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Nasenbluten in der Schwangerschaft – Ursachen & Tipps zum stoppen

Nasenbluten in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft bringt viele körperliche Veränderungen mit, die als Ursachen von zahlreichen Beschwerden gelten können. Vermehrtes Nasenbluten in der Schwangerschaft gehört auch dazu. Meistens braucht man sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen, obwohl das Nasenbluten während einer Schwangerschaft Angst machen kann. In der Regel sieht es schlimmer aus, als es tatsächlich ist – die Blutmengen, die aus der Nase tropfen, sind verhältnismäßig klein. Verantwortlich für Nasenbluten in der Schwangerschaft sind am häufigsten die hormonellen Umstellungen (Progesteron und Östrogen). Dadurch lockert sich das Bindegewebe im Körper auf, was auch das Bindegewebe um die Gefäße betrifft. Bereits ab der 30. Schwangerschaftswoche ist das Blutvolumen einer Schwangeren um bis zu 50 Prozent größer als vor der Schwangerschaft. Die Nasengefäße liegen ziemlich oberflächlich, was zu häufigen mechanischen Mikroverletzungen mit Nasenbluten führen kann. Eine bessere Durchblutung während der Schwangerschaft übt einen zusätzlichen Druck auf die Blutgefäße, die aufgrund dessen schneller verletzt werden können. Die Schleimhäute schwellen in der Schwangerschaft an, was auf eine stärkere Durchblutung und hormonelle Schwankungen zurückzuführen ist. Im Winter ist die Luftfeuchtigkeit meistens sehr niedrig, die Nasenschleimhäute trocknen aus, was sie im Endeffekt ebenfalls verletzlicher macht.

Erhöhter Blutdruck in der Schwangerschaft

Bluthochdruck gilt als eine der Ursachen für Nasenbluten in der Schwangerschaft. Einen Blutdruck von 180 mmHg und mehr bezeichnet man als Blutdruckentgleisung. Nasenbluten gilt dabei als Symptom für eine Störung des Kreislaufs. Während einer Schwangerschaft deutet ein Blutdruck von 140/90 mmHg auf die Schwangerschaftshypertonie. Nasenbluten tritt als Symptome für verschiedene Beschwerden häufig vor. Zu den weiteren Signalen der Schwangerschaftshypertonie gehört eine erhöhte Proteinausscheidung über den Urin und Ödembildung an den Beinen und Armen. Die Folgen für das Baby und die Mutter können sehr ernst sein, deswegen ist es so wichtig, diese Symptome rechtzeitig wahrzunehmen und zu behandeln.

Behandlung von Nasenbluten in der Schwangerschaft – Tipps zum stoppen

Nasenbluten beginnt in der Regel in den kleinen Blutgefäßen im vorderen Teil der Nase, es kann meistens problemlos gestoppt werden. Bei Nasenbluten im hinteren Bereich der Nase kommt die Blutung von größeren Gefäßen, sie ist dagegen nicht so leicht zu stoppen. Bei Nasenbluten in der Schwangerschaft solltet ihr folgendes tun:

  • setzt euch hin und drückt die Nase fest zu, gleich über den Nasenlöchern. Die Nasenflügel sollten für ungefähr 5 bis 10 Minuten zusammengedrückt werden, was die Blutung stoppt und einen Wundverschluss fördert. Dabei atmet man durch den Mund.
  • den Kopf nicht in den Nacken legen und sich nicht hinlegen, das Blut soll nämlich aus der Nase herauslaufen und nicht in den Rachen fließen. Sonst könnte man es schlucken, was zu Übelkeit führt und die Gefahr birgt, sich am Blut zu verschlucken.
  • bei begleitenden Schwindelanfällen legt man sich auf die Seite
  • die Blutung sollte im Normalfall nicht länger als 20 Minuten dauern
  • eine lokale Kühlung mit einem Eispack im Nacken oder das Lutschen eines Eiswürfels kann zu Linderung der Beschwerden führen, die Kälte bewirkt ein Zusammenziehen der Gefäße und stoppt damit die Blutung
  • ein bewährtes Hausmittel gegen Nasenbluten: Man wickelt einen Gummiring fest um das obere Glied des kleinen Fingers, die dem blutenden Nasenloch gegenüberliegt. Der Gummiring soll möglichst festsitzen, damit der Blutzufluss in die Fingerspitze nahezu zum Erliegen kommt. Den Ring nicht zu lange auf dem Finger lassen, damit das Gewebe nicht beschädigt wird.
Hinweis
Nach dem Nasenbluten sollte man einige Maßnahmen ergreifen, damit es innerhalb von 24 Stunden zu keiner weiteren Blutung kommt:

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    • legt euch nicht flach hin
    • meidet Sport oder sonstigen körperlichen Anstrengungen
    • putzt die Nase falls möglich nicht und schnaubt nicht
    • vermeidet Alkohol oder heiße Getränke, weil diese die Blutgefäße der Nase erweitern.

Nasenbluten in der Schwangerschaft vorbeugen

Damit das Nasenbluten in der Schwangerschaft so selten wie möglich vorkommt, solltet ihr beim Putzen der Nase vorsichtig vorgehen. Des Weiteren können folgende Tipps helfen, das Nasenbluten während der Schwangerschaft vorzubeugen:

  • die trockene und kalte Luft im Winter kann Nasenbluten hervorrufen. Das Eincremen der Nase mit Vaseline oder anderen fetthaltigen Cremes hilft, die Nasenschleimhäute auf Dauer feucht zu halten.
  • eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sorgt ebenfalls für gut befeuchtete Nasenschleimhäute
  • ein Luftbefeuchter im Büro oder zu Hause beugt einer Austrocknung der Nasenschleimhäute und Nasenbluten vor
  • hilfreich sind auch regelmäßige Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung oder „Meerwasser“.
  • damit man nachts ungestört und beschwerdefrei schlafen kann, hilft Schlafen mit erhöhtem Oberkörper. Auch die sogenannten Nasenflügelheber können hilfreich sein. Diese elastischen Pflasterstrips bringt man unter Spannung auf die Nasenflügel auf. Diese werden dann auseinandergezogen, was die Atmung verbessert und Nasenbluten vorbeugt.

Wenn allerdings das Nasenbluten außergewöhnlich stark ist oder länger als 20 Minuten andauert, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Wann sollte man wegen des Nasenblutens zum Arzt gehen?

Nicht immer ist Nasenbluten in der Schwangerschaft etwas ganz Harmloses. In folgenden Fällen solltet ihr unbedingt den Arzt aufsuchen:

  • falls das Nasenbluten nach etwa 20 Minuten nicht von alleine aufhört, obwohl die Nasenflügel zusammengepresst waren
  • bei starken Blutungen aus der Nase, vor allem im hinteren Nasenbereich, und wenn das Blut aus dem Mund läuft. Solche Blutungen sind mit den Hausmitteln ziemlich schwer zu stoppen, eine medizinische Hilfe ist hier auf jeden Fall angebracht.
  • manchmal ist ein kleiner chirurgischer Eingriff im Krankenhaus nötig, um die Blutung zu stoppen.

Der Arzt legt euch meistens eine Nasentamponade ein, damit das Nasenbluten aufhört. Dadurch wird ein Druck auf die Blutgefäße ausgeübt und die Blutung gestoppt. Die Tamponade wird erst nach einiger Zeit entfernt, eine stationäre Aufnahme in der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung ist dafür in der Regel erforderlich. Bei der Entlassung wird die Tamponade entfernt. In manchen Fällen unternimmt der Arzt eine Blutgefäßverödung. Die Adern werden dafür mit Silbernitrat behandelt. Sind die Blutungen sehr stark, kommt eine Laserbehandlung oder elektrische Verödung der Blutgefäße in Betracht. Diese Maßnahmen haben jedoch keinen Einfluss auf das Wohlergehen des ungeborenen Babys. Mit der Geburt wird das Nasenbluten immer seltener auftreten.

Auswirkungen von Nasenbluten auf die Schwangerschaft

Normalerweise gibt es keine direkte Verbindung zwischen Nasenbluten und dem Verlauf einer Schwangerschaft. Vielmehr könnte Nasenbluten ein Symptom auf eine erhöhte Blutungsneigung sein. Das könnte wiederum das Risiko einer Blutung nach der Entbindung vergrößern. Allerdings gibt es keine eindeutigen Studienergebnisse, die das Nasenbluten während der Schwangerschaft als das Risiko für eventuelle Komplikationen nach der Entbindung bezeichnen. Nasenbluten in der Schwangerschaft kann sehr lästig sein. Zum Glück ist dieses Leiden zu dieser Zeit meist harmloser Natur, die Blutungen enden meist nach der Geburt und verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind.

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