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Die 10 wichtigsten sozialen Kompetenzen bei Kindern

soziale Kompetenzen Kinder

Freundschaften knüpfen, Kompromisse eingehen und Kritik annehmen können: All diese Fähigkeiten gehören zu den sozialen Kompetenzen, die Kinder erlernen und verinnerlichen müssen. Zwar ist der Grundstein für die Sozialkompetenz mit der Geburt gelegt, dennoch müssen die emotionalen sowie sozialen Fähigkeiten im Kindesalter erlernt, aber auch von den Eltern sowie Erziehungspersonen gefördert werden.

In diesem Artikel stellen wir euch die wichtigsten sozialen Kompetenzen vor, über die Kinder ab einem gewissen Alter verfügen sollten. Zudem haben wir hilfreiche Tipps für euch zusammengestellt, wie ihr die Sozialkompetenzen bei eurem Kind fördern und trainieren könnt.

Was sind soziale Kompetenzen?

Natürlich wissen die meisten Eltern im Großen und Ganzen darüber Bescheid, um was es sich bei den sozialen Kompetenzen handelt, doch wie genau wird der Begriff definiert? Der Duden sagt, soziale Kompetenz ist die „Fähigkeit einer Person, in ihrer sozialen Umwelt selbstständig zu handeln“. Auf die Kindererziehung bezogen, handelt es sich bei den sozialen Kompetenzen um die Fähigkeit, Gefühle, Empfindungen sowie die Stimmungen von sich selbst und anderen Menschen wahrzunehmen und damit angemessen sowie situationsbedingt umzugehen.

Dabei werden die sozialen Kompetenzen mit zunehmenden Alter und erst nach und nach erlernt. Verfügen Kinder über gewisse soziale Kompetenzen, können unter anderem die Körpersprache sowie die Mimik von anderen Kindern oder Erwachsenen besser gedeutet und entsprechend darauf reagiert werden. Haben die Kinder hingegen erst wenige soziale Kompetenzen, fällt es ihnen oft schwer, auf potenzielle Spielkameraden zuzugehen, Gefühle richtig zu deuten und vor allem in angemessener Art und Weise darauf zu reagieren.

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Nicht alle Kinder können ihre Gefühle so gut zeigen oder kommen sofort mit anderen Kindern aus und das muss auch gar nicht sein. Soziale Kompetenzen zu haben bedeutet nicht automatisch, dass alle Kinder gleichermaßen auf Menschen zugehen oder Schüchternheit etwas Schlechtes ist. Ganz im Gegenteil: Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit und daher individuelle Stärken und Schwächen sowie Begabungen. Indem die Kinder jedoch Sozialkompetenzen besitzen, kann das Selbstbewusstsein sowie das Selbstvertrauen verbessert und nachhaltig gestärkt werden.

Gut zu wissen:
Sind die sozialen Kompetenzen ausgeprägt, können die Kinder besser mit negativen Emotionen umgehen und entsprechend auf die unterschiedlichen Situationen eingehen.

Warum sind Sozialkompetenzen so wichtig?

Die Entwicklung der Sozialkompetenzen spielt eine entscheidende Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Bereits im Kindergarten sowie in der Schule sind soziale Kompetenzen essenziell, um im Alltag mit Geschwistern, den Eltern, Klassenkameraden, Freunden, Erziehern sowie Lehrern zurechtzukommen. Je ausgeprägter die Fähigkeiten dabei sind, umso leichter fällt den Kindern der Umgang mit Gleichaltrigen oder Erwachsenen. Durch soziale Kompetenzen können die Kinder leichter Freundschaften knüpfen, was ihnen wiederum bei der Lösung von Konflikten und Problemen sowie bei der Kooperationsfähigkeit zugutekommt.

Etwa ab einem Alter von 2 Jahren können Kinder nicht nur ihre eigene Gefühlslage wahrnehmen, sondern auch die Emotionen von ihren Mitmenschen besser deuten. So erkennen die Kinder im Gesicht von anderen Menschen Trauer, Wut oder Freude immer besser, was wiederum der Grund dafür ist, dass ab diesem Zeitpunkt ein anscheinend trauriges Kind von dem anderen Kind getröstet wird. Zudem tragen soziale Kompetenzen maßgeblich dazu bei, sowohl mit negativen als auch mit positiven Gefühlen umzugehen und die Emotionen von Dritten richtig erkennen und darauf reagieren zu können.

Auch darauf haben ausgeprägte Sozialkompetenzen positive Folgen:

  • Kinder können einfacher Beziehungen und Freundschaften aufbauen
  • Konflikte mit anderen Kindern oder Geschwistern können friedlich und ohne Erwachsene gelöst werden
  • Sozial kompetente Kindern können selbstbewusster handeln
  • Kinder können sich besser an Regeln halten und diese auch verstehen

Verfügen Kinder hingegen über zu wenige soziale Kompetenzen, besteht die berechtigte Gefahr, dass diese bei einem Konflikt mit anderen Kindern oder Erwachsenen aggressiv und uneinsichtig reagieren. Auch das Knüpfen von Freundschaften fällt sozial unterentwickelten Kindern schwer, weshalb diese im weiteren Leben häufig keine oder nur sehr schwer Beziehungen aufbauen und aufrechterhalten können. Zudem tun sich Kinder ohne ausreichende soziale Kompetenzen mit dem Akzeptieren und Einhalten von Regeln schwer, was wiederum beim Spielen mit anderen Kindern sowie später in der Schule zu Schwierigkeiten führt. Fehlen wichtige Sozialkompetenzen, leidet außerdem die Lernbereitschaft und die Kinder haben oft Schwierigkeiten damit, sich Lernstoff anzueignen.

Die 10 wichtigsten sozialen Kompetenzen

Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich schnell: So können einige Kinder beispielsweise früher laufen, wohingegen andere früher das Sprechen erlernen. Doch nicht nur in Sachen körperliche Entwicklung, auch die emotionalen sowie sozialen Fähigkeiten sind unter Gleichaltrigen verschieden stark ausgeprägt. Nichtsdestotrotz sind uns Menschen einige soziale Kompetenzen angeboren, um in erster Linie das Überleben zu sichern. Neben der Fähigkeit direkt nach der Geburt eine enge Bindung zu den Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen aufzubauen, sind Neugeborene in der Lage, grundlegende Bedürfnisse, wie Hunger und Durst, Müdigkeit, Freude oder Unwohlsein, zu äußern.

Die Grundsteine für die Bildung von sozialen Kompetenzen und das Zusammenleben mit anderen Menschen sind uns somit bereits in die Wiege gelegt, allerdings müssen viele weitere Fähigkeiten im Laufe der Kindheit sowie im Jugendalter erst noch erlernt und dann kontinuierlich gefördert werden. Die Sozialkompetenz umfasst unter anderem die Berücksichtigung von Bedürfnissen sowie Zielen von anderen Personen und viele weitere wichtige soziale Fähigkeiten, die für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft essenziell sind.

Nachfolgend haben wir euch die zehn wichtigsten sozialen Kompetenzen zusammengefasst, über die Kinder verfügen sollten:

1. Zuhören

„Räumst du bitte deine Spielsachen weg?“ Und obwohl die Frage mit „ja“ beantwortet wird, bleiben die Spielsachen liegen. Man bittet sein Kind um etwas und das Gesagte geht gefühlt zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder raus. Dieses Szenario kennen bestimmt einige Eltern. Dabei bildet das Zuhören die Grundlage der Kommunikationsfähigkeit, weshalb diese soziale Fähigkeit trainiert werden muss. Spätestens in der Schule müssen die Kinder dazu in der Lage sein, der Lehrerin oder dem Lehrer aktiv und aufmerksam zuzuhören, denn dies macht wiederum einen wesentlichen Bestandteil des gesamten Lernprozesses aus. Je älter die Kinder sind und je weiter die Schullaufbahn voranschreitet, umso wichtiger wird das aufmerksame Zuhören sowie das Filtern von wichtigen Informationen.

2. Teilen

Dass Kinder unter sechs Jahren ungern teilen, ist völlig normal, denn Dinge in Besitz zu nehmen und diese gegenüber anderen Kindern zu verteidigen, ist ein angeborenes Verhalten und das Teilen muss erst mühsam erlernt werden. Somit legen insbesondere Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren häufig egoistische Züge an den Tag, sollte es beispielsweise um das Teilen von Süßigkeiten oder Spielsachen gehen und der Ausspruch „Das ist meins“ gehört zum täglichen Sprachgebrauch. Mit etwa sieben Jahren sind Kinder in der Regel von sich aus bereit, mehr mit anderen Kindern zu teilen. Die Bereitschaft zu teilen ist jedoch eine wichtige Fähigkeit, die den Kindern unter anderem dabei hilft, Freundschaften zu schließen und diese gleichzeitig zu festigen. Indem zum Beispiel das Pausenbrot mit der besten Freundin oder dem besten Freund geteilt wird, lässt sich zudem das Selbstwertgefühl steigern und die teilenden Kinder fühlen sich gut.

3. Kontakt aufnehmen und Freundschaften schließen

Manchen Kindern fällt die Kontaktaufnahme schwer, wohingegen andere Kinder sofort Freundschaften schließen. Kinderfreundschaften sind für die sozialen Kompetenzen außerordentlich wichtig, weshalb Kinder von selbst auf andere zugehen und von sich aus Kontakt aufnehmen müssen. Zudem haben die Kontaktaufnahme sowie das Schließen von Freundschaften einen positiven Einfluss auf das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein von Kindern.

4. Kooperationsbereitschaft

Zu kooperieren und mit anderen Kindern zusammenzuarbeiten ist wichtig, um ein gemeinsames Ziel mit vereinten Kräften zu erreichen. Zudem ist die Kooperationsbereitschaft wichtig, um zum Beispiel im Kindergarten oder in der Schule untereinander auszukommen und Probleme lösen zu können. Bereits bei Kleinkindern ist die Kooperationsbereitschaft vorhanden und etwa im Alter von drei Jahren beginnen die Kinder damit, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen bestimmte Ziele zu setzen. So wird beispielsweise der Bau einer Sandburg oder eines Legoturms gemeinsam geplant und im Anschluss durchgeführt. Auch später in der Schule ist die Fähigkeit der Kooperation unerlässlich, denn Gruppenarbeiten oder Mannschaftsspiele im Sportunterricht stehen auf dem Stundenplan.

5. In eine Gruppe integrieren können

Vor allem für ein harmonisches Miteinander im Kindergarten, in der Kita oder auf dem Spielplatz ist es wichtig, dass die Kinder lernen, sich in eine Gruppe zu integrieren und sich in dieser richtig zu verhalten. So müssen die Kinder in einer Gruppe beispielsweise aufeinander zugehen und sich untereinander austauschen können.

6. Anweisungen befolgen

Kinder müssen in der Lage sein, Anweisungen von Eltern oder anderen Erziehungspersonen zu verstehen und diese umzusetzen. Spätestens in der Schule und wenn es zum Beispiel um die Erledigung von Hausaufgaben geht, müssen die Kinder auf die Lehrer hören und die Anweisungen entgegennehmen. Lernen die Kinder nicht frühzeitig das Befolgen von Anweisungen, kommen im späteren Leben viele Schwierigkeiten auf die Heranwachsenden zu.

7. Einfühlungsvermögen haben

Etwa zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr zeigen Kinder immer häufiger empathische Züge, indem sie beispielsweise mitfühlend und helfend auf bestimmte Reaktionen reagieren. Dabei handeln Kleinkinder in der Regel so, wie sie es sich selbst in dieser Situation wünschen würden: Ist die Mama oder der Papa traurig, bekommen sie zum Trösten den Lieblings-Teddy, denn dieser tröstet das Kind normalerweise. Der Kummer von anderen Menschen kann also bereits früh wahrgenommen werden, bis ein Kind allerdings richtige Empathie zeigt, dauert es noch etwas. Rücksichtnahme, Höflichkeit sowie Gerechtigkeit werden im Kindesalter erlernt und erst mit der Zeit verinnerlicht. Auch das Wahrnehmen und Respektieren von Wünschen und Bedürfnissen anderer Menschen ist mit einem länger andauernden Lernprozess verbunden.

8. Kommunikationsfähigkeit

Bereits Säuglinge begreifen, dass sie durch Laute oder bestimmte Verhaltensweisen mit ihrer Umwelt kommunizieren können und die kommunikativen Möglichkeiten sowie der verwendete Sprachschatz erweitern sich im Kindesalter stetig. Kinder sollten daher in der Lage sein, ihre Wünsche, Ängste und Bedürfnisse klar zu äußern und sich trauen, mit anderen Kindern Kontakt aufzunehmen. Vor allem die Eltern als die engsten Bezugspersonen spielen bei der Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit eine sehr wichtige Rolle und haben einen Vorbildcharakter. Doch nicht nur daheim, sondern auch in der Kita oder dem Kindergarten wird die Kommunikationsfähigkeit fleißig und auf eine spielerische Art und Weise mit Gleichaltrigen trainiert.

9. An Regeln halten

Regeln und Grenzen sind äußerst wichtig, denn sie geben den Kindern Sicherheit und schaffen Klarheit. Zudem ermöglichen Regeln Freiräume, welche die Kinder wiederum zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit benötigen. So gehören zum Beispiel Aufsteh- und Einschlafrituale, Händewaschen vor dem Essen oder das Zähneputzen vor dem Zubettgehen zu den sinnvollen Regeln, die von den Eltern aufgestellt und von den Kindern eingehalten werden müssen. Für ein gemeinsames Miteinander ist es wichtig, dass die Kinder sich an Regeln und Vorschriften halten können.

10. Verantwortung übernehmen

Egal, ob es darum geht, Verantwortung für sein eigenes Handeln oder für andere Menschen sowie die Natur und Umwelt zu tragen: Kinder lernen erst im Laufe ihrer ersten Lebensjahre die Fähigkeit sowie die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme.

Weitere wichtige Sozialkompetenzen bei Kindern:

  • Persönlichen Raum von anderen Kindern sowie Erwachsenen respektieren
  • Sich in andere Menschen hineinversetzen können
  • Augenkontakt herstellen können
  • Anderen Kindern Hilfe anbieten
  • Personen imitieren
  • Manieren haben und anwenden

Soziale Kompetenzen fördern

Laut einer Studie, die im renommierten American Journal of Public Health veröffentlicht wurde, fällt es Menschen, die im Kindesalter bereits über soziale Kompetenzen verfügt haben, im Erwachsenenalter leichter, Beziehungen einzugehen und generell erfolgreicher im Leben zu sein. Hatten die Kinder hingegen nur wenige Sozialkompetenzen, war unter anderem die Gefahr eines Drogen- oder Alkoholmissbrauchs im Erwachsenenalter erhöht. Mit einfachen pädagogischen Maßnahmen können Sozialkompetenzen jedoch frühzeitig gefördert und mögliche Defizite ausgeglichen werden. Viele der hier aufgezählten sozialen Fähigkeiten werden automatisch im familiären Alltagsleben sowie beim Spielen mit anderen Kindern auf dem Spielplatz, in der Kita oder im Kindergarten erlernt und gefestigt. Dennoch sollten Eltern die Sozialkompetenzen gezielt und altersgerecht fördern, um die kindliche Entwicklung zu unterstützen.

Wir haben euch einige Tipps und Hilfestellungen zusammengestellt, mit welchen die sozialen Kompetenzen eures Kindes nachhaltig gefördert werden können:

Über Gefühle sprechen: Helft eurem Kind dabei, seine Gefühle besser wahrnehmen und einordnen zu können, indem ihr darüber sprecht, was es gerade bedrückt und weshalb es traurig, lustlos oder wütend ist. Befindet sich euer Kind jedoch in einer akuten Trotzphase, müsst ihr abwarten, bis die Wut wieder verflogen ist, denn in einer solchen Gemütslage sind Kinder nicht aufnahmefähig und hören deshalb nicht zu. Um dem Problem auf den Grund zu gehen, solltet ihr behutsam auf euer Kind zugehen und es fragen, was genau passiert ist und wie es sich dabei gefühlt hat. Je mehr die emotionalen Fähigkeiten ausgeprägt sind, umso genauer wird euch euer Kind seine Gefühlslage erklären können.

Zudem ist es wichtig, dass ihr eurem Kind Verständnis entgegenbringt, ihr das Vorgefallene hinterfragt und einfühlsam darauf eingeht. Euer Kind muss das Gefühl haben, dass es ernst genommen wird, ganz egal, wie klein das Problem eigentlich ist. Geht gemeinsam auf das Problem ein und fragt aktiv nach und tröstet euer Kind. Versucht den Ärger, die Trauer oder die Wut eures Kindes jedoch nicht sofort aus der Welt zu schaffen, denn Kinder müssen lernen, auch negative Gefühle zuzulassen und diese auszuhalten. Im Anschluss an euer Gespräch könnt ihr euer Kind auf andere Gedanken bringen und für Ablenkung sorgen.

Gefühle anderer erkennen: Für die soziale Entwicklung ist das Erkennen und Einordnen von Gefühlen anderer Kinder oder Erwachsener essenziell. Die Kinder müssen aus diesem Grund lernen, den Gesichtsausdruck, den Klang der Stimme sowie die Körperhaltung richtig zu interpretieren und die verschiedenen Emotionen zuordnen können. Um diese Fähigkeit zu trainieren, könnt ihr euch gemeinsam mit eurem Kind Gesichter aus Zeitschriften oder Büchern anschauen und es fragen, wie sich der Mensch wohl gerade fühlt. Zudem solltet ihr darauf achten, dass ihr ebenfalls eure Gefühle zeigt, damit euer Kind an eurer Mimik und eurem Gesichtsausdruck eure Emotionen deuten kann. Das Erkennen von Gefühlen anderer Menschen stellt den Grundpfeiler für die Kommunikation sowie die Empathie dar und muss daher trainiert werden.

Wir stellen euch einfache Spiele vor, mit welchen ihr diese soziale Fähigkeit nachhaltig fördern könnt:

Rollenspiele: Indem Kinder zum Beispiel in die Rolle eines Piraten, einer Prinzessin, eines Polizisten oder eines Verkäufers schlüpfen und sich verkleiden, setzen sie sich automatisch mit den Gefühlen der übernommenen Rolle auseinander. Zudem lassen sich mit Puppen oder Kuscheltieren wunderbar verschiedene Szenarien nachspielen. Vor allem, wenn das Kind zwar bedrückt ist, seine Emotionen allerdings nicht in Worten ausdrücken kann, sind Rollenspiele sehr hilfreich. Eine spaßige Abwechslung ist auch, wenn ihr die Rollen innerhalb eurer Familie tauscht und euer Kind beispielsweise die Mutter- oder Vaterrolle übernimmt und dabei eure Verhaltensweisen nachahmt. Neben den sozialen Fähigkeiten werden auf diese Weise auch die Sprachkenntnisse sowie die Kommunikation mit anderen Kindern gefördert.

Gefühlspantomime: Lasst euer Kind eine ihm bekannte Emotion, wie zum Beispiel Freude, Trauer oder Wut, vorspielen, welche ihr daraufhin erkennen müsst. Im Anschluss tauscht ihr die Rollen und lasst euer Kind die Emotion erkennen.

Gesichtsausdruck spiegeln: Setzt euch gegenüber von eurem Kind und macht einen Gesichtsausdruck, der zum Beispiel Freude widerspiegelt. Euer Kind soll daraufhin euren Gesichtsausdruck nachahmen.

Gutes Vorbild sein: Ihr als Eltern seid die engsten Bezugspersonen für euer Kind, weshalb es zu euch aufschaut und euer Verhalten imitiert. Aus diesem Grund ist es äußert wichtig, dass ihr eine Vorbildfunktion für euer Kind übernehmt. Geht in eurer Familie stets respekt- und liebevoll miteinander um, denn so vermittelt ihr eurem Kind wichtige Werte. Zudem lernt euer Kind auf diese Weise Freundschaften zu pflegen, mit Fehlern umzugehen, sich zu entschuldigen und Konflikte ohne Streit zu lösen.

Regeln und Grenzen setzen: Unser gesamtes gesellschaftliches Leben ist von Regeln und Vorschriften geprägt, so sind diese beispielsweise im Straßenverkehr, im Kindergarten, in der Schule und später im Berufsleben nicht wegzudenken. Kinder brauchen sinnvolle Regeln und Grenzen, um sich frei entfalten und orientieren zu können. Regeln und Vorschriften sorgen außerdem für Schutz, Sicherheit und Geborgenheit, bieten Halt und gewährleisten, dass Kinder sich in unserer Gesellschaft zurechtfinden. Im familiären Alltag lernen Kinder meist ganz automatisch, dass ihr Verhalten und die Missachtung von Regeln Konsequenzen hat.

Kinder mit einbeziehen: Um die sozialen Kompetenzen zu fördern, ist es hilfreich, die Kinder beim Haushalt und im Alltag mit einzubeziehen. Indem euer Kind zum Beispiel für das Tischdecken oder Blumengießen zuständig ist, übernimmt es bereits im jungen Alter Verantwortung, was wiederum das Selbstvertrauen stärkt. Gleichzeitig erlebt euer Kind, dass seine Hilfe von euch geschätzt und gebraucht wird. Durch das Erklären von Aufgaben lernt euer Kind zudem Anweisungen zu befolgen und diese auszuführen.

Grenzen eures Kindes akzeptieren: Indem ihr Grenzen akzeptiert, die euer Kind euch setzt, tragt ihr zur Förderung der Sozialkompetenzen bei. Euer Kind fühlt sich auf diesem Wege wertgeschätzt und vor allen Dingen ernst genommen, was mitunter das Selbstbewusstsein aufbaut. Auf der anderen Seite erfährt euer Kind, dass es das Recht hat „Nein“ zu sagen.

Keine Konflikte scheuen: Konflikte gehören zum Leben dazu, weshalb es äußert wichtig ist, dass Kinder bereits im jungen Alter lernen, mit diesen umzugehen. Streiten sich zum Beispiel die Geschwister untereinander, könnt ihr den Streit zwar schlichten, allerdings sollten die Kinder erstmal selbstständig nach einer Lösung des Problems suchen. Im Kindergarten oder auf dem Spielplatz wird euer Kind immer wieder mit Konflikten konfrontiert werden, weshalb es frühzeitig lernen muss, diese eigenständig mit dem anderen Kind zu lösen und untereinander austragen zu können. Den Kindern bringt es nichts, wenn sich die Eltern bei jeder kleineren Streitigkeit einmischen und das Problem beseitigen.

Loben und Bestärken: Bestärkt als Eltern euer Kind darin, respektvoll mit anderen Kindern und Erwachsenen umzugehen. Hat es sich in einer Alltagssituation einmal nicht so verhalten, wie es eigentlich sein sollte, sucht das Gespräch und erklärt eurem Kind, was es beim nächsten Mal besser machen soll. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass ihr euer Kind lobt, wenn es was richtig gemacht hat. So stärkt ihr das Selbstvertrauen und euer Kind traut sich mehr zu, was sich positiv auf die Sozialkompetenzen auswirkt.

Empathie vermitteln: Damit Kinder überhaupt Empathie und Mitgefühl für Mitmenschen entwickeln können, müssen sie zuvor durch eine Trotzphase sowie durch eine ich-bezogene Phase gehen, welche etwa zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr durchgemacht werden. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass ihr eurem Kind Empathie vermittelt, indem ihr einen unterstützenden, warmherzigen sowie liebevollen Umgang pflegt und auch bei einem Wutausbruch verständnisvoll reagiert. So lernt euer Kind, dass es euch in jeder Situation vertrauen kann und ihr für es da seid. Dieses Urvertrauen in die eigenen Eltern ist essenziell, um Freundschaften zu knüpfen und Beziehungen einzugehen. Indem Eltern im Alltag Hilfsbereitschaft und Mitgefühl vorleben, lernen Kinder diese sozialen Fähigkeiten zu imitieren und selbst Empathie zu entwickeln.

Begebt euch auf Augenhöhe: Zuhören gehört zu den wichtigsten sozialen Kompetenzen, die Kinder erlernen und verinnerlichen müssen. Um euer Kind zum Zuhören zu bringen, solltet ihr euch direkt eurem Kind zuwenden und euch auf Augenhöhe begeben. Erklärt eurem Kind in möglichst wenigen und einfachen Wörtern, was ihr von ihm wollt und lasst euer Kind, je nach Alter, wiederholen, um was ihr es gebeten habt. So könnt ihr euch vergewissern, ob euch euer Kind richtig verstanden hat.

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