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Schwangerschaftsdiabetes – Zuckertest in der Schwangerschaft

Schwangerschaftsdiabetes

Zuckertest in der Schwangerschaft – Ablauf & Behandlung

Mithilfe eines Zuckertests kann Schwangerschaftsdiabetes zuverlässig erkannt werden. Wenn ihr an Diabetes in der Schwangerschaft leidet, erhöht ihr das Risiko für Probleme bei der Geburt. Durch verschiedene Maßnahmen wie beispielsweise:

  • sportliche Betätigung
  • Umstellung der Ernährung

kann der Blutzuckerspielgel normalisiert werden. Daher ist es wichtig, dass ihr in der Schwangerschaft regelmäßig eure Zuckerwerte nüchtern bestimmen lasst. Statistisch gesehen leidet jede 25. Frau an Diabetes während der Schwangerschaft. Bei den meisten Frauen ist die Erkrankung symptomlos. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerspiegels wichtig.

Wann wird der Zuckertest gemacht?

Während eurer Schwangerschaft ist es wichtig den Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren zu lassen. Üblicherweise wird der erste Zuckertest innerhalb der 24. sowie 28. Schwangerschaftswoche gemacht. In Ausnahmefällen kann es jedoch passieren, dass ihr früher zu einem Diabetestest in der Schwangerschaft aufgefordert werden. Seid ihr beispielsweise übergewichtig oder leidet mindestens ein Mitglied eurer Familie an Diabetes, wird der Test bereits in der ersten SSW durchgeführt. Der zweite Test sollte bis zur 28. Schwangerschaftswoche erfolgt sein. Ein weiterer Zuckertest ist bis zur 34. SSW notwendig.

Der erste Zuckertest in der Schwangerschaft

Beim ersten Zuckertest wird euch im nüchternen Zustand Blut abgenommen. Danach erhaltet ihr bei eurem Frauenarzt ein Glukosegetränk. Dieses Getränk solltet ihr zügig trinken. Nach dem Trinken des Getränks wartet ihr eine Stunde im Wartezimmer eures Arztes. Euer Arzt wird nach dem Ablauf der Stunde eine Blutprobe entnehmen, um euren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Eine weitere Stunde später wird eine zweite Blutprobe genommen. Beachtet bitte, dass ihr vor dem Zuckertest nüchtern seid. Nüchtern bedeutet, dass ihr mindestens acht Stunden vor eurem Zuckertest nichts mehr gegessen haben solltet. Außerdem sind Getränke, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, verboten. Ein wenig Wasser dürft ihr jedoch vor eurem Bluttest trinken.

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Hinweis

Die Ergebnisse des Blutzuckertests

Euer Blutzucker sollte im nüchternen Zustand weniger als 92 mg/dl betragen. Nachdem ihr das Glukosegetränk zu sich genommen habt, darf der Blutzuckerspiegel 180 mg/dl nicht übersteigen. Beim letzten Bluttest, also zwei Stunden nach dem Trinken der Glukose, sollte der Blutzucker weniger als 153 mg/dl sein. Ist der Blutzucker nüchtern sowie der Blutzucker nach dem Glukosegetränk zu hoch, wird von Gestationsdiabetes gesprochen.

Die falschen Zuckertest-Ergebnisse

Wenn ihr bestimmte Medikamente einnehmt, kann das Ergebnis des Zuckertests verfälscht werden. Besonders häufig geschieht eine solche Verfälschung bei der Einnahme von Kortison. Aus diesem Grund kann es notwendig sein, dass ihr eure Medikamente mehrere Tage vor dem Belastungstest absetzen. Zudem solltet ihr vor einem Bluttest auf Diabetes das Rauchen einstellen. Ebenso ist es notwendig, dass ihr auf eine zu starke körperliche Aktivität verzichtet.

Die Blutzuckerwerte

Um festzustellen, ob ihr Diabetes habt, ist es notwendig den Nüchternblutzucker bestimmen zu lassen. Der Grund dafür ist, dass euer Blutzuckerspiegel in der Nacht ansteigt, wenn ihr Diabetes habt. Wenn die Menge des produzierten Insulins nicht mehr ausreicht, steigt der Blutzuckerwert an. Durch das Hinzuführen von Insulin kann der Blutzuckerwert wieder normalisiert werden. Wenn ihr bereits an Typ-2-Diabetes leidet und Tabletten genommen habt, kann es notwendig sein, dass ihr Insulin zu spritzen habt. Ein Auslöser für das Spritzen von Insulin ist ein zu hoher Blutzuckerspiegel.

In einer Blutzuckerwerte-Tabelle habt ihr die Möglichkeit zu erkennen, ob euer Blutzucker zu hoch ist. Eine einmalige Erhöhung des Zuckerspiegels kann normal sein. Ist der Blutzuckerwert dauerhaft erhöht, solltet ihr diesen ärztlich überwachen lassen.

Unterzucker vor dem Essen nach dem Essen Überzucker
<70 mg/dl 60-100 mg/dl 90-140 mg/dl >160mg/dl
<3,9 mmol/l 3,3-3,5 mmol/l 5,0 – 7,8 mmol/l >8,8 mmol/l

Wie wird Blutzucker gemessen?

Damit euer Blutzucker bei Diabetes richtig gemessen werden kann, solltet ihr einiges beachten. Wenn ihr euren Blutzucker angemessen prüft, ist die Messung nahezu schmerzfrei. Alles was ihr zur Messung benötigt ist ein Blutzucker-Messgerät. Das Gerät erhaltet ihr kostenlos bei eurem Arzt. Gemeinsam mit dem Gerät bekommt ihr Messstreifen, die zur Messung genutzt werden. Die Messstreifen sind in einer Verpackung, um vor äußeren Einflüssen geschützt zu werden.

Ihr solltet die Messstreifen immer dann aus der Verpackung holen, wenn ihr den Messvorgang beginnen wollt. Nur so vermeidet ihr falsche Messresultate. Vor einer Messung solltet ihr grundsätzlich die Hände waschen und von Wasser befreien. Die Anwendung von einem Desinfektionsmittel sollte ausbleiben, da auch dieses die Messwerte verfälschen kann.

Wenn ihr Schmerzen bei der Messung vermeiden wollt, führt die Messung am besten seitlich am Finger durch. Es ist zudem sinnvoll den Finger, an dem die Messung ausgeführt wird, zu wechseln. Vor der Entnahme von Blut solltet ihr den Finger etwas massieren. Dadurch wird die Entnahme von Blut erleichtert.

Alternativ zur Messung mit einem Blutzucker-Messgerät kann der Blutzuckerspiegel auch mit einem Pflaster bestimmt werden. Der Nachteil dieser Methode ist, dass die Kosten für das Gerät und für die Pflaster nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Das Blutzuckermessen mithilfe des Scanners verursacht monatliche Kosten in Höhe von etwa 100 Euro. Die Anschaffung des Geräts kostet etwa 200 Euro. Die Pflaster des Scanners werden an eurem Oberarm festgeklebt und überwachen dauerhaft den Glukosewert. Der Glukosewert wird anschließend auf das Messgerät übertragen.

Die Symptome von Diabetes in der Schwangerschaft

Nicht immer zeigt eine Zuckererkrankung in der Schwangerschaft Symptome. Ein erstes Anzeichen kann eine ausgeprägte Müdigkeit sein. Da es jedoch in der Schwangerschaft oftmals zu einer starken Müdigkeit kommen kann, muss dieses Symptom keinen Hinweis auf Diabetes liefern. Häufig äußert sich Gestationsdiabetes durch eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme. Durch den starken Durst nehmen Schwangere oftmals einen höheren Flüssigkeitsbedarf wahr. Zusätzlich zeigt sich Diabetes während der Schwangerschaft durch das vermehrte Absetzen von Urin. Aufgrund des vermehrten Absatzes von Zucker im Urin, leiden Betroffene an Infektionen. Typisch sind beispielsweise Infektionen in der Scheide oder in den Harnwegen.

Auch euer Frauenarzt kann bei einer routinemäßigen Untersuchung einen Hinweis auf Diabetes finden. Üblicherweise steigt die Menge an Fruchtwasser bei Diabetes. Das kann bei einem regelmäßigen Ultraschall festgestellt werden. Auch die schnelle Zunahme eures Babys an Größe und Gewicht ist ein erster Hinweis auf Schwangerschaftsdiabetes.

In der Regel geht Diabetes auch mit einem erhöhten Blutdruck einher. Eine dauerhafte Kontrolle des eigenen Blutdrucks ist in der Schwangerschaft daher zu empfehlen.

Warum ist Diabetes während der Schwangerschaft so häufig?

In der Schwangerschaft kommt es zur Freisetzung von unterschiedlichen Hormonen. Diese Hormone sind ein Auslöser für Diabetes in der Schwangerschaft. Durch vorliegende Faktoren wird das Risiko erhöht an Diabetes zu erkranken. Die Hormone:

  • Östrogen
  • Prolaktin
  • Progesteron
  • Kortisol

erhöhen das Reservoir an Energie, die im Körper für das Baby bereitgestellt wird. Aus diesem Grund muss der Blutzuckerspiegel durch den Ausstoß von Insulin gesenkt werden. Dadurch kommt es zu einer Reduktion der Wirkung von Insulin. In einigen Fällen ist das die Produktion von Insulin nicht mehr ausreichend, sodass Schwangerschaftsdiabetes entsteht.

Die Diagnose Gestationsdiabetes

Bei der Gestationsdiabetes handelt es sich um Diabetes das durch die Schwangerschaft entstanden ist. Aufgrund der Schwangerschaft ist es nicht mehr möglich die Aufnahme des Zuckers zu bewältigen. Bereits nach der Geburt erreicht der Blutzuckerspiegel eine normale Höhe. In einigen Fällen weist Schwangerschaftsdiabetes darauf hin, dass eine Zuckerkrankheit innerhalb des nächsten Jahrzehnts wahrscheinlich ist. Aus diesem Grund sollte der Zuckertest in den nächsten Jahren wiederholt werden. Eventuelles Übergewicht sowie ein zu hoher Blutdruck sollten reduziert werden.

Die Ernährung bei Diabetes

In der Schwangerschaft solltet ihr nicht mehr als 2000 kcal täglich zu sich nehmen. Wie hoch euer aktueller Kalorienbedarf ist, hängt beispielsweise von eurer körperlichen Aktivität ab. Neben der optimalen Höhe der Kilokalorien ist auch die Art der Nahrungsmittel, die ihr zu euch nehmt, von Bedeutung. Eine Reduktion der Kohlenhydrate, die schnell aufgenommen werden, ist empfehlenswert. Diese Kohlenhydrate finden sich in Produkten wie Pizza, Pasta und Brot. Auch Fruchtsäfte beinhalten diese Art der Kohlenhydrate. Wenn ihr die zügig resorbierbaren Kohlenhydrate zu euch nehmt, steigt der Blutzuckerspiegel rasch an.

Vermeidet den Anstieg des Blutzuckerspiegels mit dem Konsum von Vollkornprodukten. Durch eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit sowie eine dauerhafte Bewegung sorgt ihr für eine komplikationslose Schwangerschaft.

Die unbehandelte Zuckererkrankung in der Schwangerschaft

Wenn ihr an Diabetes erkrankt und nicht ärztlich betreut werdet, riskiert ihr euer Leben sowie das Leben von eurem Kind. Aufgrund der Auswirkungen von Diabetes auf den Körper wird der Geburtsvorgang erschwert. Da es bei Diabetes zu einer größeren Ausscheidung an Eiweiß im Urin kommt, erhält das Kind nicht alle Nährstoffe, die es benötigt. Auch die Zufuhr von Sauerstoff wird reduziert. Wenn ihr in dieser Situation keine medizinische Hilfe erhaltet, droht ein Kaiserschnitt um das Leben von euch und eurem Kind zu retten.

Aus diesem Grund solltet ihr frühzeitig eure Ernährung umstellen und wenn notwendig Medikamente gegen Diabetes in der Schwangerschaft nehmen. Nicht immer ist es jedoch angemessen bei Schwangerschaftsdiabetes zu einer Behandlung mit Insulin zu greifen. In vielen Fällen reicht eine gesunde Ernährung sowie viel Bewegung aus.

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