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Nackenfaltenmessung: Alles Wichtige zum Ablauf, Diagnostik und Kosten

Nackenfaltenmessung

Ist mit meinem Baby alles in Ordnung? Diese Frage stellen sich Eltern vor allem in der als risikoreich geltenden Frühschwangerschaft, weshalb auch die Nackenfaltenmessung immer häufiger zum Einsatz kommt. Mit einer Nackenfaltenmessung kann das Risiko eingeschätzt werden, ob beim Ungeborenen eventuell eine Chromosomenfehlbildung vorliegt. Doch ist die Nackenfaltenmessung überhaupt sinnvoll? In diesem Artikel erfahrt ihr alles, was ihr über die Nackenfaltenmessung wissen müsst, wann diese vorgenommen wird und welche Kosten für die Untersuchung anfallen.

Die Nackenfaltenmessung als Methode der Pränataldiagnostik

Anders als die standardmäßigen Ultraschalluntersuchungen gehört die Nackenfaltenmessung, welche auch Nackentransparenzmessung, Nackendichtemessung oder NT-Screening genannt wird, nicht zu den Routineuntersuchungen in einer Schwangerschaft. Eine Nackenfaltenmessung wird im Zuge des Ersttrimester-Screenings durchgeführt und zählt zu der sogenannten Pränataldiagnostik. Die Pränataldiagnostik kann zusätzlich und freiwillig zu den normalen Untersuchungen der Mutterschaftsvorsorge durchgeführt werden und umfasst sowohl nicht-invasive als auch invasive Methoden. Heutzutage lassen rund zwei Drittel aller Schwangeren die Nackenfaltenmessung durchführen.

Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, wird beim Ersttrimester-Screening neben der Nackenfaltenmessung unter anderem das Nasenbein des Kindes vermessen, der Blutfluss am kindlichen Herzen untersucht sowie die Höhe des Schwangerschaftshormons ß-HCG im mütterlichen Blut analysiert. Mit diesen Ergebnissen sowie dem Alter der Schwangeren berechnet der Frauenarzt dann das Risiko einer Fehlbildung. Je mehr Aspekte dabei in die Berechnung einfließen, umso genauer ist das Ergebnis. Die alleinige Nackenfaltenmessung ist nur wenig aussagekräftig, denn selbst, wenn diese verdickt ist, kann das Ungeborene völlig gesund sein.

In erster Linie dient die Pränataldiagnostik dazu, bereits in der Frühschwangerschaft Informationen über die gesundheitliche Entwicklung beim Ungeborenen zu erlangen. Gleichzeitig können Auffälligkeiten und Entwicklungsstörungen durch die Pränataldiagnostik frühzeitig erkannt und gegebenenfalls behandelt werden. Zwar dient die Pränataldiagnostik und somit auch die Nackenfaltenmessung dazu, das Sicherheitsbedürfnis der werdenden Eltern zu erhöhen, allerdings löst diese häufig auch unnötige Sorgen aus.

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Bitte beachten:
Da es sich bei der Nackenfaltenmessung nicht um eine Routineuntersuchung handelt, muss euch euer Frauenarzt im Vorfeld über die Vor- und Nachteile aufklären und euch eingehend über die Methode informieren. Zudem muss euch der Frauenarzt über das weitere Vorgehen aufklären, sollte die Nackenfalte als verdickt gelten.

Ist eine Nackenfaltenmessung sinnvoll?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden und ist von vielen unterschiedlichen Kriterien, wie zum Beispiel dem Alter der Schwangeren sowie bestimmter Vorerkrankungen, abhängig. Doch vor allem bei Spätgebärenden kann eine Nackenfaltenmessung durchaus sinnvoll sein und wird Schwangeren ab 35 Jahren von Frauenärzten empfohlen. Denn mit dem Alter der Mutter steigt das Risiko einer Chromosomenstörung beim Baby kontinuierlich an. Zudem ist die Nackenfaltenmessung sinnvoll, wenn in der Familie bereits genetische Fehlbildungen aufgetreten sind oder eine Risikoschwangerschaft vorliegt.

Unter anderem bei folgenden Begebenheiten liegt eine Risikoschwangerschaft vor:

  • Die Schwangere ist unter 20 oder über 35 Jahre alt
  • Mehrlingsschwangerschaft
  • Komplikationen bei vorangegangenen Schwangerschaften (Früh- oder Fehlgeburt sowie Kaiserschnitt-Entbindung)
  • Familiäre Vor- oder Erberkrankungen
  • Übergewicht
  • Chronische Erkrankungen der werdenden Mutter, wie zum Beispiel
  • Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes, Epilepsie, Asthma
  • Erkrankung der Schilddrüse
  • Infektionen
  • Psychische Erkrankungen und seelische Belastung
  • Nikotin- oder Alkoholkonsum
  • Einnahme von bestimmten Medikamenten
Bitte beachten:
Da das Ergebnis der Nackenfaltenuntersuchung lediglich ein individueller Risikowert ist, müssen sich insbesondere junge Mütter im Vorfeld gut überlegen, ob die nicht-invasive Untersuchung überhaupt in Anspruch genommen werden soll. Hier ist die Wahrscheinlichkeit eines gesunden Schwangerschaftsverlaufs von Natur aus höher.

Wann wird die Nackenfaltenmessung durchgeführt?

Soll eine Nackenfaltenmessung durchgeführt werden, ist das Zeitfenster für die nicht-invasive Untersuchung relativ knapp bemessen, denn diese findet in der Regel zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche (11+0 bis 13+6) statt. Die aussagekräftigsten und sichersten Ergebnisse werden dabei in der 12. Schwangerschaftswoche erzielt. Vor der 11. Schwangerschaftswoche ist das Ungeborene noch zu klein, um eine genaue Messung durchführen zu können und nach der vollendeten 14. Schwangerschaftswoche sind die Nieren sowie das Lymphsystem so weit entwickelt, dass sich die Flüssigkeit im Nackenbereich wieder zurückbildet.

Die besten Messergebnisse werden erzielt, wenn das Ungeborene den gesamten Monitor ausfüllt und mit der Wirbelsäule nach unten liegt. Zudem ist es von Vorteil, wenn der Kopf weder gebeugt noch aufgerichtet ist, sondern dieser entspannt und gleichzeitig gerade liegt. Nicht nur die Lage sowie das Alter des Kindes spielen eine Rolle bei der Durchführung der Nackenfaltenmessung, auch das Scheitelmaß des Babys muss berücksichtigt werden. Dieses sollte bei der Messung zwischen 45 und 84 Millimeter betragen.

Zur Berechnung der individuellen Wahrscheinlichkeit einer Chromosomenstörung beim Baby wird neben der gemessenen Nackenfaltentransparenz sowie der Schwangerschaftswoche außerdem das Alter der Mutter sowie die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) des Kindes herangezogen. Der Wert wird daraufhin mithilfe einer Wertetabelle oder einem speziellen Computerprogramm ermittelt.

Wie wird eine Nackenfaltenmessung durchgeführt?

Die Nackenfaltenmessung wird schonend per Ultraschall durchgeführt und ist daher nach aktuellem medizinischen Wissensstand nicht mit Risiken verbunden. Die Untersuchung wird meist abdominal, also über die Bauchdecke der Schwangeren, durchgeführt und dauert etwa 15 Minuten. Ist das Baby nicht gut über die Bauchdecke zu sehen, wird der Ultraschall über die Vagina gemacht. Beide Methoden liefern die gleichen Ergebnisse und sind vom Ablauf ähnlich wie eine herkömmliche Ultraschalluntersuchung.

Um eine genaue Messung vornehmen zu können ist es enorm wichtig, dass das Ultraschallgerät eine hohe Auflösung sowie einwandfreie Bilder vom Ungeborenen liefert. Zudem muss der Frauenarzt über eine Zusatzausbildung zur Pränataldiagnostik verfügen und entsprechende Erfahrungen vorweisen können. Sind diese Voraussetzungen in eurer Frauenarztpraxis nicht gegeben, könnt ihr die Untersuchung bei einem anderen Frauenarzt oder in einem pränatalmedizinischen Zentrum durchführen lassen.

Bei der Nackenfaltenmessung wird die Nackenfalte des Ungeborenen mithilfe eines Ultraschalls an seiner dicksten Stelle gemessen. Dabei handelt es sich bei der Nackenfalte, die zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche als schwarzer Zwischenraum auf dem Ultraschallbild sichtbar ist, um eine unter der Haut des Kindes gelegenen Flüssigkeitsansammlung (Ödem) im Bereich des Halses.

Da zu dem Zeitpunkt der Untersuchung weder die Nieren noch das Lymphsystem ausgebildet sind, staut sich Flüssigkeit in der Nackenfalte und die Dicke nimmt bis zur 14. Schwangerschaftswoche zu. Danach bildet sich die Falte zurück, da die Nieren sowie Lymphen ihre Arbeit aufgenommen haben. Sammelt sich in diesem Bereich mehr Flüssigkeit an, wird von einer erhöhten Nackentransparenz sowie einer verdickten Nackenfalte gesprochen.

Eine verdickte Nackenfalte liegt vor, wenn der gemessene Wert über 3 Millimeter liegt. Beträgt die Nackenfaltendicke hingegen zwischen 1 Millimeter und 2,5 Millimeter, wird im medizinischen Bereich von einem normalen Messwert gesprochen. Ab 6 Millimeter gilt die Nackenfalte als stark verdickt und es wird von einer stark erhöhten Nackentransparenz gesprochen. In diesem Fall wird der untersuchende Frauenarzt der Schwangeren zu einer Fruchtwasseruntersuchung raten, um eine Chromosomenstörung sicher ausschließen oder bestätigen zu können. Es gibt jedoch auch Frauenärzte, die bereits ab einem Messwert von 2,5 Millimeter eine Folgeuntersuchung empfehlen.

Guter Tipp:
Überlegt euch im Vorfeld, ob euch euer Partner zur Unterstützung in die Frauenarztpraxis begleiten soll. So seid ihr nicht allein, wenn das Ergebnis verkündet wird und ihr könnt während der Untersuchung euer kleines Wunder betrachten. Zudem könnt ihr euch gemeinsam über das Ergebnis freuen, denn die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass die Nackenfaltenmessung unauffällig ist. Sollte bei der Messung herauskommen, dass die Nackentransparenz erhöht ist, könnt ihr zusammen mit dem Frauenarzt das weitere Vorgehen besprechen.

Darüber kann eine Nackenfaltenmessung Auskunft geben

Erhöhte Werte bei der Nackenfaltenmessung sowie beim Ersttrimester-Screening können unter anderem auf diverse Chromosomenstörungen, Infektionen sowie einen Herzfehler beim Kind hindeuten. Hier muss jedoch betont werden, dass eine erhöhte Nackentransparenz zum Zeitpunkt des Ersttrimester-Screenings durchaus auch bei gesunden Kindern vorliegen kann. Zum Teil liegen bei Ungeborenen physiologische Veränderungen vor, die sich im Laufe der Schwangerschaft von allein wieder zurückbilden.

Stellt der Arzt bei der Nackenfaltenmessung, beziehungsweise beim Ersttrimester-Screening erhöhte Werte beim Ungeborenen fest, kann dies unter anderem auf folgende Erkrankungen hindeuten:

  • Trisomie 21
  • Trisomie 13 und 18
  • Herzfehler
  • Bauchwandhernie
  • Infektionen
  • Nieren- oder Skelettfehlbildung

Bei der Chromosomenstörung Trisomie 21, besser bekannt unter dem Namen Down-Syndrom, ist das Chromosom 21 dreimal vorhanden. Gesunde Menschen besitzen das Chromosom 21 lediglich zweimal. Das zusätzliche Chromosom führt zu typisch körperlichen Merkmalen als auch zu geistigen Entwicklungsstörungen, die von Betroffenen zu Betroffenen verschieden stark ausgeprägt sind. Zudem leiden Menschen mit Down-Syndrom häufig an organischen Fehlbildungen. Trisomie 13 und 18 sind meist durch schwere organische Erkrankungen gekennzeichnet, bei welchen die Erkrankten häufig in den ersten Lebensjahren oder bereits im Mutterleib versterben.

Dabei liefert nicht die Nackenfaltenmessung allein Auskunft über eine mögliche Chromosomenstörung oder eine kindliche Erkrankung. Beim Ersttrimester-Screening wird außerdem eine Blutuntersuchung der Schwangeren durchgeführt und weitere Hinweiszeichen mithilfe von Ultraschallmessungen einberechnet. Zu den Hinweiszeichen gehören neben der Nackenfalte auch die kindlichen Blutgefäße im Bauch sowie der Blutfluss über die rechte Herzkammer. Erst diese Faktoren zusammen können eine Auskunft über das individuelle Risiko einer Chromosomenstörung oder einer anderen Erkrankungen geben.

Selbst wenn der im Ersttrimester-Screening errechnete Wert erhöht ist und eine bestimmte Grenze übersteigt, liefert dies keine sichere Diagnose bezüglich einer Chromosomenstörung oder einer anderen kindlichen Erkrankung. Es kann vorkommen, dass die Normwerte bei der Messung eingehalten werden und sogar im unteren Bereich liegen und das Kind dennoch unter einer Fehlbildung leidet. Andersherum kann es auch sein, dass die Werte erhöht sind und das Kind völlig gesund das Licht der Welt erblickt. In diesem Zuge wird von sogenannten falsch positiven sowie falsch negativen Ergebnissen gesprochen.

Um zweifelsfrei festzustellen, ob der Chromosomensatz des Babys normal ist, sind invasive pränatale Untersuchungen, die in den Körper eindringen und daher gewisse Risiken für die Mutter und das Baby bergen, nötig. Euer Frauenarzt wird euch im Falle eines Falles eingehend über das weitere Vorgehen sowie die Risiken und Nebenwirkungen der invasiven Untersuchungen informieren. Zu den invasiven Untersuchungen gehören unter anderem die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese), die Nabelschnurpunktion (Chordozentese) sowie eine Plazentapunktion (Chorionzottenbiopsie). Hier müsst ihr jedoch wissen, dass auch invasive Eingriffe keine konkreten Prognosen über das genaue Ausmaß der Behinderung liefern können.

Bitte beachten:
Selbst wenn die Nackenfaltenmessung einen erhöhten Wert ergibt, kommen die meisten Babys völlig gesund und ohne Erkrankungen zur Welt. Nur zusammen mit anderen Werten ist eine Risikoabschätzung über genetische Störungen oder andere Erkrankungen des Ungeborenen überhaupt erst möglich. Bei der Untersuchung der Nackenfalte sowie beim gesamten Ersttrimester-Screening wird lediglich eine Wahrscheinlichkeit berechnet.

Kosten der Nackenfaltenmessung

Da es sich beim Ersttrimester-Screening um eine sogenannte IGeL-Leistung handelt, müssen die Kosten der Nackenfaltenuntersuchung bei einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf in der Regel aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Dennoch lohnt es sich, im Vorfeld bei der Krankenkasse nachzufragen, denn immer mehr Krankenkassen übernehmen die dafür anfallenden Kosten in bestimmten Fällen.

Wie hoch die Kosten für die Nackenfaltenuntersuchung ausfallen, variiert stark und kommt unter anderem auf das jeweilige Bundesland sowie die Frauenarztpraxis an. Die Nackenfaltenmessung an sich sowie ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Frauenarzt kostet zwischen 30 Euro und 50 Euro. Die gesamten Kosten für das Ersttrimester-Screening belaufen sich auf 150 Euro bis 250 Euro.

Ordnet der Arzt aufgrund der vorliegenden Ergebnisse des Ersttrimester-Screenings weitere Untersuchungen an, werden die Kosten für eine Fruchtwasseruntersuchung sowie eine Plazenta- oder Nabelschnurpunktion von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, sofern diese medizinisch begründet sind.

Kosten der Nackenfaltenmessung ab 35 Jahren

In der Regel übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für eine Nackenfaltenmessung, sobald die werdende Mama das 35. Lebensjahr erreicht hat. Die Schwangerschaft wird dann als eine Risikoschwangerschaft eingestuft, was bedeutet, dass gewisse Risiken beim Ungeborenen auftreten können.

Denn je älter die Schwangere ist, umso höher ist auch das Risiko einer Chromosomenstörung, wie zum Beispiel dem Down-Syndrom. Aus diesem Grund werden pränatale Untersuchungen bei Schwangeren ab 35 Jahren sowie bei anderen Risikoschwangerschaften von den Krankenkassen gewünscht und gleichzeitig gefördert. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr jedoch im Vorfeld mit eurer Krankenkasse über eine Kostenübernahme sprechen.

Nackenfaltenmessung – ja oder nein?

Die Nackenfaltenmessung, welche im Zuge des Ersttrimester-Screenings durchgeführt wird, liefert keine Diagnose, sondern lediglich die Wahrscheinlichkeit eines gesundheitlichen Risikos beim Ungeborenen. Aus diesem Grund ist es schwer, als Eltern eine Entscheidung zu treffen und es stellt sich die Frage: Ist eine Nackenfaltenmessung sinnvoll oder führt diese lediglich zu einer Verunsicherung und unnötigen Sorgen?

Fakt ist, dass die Nackenfaltenmessung allein keine große Aussagekraft besitzt und der Frauenarzt anhand der gemessenen Nackenfaltendicke nur das Risiko einer genetischen Störung, wie zum Beispiel Trisomie 13, 18 oder 21, abschätzen kann. Auch das Ersttrimester-Screening stellt lediglich eine Risikoanalyse dar. Kommt beim Ersttrimester-Screening tatsächlich heraus, dass die Nackentransparenz erhöht ist, sind viele werdende Eltern natürlich besorgt und denken über eine Fruchtwasseruntersuchung nach.

Da eine invasive Fruchtwasseruntersuchung jedoch nicht ohne Risiko für Mutter und Baby ist und in seltenen Fällen (bei etwa 0,5 bis 2 Prozent) sogar eine Fehlgeburt auslöst, muss diese Entscheidung sehr gut überlegt werden. Häufig ist es so, dass bei den anschließenden invasiven Untersuchungen keine weiteren Auffälligkeiten festgestellt werden und ein normaler Chromosomensatz beim Ungeborenen vorliegt. Auf der anderen Seite bedeutet ein unauffälliger Befund bei der Nackenfaltenmessung nicht automatisch, dass keine genetischen Störungen oder Erkrankungen beim Baby vorliegen.

Die Entscheidung, ob ihr eine Nackenfaltenmessung vornehmen lassen wollt oder nicht, müsst ihr und euer Partner gut überlegen. Setzt euch am besten in Ruhe zusammen und besprecht gemeinsam, wie ihr im Falle einer verdickten Nackenfalte weiter vorgehen wollt und ob für euch eine Fruchtwasseruntersuchung oder eine andere invasive Untersuchung infrage kommen würde.

Zudem müsst ihr darüber nachdenken, was wäre, wenn bei der Fruchtwasseruntersuchung herauskommt, dass bei eurem Kind ein Gendefekt oder eine andere schwere Erkrankung vorliegt. Zieht ihr eine Abtreibung in Erwägung oder schließt ihr diese von vornherein komplett aus, sollte euer Kind mit einer Behinderung auf die Welt kommen? Das sind definitiv sehr schwierige Fragen, über die ihr euch jedoch im Zuge der Nackenfaltenmessung Gedanken machen müsst.

Sprecht zudem im Vorfeld mit eurem Frauenarzt ab, welcher Risikofaktor (also zum Beispiel das Risiko 1 zu 300 oder 1 zu 600) für euch akzeptabel ist und ab welchem Wert ihr eine Fruchtwasseruntersuchung in Erwägung zieht. Wichtig ist auch, dass ihr euch eingehend über die infrage kommenden invasiven Untersuchungsmethoden informiert und die möglichen Konsequenzen genauestens abwägt. Denn wie bereits erwähnt, sind diese Untersuchungen, anders als die Nackenfaltenmessung, nicht ohne Risiko. So kann eine Fruchtwasseruntersuchung zu vorzeitigen Wehen, dem Abgang von Fruchtwasser sowie zu einer Fehlgeburt führen.

Neben eurem Frauenarzt könnt ihr euch außerdem bei Schwangerschaftsberatungsstellen über die Pränataldiagnostik aufklären und informieren lassen. Auch auf der Seite der Fetal Medicine Foundation Deutschland (FMF) findet ihr fachmännische Hilfe, wenn es um das Thema vorgeburtliche Diagnostik geht.

Vor- und Nachteile einer Nackenfaltenuntersuchung

Zwar können wir euch die Entscheidung, ob ihr eine Nackenfaltenuntersuchung durchführen sollt, nicht abnehmen, doch wir haben euch die Vor- und Nachteile auf einen Blick zusammengefasst:

Vorteile der Nackenfaltenuntersuchung:

  • Birgt keine Risiken für die Mutter und das Kind.
  • Anerkannte und gleichzeitig weitverbreitete Methode.
  • Sorgt für Sicherheit bei den werdenden Eltern, sofern keine Auffälligkeiten festgestellt werden.
  • Das Vertrauen der werdenden Eltern in die Gesundheit des Babys steigt.
  • Werdende Eltern erhalten Auskunft über den Gesundheitszustand ihres Kindes.

Nachteile einer Nackenfaltenuntersuchung:

  • Bei den ermittelten Werten handelt es sich lediglich um statistische
  • Wahrscheinlichkeiten und nicht um eine Diagnose.
  • Ist der Wert erhöht oder auffällig, folgen in der Regel invasive Untersuchungen, welche gewisse Risiken bergen.
  • Werdende Eltern können sich unnötige Sorgen machen und in Panik geraten.
  • Bei der Messung können falsch positive sowie falsch negative Ergebnisse angeführt werden.

Fazit Nackenfaltenmessung

Die Nackenfaltenmessung wird mithilfe eines Ultraschalls vorgenommen und ist sowohl für die werdende Mama als auch für das Baby ohne Risiken. Durchgeführt werden kann die Nackenfaltenmessung zwischen der 11. und der 14. Schwangerschaftswoche, da in dieser Zeitspanne eine entwicklungsbedingte Flüssigkeitsansammlung im Halsbereich des ungeborenen Babys auf dem Ultraschall zu erkennen ist.

Ist die Nackentransparenz durch die Ansammlung der Flüssigkeit erhöht, kann dies Hinweise auf eine genetische Erkrankung beim Ungeborenen geben. Dabei ist die Nackenfaltenmessung allein jedoch wenig aussagekräftig, weshalb weitere Werte in die Berechnung miteinfließen müssen, um überhaupt eine Risikoabschätzung zu ermöglichen. Eine Gewissheit über mögliche Fehlbildungen erlangen werdende Eltern nur mit einer Fruchtwasseruntersuchung, die allerdings gewisse Risiken birgt.

Ob eine Nackenfaltenmessung durchgeführt werden soll, ist ganz allein die Entscheidung der werdenden Eltern. Aufgrund des erhöhten Risikos einer Fehlbildung empfehlen Frauenärzte Schwangeren ab 35 Jahren, die Nackenfaltenmessung durchführen zu lassen. Das Gleiche gilt, wenn eine Risikoschwangerschaft vorliegt. Die Kosten für die nichtinvasive Untersuchung werden in den meisten Fällen nicht von den Krankenkassen übernommen, es sei denn, es liegt eine Risikoschwangerschaft vor.

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