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Abstillen – Wann und wie ihr euer Baby vom Stillen entwöhnt

Abstillen und Entwöhnung vom Baby

Die Zeit des Stillens – viele Mütter genießen diese Zeit mit ihrem Baby, andere sehnen sich danach, endlich abstillen zu können und dadurch nicht mehr so gebunden zu sein. In punkto Abstillen gibt es so manches zu beachten und Fragen wie „Abstillen, wie?“, „Richtig abstillen, was muss ich beachten?“, „Wie stillt man ab“ und vor allem „Wann abstillen“ kommen bei den stillenden Müttern irgendwann auf.

Was bedeutet Abstillen eigentlich?

Werden dem Baby keine Mahlzeiten mehr über die Brust gereicht, spricht man von Abstillen. Statt der Muttermilch isst das Baby nun Milchbrei, Obstbrei oder Gemüsebrei oder – je nach Alter – bereits feste Nahrung. Wird ein Baby, das bisher mit der Flasche gefüttert wurde, auf das Essen mit dem Löffel umgestellt, spricht man von Entwöhnen.

Der richtige Zeitpunkt zum Abstillen

Den richtigen Zeitpunkt, wann man abstillen kann, gibt es nicht. Zwar raten die Nationale Stillkommission und die Weltgesundheitsorganisation dazu, dass man mindestens 6 Monate stillen und dann erst das Baby langsam auf Obst– und Gemüsebrei gewöhnen soll. Die Entscheidung, wann man abstillt, trifft in der Regel die Mutter ganz individuell für sich. In manchen Fällen nimmt aber auch das Baby die Entscheidung ab, indem es die Brust verweigert.

Steht ihr vor der Entscheidung, abzustillen, dann solltet ihr auf euch und euer Gefühl hören, nicht auf andere. Und wenn ihr vor den 6 Monaten abstillt, dann seid ihr auch keine Rabenmutter, die nichts mehr von ihrem Kind wissen möchte. Also entscheidet ihr, wann für euch der richtige Zeitpunkt gekommen ist, das Baby abstillen zu können.

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Natürlich gibt es auch Mütter, die ihre 2-jährigen Kinder noch stillen – das ist ebenfalls deren Ansicht und Entscheidung.

Von der WHO, also der Weltgesundheitsorganisation wird sogar empfohlen, bis zum Ende des 2. Lebensjahres, die Kinder zu stillen – zumindest teilweise. Der Grund: weil Muttermilch einfach die beste Nahrung für das Baby ist.

Wann abstillen – dafür können die folgenden Umstände und Anzeichen sprechen:

  • Man beginnt wieder zu arbeiten und ist zu manchen Zeiten, an denen das Baby gestillt werden möchte, nicht zu Hause
  • Euer Baby interessiert sich mehr für Löffel und deren Inhalt
  • Das Baby lässt sich beim Stillen schnell ablenken, trinkt nicht richtig und ausreichend
  • Baby zeigt, dass es jetzt Zähnchen hat
  • Ihr habt das Gefühl, ihr habt nicht mehr ausreichend Milch, damit euer Kind satt wird
  • Ihr wünscht euch wieder ein paar Freiheiten mehr

Richtig abstillen – so geht es ohne Probleme

Beim Abstillen kommt es mitunter auf das Alter des Kindes an. Ist das Baby noch keine 4 Monate und ihr möchtet abstillen, dann solltet ihr nach und nach eine Brustmahlzeit durch ein Fläschchen mit Babynahrung ersetzen. Beikost empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation erst ab dem vierten Monat. Ist der Grund des Abstillens der, dass ihr wieder arbeiten geht, dann besteht natürlich auch die Möglichkeit, vorher Milch abzupumpen und diese durch die Oma oder den Partner füttern zu lassen.

Bei Kindern, die älter als 4 Monate sind, die abgestillt werden sollen, kann die Brustmahlzeit durch Beikost in Form von Obst- oder Gemüsebrei ersetzt werden. Generell sollte das Abstillen langsam und sanft erfolgen. Beim Abstillen nach 4 Monaten oder eben auch früher – kann es passieren, dass das Baby immer weniger Interesse an der Brust und der Muttermilch zeigt und dafür zu den anderen Nahrungsmitteln tendiert. So geht ein natürliches Abstillen vonstatten, das sowohl Mutter als auch Baby keine Probleme bereitet.

Da die Nachfrage nach Muttermilch durch das langsame Abstillen weniger wird, reduziert sich beim Abstillen auch die Milchmenge. Dabei kann es hin und wieder zu einem Milchstau kommen, der jedoch relativ einfach zu beheben ist. Wie, lest ihr in meinem Blogbeitrag „Milchstau – Entstehung, Symptome und Behandlung“.

Es besteht auch die Möglichkeit, nicht eine komplette Mahlzeit durch Beikost oder ein Fläschchen zu ersetzen, sondern nur einen Teil. Das heißt, die Stilldauer wird verkürzt und im Anschluss daran wird etwas Obstbrei gefüttert. Und wenn es so gar nicht mit dem Abstillen klappen möchte, euer Baby riecht die Milch und weiß eben, dass ihr dieses leckere Essen habt. Wenn der Partner oder die Großeltern die Beikost oder den Brei füttern, kann das Abstillen auch um einiges einfacher und unproblematischer vonstattengehen.

Ein weiterer Tipp:
Es ist sinnvoll, die Milchmahlzeit zu ersetzen, bei der nicht so viel Milch in der Brust ist. Dies ist meist die Mahlzeit zwischen 16 und 20 Uhr. Morgens ist nicht sinnvoll, da nach der langen Nacht die Brust meist spannt und gut gefüllt ist.

Hat euer Baby eine Mahlzeit akzeptiert und das über mehrere Tage hinweg, dann ist das Vorhaben „Stillen und Zufüttern“ geglückt.

Wie lange dauert es, das Baby abzustillen?

Eine Faustregel, wie lange das Abstillen des Babys oder das Abstillen des Kleinkindes dauert, gibt es nicht. Jedes Kind ist verschieden und von daher ist das Abstillen von Kind zu Kind unterschiedlich. Und schließlich ist das Stillen nicht nur Füttern, sondern eben weitaus mehr. Das Baby hat eine innige Beziehung zur Mutter und gerade in Fremdelphasen kann das Abstillen auch nicht funktionieren – weil das Baby die Nähe und Wärme der Mutter sucht. In den Fällen ist das Baby noch nicht bereit, was für euch heißt, noch etwas gedulden.

Bei manchen Babys geht das Abstillen sehr schnell und bei anderen Kindern dauert es mehrere Wochen. Das ist normal und natürlich, denn das Baby braucht auch seine Zeit, um sich mit den neuen Lebensmitteln anzufreunden.

Schnell abstillen – wie solltet ihr vorgehen

Schnell abstillen, ist nicht wirklich empfehlenswert, doch manche Situationen machen diesen Schritt erforderlich. Sofort abstillen bedeutet, dass die Stillzeit abrupt zu Ende ist, alle Mahlzeiten durch die Vergabe eines Fläschchens oder durch Breikost ersetzt werden.

In diesen Fällen empfiehlt es sich, dass ihr euch auch dem Baby entzieht. Lasst Oma oder den Papa das übernehmen, denn bei euch wird das Baby automatisch nach der Brust suchen. Ganz wichtig ist in dieser Zeit, dass Kuscheln, eine gewisse Nähe und Vertrautheit oberste Priorität A haben.

Beim schnellen Abstillen kann es zu Brustentzündungen und Milchstaus kommen. Hier verweise ich nochmals auf den Artikel „Milchstau“, in dem alles Wichtige steht.

Zusätzlich solltet ihr beim Abstillen noch folgende Punkte anwenden:

  • Salbeitee unterstützt beim Abstillen
  • Die Brust mit Kühlkompressen kühlen. Dadurch wird die Durchblutung eingeschränkt, die Kälte wirkt vorbeugend gegen Brustentzündungen
  • Ein knapp sitzender BH hilft ebenfalls oder ein Tuch, das fest um die Brust gebunden wird. Durch die eingeschränkte Durchblutung wird die Milchbildung behindert
  • Brustmassagen sind beim Abstillen wichtig. Dies beugt Milchstauungen vor. Ist der Druck zu groß, können kleine Mengen Muttermilch abgepumpt werden – aber nur so viel, dass der Druck nachlässt. Wird zu viel abgepumpt, wird die Milchbildung wieder angeregt.

Abstillen – Medikamente helfen?

Auf dem Markt sind Medikamente bzw. spezielle Tabletten zum Abstillen erhältlich. Sie verhindern die Bildung des Stilhormons Prolaktin und somit die Milchbildung. Bevor ihr allerdings zu den Abstillen-Medikamenten greift, fragt lieber euren Arzt. Im Falle, dass ihr wegen einer Brustentzündung Abstillen müsst, können Hormonpräparate, so genannte „Prolaktinsekretionshemmer“, Abhilfe schaffen.

Mit Homöopathie abstillen?

Auf dem Markt ist ein homöopathisches Mittel erhältlich, das die Stoffe der Kermesbeere enthält. Drei Tassen Salbeitee täglich, können ebenfalls beim sanften Abstillen unterstützen. Für den Salbeitee nehmt ihr einen Teelöffel Salbeiblätter, übergießt diese mit heißem Wasser und lasst den Tee etwa 10 bis 15 Minuten ziehen.

Abstillen – das Baby verweigert die Brust

In dem Fall stellt sich die Frage: wie alt ist das Baby? Mit 12 Monaten ist da keineswegs etwas dagegen einzuwenden, sondern es handelt sich um einen natürlichen Prozess. Gerade in diesem Alter können Kinder am Tisch mitessen, werden oftmals schneller und vor allen Dingen länger satt als mit der Muttermilch. Ist das Baby um einiges jünger, beispielsweise 2 Monate, dann solltet ihr die Ursachen hinterfragen. Hat eure Periode eingesetzt? Dann schmeckt die Milch anders und das Baby merkt dies. Auch ein neues Parfum oder eine neue Körperlotion können den Geschmackssinn des Babys beeinflussen. Oder ist euer Baby erkältet, bekommt schlecht Luft durch die Nase? Dann kann es auch sein, dass euer Baby nicht gestillt werden möchte, weil es einfach zu schlecht Luft bekommt.

Abstillen – wenn Baby so gar nicht will

Ihr als Mutter möchtet abstillen, doch das Baby will nicht. Wenn es euch möglich ist, weiterhin zu stillen, dann übt euch noch etwas in Geduld, stillt weiter und probiert es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Oder ihr probiert diese Tipps einfach mal aus:

  • Stillposition ändern – was vorher für das Baby bequem war, ist jetzt auf einmal unbequem, so dass das Trinken auch nicht mehr so schön für das Baby ist. So kann das Stillen weniger attraktiv werden und dadurch das Fläschchen oder der Brei eine nette Alternative darstellen.
  • Abläufe verändern – wird euer Kind noch nachts gestillt und ihr möchtet das nicht mehr, dann muss Papa ran. Er soll das Baby trösten, in den Arm nehmen, beruhigen. Denn sobald das Baby euch sieht, möchte es an die Brust und gestillt werden.
  • Schon fast zu schlimm – wenn nichts mehr hilft und euer Baby immer nur gestillt werden möchte, dann ist Verreisen eine Alternative. Allerdings nicht gerade einfach übers Herz zu bringen, das Baby mit dem Papa oder den Großeltern alleine zu lassen. Dies sollte jedoch nicht mit Kindern unter einem Alter von 6 Monaten gemacht werden.

Nachts abstillen – wie funktionierts?

Ihr habt tagsüber erfolgreich abgestillt, stillt nur noch in der Nacht? Euer Kind ist zwischen 9 und 12 Monaten? Dann muss es nachts nicht mehr gefüttert werden, denn der Magen sollte gelernt haben, dass nachts geschlafen wird und kein Essen notwendig ist. Und doch kommt es vor, dass die Kinder nachts wach werden, und die Nähe und Vertrautheit der stillenden Mutter zum Weiterschlafen brauchen. In diesen Fällen helfen euch vielleicht die folgenden Tipps weiter, dass es auch nachts mit dem Abstillen klappt.

  • Lasst das Baby im eigenen Bett, im eigenen Zimmer schlafen. So sieht es euch nachts nicht und verspürt vielleicht gar nicht mehr das Bedürfnis, nach euch und eurer Brust zu verlangen.
  • Meldet sich euer Kind, dann bietet ihm statt der Brust Wasser an. Und für die nötige Nähe haltet Babys Hand in der Zeit, wenn es trinkt.
  • Ein Fläschchen mit Brei kann über den großen Hunger in der Nacht hinweg helfen. Allerdings muss dieses Fläschchen erst zubereitet werden, was aufwändig ist. Zudem kann das Milchfläschchen in der Nacht den neuen Zähnchen des Babys schaden.
  • Schnuller statt Brust
  • Bleibt konsequent – durchhalten ist das Zauberwort. Klar, das Baby ist schnell und einfach angelegt und gestillt, wenn es nachts schreit und weint. Doch alles andere als sinnvoll, wenn ihr nachts abstillen möchtet.

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