einem Bein und in Verbindung mit Rötungen sowie Schwellungen auftreten, da es sich in seltenen Fällen auch um eine Thrombose oder eine Venenentzündung handeln kann.

Von einer Selbstmedikation mit Magnesiumtabletten solltet ihr jedoch in jedem Fall absehen. Sprecht zuvor mit eurer Hebamme oder eurem Frauenarzt. Nur so können Risiken für euch und euren Schatz sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sicher ausgeschlossen werden.

Wir wünschen euch eine schöne und vor allem möglichst beschwerdefreie Schwangerschaft!






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