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Hitzewallungen in der Schwangerschaft: Ursachen und Tipps

Blutungen in der Schwangerschaft

Warum ist es plötzlich so heiß hier? Nur Sekunden später glänzen die Nasenflügel, die Hitze breitet sich mehr und mehr aus und der Schweiß rinnt. Vielleicht kennt ihr diese wie aus dem Nichts auftretenden Hitzewallungen, welche häufig mit den Wechseljahren und nicht mit der Schwangerschaft in Verbindung gebracht werden.

Doch auch werdende Mamis sind nicht vor Hitzewallungen gewahrt. Im Gegenteil. Hitzewallungen treten vor allem im zweiten und letzten Drittel eurer Schwangerschaft auf und bringen euch kurzzeitig ganz schön ins Schwitzen. Auch während der Stillzeit und im Wochenbett kann es euch passieren, dass ihr von den plötzlichen Hitzeattacken heimgesucht werdet.

Was ist eine Hitzewallung überhaupt? Hitzewallungen sind Beschwerden, die hauptsächlich mit einer Weitung oder Verengung der Blutgefäße in Zusammenhang stehen. Bei manchen Betroffenen machen sie sich durch ein Druckgefühl im Kopf sowie einem allgemeinen Unbehagen bemerkbar.

Gerade wenn ihr bei sommerlichen und hohen Temperaturen hochschwanger seid, wurdet ihr wahrscheinlich schon des Öfteren von Schweißausbrüchen, heißen Füßen und Hitzewallungen geplagt. Zwar treten Hitzewallungen vermehrt in den warmen Sommermonaten auf, doch sie können das ganze Jahr über, selbst im Herbst und Winter, auftreten.

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Vor allem der Nacken und Hals, der Kopf sowie eure Brust und Oberarme sind typische Körperregionen, an denen die Hitze aufsteigt. Und das wohlgemerkt, ohne jegliche körperliche Anstrengung. Oft hinterlassen die lästigen Hitzeattacken, welche bis zu mehreren Minuten andauern können und den Herzschlag beschleunigen, zudem Rötungen sowie einen Schweißfilm auf der Haut. In seltenen Fällen könnt ihr euch nach einer Hitzeattacke erschöpft fühlen und frösteln.

Ursachen für Hitzewallungen in der Schwangerschaft

Woran liegt es, dass ihr während der fortgeschrittenen Schwangerschaft und in der Stillzeit an Hitzewallungen leidet? Euer Körper muss vor allem ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft auf Hochtouren arbeiten, um euch und euren kleinen Schatz ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen und gesund zu halten. Kein Wunder eigentlich, dass euer Organismus bei doppelter Arbeit ins Schwitzen kommt.

Wie bei einigen anderen Schwangerschaftsbeschwerden auch, trägt der veränderte Hormonhaushalt eine Mitschuld an Hitzewallungen. Die Hormonveränderung sowie ein erhöhter Stoffwechsel signalisieren eurem Körper unter anderem, mehr Blut zu produzieren. Um euer Ungeborenes während der Schwangerschaft mit ausreichend Sauerstoff versorgen zu können, wird also verstärkt Blut durch den weiblichen Körper gepumpt, die Blutgefäße weiten sich und geben mehr Hitze nach außen ab.

Durch die erweiterten Blutgefäße zirkuliert mehr Blut durch den weiblichen Organismus und heizt eurem Körper sozusagen mehr ein. Das Ergebnis sind Hitzewallungen, starke Schweißausbrüche, heiße und schwitzige Füße sowie ein glühendes Gesicht. Und da Hitzewallungen auch nicht gerade Spaß machen, leidet bei Betroffenen oft auch die Stimmung.

Sind Hitzewallungen gefährlich?

Viele Schwangere fühlen sich nach einer Hitzeattacke unwohl in ihrer Haut und zum Teil regelrecht ausgelaugt. Keine Frage, Hitzewallungen sind sehr störend und vor allem im Alltag und im Berufsleben ziemlich unangenehm. Doch zumindest können wir eine gesundheitliche Entwarnung geben: Hitzeattacken sind völlig harmlos für euch und euer Ungeborenes und müssen in der Regel auch nicht von eurem Frauenarzt abgeklärt werden, da sie auf keine schwangerschaftsgefährdenden Erkrankungen hindeuten.

Was tun bei Hitzewallungen?

Gegen Hitzewallungen in der Schwangerschaft gibt es leider kein Patentrezept. Doch wir haben einige wertvolle Tipps für euch zusammengestellt, die Schweißausbrüchen so gut es geht vorbeugen sowie euch eine angenehme Abkühlung verschaffen:

Macht es wie die Zwiebel: Der altbewährte Zwiebellook, welcher heutzutage besser unter dem Begriff Layering bekannt ist, hilft euch dabei, Hitzewallungen im Zaum zu halten. Tragt hierfür mehrere und am besten luftige Kleidungsstücke übereinander. So könnt ihr euch, je nach Temperatur und Befinden, einer oder mehrere Schichten entledigen und bei Bedarf wieder anziehen.

Wie praktisch, dass der Zwiebellook momentan total angesagt ist und sich gut mit unterschiedlichen Materialien kombinieren lässt. Somit treibt euch der Look auch garantiert keine Tränen in die Augen. Im Gegenteil: Er lässt euch schick aussehen und was noch wichtiger ist, während einer Hitzewallung könnt ihr euch schnell entblättern und ihr geratet nicht so schnell ins Schwitzen.

Verzichtet auf synthetische Kleidungsstücke: Kleidungsstücke aus Synthetik haben eine sehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme. Das bedeutet, dass sie den Schweiß sehr schlecht bis gar nicht aufnehmen können. Nach einer Hitzewallung bleibt der Schweiß also auf eurer Haut, was euch den Rest des Tages nicht nur unwohl fühlen lässt, sondern auch für einen unangenehmen und beißenden Geruch sorgen kann.

Wenn ihr unter Hitzewallungen leidet, solltet ihr lieber auf Kleidungsstücke aus Baumwolle, Viskose, Leinen, Seide oder an sehr kalten Tagen auf Merinowolle umsteigen. Diese Materialien sorgen für eine ausreichende Zirkulation der Haut und nehmen sehr zuverlässig Schweiß auf. Zudem sind Baumwolle & Co. Hautfreundlich, lösen keine Hautreaktionen aus und kratzen nicht.

In den heißen Sommermonaten hat sich vor allem Leinen bewährt. Der natürliche Stoff sorgt für einen angenehm kühlenden Effekt auf der Haut und bewahrt euch vor Schweiß und Gerüchen.

Auch solltet ihr beim Schlafen auf eine synthetische Bettdecke verzichten und auf Leinen oder Baumwolle umsteigen, da sich die Körperwärme unter Synthetik-Decken staut und der Schweiß nicht aufgesaugt werden kann.

Achtet auf genügend Flüssigkeit und leichtverdauliche Speisen: Durch das von Hitzewallungen ausgelöste Schwitzen verliert euer Körper sehr viel Flüssigkeit und damit einhergehend wichtige Spurenelemente und Elektrolyte. Diese sind während einer Schwangerschaft jedoch enorm wichtig. Um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen, solltet ihr bei Hitzewallungen mindestens 2 bis 3 Liter täglich zu euch nehmen.

Am besten eignen sich hierfür stilles Mineralwasser, Fruchtschorlen und ungesüßte Tees. Vor allem lauwarmer Tee sorgt für eine regulierte Körpertemperatur und verringert die Schweißbildung. Auf kalorienreiche und zuckrige Getränke sowie reine Fruchtsäfte solltet ihr hingegen während der gesamten Schwangerschaft verzichten.

Wenn es darum geht, was ihr euch zum Essen zubereiten sollt, verzichtet auf fettige und schwere Mahlzeiten. Greift lieber zu leichtverdaulichen Lebensmitteln wie Karotten, Zucchini, Fenchel, sonnengereiftes Obst, Kartoffeln, Reis sowie Milchprodukte und Eier.

Lüftet euer Schlafzimmer: Bei vielen werdenden Mamis treten die Hitzewallungen vermehrt in der Nacht auf. Deshalb ist es wichtig, dass ihr vor dem Schlafengehen gut durchlüftet und somit für ein wohltemperiertes Schlafklima sorgt.
Wenn es tagsüber heiß ist und die Sonne in euer Schlafzimmer knallt, zieht unbedingt die Vorhänge zu oder schließt Rollläden sowie Fensterläden. So bleibt die Hitze draußen und ihr habt es einigermaßen kühl. Ein überhitztes Zimmer verschlechtert die Schlafqualität enorm und sorgt für Schweißausbrüche.

Nutzt kühlendes Nass aus dem Wasserhahn: Bei akuten Hitzewallungen ist kaltes Wasser aus dem Wasserhahn die beste und angenehmste Erfrischung. Um eure erhitze Körpertemperatur wieder zu regulieren, haltet eure Handgelenke und Unterarme einfach unter das fließende Wasser und lasst euch von dem kühlenden Nass erfrischen.

Auch ein kaltes Fußbad wirkt Wunder und ist bei heißen und brennenden Füßen absolut hilfreich. Einige Schwangere stellen sich sogar komplett unter die kalte Dusche. Dies kann den Kreislauf jedoch ins Schwanken bringen und sollte deshalb vermieden werden. Eine lauwarme Dusche ist weniger anstrengend für euren Körper und sorgt nach einer Hitzeattacke auch für eine Abkühlung.

Seid stets gut vorbereitet: Für den Frischekick unterwegs oder für das Büro bieten sich neben Erfrischungstüchern auch praktische Miniventilatoren oder kleine, mit Wasser gefüllte, Sprühflaschen an. In der Drogerie gibt es zudem erfrischende Thermalsprays für Gesicht und Körper, die für einen kühlen Kopf sorgen und die Haut zusätzlich pflegen.

Um Hitzewallungen vorzubeugen, solltet ihr den Ventilator sowie die Sprühflasche oder das Thermalspray regelmäßig und nicht nur bei einer akuten Hitzeattacke verwenden. Ein weiterer Vorteil ist: Die Sachen passen in fast jede Handtasche und sind somit bei Bedarf schnell einsatzfähig.

Sorgt für ausreichend Bewegung an der frischen Luft: Bewegung kurbelt euren Kreislauf und die Durchblutung an. Außerdem trainiert ihr damit eure Kondition und kommt bei körperlicher Anstrengung nicht ganz so leicht ins Schwitzen.

Greift zu kühlenden Gels und Salben: Erfrischende Gels und Salben, welche ihr in der Drogerie oder in der Apotheke finden könnt, sorgen nach einer Hitzewallung für eine schnelle und relativ langanhaltende Erfrischung. Ihr könnt die Frischespender auf Hände, Handgelenke, Füße, den Nacken und auf das Gesicht auftragen. Um den Kühlungseffekt zu verstärken, bewahrt das Gel oder die Salbe im Kühlschrank auf. Ihr werdet sehen, das Auftragen ist eine wahre Wohltat!

Auch eine frische Gurkenmaske für Gesicht und Dekolleté verschafft einen wunderbaren Erfrischungseffekt und pflegt dabei noch eure Haut. Nutzt den kleinen Wellnessmoment, während die Maske ihre Wirkung entfaltet, für eine wohltuende Entspannungspause und legt eure Beine nach oben. Am besten gönnt ihr euch zusätzlich ein großes Glas Wasser oder eine fruchtige Saftschorle, um die letzte Hitzewallung zu vergessen.

Auf was ihr bei Hitzewallungen verzichten solltet

Um eure Hitzewallungen nicht auch noch zu verstärken, solltet ihr in jedem Fall auf Sonnenbäder verzichten. Da eure Haut durch die Hormonumstellung in der Schwangerschaft sowieso schon empfindlicher und anfälliger für schädliche UV-Strahlungen ist, solltet ihr direkte und längere Aufenthalte in der Sonne vermeiden. Ohne einen hohen Sonnenschutzfaktor können sich sogar Pigmentflecken während der Schwangerschaft stärker verdunkeln.

Zudem solltet ihr auf den Genuss von scharfen Speisen und Gewürzen, auf starken Kaffee und Tee sowie auf koffeinhaltige Getränke wie Cola verzichten. Enthaltenes Koffein verschlimmert das unangenehme Schwitzen und sollte während eurer Schwangerschaft ohnehin nur in Maßen konsumiert werden.

Fazit

Wenn ihr unter schwangerschaftsbedingten Hitzewallungen leidet, werden euch diese leider ziemlich wahrscheinlich bis nach der Geburt begleiten. Doch mit unseren Tipps und Tricks zur Vorbeugung und Linderung werdet ihr die hitzigen Zeiten hoffentlich besser überstehen und so gut es eben geht einen kühlen Kopf bewahren.

Wir wünschen euch alles Gute für euren weiteren Schwangerschaftsverlauf und für die bevorstehende Geburt eures kleinen Wunders!

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