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Kind verwöhnt: 18 Anzeichen, die darauf hindeuten!

Kind verwöhnt

Das Kind verlangt nach etwas und die Eltern springen sofort auf, um ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Es gibt Eltern, die ihren Kindern jeden Wunsch von den Augen ablesen und richten beinahe ihr komplettes Leben nach den Bedürfnissen ihres Nachwuchses. Natürlich ist es normal, sein Kind hin und wieder zu verwöhnen, doch was ist zu viel des Guten?

In diesem Artikel bekommt ihr eine Antwort auf diese Frage, denn wir zeigen euch 18 Anzeichen, die auf eine Verwöhnung hindeuten. Zudem gehen wir auf die Folgen sowie Auswirkungen ein, die ein verwöhnender Erziehungsstil auf Kinder hat und wie ihr dem teils folgenschweren Verwöhnen effektiv entgegenwirken könnt.

Unterschied zwischen Verwöhnung und Zuwendung

Kinder brauchen eine liebevolle Zuwendung, Aufmerksamkeit, Unterstützung und bei schwierigen Aufgaben eine Hilfestellung der Eltern. Zudem ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern Wertschätzung entgegenbringen und diesen verschiedene Verantwortungen übertragen, um unter anderem das Selbstbewusstsein zu stärken. Zur elterlichen Fürsorge und Erziehung gehört auch, bestimmte Regeln und Grenzen zu setzen, damit Kinder Orientierungspunkte haben und sich in diesem Rahmen frei entfalten können. Die Kindererziehung und Vorbereitung auf das Leben gehen dabei mit zahlreichen Auseinandersetzungen einher, welche neben starken Nerven auch ein Durchsetzungsvermögen seitens der Eltern verlangt.

Lassen die Eltern ihrem Nachwuchs hingegen zu viel durchgehen und erfüllen ihrem Sprössling beinahe jeden Wunsch, sei es schon wieder ein neues Spielzeug oder der Schokoriegel im Supermarkt, besteht durchaus die Gefahr, dass die Kinder zu stark verwöhnt werden. Bekommen Kinder immer ihren Willen und wird jede mögliche Gefahr aus dem Weg geräumt, können keine schlechten Erfahrungen gesammelt und das Selbstwertgefühl gestärkt werden. Hinzu kommt, dass die Kinder nicht aus ihren Fehlern lernen und sie weder an die eigenen noch an fremde Grenzen stoßen können.

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Ist mein Kind verwöhnt?

Hilft euer Kind nicht bei den einfachsten Aufgaben, wirkt es häufig unzufrieden oder gelangweilt und besitzt es so gut wie jedes momentan angesagte Spielzeug? Übernehmt ihr jegliche Aufgaben, die auch euer Kind erledigen könnte? Löst ihr die Probleme eures Kindes, um ihm Unannehmlichkeiten zu ersparen? Könnt ihr einige dieser Fragen mit „ja“ beantworten, deutet vieles darauf hin, dass ihr euer Kind zu sehr verwöhnt.

Wir haben euch 12 Anzeichen zusammengestellt, die euch erkennen lassen, ob euer Kind verwöhnt ist:

1. Euer Kind hilft nicht

Tischdecken, Zimmeraufräumen, Schuhe aus dem Weg räumen oder das Wegräumen von Spielsachen ist bei eurem Kind Fehlanzeige? Verwöhnte Kinder haben meist die Angewohnheit, ihren Eltern weder selbstständig noch bei den einfachsten Aufgaben zu helfen und zu unterstützen. Um das Selbstwertgefühl und vor allem die Selbstständigkeit zu stärken, ist diese Vorgehensweise jedoch alles andere als sinnvoll, weshalb ihr euer Kind in alltägliche Aufgaben mit einbeziehen solltet. Natürlich räumen die wenigsten Kinder gerne auf, dennoch sollten ab einem gewissen Alter einfache Aufgaben im Alltag, wie beispielsweise das Gießen von Zimmerpflanzen, das Füttern des Haustieres oder das Zimmeraufräumen, übernommen werden.

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2. Euer Kind ist oft unzufrieden

Eigentlich hat eure Tochter oder euer Sohn alles, was ein Kinderherz höherschlagen lässt und das Kinderzimmer ist voller Spielsachen und neuen Möbeln. Dennoch wirkt euer Kind häufig unzufrieden und ist gelangweilt. Auch, wenn ihr eurem Kind einen Wunsch erfüllt, ist die Begeisterung nur von kurzer Dauer, schnell wird das neue Spielzeug langweilig und der nächste Wunsch steht bereits zur Erfüllung bereit. Dass Kinder mit Spielsachen oder Süßigkeiten überhäuft werden, liegt nicht selten an einem schlechten Gewissen seitens der Eltern, weil diese vielleicht aufgrund ihres Berufs zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen können und auf diesem Wege für leuchtende Augen sorgen möchten. Wichtiger ist es jedoch, die Freizeit mit gemeinsamen Aktivitäten, sei es bei einem Ausflug oder daheim bei der Gartenarbeit, zu verbringen.

3. Euer Kind hat viele Wutanfälle

Ihr seid in einem Supermarkt und euer Kind möchte jetzt sofort einen Schokoriegel, obwohl ihr erklärt habt, dass es diesen erst später nach dem Mittagessen gibt. Das Resultat ist ein tobendes Kind, welches sich womöglich noch schreiend auf den Boden zwischen die anderen Kunden wirft und lautstark nach seinem Schokoriegel verlangt. Natürlich haben alle Kinder ihre Trotzphasen und das ist auch gut so, denn diese sind unter anderem für die Entwicklung der Persönlichkeit essenziell. Tritt ein solches Verhalten hingegen häufig in der Öffentlichkeit sowie daheim auf und wird euer Kind sofort wütend, wenn es etwas nicht bekommt, ist es höchstwahrscheinlich verwöhnt.

4. Eurem Kind werden keine Grenzen gesetzt

Erlaubt ihr eurem Kind mit Straßenschuhen auf seinem Bett zu hüpfen, mit den Fingern im Mittagessen zu stochern, abends lange wach zu bleiben und auch das Anmalen der Tapete wird mit einem zugedrückten Auge akzeptiert? All diese Beispiele sind ein sicheres Zeichen dafür, dass ihr eurem Kind keine Grenzen setzt. Kinder brauchen jedoch Grenzen, um sich frei entfalten sowie Respekt, Verantwortung sowie Mitgefühl für andere Menschen entwickeln zu können. Somit ist es wichtig, dass ihr eurem Kind Grenzen setzt und diese natürlich auch eingehalten werden. Auch, wenn euer Kind weder „danke“ noch „bitte“ sagt oder häufig Spielsachen kaputt macht, die nicht ihm gehören, hat das meist mit fehlenden Grenzen zu tun.

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5. Euer Kind teilt nicht mit anderen Kindern

„Gib mir meine Puppe zurück, du darfst nicht mit ihr spielen, sie gehört mir!“ Es ist ganz klar: Jedes Kind hat sein Lieblingsspielzeug, welches ungern mit Geschwistern oder anderen Spielgefährten geteilt wird. Hinzu kommt, dass Kinder unter vier Jahren das Teilen von Essen, Süßigkeiten oder Spielzeugen erst noch lernen müssen. Ist euer Kind allerdings über vier Jahre alt und teilt beim Spielen partout nicht mit anderen Kindern und beansprucht jedes Spielzeug für sich, liegt das häufig an einer zu verwöhnenden Erziehung.

6. Euer Kind kennt keine Langeweile

Musikunterricht, Ballett, Fußball, Judo oder diverse Spielgruppen – sind die Kinder zu jeder Zeit beschäftigt, kann keine Langeweile aufkommen. Einige Kinder sind es von klein auf gewöhnt, dass ihre Eltern sich stets eine Beschäftigung für die Freizeit überlegen. Das sorgt dafür, dass verwöhnte Kinder meist Probleme damit haben, sich ohne Eltern, Geschwister oder gleichaltrige Kinder zu beschäftigen. Somit lernen Kinder erst gar nicht, sich auch mal selbst und vor allem allein zu beschäftigen und tun sie es doch mal, kommt nach fünf Minuten der Satz: „Mama, das macht mir keinen Spaß, es ist so langweilig!“

Hin und wieder Langeweile zu empfinden, ist jedoch sehr wichtig für die persönliche Entwicklung, denn so lernen die Kinder sich kreativ zu beschäftigen und ohne eure Vorschläge zum Spielen zu motivieren. Ein weiteres Hobby anzufangen ist somit nicht nötig, um der Langeweile vorzubeugen. Stattdessen sollten sich die Kinder mit Gleichaltrigen zum gemeinsamen Spielen verabreden oder sich selbst Spielideen überlegen.

7. Euer Kind will stets Aufmerksamkeit

Drängt sich euer Kind bei dem Kindergeburtstag einer Freundin oder eines Freundes in den Mittelpunkt und möchte die Aufmerksamkeit auf sich lenken, obwohl an diesem Tag ein anderes Kind seinen Geburtstag feiert? Ein anderes Beispiel ist, dass euer Kind Gespräche zwischen euch und anderen Erwachsenen unterbricht oder euch gar das Wort abschneidet, während ihr euch angeregt unterhaltet. Will euer Kind stets eure Aufmerksamkeit und bei jeder Gelegenheit im Mittelpunkt stehen, ist das ein klares Zeichen, dass eure Tochter oder euer Sohn verwöhnt und der Meinung ist, dass sich alles um sie oder ihn drehen muss.

Auch im Familienalltag führt dies zu Problemen, denn ein verwöhntes Kind boykottiert häufig geplante Ausflüge und Unternehmungen, sollte der Vorschlag nicht seinen Wünschen entsprechen. Selbstbewusst zu sein ist zwar sehr gut, dennoch müssen Kinder lernen, sich in einer Gruppe zu integrieren, Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen und akzeptieren, dass sich nicht immer alles um sie drehen kann. Spätestens im Kindergarten wird diese Erfahrung gemacht, denn die Erzieherinnen müssen sich um die Bedürfnisse aller Kinder kümmern und können sich nicht rund um die Uhr um die Wünsche eines einzelnen Schützlings sorgen.

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8. Euer Kind kann nicht warten

Ihr wollt gemeinsam auf den Spielplatz gehen, aber müsst noch etwas Dringendes erledigen und euer Kind kann nicht akzeptieren, dass es noch 15 Minuten warten muss und rennt ungeduldig und mürrisch zwischen euch und der Haustür umher. Oder euer Kind hat Hunger und kann nicht zehn Minuten warten, bis das Essen serviert wird und gibt stattdessen seine Meinung lautstark und durch das Restaurant rennend kund. Eure Ermahnungen und eure Beteuerungen, dass das Essen gleich kommt, werden hingegen ignoriert. Somit ist es nicht verwunderlich, sollten sich andere anwesende Gäste in der Lokalität gestört fühlen und der Meinung sein, dass es sich nicht nur um ein anscheinend hungriges, sondern augenscheinlich verwöhntes Kind handelt. Um im Restaurant keine ungewollte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und um die Wartezeit bis zum Essen zu überbrücken, bieten sich altersgerechte Beschäftigungen für Kinder, wie zum Beispiel Bilderbücher oder ein Malbuch, an.

9. Euer Kind wird mit materiellen Dingen überhäuft

Ein neues Puppenhaus, das neueste Lego-Abenteuer, ein riesiger Teddybär, ein Handy, ein MP3-Player oder ein anderes technisches Gerät: Verwöhnte Kinder sind es gewohnt, dass sie nicht nur zum Geburtstag oder zu Weihnachten, sondern auch völlig ohne Grund mit materiellen Dingen überschüttet werden. Dies führt jedoch dazu, dass sich Kinder nicht mehr über Kleinigkeiten oder nicht-materielle Sachen, wie einen Zoobesuch oder einen Ausflug in die Natur, freuen. Zudem ist es alles andere als sinnvoll, kaputte Spielsachen sofort zu ersetzen, denn Kinder müssen lernen, dass Dinge Geld kosten und erst verdient werden müssen. Geht zum Beispiel das neue Spielzeugauto kaputt, solltet ihr auf einen besonderen Anlass (Geburtstag, Weihnachten, Kommunion, etc.) warten, um dieses zu ersetzen. Auf diesem Wege bekommen die Kinder ein Gespür für Geld, was sie im Erwachsenenalter besser vor einer Überschuldung bewahrt.

10. Euer Kind ist undankbar

Ihr habt eine kleine Überraschung für euer Kind oder Oma und Opa sind zu Besuch und bringen ihrer Enkelin oder ihrem Enkel eine Tafel Schokolade mit. Anstatt sich freudig für die mitgebrachte Süßigkeit zu bedanken, zieht euer Kind eine Schnute und verzieht sich schmollend in sein Kinderzimmer oder drückt seine Enttäuschung anderweitig aus. Freuen sich Kinder nicht über Kleinigkeiten und erwarten nicht nur an ihrem Geburtstag sowie Weihnachten ein großes Geschenk oder Geld, sind diese ziemlich verwöhnt und gleichzeitig undankbar. Indem ihr euer Kind nicht nur mit materiellen Dingen überhäuft und ihm den Anlass entsprechend mit kleineren Aufmerksamkeiten eine Freude bereitet, kann es sich wieder besser über die wirklich wichtigen Dingen im Leben freuen, zu welchen der Besuch der Großeltern und ein gemeinsamer Ausflug gehören.

11. Euer Kind will für Selbstverständliches gelobt werden

Verwöhnte Kinder wollen für jede noch so kleine Handlung, die sie richtig gemacht haben, gelobt werden. Selbst dann, wenn es sich um etwas Selbstverständliches handelt, was sie schon längst beherrschen, wie zum Beispiel das Schuhe binden, das Aufräumen des Kinderzimmers oder das selbstständige Zähneputzen vor dem Schlafengehen. Das heißt natürlich nicht, dass Eltern ihr Kind nicht loben dürfen, ganz im Gegenteil: Um das Selbstwertgefühl sowie das Selbstvertrauen zu steigern, sollten Eltern das richtige Verhalten ihrer Kinder loben und Dinge anerkennen, die gut gemeistert wurden. Zudem wird durch das Loben und Anerkennen das Band zwischen Eltern und Kind gefestigt und die Beziehung nachhaltig gestärkt. Um einer zu verwöhnenden Erziehung vorzubeugen, sollten Eltern ihr Kind jedoch nicht für Selbstverständlichkeiten loben. Wird das Kind für jede Kleinigkeit gelobt, kann es seine Leistungen außerdem nicht richtig einschätzen oder fühlt sich nicht ernst genommen.

12. Euer Kind übernimmt keine Verantwortung

Euer Kind wirft im Eifer des Gefechts ein volles Glas Wasser um und anstatt sich selbst einen Lappen zu holen und das Wasser aufzuwischen, fragt es euch um Hilfe. Doch indem ihr eurem Kind jegliche Verantwortung abnehmt, stets die Probleme eurer Tochter oder eures Sohnes löst und alle möglichen Unannehmlichkeiten im Vorfeld aus dem Weg schafft, kann euer Kind nicht aus seinen Fehlern lernen und seine Grenzen austesten. Natürlich wollt ihr mit diesen Hilfestellungen nur das Beste für euer Kind, dennoch führt dies zu einem verwöhnten sowie unselbstständigen Verhalten.

Weitere Anzeichen einer verwöhnenden Erziehung:

  • 13. Kind manipuliert Erwachsene oder Gleichaltrige
  • 14. Eltern werden in der Öffentlichkeit absichtlich blamiert
  • 15. Eltern müssen ihr Kind anbetteln, wenn es eine Aufgabe übernehmen soll
  • 16. Kind ignoriert seine Eltern mit Absicht
  • 17. Kind muss mit materiellen Dingen bestochen werden, damit es Routineaufgaben übernimmt
  • 18. Eltern nehmen Kindern ihre vorher übertragenen Pflichten ab

Folgen einer verwöhnenden Erziehung

Eltern meinen es gut, wenn sie ihr Kind hin und wieder verwöhnen und ihm seine Wünsche von den Augen ablesen und diese erfüllen. Nichtsdestotrotz birgt eine verwöhnende Erziehung einige Risiken im weiteren Leben des Kindes, weshalb es äußert wichtig ist, bereits im Kindesalter Grenzen und Regeln zu setzen. Doch welche Auswirkungen hat das Verwöhnen von Kindern auf ihr weiteres Leben?

Selbstwertgefühl und Selbstständigkeit leiden

Übernehmen die Eltern selbst einfache Aufgaben, wie zum Beispiel das Aufräumen des Kinderzimmers oder das Schuhe binden, fühlen sich Kinder auf Dauer unterfordert und verlieren ihre Selbstständigkeit. Indem Kinder Aufgaben übernehmen dürfen, können sie ihren Platz in der Familie viel besser einnehmen, was wiederum das familiäre Zugehörigkeitsgefühl verstärkt. Um Alltagsaufgaben zu bewältigen, brauchen Kinder ein gewisses Maß an Förderung, Anleitung und elterliche Zuversicht. Zudem verlangen gewisse Aufgaben häufig die Geduld der Eltern, denn nur auf diesem Wege können die Kinder an den kleinen Aufgaben des Alltags wachsen. Je älter die Kinder sind, umso mehr Verantwortung muss ihnen übertragen werden.

Trauen Eltern ihren Kindern nicht mal einfach zu bewältigende Aufgaben zu, fühlen sich diese verständlicherweise nicht ernst genommen und nicht als vollwertiges Familienmitglied. Darunter leidet das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen der Kinder enorm und sie fühlen sich entmutigt oder den Aufgaben im Alltag nicht gewachsen. Hinzu kommt, dass den Kindern die Möglichkeit genommen wird, Verantwortung zu übernehmen und die ihnen gestellten Aufgaben sowie damit verbundenen Verhaltensweisen üben zu können. Im Erwachsenenalter führt das oft dazu, dass sich ehemals verwöhnte Kinder schnell überlastet fühlen und nicht belastbar sind.

Neben dem Selbstwertgefühl und der Selbstständigkeit leiden auch folgende persönliche Stärken:

  • Durchhaltevermögen
  • Emotionale Stabilität
  • Eigenverantwortung

Probleme beim Knüpfen von Freundschaften

Bei einer verwöhnenden Erziehung werden nicht nur sämtliche Aufgaben von den Eltern selbst erledigt, sondern die Kinder werden häufig mit materiellen Dingen überhäuft und das nicht nur bei besonderen Anlässen, wie zum Beispiel Geburtstagen oder Weihnachten. Dies kann dazu führen, dass verwöhnte Kinder nicht mit Spielkameraden teilen wollen oder damit angeben, viel besseres und neueres Spielzeug zu besitzen. Zudem sind es die Kinder durch die Erziehung ihrer Eltern gewöhnt, immer im Mittelpunkt zu stehen und alle Aufmerksamkeit zu bekommen. Andere Kinder fühlen sich durch ein solches Verhalten unterdrückt und wollen demzufolge nicht mehr mit dem Kind spielen. Eine Verwöhnung hat somit auch negative Auswirkungen auf Freundschaften mit Gleichaltrigen, was sich in Bezug auf soziale Kontakte bis ins Erwachsenenalter ziehen kann.

Niederlagen bereiten Probleme

Niederlagen gehören zum Leben dazu. Um besser mit diesen umgehen zu können, müssen Kinder bereits im jungen Alter lernen, Rückschläge sowie Enttäuschungen wegzustecken. Lösen Eltern jedoch alle Probleme und halten ihre Kinder vor Enttäuschungen fern, können diese im weiteren Leben und bis ins Erwachsenenalter nicht oder nur schlecht mit Rückschlägen umgehen.

Kritik wird nur schwer angenommen

Eine Absage nach einem Vorstellungsgespräch, ein Korb nach einem ersten Date oder eine kritische Antwort auf eine geäußerte Meinung: Wurden Menschen in ihrer Kindheit und Jugend zu sehr verwöhnt, können sie häufig im Erwachsenenalter nicht mit Kritik umgehen und sehen die Fehler immer bei den anderen. Es ist also sehr wichtig, dass das eigene Verhalten sowie Fehlentscheidungen schon im Kindesalter reflektiert werden, um es beim nächsten Mal besser machen und an den Fehlern wachsen zu können.

Dinge werden nicht wertgeschätzt

Durch viel zu viele Geschenke und der Tatsache, dass verwöhnte Kinder beinahe jeden Wunsch von ihren Eltern erfüllt bekommen, werden Dinge im Erwachsenenalter oft nicht wertgeschätzt oder liebevolle Kleinigkeiten für selbstverständlich gehalten. Ein solches Verhalten kommt bei den Mitmenschen als undankbar herüber, was wiederum soziale Bindungen erschwert und Beziehungen belasten kann.

Es wird schnell aufgegeben

Funktioniert eine Sache nicht auf Anhieb, geben Menschen, die in ihrer Kindheit verwöhnt wurden, oft zu schnell auf. Kinder müssen daher lernen, nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen und für bestimmte Dinge zu kämpfen. Standen die Eltern zu jeder Tages- und Nachtzeit helfend bereit und haben alles für ihre Kinder erledigt, fällt es im Erwachsenenalter zudem oft schwer, die Initiative zu ergreifen.

So könnt ihr dem Verwöhnen entgegenwirken

Kinder können nicht zu viel emotionale Zuwendung von ihren Eltern erfahren, weshalb es in dieser Hinsicht nicht zu einer Verwöhnung kommen kann. Liebe, Zuneigung und Geborgenheit sind in der Kindererziehung essenziell und sich um sein Kind zu sorgen und es hin und wieder zu verwöhnen, ist natürlich völlig in Ordnung. Um allerdings einer übertriebenen Verwöhnung entgegenzuwirken, beziehungsweise dieser vorzubeugen, sollten Eltern ihren Kindern Freiraum lassen und dabei gewisse Grenzen und Regeln setzen. Diese sind wichtig, um Orientierungspunkte für die Kinder zu schaffen und bieten zudem Sicherheit und ermöglichen eine freie Entfaltung der Persönlichkeit.

Werden den Kindern keinerlei oder nur sehr wenige Grenzen gesetzt, sind diese oft unzufrieden und verlangen immer mehr. Zudem ist der Freiraum nötig, damit Kinder ihre eigenen Erfahrungen sammeln können, auch wenn diese nicht immer positiv sind. Ein aufgeschlagenes Knie oder ein blauer Fleck durch das Spielen auf dem Spielplatz gehören zum Leben dazu. Auf diesem Wege lernen Kinder aus ihren Fehlern und wissen dennoch, dass sie sich auf ihre Eltern verlassen können, wenn es nötig ist. Damit die Kinder nicht zu unselbstständigen Menschen heranwachsen und stattdessen ein Selbstbewusstsein aufbauen können, müssen die Kinder außerdem Verantwortung übernehmen können. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Eltern nicht alle Aufgaben selbst übernehmen und sogar die einfachsten Dinge für ihre Kinder erledigen.

Zu einer gesunden Erziehung gehört auch, dass ihr als Eltern „Nein“ sagen könnt, sollte euer Kind beispielsweise nach dem Zähneputzen noch Schokolade essen wollen oder zum dritten Mal die Tapete mit Stiften verzieren. Eltern dürfen ihren Kindern nicht alles durchgehen lassen, was bedeutet, dass nach einem Fehlverhalten bestimmte Konsequenzen drohen und diese auch durchgeführt werden müssen. Der Konflikt und die Auseinandersetzungen mit den Eltern sind enorm wichtig, damit sich die Kinder entwickeln und später Freundschaften eingehen und soziale Kontakte knüpfen können. Zudem stellt das Zahlen von Taschengeld eine gute Möglichkeit dar, um Kindern ein Gespür für Geld zu vermitteln und gleichzeitig lernen sie, dass Dinge etwas kosten und erst verdient werden müssen.

Gut zu wissen:
Kinder müssen im Alltag sowie im Familienleben gewisse Tätigkeiten und Aufgaben übernehmen, damit sowohl das Selbstwertgefühl als auch die Selbstständigkeit und die Eigenverantwortung von den Eltern aktiv und nachhaltig gefördert werden können.

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