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Kind 14 Jahre: Ein hilfreicher Überblick für Eltern

Kind 14 Jahre

Was eure Tochter oder euer Sohn wahrscheinlich spätestens seit Beginn der Pubertät nicht erwarten konnte, ist nun tatsächlich der Fall: Euer vierzehnjähriges Kind ist jetzt ganz offiziell und rechtlich gesehen ein Jugendlicher. Was sich in Sachen Entwicklung bei Vierzehnjährigen tut und welche neuen Rechte und Pflichten in diesem spannenden Lebensabschnitt auf euer Kind zukommen, erfahrt ihr in diesem Artikel. Zudem haben wir einige Tipps, wie ihr die Pubertät eures Kindes ohne grauen Haare meistern könnt.

Emotionale und körperliche Entwicklung von vierzehnjährigen Mädchen

Lange ist es noch nicht her, da war eure Tochter ein richtiger Sonnenschein: Meist fröhlich und aufgeschlossen, hat zudem viel gelacht und euch vieles erzählt. Jetzt hingegen sind zickige Antworten sowie Gefühlsschwankungen an der Tagesordnung. Liebesbekundungen an die Mama oder den Papa werden nur wenige Minuten später von einer Heulattacke abgelöst, weil ihr so unfair und gemein seid. Abgerundet wird die plötzliche Stimmungsschwankung dann gerne noch mit dem Zuknallen einer Tür oder dem Aufdrehen der Musik im Kinder- oder besser gesagt natürlich im Jugendzimmer.

Vor allem die Mama, die bis vor kurzem noch die engste Vertraute war, hat häufig unter den Zickereien und der plötzlichen Abgrenzung ihrer Tochter zu leiden. Das stellt sowohl für die Tochter als auch die Mutter eine sehr schwierige Situation dar. Oft hilft es schon, wenn ihr euch als Mutter hin und wieder bewusst macht, welche körperlichen und seelischen Veränderungen gerade im Körper eurer Tochter vonstattengehen.

Durch die vermehrte Östrogenproduktion entwickeln die Mädchen zusehends weibliche Formen, was sich wiederum durch breitere Hüften und eine schmalere Taille bemerkbar macht. Zudem werden die Brüste durch das eingelagerte Fettgewebe immer größer und auch die Brustwarzen verändern ihr Aussehen. Doch nicht nur die Figur, auch die Haut ist aufgrund der erhöhten Talgproduktion in der Pubertät einigen Veränderungen ausgesetzt und Pickel, Mitesser sowie fettige Haut sind häufig die Folge.

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Bei den meisten Mädchen hat die Periode bereits eingesetzt und in den Eierstöcken reifen befruchtungsfähige Eizellen heran. In diesem Zuge könnt ihr eurer Tochter hilfreiche Tipps in Sachen prämenstruelle Beschwerden und Menstruationshygiene geben. Dadurch, dass das andere Geschlecht jetzt immer interessanter wird, wächst natürlich auch die Neugierde auf die Sexualität. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, dass ihr mit eurem Kind über Verhütung, sexuell übertragbare Krankheiten und unter Umständen den ersten Liebeskummer sprecht, sofern ihr dies nicht sowieso schon längst getan habt.

Emotionale und körperliche Entwicklung von vierzehnjährigen Jungen

Der Körper von Jungen wird in der Pubertät von Hormonen überflutet, was sich unter anderem mit Wachstumsschüben bemerkbar macht. Daher ist es auch nicht verwunderlich, sollte euch euer Sohn im Moment sehr schlaksig vorkommen oder die Arme sowie Beine unproportional zum restlichen Körper erscheinen. Im Laufe der Pubertät wirkt der Körper wieder harmonischer und die Gliedmaßen passen sich dem Rest des Körpers an.

Dabei sorgt vor allem der Testosteron-Überschuss in der Pubertät dafür, dass die Jungen eine immer männlichere Figur mit breiten Schultern, einem breiten Kreuz sowie schmalen Hüften bekommen. Durch den Stimmbruch klingt die Stimme der Jungen zu Beginn häufig brüchig, heiser, piepsig und bricht zudem recht häufig. Nachdem die Stimmbänder jedoch vollständig gewachsen sind und sich der Kehlkopf ausgebildet hat, ist die jungenhafte Stimme um eine ganze Oktave tiefer. Somit ist es auch keine Seltenheit, dass noch relativ knabenhaft aussehende Jugendliche plötzlich mit einer dunklen und männlichen Stimme überraschen. Gegen Ende der Pubertät passt jedoch alles wieder perfekt zusammen!

Die Pubertät und ihre Auswirkungen auf den Alltag

Euer Kind befindet sich seit geraumer Zeit in einer sehr schwierigen und gleichzeitig intensiven Lebensphase, die für alle Beteiligten äußerst anstrengend sein kann. Die Jugendlichen ziehen sich sowohl emotional als auch physisch immer mehr von ihren Eltern und manchmal auch von den Geschwistern zurück, um sich nach und nach von ihrem Elternhaus abzunabeln. Gespräche über Sorgen, Ängste, Probleme, aber natürlich auch über erfreuliche Dinge werden fast ausschließlich mit dem Freundeskreis geführt und nicht mehr mit den Eltern.

Aufgrund des Hormonüberschusses kommt es in der gesamten Pubertät immer wieder zu Gefühlsausbrüchen, Aufmüpfigkeit, Wutanfällen und Stimmungsschwankungen. Durch das Gefühlschaos und die vielen körperlichen Veränderungen fühlen sich die pubertierenden Mädchen und Jungen häufig unsicher und verletzlich, auch wenn sie sich nach außen hin meist selbstbewusst und unabhängig zeigen. Typischerweise lassen in diesem Alter auch die Leistungen in der Schule nach und die Lernbereitschaft läuft nur auf Sparflamme.

Auch im Kleiderschrank sowie im Badezimmer macht sich die Pubertät bei eurer Tochter oder eurem Sohn immer deutlicher bemerkbar. Kleidungsstücke werden kritisch beäugt und sollten sie nicht hip und cool genug sein, werden sie entweder ausgemistet oder ganz hinten im Schrank versteckt. Pullover, Shirts & Co. solltet ihr im Moment daher lieber ausschließlich im Beisein eures Kindes einkaufen, sonst ist die Gefahr groß, dass das Kleidungsstück als uncool abgestempelt wird und ungetragen in die tiefsten Abgründe des Kleiderschranks wandert.

Nicht selten sieht das Badezimmer wie ein gut sortierter, wenn auch sehr chaotischer Drogeriemarkt aus. Unzählige Deos, verschiedene Shampoos und Duschgels bevölkern die Dusche und die Abstellflächen. Bei den Frauen der Schöpfung gesellen sich zudem häufig noch zahlreiche Schminkutensilien sowie Accessoires ins Badezimmer. Habt ihr mehr als ein Badezimmer zur Verfügung und müsst es somit nicht mit eurem pubertierenden Nachwuchs teilen, seid ihr regelrechte Glückspilze.

Tipps für Eltern, um die Pubertät zu überstehen

Boa Mama, was nervst du denn jetzt schon wieder?“ Kommen euch ähnliche Sätze von eurer Tochter oder eurem Sohn bekannt vor? Dann hat die Pubertät bei eurem Kind wohl so richtig zugeschlagen. Nicht nur, dass sich der Körper und gefühlt das komplette Gefühlsleben ändern, auch die Eltern können anscheinend nichts mehr richtig machen.

Egal was ihr als Eltern zu sagen habt, was es zum Essen gibt oder wie ihr eure Freizeit gestaltet, im Prinzip könnt ihr in den Augen von eurem stark pubertierenden Kind sowieso nur alles falsch machen. Kein Wunder, dass es in letzter Zeit häufiger zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Versucht dennoch, euch die Streitereien nicht so zu Herzen zu nehmen. Eine Portion Humor, ganz viel Gelassenheit sowie Verständnis helfen euch am besten dabei, die Pubertät zu überstehen.

Im Moment seid ihr auch nicht mehr die ersten Ansprechpartner eures Kindes, dafür hat es seinen Freundeskreis oder vielleicht andere enge Bezugspersonen, wie eine Tante oder ältere Geschwister. Macht euch nichts daraus und nehmt die vorübergehende Situation auf keinen Fall persönlich. Euer Kind liebt euch nach wie vor innig, auch wenn es das vielleicht im Moment nicht wirklich oft zeigt.

Zwingt euer Kind nicht dazu, sich euch mitzuteilen und gebt ihm stattdessen den nötigen Freiraum sowie seine Privatsphäre. Ihr werdet sehen: Sobald eure Tochter oder euer Sohn dazu bereit ist, werdet ihr bei Problemen oder Fragen wieder um Hilfe gebeten. Auch bringt es nichts, zum tausendsten Mal mit eurem Kind über das unaufgeräumte Kinderzimmer oder das chaotische Badezimmer zu diskutieren. Fokussiert euch lieber auf wichtige Themen, wie zum Beispiel die Verhütung, den ersten Liebeskummer, schulische Belange, das Rauchen sowie über den Alkohol- und Drogenkonsum.

Vorwürfe sowie Verallgemeinerungen eurem Kind gegenüber sind in der Pubertät generell eine sehr schlechte Idee, denn diese sorgen höchstens dafür, dass sich eure Tochter oder euer Sohn noch mehr von euch zurückzieht und gleichzeitig dicht macht. Damit sich euer Kind nicht auf den Schlips getreten fühlt, solltet ihr zudem versuchen, Anliegen häufiger in der sogenannten Ich-Form zu formulieren. Ist zum Beispiel schon wieder nicht der Frühstückstisch abgeräumt, bieten sich Sätze wie „Ich bin enttäuscht, dass der Tisch nicht abgedeckt wurde, obwohl du mir dein Wort gegeben hast.“ besser an als der vorwurfsvoll klingende Satz „Du hast schon wieder nicht getan, was ich dir aufgetragen habe!“.

Hier haben wir euch weitere hilfreiche Tipps zusammengestellt, damit ihr die Pubertät gemeinsam mit eurem Kind besser meistern könnt:

  • Nehmt die Gefühle eures Kindes ernst und hört euch dessen Meinungen sowie Argumentationen geduldig an.
  • Lobt euer Kind, wenn es euch beispielsweise bei etwas geholfen oder sich in einer Situation richtig verhalten hat. Zudem sollten nicht nur gute schulische Leistungen, sondern vor allem der Fleiß und die Lernbereitschaft gelobt werden, auch wenn die Note mal nicht so berauschend war. Zeigt eurem Kind, dass ihr stolz auf es seid, denn so stärkt ihr unter anderem das Selbstbewusstsein eures Kindes und die Vertrauensbasis zu euch Eltern wird nachhaltig verbessert.
  • Natürlich kann es vorkommen, dass ihr in manchen Situationen nicht wisst, wie ihr reagieren sollt. Nehmt euch in diesem Falle eine kleine Auszeit und sagt eurem Kind, dass ihr erstmal über die Sache nachdenken müsst, bevor ihr eine Entscheidung trefft.
  • Vierzehnjährige sind häufig nicht gerade erpicht auf lange Gespräche mit ihren Eltern. Versucht dennoch immer wieder aktiv Kontakt zu eurem Kind aufzunehmen und beginnt von euch aus ein Gespräch, um Vertrauen zu schaffen.
  • Regeln und Grenzen sind durchaus wichtig und sollten natürlich in einem gewissen Rahmen eingehalten werden. Seid dennoch nicht zu unflexibel und stellt die Regeln am besten gemeinsam mit eurem Kind auf.
  • Erinnert euch an besonders anstrengenden Tagen an eure eigene Pubertät und versucht, egal was auch passiert, Ruhe zu bewahren.
Bitte beachten:
Seid eurem Kind in jeder Situation eine emotionale Stütze und signalisiert ihm, dass ihr stets ein offenes Ohr habt. Nur mit eurem Rückhalt und eurer bedingungslosen Liebe kann sich euer Kind zu einem verantwortungsbewussten und liebevollen jungen Erwachsenen entwickeln und seine Persönlichkeit formen.

Rechte von Vierzehnjährigen

Das 15. Lebensjahr birgt nicht nur in Sachen Entwicklung die ein oder anderen Veränderungen, denn für Vierzehnjährige gelten nun auch neue Rechte und Pflichten. So dürfen Jugendliche bereits ab 13 Jahren zusätzlich zu ihrem Taschengeld durch einfache Tätigkeiten etwas Geld hinzuverdienen.

Damit jedoch die Schule und auch die Freizeit nicht darunter leiden, dürfen Dreizehn- sowie Vierzehnjährige nicht länger als zwei Stunden täglich und nur zwischen 8 Uhr und 18 Uhr arbeiten. Akkord- und Nachtarbeit sind in diesem Alter natürlich tabu. Neben dem klassischen Austragen von Zeitungen sowie Babysitten bieten sich für vierzehnjährige Mädchen und Jungen auch Schüler- oder Ferienjobs an, um ihr Taschengeld aufzubessern.

Jugendliche mit 14 Jahren sind mittlerweile voll religionsmündig, was wiederum bedeutet, dass sie selbst entscheiden können, welcher Religion sie in der Zukunft angehören wollen. Zudem dürfen Jugendliche ab vierzehn Jahren nicht mehr gegen ihren Willen adoptiert werden und sie haben ein Mitspracherecht in Sachen Sorgerecht.

Neben einer einfachen Tätigkeit außerhalb der Schulzeit, der Religionsmündigkeit sowie einem Mitspracherecht beim Sorgerecht haben Kinder mit der Vollendung des 14. Lebensjahres auch folgende Rechte:

Längere Ausgehzeiten: Mit vierzehn Jahren dürfen Mädchen und Jungen bis 22 Uhr ins Kino. Das bedeutet, dass der Film spätestens um 22 Uhr enden muss und außerdem muss die Altersfreigabe eingehalten werden. Vierzehnjährige dürfen jetzt zudem bis 22 Uhr in einer Diskothek anwesend sein oder bei einer öffentlichen Tanzveranstaltung teilnehmen, sofern die Jugendlichen von einem Elternteil oder einer erziehungsbeauftragten Person begleitet werden.

Geschlechtsverkehr: Jugendliche mit 14 Jahren sind laut Gesetz, beziehungsweise laut sexualstrafrechtlichen Schutzvorschriften keine Kinder mehr und dürfen daher rechtlich gesehen einvernehmlichen Geschlechtsverkehr vollziehen. Allerdings darf der Sexualpartner nicht jünger als 14 Jahre und nicht älter als 21 Jahre sein.

Organspende – ja oder nein: Ab 14 Jahren dürfen Jugendliche selbst entscheiden, ob ihre Organe nach dem Tod entnommen und gespendet werden dürfen.

Namensänderung: Sollte euer Kind absolut unglücklich mit eurer Namenswahl sein, ist es ihm ab 14 Jahren erlaubt, eine Namensänderung zu beantragen.

Urlaubsplanung: Vielleicht hattet ihr das Urlaubsthema schon in der Vergangenheit und euer Kind wollte unbedingt allein mit Freunden in den Urlaub fahren. Zwar ist es gesetzlich nicht geregelt, ab wann Jugendliche ohne Eltern in den Urlaub fahren dürfen, mit 14 Jahren ist jedoch eine Einverständniserklärung eurerseits unerlässlich.

Pflichten von Vierzehnjährigen

Für vierzehnjährige Mädchen und Jungen kommen nicht nur neue Rechte hinzu. Wie meistens im Leben hat die Medaille zwei Seiten und so ist der neue Lebensabschnitt auch mit neuen Pflichten verbunden. Vor allem, da Jugendliche ab 14 Jahren bedingt strafmündig sind, kommt diesbezüglich eine große Verantwortung auf die Heranwachsenden zu.

Bis zum vollendeten 14. Lebensjahr konnten die Kinder noch nicht für begangene Straftaten zur Rechenschaft gezogen werden. Nach deutschem Recht beginnt die Strafmündigkeit jedoch mit dem Alter von 14 Jahren und die Jugendlichen können ab jetzt für ihre Untaten zur Rechenschaft gezogen werden. Allerdings gilt für Jugendliche das sogenannte Jugendstrafrecht, welches den Kerngedanken „Erziehung vor Strafe“ verfolgt.

Gut zu wissen:
Die bedingte Strafmündigkeit für Jugendliche ab 14 Jahren gilt nicht nur für Vergehen nach dem Strafgesetzbuch, sondern auch bei Ordnungswidrigkeiten. Zudem können ab jetzt Bußgelder verhängt werden.

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