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Schmierblutungen statt Periode: Anzeichen einer Schwangerschaft?

Schmierblutungen statt Periode

Viele Frauen im gebärfähigen Alter haben schon einmal mit Schmierblutungen zu tun gehabt. Bei Schmierblutungen handelt es sich um einen bräunlich bis rötlichen und oft schleimigen Ausfluss, der außerhalb und zusätzlich zu der normalen Monatsblutung auftreten kann. Eine Schmierblutung ist in der Regel schwächer, was sie von der Periode unterscheidet.

Hier erfahrt ihr alles über die Ursachen von Schmierblutungen, wann diese auftreten können und ob sie womöglich eine Schwangerschaft ankündigen.

Ursachen von Schmierblutungen

In den meisten Fällen sind Schmierblutungen hormonell bedingt. Sie stehen in Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus und kehren in regelmäßigen Abständen sowie zur gleichen Zeit wieder.

Für die hormonell bedingten und zyklischen Schmierblutungen gibt es verschiedene Gründe:

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Vorblutungen: Diese treten einige Tage vor der eigentlichen Periode auf und können unter anderem auf eine sogenannte Gelbkörperschwäche hindeuten. Die Gelbkörperschwäche ist als Funktionsstörung der Eierstöcke klassifiziert und führt dazu, dass nicht genügend Progesteron produziert wird. Progesteron trägt jedoch zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut bei und ist daher essenziell für eine erfolgreiche Einnistung des Embryos.

Wollt ihr schwanger werden und der Kinderwunsch stellt sich nicht ein, ist es also gut möglich, dass ihr unter einer Gelbkörperschwäche leidet. Eine Gelbkörperschwäche tritt auch häufig in Folge einer Schilddrüsenerkrankung auf. Ein Bluttest verschafft schnell Klarheit und die Gelbkörperschwäche ist gut mit Medikamenten behandelbar.

Nachblutungen: Nach der eigentlichen Periode können Nachblutungen auftreten. Diese machen sich noch zwei bis drei Tage später und mit einem bräunlichen und leichten Ausfluss bemerkbar. Genau wie bei den Vorblutungen können Nachblutungen mit einer Gelbkörperschwäche in Verbindung stehen oder mit einer verzögerten Regeneration der Gebärmutterschleimhaut.

Der Eisprung: Treten die Schmierblutungen vorwiegend in der Mitte eures Zyklus auf, dann handelt es sich ziemlich sicher um die Mittel- beziehungsweise Ovulationsblutung. Diese tritt nach dem Eisprung, häufig nach dem Absinken des Östrogenspiegels, auf und kann mit leichten bis mittleren Schmerzen verbunden sein. Die Blutung kann allerdings auch ohne Schmerzen auftreten. In der Regel dauert die Mittelblutung zwischen 1 und 3 Tagen.

Beim Eisprung handelt es sich um die Vorbereitung des weiblichen Körpers auf eine mögliche Schwangerschaft. Das Ei steht dann für etwa 4 Tage zur Befruchtung bereit und die Chance auf eine Schwangerschaft ist während dem Eisprung besonders hoch.

Neben den Hormonen können die Schmierblutungen auch organische oder mechanische Ursachen haben.

Mögliche Ursachen für organische Schmierblutungen:

  • Polypen oder Myome. Diese gutartigen Gebärmuttergeschwulste sind in der Regel harmlos, sollten aber dennoch beobachtet werden
  • Endometritis (Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
  • Endometriose (verlagerte Gebärmutterschleimhaut)
  • Entzündungen der Eileiter oder Eierstöcke

Zudem wird zwischen zyklusabhängigen und zyklusunabhängigen Schmierblutungen unterschieden. Zyklusabhängige Blutungen treten unter anderem nach der Geburt und in der Stillzeit sowie nach einer Hormonbehandlung (zum Beispiel bei einem unerwünschten Kinderwunsch) und als Nebenwirkung von hormonellen Verhütungsmitteln, wie der Anti-Baby-Pille oder der Hormonspirale, auf.

Auch bei einem Pillenwechsel können Schmierblutungen auftreten. Sobald sich euer Körper an die neuen Begebenheiten und den neuen Hormonhaushalt gewöhnt hat, verschwinden die Blutungen von alleine wieder.

Gebärmutterhalskrebs oder Gebärmutterkrebs fallen auch unter die Kategorie zyklusabhängige Schmierblutungen. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass ihr regelmäßig zu den halbjährigen Vorsorgeuntersuchungen zu eurem Frauenarzt geht, um eine Erkrankung frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

Zyklusunabhängige Schmierblutungen treten, wie der Name ja auch schon vermuten lässt, unabhängig von dem weiblichen Zyklus auf. Darunter fällt:

  • eine Schwangerschaft
  • die Wechseljahre und die Pubertät
  • eine mechanische Schmierblutung

Ursachen von mechanischen Schmierblutungen sind unter anderem das Einsetzen oder Entfernen einer Spirale, Geschlechtsverkehr, Sport und eine unvollständige Ausschabung. Die mechanischen Schmierblutungen werden durch Reizungen der Gebärmutterschleimhaut hervorgerufen, bei der kleinste Gefäße verletzt werden und eine kurzzeitige Schmierblutung auslösen können. Die mechanischen Schmierblutungen sind harmlos und verschwinden schnell wieder.

Auch emotionaler und körperlicher Stress, freudige und traurige Ereignisse sowie Stimmungsschwankungen können Schmierblutungen begünstigen.

Schmierblutungen als Anzeichen für eine Schwangerschaft

Bei einem Kinderwunsch können die sonst lästigen Schmierblutungen für einen Freudentanz sorgen. Vor allem Frauen, die sich nichts mehr wünschen als ein Kind, achten nach dem Geschlechtsakt besonders auf jede körperliche Veränderung.

Zu den möglichen Veränderungen zählen unter anderem die zyklusunabhängigen Schmierblutungen, welche unter dem Begriff Einnistungsblutung geläufig sind. Doch warum kann eine beginnende Schwangerschaft Schmierblutungen aufweisen?

Bei erfolgreicher Befruchtung der Eizelle begibt sich diese auf den weiten Weg Richtung Gebärmutter. Nach einer mehrtägigen Anreisedauer nistet sich die befruchtete Eizelle daraufhin in eure Gebärmutterschleimhaut ein, um dort heranzuwachsen.

Dabei kann es passieren, dass Blutgefäße im Bereich der Gebärmutter sowie der Gebärmutterschleimhaut minimal verletzt und beschädigt werden und Schmierblutungen auslösen. Dieser Vorgang erklärt auch, dass die Nidationsblutung, wie die Einnistungsblutung auch genannt wird, bei einer Mehrlingsschwangerschaft stärker ausfällt.

Wann treten die Einnistungsblutungen auf?

Bemerkt ihr eine Einnistungsblutung, könnt ihr euch über eine Schwangerschaft freuen. Dabei tritt die Nidationsblutung in der Regel 5 bis 7 Tage nach der Befruchtung auf. Seid ihr euch nicht sicher, wann genau die Befruchtung stattgefunden hat, könnt ihr auch euren Eisprung in die Berechnung miteinbeziehen. Denn maximal 2 Wochen nach dem Eisprung kommt es, bei einer erfolgreichen Befruchtung, zu einer Einnistungsblutung.

Einnistungsblutungen von der Monatsblutung und anderen Schmierblutungen unterscheiden

Einnistungsblutungen kommen in etwa zu der gleichen Zeit wie die monatliche Periode, nämlich gut 14 Tage nach dem Eisprung. Dies führt nicht selten dazu, dass eine ungeplante Schwangerschaft oftmals gar nicht wahrgenommen wird, da ja wie erwartet eine Blutung stattgefunden hat.

Dies ist wahrscheinlich auch der Grund für den Mythos, trotz Periode schwanger geworden zu sein. Hierbei war dann allerdings die Einnistungsblutung am Werk und nicht die Menstruation. Denn während der gesamten Schwangerschaft findet keine Monatsblutung statt.

Bestimmt stellt ihr euch jetzt die berechtigte Frage, wie ihr die Nidationsblutungen überhaupt von eurer normalen Periode oder anderen Schmierblutungen unterscheiden könnt. Fakt ist, dass die Einnistungsblutung keine bestimmten und klassischen Symptome aufweist, was die Bestimmung der Blutung erschwert. Von der Periode oder anderen Schmierblutungen könnt ihr sie dennoch unterscheiden.

Wir haben die verschiedenen Unterscheidungsmerkmale für euch zusammengefasst:

Farblicher Unterschied: Einnistungsblutungen unterscheiden sich in erster Linie aufgrund ihrer Farbe von den gewöhnlichen Schmierblutungen und auch von der Monatsblutung. Einnistungsblutungen zu Beginn einer Schwangerschaft weisen eine hellrote Farbe auf. Sie sind also nicht dunkelrot wie bei der Periode oder bräunlich wie bei Schmierblutungen.

Stärke der Blutung: Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass die Einnistungsblutung deutlich schwächer ist, als die Monatsblutung. Wie stark die Blutung im Endeffekt jedoch ausfällt, ist dabei von Schwangeren zu Schwangeren verschieden.

Manchmal sind die Blutungen so schwach, dass sie gar nicht aus der Scheide austreten und deshalb häufig nicht wahrgenommen werden. Aus diesem Grund bedeutet das Ausbleiben einer Einnistungsblutung nicht, dass keine Schwangerschaft vorliegt. Ihr seht oder bemerkt diese dann nur einfach nicht. In einigen Fällen hat die Einnistung der Eizelle überhaupt keine Verletzung in der Gebärmutterschleimhaut verursacht, was bedeutet, dass die Nidationsblutung vollständig ausbleibt.

Zudem ist die Blutung bei der Periode zum Anfang und zum Ende schwächer, während sie in der Mitte am stärksten ist. Die Einnistungsblutung ist hingegen immer gleichmäßig und vor allem relativ schwach.

Dauer der Blutung: Die Einnistungsblutung dauert meist nur 24 bis 48 Stunden. In einigen Fällen kann die Blutung jedoch auch bis zu 5 Tagen andauern und bei Mehrlingsschwangerschaften sogar bis zu einer Woche.

Intensität der Schmerzen: Einnistungsblutungen treten häufig ohne Schmerzen auf. Einige Schwangere bemerken hingegen ziehende und leichte Schmerzen im Unterleib. Periodenschmerzen sind im Normalfall jedoch stärker und intensiver, als bei Nidationsblutungen.

Leicht erhöhte Temperatur: Die Einnistungsblutung kann sich außerdem durch eine leichte Temperaturerhöhung erkennbar zeigen. Diese ist allerdings so gering, dass ihr sie kaum wahrnehmen werdet. Solltet ihr durch eine natürliche Verhütungsmethode regelmäßig eure Temperatur messen, könnt ihr die Temperaturerhöhung jedoch feststellen.

Durch die zahlreichen hormonellen Veränderungen zu Beginn einer Schwangerschaft, können die Nidationsblutungen auch in Verbindung mit leichter Übelkeit, einem Spannungsgefühl in den Brüsten sowie leichten Unterleibsschmerzen auftreten.

Solltet ihr bei Schmierblutungen euren Frauenarzt aufsuchen?

In der Regel sind Schmierblutungen harmlos und haben nur in sehr seltenen Fällen einen ernsten Hintergrund. Treten die Schmierblutungen nur einmal auf, zum Beispiel in Verbindung mit viel Stress, nach dem Geschlechtsverkehr oder bei einem Pillenwechsel, ist ein Frauenarzttermin in der Regel nicht nötig. Anders sieht es aus, wenn die Schmierblutungen häufiger außerhalb der Menstruation auftreten oder mit Schmerzen, Übelkeit und Unwohlsein verbunden sind.

In einigen Fällen können Schmierblutungen auch in der fortgeschrittenen Schwangerschaft auftreten. Grund hierfür ist, dass der weibliche Körper durch die erhöhte Menge an Hormonen stärker durchblutet wird. Zudem nimmt zusätzlich der Druck auf den Beckenboden zu, was kleine Blutgefäße platzen lassen kann.

Um jedoch eine Frühgeburt oder andere Komplikationen sicher ausschließen zu können, solltet ihr bei Schmierblutungen während der Schwangerschaft in jedem Fall euren Frauenarzt aufsuchen. Dieser kontrolliert unter anderem, ob sich womöglich euer Muttermund geöffnet hat oder ob andere Ursachen vorliegen, die gesundheitliche Risiken für euch oder euer Baby darstellen können.

Das Gleiche gilt, wenn die Schmierblutung etwa sechs Wochen nach der letzten Menstruation auftritt. In diesem Fall kann es sich um eine Eileiterschwangerschaft handeln, die von einem Frauenarzt beendet werden muss. Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich das befruchtete Ei, anstatt in der Gebärmutterschleimhaut, im Eileiter ein.

Fazit

In den meisten Fällen sind Schmierblutungen harmlos oder können in Form von Einnistungsblutungen auf eine Schwangerschaft hinweisen. Sind die Schmierblutungen mit Schmerzen verbunden und wenn diese häufig oder in der fortgeschrittenen Schwangerschaft auftreten, solltet ihr jedoch nicht zögern und euren Frauenarzt aufsuchen.

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