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Mozzarella in der Schwangerschaft: Das müsst ihr wissen!

Mozzarella Schwangerschaft

Werdende Mamis müssen in der Schwangerschaft auf einige Lebensmittel verzichten, darunter ist auch die ein oder andere Käsesorte. Doch sollte in der Schwangerschaft auch auf Mozzarella verzichtet werden?

Diese Frage stellten sich vor allem schwangere Käseliebhaberinnen. In diesem Artikel klären wir euch unter anderem darüber auf, ob Mozzarella weiterhin auf dem Speiseplan stehen darf und warum Rohmilchkäse in der Schwangerschaft mit Vorsicht zu genießen ist.

Käse in der Schwangerschaft

Käse enthält viele Proteine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Amino- sowie Omega-3-Fettsäuren, wie zum Beispiel Calcium, Kalium, Magnesium, die Vitamine A, B2, B12, D sowie K2, Zink, Eisen, Kupfer sowie Phosphor. Da Schwangere einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen, Vitaminen sowie Eiweiß haben, bietet sich Käse als wertvoller und wichtiger Nährstofflieferant an. Gleichzeitig wirkt sich das leckere und gesunde Naturprodukt positiv auf die kindliche Gehirnentwicklung sowie auf die Stärkung und Ausbildung der Knochen aus.

Zudem unterstützt der regelmäßige Verzehr von Käse den Stoffwechsel sowie die Herzgesundheit der werdenden Mama. Auch der in der Schwangerschaft erhöhte Eiweißbedarf kann bereits durch zwei bis drei Scheiben Käse gedeckt werden. Kurz gesagt: Mit einigen Ausnahmen ist Käse in der Schwangerschaft durchaus zu empfehlen, denn dieser hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Mama und Baby.

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Gefahr von Listeriose

Aufgrund möglicher Keimbelastungen sind jedoch nicht alle Käsesorten in der Schwangerschaft erlaubt. Vor allem Käse aus Rohmilch sowie andere Lebensmittel, die aus Rohmilch hergestellt werden, können E. coli, Salmonellen und allen voran Listerien enthalten. Dies liegt daran, dass Rohmilch lediglich auf maximal 40 °C erhitzt wird und darin enthaltene Bakterien überleben und sich sogar vermehren können.

Bei einem intakten Immunsystem ruft eine Listeriose-Infektion im Normalfall keine oder nur grippeähnliche Symptome, wie Rücken- und Muskelschmerzen, Fieber, Schwellungen der Lymphknoten und Erbrechen, hervor. Doch auch, wenn sich bei Schwangeren vergleichsweise nur milde Krankheitsanzeichen andeuten, können die Bakterien für das Ungeborene lebensgefährlich werden. Das Ungeborene hat noch keine eigenen Abwehrmechanismen und ist der bakteriellen Infektion schutzlos ausgeliefert.

Durchbrechen die Listerien die Plazentaschranke und dringen über die Nabelschnur sowie die Plazenta in den Organismus des Ungeborenen vor, können unter anderem Organschäden und im schlimmsten Fall eine Früh- oder Fehlgeburt ausgelöst werden. Nach der Geburt können zudem Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen oder Leberschwellungen beim Neugeborenen auftreten, welche die Überlebenschancen stark verringern.

Neben dem Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln, wie beispielsweise Milch, Fleisch, Wurst und Fisch, können sich Schwangere außerdem durch den unmittelbaren Kontakt zu Nutztieren (unter anderem Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen) mit Listeriose infizieren.

Gut zu wissen:
Bevor Milch, Fleisch, Wurst und Fisch auf dem Teller von Schwangeren landen, sollten diese Lebensmittel vor dem Verzehr für einige Minuten bei über 70 °C ausreichend erhitzt werden. Auch Toxoplasmose-Erreger, die unter anderem in Rohwurst vorkommen können, sowie Salmonellen können somit unschädlich gemacht werden.

Diese Käsesorten sollten Schwangere meiden

Generell gilt, dass Schwangere auf Käse, der aus Rohmilch hergestellt und somit nicht ausreichend erhitzt wurde, verzichten sollten. Dazu gehören:

  • Weich- und Schnittkäse: unter anderem Camembert sowie Brie
  • Weißschimmel- und Blauschimmelkäse: unter anderem Gorgonzola, Bergader, Stilton sowie Roquefort
  • Sauermilchkäse: unter anderem Harzer Rolle, Korbkäse, Spitzkäse, Mainzerkäse
  • Weichkäse mit Rotschmiere: unter anderem Romadur, Limburger und Münster
  • Mozzarella, Feta, Schafs- und Frischkäse aus offenen Gefäßen oder Auslagen sowie im Restaurant
  • Käserinde: sowohl aus pasteurisierter Milch als auch aus Rohmilch, da diese ebenfalls Listerien oder andere Verunreinigungen enthalten kann
  • bereits geriebener Käse

Auch auf den sogenannten Analogkäse, der insbesondere in Fertigprodukten zu finden ist und aus Milcheiweiß, pflanzlichen Fetten, Aromen, Geschmacksverstärkern sowie diversen Zusatzstoffen gefertigt wird, sollte in der Schwangerschaft lieber verzichtet werden. Dieser ist zwar nicht unbedingt gesundheitsschädlich, enthält allerdings auch wenig bis kein Calcium, Kalium oder die Vitamine A, D und K. Erkennen könnt ihr den Kunstkäse im Supermarkt anhand der Zutatenliste sowie der Bezeichnungen „Pizza-Mix“, „Streufertiger Backbelag“, „Geriebener Pizzabelag“ oder „Gastro-Mix“.

Gut zu wissen:
Käse aus Rohmilch ist immer mit dem Vermerk „nicht pasteurisiert“, „aus Rohmilch“, „aus Rohmilch hergestellt“ oder „hergestellt aus nicht pasteurisierter Milch“ gekennzeichnet. Anders als bei Käse aus pasteurisierter Milch müssen Rohmilchkäse sowie Käseersatz laut Lebensmittelverordnung deutlich gekennzeichnet werden.

Mozzarella in der Schwangerschaft – ja oder nein?

Käse aus Rohmilch ist aufgrund der Gefahr von Listeriose in der Schwangerschaft tabu, doch wie sieht es mit dem beliebten Mozzarella aus? Schwangere, die nicht genug von einem leckeren Tomate-Mozzarella-Salat oder von einem mit Mozzarella überbackenen Gericht bekommen können, werden jetzt erleichtert aufatmen. Wird Mozzarella industriell hergestellt und verpackt, ist die italienische Käsespezialität auch für werdende Mamas geeignet und darf ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden.

Mozzarella besteht in der Regel aus Büffel-, Kuh- oder Schafsmilch, die im Herstellungsprozess pasteurisiert wird und somit frei von Bakterien jeglicher Art ist. Früher wurde Mozzarella vorwiegend aus roher Büffel- oder Kuhmilch hergestellt, weshalb der Käse nicht von Schwangeren verzehrt werden sollte. Heutzutage jedoch besteht Mozzarella meist aus pasteurisierter Milch und ist daher für Schwangere und deren Ungeborene unbedenklich.

Doch was genau bedeutete der Vermerk „aus pasteurisierter Milch“ überhaupt genau? Bei der Pasteurisierung wird die frische Milch in einem Kessel mehrere Sekunden lang erhitzt, um vorhandene und krankheitserregende Keime und Bakterien, wie zum Beispiel Listerien und Salmonellen, zuverlässig abzutöten. Dabei wird zwischen zwei gängigen Verfahren unterschieden:

Kurzzeiterhitzung: Bei der Kurzzeiterhitzung wird die Milch für 15 bis 30 Sekunden auf zwischen 72 °C und 75 °C erhitzt und im Anschluss sofort wieder abgekühlt.
Hocherhitzung: Hier wird die Milch zwischen 1 und 3 Sekunden auf etwa 85 °C bis 130 °C erhitzt und sofort im Anschluss ebenfalls abgekühlt.

Ist auf der Verpackung des Mozzarellas kein Vermerk vorhanden, dann wurde der Käse aus pasteurisierter Milch hergestellt und Schwangere können diesen ohne Bedenken verzehren. Befindet sich auf der Verpackung hingegen der Vermerk „aus Rohmilch hergestellt“ oder „aus nicht pasteurisierter Milch“ sollten Schwangere zu einem anderen Käse greifen.

Anders sieht es wiederum aus, wenn der Mozzarella für mehrere Minuten bei über 70 °C erhitzt wurde, denn hier besteht keine Gefahr mehr von Listerien oder anderen Keimen. Dies ist unter anderem bei einer Pizza mit Mozzarella oder bei anderen Gerichten, die mit dem leckeren Käse überbacken wurden, der Fall.

Da in Restaurants hin und wieder Mozzarella aus Rohmilch verwendet wird, solltet ihr vorsichtshalber beim Kellner nachfragen, um welche Art Käse es sich handelt. In den meisten Fällen ist auf der Speisekarte zwar vermerkt, ob ein Gericht Rohmilchkäse enthält, im Zweifelsfall solltet ihr euch jedoch für ein anderes Gericht entscheiden.

Dies gilt es bei Mozzarella zu beachten

Selbst beim Pasteurisieren bleiben einige Mikroorganismen erhalten, weshalb Mozzarella sowie andere pasteurisierte Käsesorten niemals völlig steril sein können. Aus diesem Grund muss Mozzarella stets kühl (bei etwa 4 °C bis 6 °C) gelagert und nach dem Öffnen innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehrt werden. Um kein Risiko einzugehen, sollte in der Schwangerschaft neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Vermerk „aus Rohmilch hergestellt“ außerdem verstärkt auf das Haltbarkeitsdatum von Lebensmitteln geachtet werden.

Auf Mozzarella oder auf Salate mit Mozzarella von Buffets sowie von Frischetheken solltet ihr in der Schwangerschaft lieber komplett verzichten, denn hier könnt ihr nicht nachvollziehen, ob der Käse aus roher oder pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Zudem können sich auf dem Mozzarella oder den Salaten Keime ausgebreitet haben. Auch auf bereits mit Mozzarella belegte Brote oder Sandwiches solltet ihr vorsichtshalber komplett verzichten.

Weitere Käsesorten, die Schwangere ohne Bedenken verzehren können

Nicht nur Mozzarella, auch viele andere Käsesorten können in der Schwangerschaft zum Glück ohne schlechtes Gewissen gegessen werden und sollten aufgrund der enthaltenen Proteine und Nährstoffe sogar auf dem Speiseplan von Schwangeren stehen. Zu den unbedenklichen Käsesorten gehören:

  • Gouda
  • Butterkäse
  • Edamer
  • Cheddar
  • Tilsiter
  • Koch- und Schmelzkäse
  • Ofenkäse, Raclette- und Fonduekäse
  • gebackener Camembert
  • Bergkäse
  • Parmesan
  • Emmentaler
  • Feta, Schafskäse, Frischkäse, Ricotta und Mascarpone, sofern diese nicht selbst, sondern industriell hergestellt und verpackt wurden
Gut zu wissen:
Streng genommen gehören Parmesan sowie Emmentaler zwar zur Kategorie Rohmilchkäse, aufgrund ihrer langen Reifezeit und dem hohen Salzgehalt können Listerien allerdings nicht überleben. Der leckeren Pasta mit gehobeltem Parmesan steht also nichts im Wege und ihr könnt beherzt zugreifen. Allerdings ist auch hier bei bereits geriebenem Parmesan Vorsicht geboten.

Tipps für den Kauf von Mozzarella und anderen Käsesorten

  • Kauft lieber eine kleine Menge anstatt einem großen Stück Käse, denn Listerien können sich auch auf gekühlten Lebensmitteln vermehren.
  • Anstelle von aufgeschnittenen Käsescheiben solltet ihr an der Käsetheke auf einen Käse am Stück zurückgreifen und diesen zu Hause nach Bedarf aufschneiden.
  • Entfernt vor dem Verzehr immer die Käserinde, auch bei Käse aus pasteurisierter Milch.
  • Verzichtet auf vorgeriebenen Käse und reibt diesen erst direkt vor dem Verzehr selbst.

Generelle Hygiene-Tipps in Bezug auf Lebensmittel in der Schwangerschaft

Regelmäßiges Händewaschen: Händewaschen vor und nach der Zubereitung von Speisen sowie vor dem Essen ist das A und O, um Listerien sowie anderen krankheitserregenden Keimen und Bakterien vorzubeugen. Dies ist vor allem nach dem Kontakt mit rohen tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Wurst, Fisch und Eiern, nach dem Kontakt mit Tieren, nach der Gartenarbeit und natürlich nach dem Toilettengang äußerst wichtig.

Küchentücher regelmäßig wechseln: Keime und Bakterien können sich in feuchten und benutzten Küchentüchern sowie Schwämmen tummeln und vermehren. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese regelmäßig, also etwa zweimal pro Woche, auszutauschen und bei mindestens 40 Grad zu waschen. Je höher die Temperatur, umso effektiver werden vorhandene Keime abgetötet.

Rohe Lebensmittel extra aufbewahren: Bewahrt rohe Lebensmittel im Kühlschrank getrennt von verzehrfertigen Lebensmitteln auf, um einer Übertragung von Keimen vorzubeugen.

Weitere Tipps:

  • Arbeitsflächen und Küchengeräte nach dem Gebrauch gründlich reinigen.
  • Haustiere sollten der Küche fernbleiben.
  • Regelmäßige Reinigung des Kühlschranks.
  • Verschimmelte Lebensmittel müssen sofort entsorgt werden.
  • Lebensmittel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum vorsorglich entsorgen, beziehungsweise diese nicht selbst verzehren.
  • Achtet darauf, dass die Temperatur in eurem Kühlschrank zwischen 4 °C und 6 °C beträgt.
  • Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden.
  • Bereitet Fisch, Fleisch, Wurst und Eier getrennt voneinander und am besten auf einer glatten Oberfläche zu.
  • Fleisch, Fisch, Wurst und Eier müssen vor dem Verzehr bei mindestens 70 °C erhitzt oder ausreichend gegart werden.

Fazit Mozzarella in der Schwangerschaft

Wird der Mozzarella industriell und aus pasteurisierter Milch hergestellt, ist dieser ohne Bedenken für Schwangere geeignet. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Mozzarella aus Kuh-, Schafs- oder Büffelmilch gefertigt wurde. Aus Rohmilch hergestellter Mozzarella ist in der Schwangerschaft aufgrund der Listeriose-Gefahr allerdings tabu. Das Gleiche gilt für selbst hergestellten Mozzarella, da dieser nicht den Qualitätsstandards entspricht.

Vorsicht ist auch bei Mozzarella von Buffets sowie Frischetheken, bei bereits geriebenem Mozzarella sowie bei vorgefertigten Broten und Sandwiches geboten. Zudem muss laut Lebensmittelverordnung gekennzeichnet sein, ob der Käse aus Rohmilch hergestellt wurde, weshalb ihr beim Kauf auf den Vermerk „nicht pasteurisiert“ oder „aus Rohmilch hergestellt“ achten müsst. Bei Gerichten, die mit Mozzarella überbacken werden, besteht generell keine Gefahr durch Listerien.

Wir wünschen euch weiterhin eine schöne Schwangerschaft und lasst euch den Mozzarella (allerdings nur aus pasteurisierter Milch) schmecken!

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