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Herzklopfen in der Schwangerschaft: Ursachen und effektive Tipps für den Alltag

Blutungen in der Schwangerschaft

Oft wird mit einem klopfenden Herzen Verliebtsein, Leidenschaft und freudige Aufregung suggeriert. Doch wenn das Herz unangenehm und ohne ersichtlichen Grund gefühlt bis zum Hals schlägt, bleiben oftmals Verunsicherung und Sorgen zurück. Vor allem werdende Mamis sind selbstverständlich beunruhigt, wenn das Herz pocht und sich der Herzschlag selbst in einem ruhigen Moment nicht verlangsamt, denn gerade während der Schwangerschaft kommt es häufig zu einem starken Herzklopfen.

Das Herz ist der wichtigste Muskel des Menschen und schlägt im Laufe eines Lebens durchschnittlich sage und schreibe rund 3 Milliarden Mal. So wird ungefähr 2,5 Millionen Liter Blut durch den menschlichen Körper gepumpt. Dabei wiegt das gesunde weibliche Herz in etwa 260 Gramm und ist so groß wie die Faust seines „Schützlings“. Durch die Schläge wird das Blut durch den Körper gepumpt, wo es für die kontinuierliche Durchblutung des Gewebes und der Organe verantwortlich ist.

Befindet sich euer Körper im Ruhemodus, sprich, ihr habt nicht kurz zuvor Sport getrieben oder seid durch irgendwas aufgebracht, schlägt das Herz in etwa 60 bis 90 Mal pro Minute. Bei einem beschleunigten Herzschlag schlägt das Herz oft über 100 Mal pro Minute und macht sich teilweise bis in den Hals bemerkbar.

Schneller Herzschlag ist häufig eine Reaktion auf Angst, Vorfreude, Aufregung, Ärger und Wut. Und auch in der Schwangerschaft kann das Herzklopfen verstärkt auftreten. Der schnelle und kräftige Herzschlag kann zudem mit Schwindel, Kreislaufproblemen, einem Engegefühl im Hals, Kurzatmigkeit und einem Druckgefühl auf der Brust verbunden sein.

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Dabei tritt das Herzrasen plötzlich und unabhängig von bestimmten Situationen auf. Bei Schwangeren macht sich das Herzklopfen, insbesondere nachts sowie in ruhigen Moment bemerkbar.

Ursachen von Herzrasen in der Schwangerschaft

Herzklopfen tritt bei vielen Schwangeren, vor allem im letzten Schwangerschaftstrimester, häufig auf und sorgt bei Betroffenen für Beunruhigung. Allerdings können wir Entwarnung geben: Der beschleunigte Herzschlag und das Herzrasen können zwar sehr unangenehm sein, allerdings sind diese kein Grund zur Sorge. Doch aus welchen Gründen tritt der beschleunigte Herzschlag so häufig in der Schwangerschaft auf?

Durch die Schwangerschaft produziert euer Körper mehr Blut als sonst, um euer Baby ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen zu können. Das Blutvolumen nimmt sogar um bis zu 40 Prozent zu und sorgt dafür, dass mehr Blut durch euren Körper gepumpt wird.

Für euer Herz bedeutet die größere Menge Blut allerdings mehr Arbeit, weshalb es in einigen Fällen mit einem beschleunigten Herzschlag reagiert. Euer Herz arbeitet in der Schwangerschaft auf Hochtouren, schließlich müssen jetzt zwei Menschen versorgt werden. Je größer euer Schatz wird, umso mehr muss also euer Herz leisten. Das erklärt wiederum, warum das Herzrasen zum Ende der Schwangerschaft zunimmt.

Wie so oft trägt auch die Hormonumstellung eine gewisse Teilschuld am schwangerschaftsbedingten Herzrasen. Die erhöhte Menge an Hormonen führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße und dazu, dass das Blut in den Beinen versackt und auch der Blutdruck absinken kann. Weitere Folgen können Schwindel und generelle Kreislaufprobleme sein, die sich oft beim Aufstehen bemerkbar machen.

Verstärktes Herzrasen in der Nacht

Die meisten Schwangeren werden nachts oder beim Ausruhen auf der Couch von lästigem Herzrasen heimgesucht. Woran liegt es, dass der Herzschlag vermehrt in einer Ruhesituation auftaucht, wenn sich der Körper doch eigentlich gerade von den Strapazen des Tages und der fortgeschrittenen Schwangerschaft erholt?

Grund für das nächtliche Herzrasen ist die größer werdende Gebärmutter und euer wachsendes Baby. Vor allem in der Rückenlage drückt die Gebärmutter auf die inneren Organe, insbesondere auf die untere Hohlvene. Aufgabe der unteren Hohlvene, die zusammen mit der oberen Hohlvene zu den dicksten Venen des Körpers zählt, ist es, verbrauchtes und sauerstoffarmes Blut aus den Beinen, dem Becken sowie aus dem Bauchraum zurück in Richtung Herz und Lunge zu transportieren.

Hier könnt ihr weiterlesen: Schwangerschaftsbeschwerden

Drückt das schwere Gewicht der stark ausgedehnten Gebärmutter beim Schlafen oder Ausruhen auf die untere Hohlvene, wird der wichtige Blutrückfluss zum Herzen eingeschränkt und Herzrasen kann entstehen. Dadurch muss euer Herz kräftiger arbeiten und der normale Herzschlag kann sich daraufhin schon mal um 20 Schläge erhöhen und in einem kurzzeitigen Herzrasen enden. Auch Schwindel und ein Blutdruckabfall können sich bemerkbar machen.

Wertvolle Tipps bei akutem Herzklopfen

Da viele Schwangere bei einem plötzlich auftretenden und beschleunigten Herzschlag vorübergehend in Panik geraten, kann sich das Herzklopfen auch noch verschlimmern. Jetzt ist es höchste Zeit einmal tief durchzuatmen und versuchen sich zu entspannen.

Wir haben einige effektive Maßnahmen für euch zusammengestellt, welche euren Herzschlag wieder normalisieren:

Entspannungstechniken: Verschiedene Entspannungstechniken wie autogenes Training oder auch progressive Muskelentspannung nach Jakobsen helfen euch dabei, eure innere Ruhe zu finden. Bei akutem Herzklopfen helfen Entspannungstechniken außerdem, Stress und Unruhe rasch abzubauen.

Regelmäßig angewendet führen die Übungen zu einer nachhaltigen Verbesserung bei Unruhezuständen und beugen sogar Depressionen sowie körperlichen Erkrankungen effektiv vor. Entspannungsübungen, wie die progressive Muskelentspannung, lassen euch vom Alltag abschalten und helfen bei verkrampften Muskelgruppen sowie bei Rücken- und Nackenschmerzen.

Ein- und Ausatmen: Bewusste Atemübungen sorgen für Entspannung und eine innere Gelassenheit und helfen dabei, sich nicht ausschließlich auf den beschleunigten Herzschlag zu konzentrieren. Denn dadurch wird das Herzrasen verschlimmert und ihr stresst euch zusätzlich.

Kleine Atemübung für den Alltag: Setzt oder legt euch bequem hin und sorgt für Ruhe, damit ihr euch auf die Übung konzentrieren könnt und nicht abgelenkt werdet. Bei Schwangeren hat sich zum Beispiel der Schneidersitz bewährt, da dieser auch mit einer großen Kugel relativ problemlos eingenommen werden kann. Die Arme legt ihr ganz locker auf eure Beine oder beim Liegen auf euren Bauch.

Schließt die Augen und atmet tief durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Stellt euch vor, dass ihr die Anspannung und den Stress ausatmet und im Gegenzug Ruhe und Gelassenheit einatmet. Wiederholt den Vorgang zehn bis zwanzig Mal. Und das nächste Mal, wenn ihr euch gestresst fühlt oder nicht abschalten könnt, führt ihr diese einfache Atemübung aus und beugt so Herzrasen und einem beschleunigten Herzschlag vor.

Valsalva-Manöver: Dieser Trick, bei dem die Herzfrequenz wieder verlangsamt wird, hört sich im ersten Moment etwas komisch an: Haltet eure Nase zu und atmet kräftig aus dem geschlossenen Mund aus. Dadurch nimmt der Druck in eurem Brustkorb zu und der Herzschlag normalisiert sich wieder.

Achtung: Diese Übung solltet ihr nur durchführen, wenn ein Herzleiden und Herzerkrankungen ausgeschlossen sind.

Kaltes Wasser: Ein großes Glas kaltes Wasser ist ein altes und bewährtes Hausmittel, um den beschleunigten Herzschlag wieder zu verlangsamen. Auch Panikattacken und Schwindel können so schnell in den Griff bekommen werden. Wenn ihr wollt, könnt ihr zusätzlich euer Gesicht mit kaltem Wasser erfrischen, um euren Herzschlag zu reduzieren.

Magnesium: Leidet ihr häufiger unter einem schnellen und pochenden Herzschlag könnt ihr, nach vorheriger Absprache mit eurem Frauenarzt, Magnesium einnehmen. Magnesium sorgt für eine ausgeglichene Herzfunktion, wirkt sich positiv auf das Nervensystem aus und ist zudem essenziell für die Stressregulierung.

Auch magnesiumreiche Lebensmittel wie Mangold, Spinat, Grünkohl, Avocados, Bananen, Quinoa, Haferflocken, Mandeln, Linsen und Kartoffeln beugen Herzklopfen in der Schwangerschaft vor und können ohne Bedenken verzehrt werden.

Beruhigende Tees und Entspannung: Das A und O bei unangenehmem Herzklopfen ist, dass ihr euch nicht in die Symptome hineinsteigert. Macht euch bewusst, dass die Schwangerschaft euren schnellen Herzschlag begünstigt und weder für euch, noch für euren Schatz gesundheitliche Risiken bestehen.

Gönnt euch regelmäßige Ruhepausen, in denen ihr eure Füße hochlegt und eine entspannende Tasse Tee trinkt. Tees mit Hopfen, Melisse, Baldrian oder auch Passionsblume haben eine beruhigende Wirkung und können in der Schwangerschaft bedenkenlos getrunken werden. Auch ein gutes Buch oder eure Lieblingsserie kann euch von eurem Herzklopfen ablenken.

Die richtige Liegeposition: Die wichtigste vorbeugende Maßnahme, um nächtliches und schlafraubendes Herzklopfen zu vermeiden, ist schlicht und ergreifend die Rückenlage im letzten Schwangerschaftsdrittel so gut es geht zu vermeiden.

Um die Sauerstoffversorgung eures Schatzes nicht zu beeinträchtigen und um den Druck auf die untere Hohlvene zu verringern, solltet ihr deshalb beim Schlafen und beim wohlverdienten Ausruhen vorwiegend auf der linken Körperseite liegen.

Da sich die untere Hohlvene auf der rechten Körperseite befindet, wird so der Blutfluss gewährleistet und nächtlichem Herzrasen effektiv vorgebeugt. In dieser Schlafposition können außerdem eure Nieren besser arbeiten, was neben Herzklopfen auch noch Wassereinlagerungen vorbeugt.

Kleiner Tipp: Ihr könnt euch auch ein spezielles Stillkissen oder ein Seitenschläferkissen zu euch ins Bett holen. So wird das Gewicht eures Babybauches besser verteilt und die Rückenmuskulatur wird angenehm entspannt.

Müsst ihr bei Herzklopfen euren Frauenarzt aufzusuchen?

Herzklopfen in der Schwangerschaft ist eine häufige Begleiterscheinung, die spätestens nach der Geburt wieder vorbeigeht. Gefährlich ist der erhöhte Herzschlag in der Regel weder für euch, noch für euer Baby.

Tritt das Herzklopfen allerdings sehr häufig und stark auf, solltet ihr euren Frauenarzt aufsuchen. Das Gleiche gilt, wenn ihr unter ständigem Herzrasen leidet oder sogar Herzstolpern feststellt.

Habt ihr bereits vor der Schwangerschaft unter häufigem und starkem Herzklopfen gelitten, solltet ihr vorsichtshalber einen Internisten oder Kardiologen zurate ziehen. Dieser kann durch verschiedene Untersuchungen feststellen, ob es sich bei euren Symptomen womöglich um Schilddrüsenprobleme oder Herzrhythmusstörungen handelt.

Fazit

Dass euer Herz, vor allem gegen Ende der Schwangerschaft, häufiger einen Gang nach oben schaltet und sich euer Herzschlag beschleunigt, ist ein ganz normaler und schwangerschaftsbedingter Vorgang. Macht euch deshalb keine unnötigen Sorgen und bewahrt Ruhe. Und sollte euer Herz nach der Geburt hin und wieder schneller schlagen, dann bestimmt vor Freude, weil ihr euer Neugeborenes in den Armen haltet.

Wir wünschen euch alles Gute für die weitere Schwangerschaft und natürlich für die bevorstehende Geburt!

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