Startseite Ratgeber Gehalt von Erziehern: Der ultimative Gehalts-Leitfaden

Gehalt von Erziehern: Der ultimative Gehalts-Leitfaden

Erzieher Gehalt

Ihr interessiert euch für den Beruf des Erziehers? Ein definitiv abwechslungsreicher sowie facettenreicher Job als pädagogische Fachkraft wartet auf euch, bei welchem die Betreuung und Förderung von Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen im Vordergrund steht.

Doch wie hoch ist das Gehalt eines Erzieher und wie kann man den Verdienst möglicherweise erhöhen? Antworten auf diese und viele andere Fragen zum Thema Erzieher erfahrt ihr in diesem Artikel.

Zudem informieren wir euch darüber, wie ihr in den öffentlichen Dienst kommen könnt und wie sich öffentliche sowie kommunale von privaten Einrichtungen unterscheiden.

Die Ausbildung und Einsatzstätten im Überblick

Tagtäglich geben tausende Eltern ihre Kinder in die Obhut von Erziehern. Allein dies zeigt, welche Verantwortung der Beruf mit sich bringt. Als Erzieher seid ihr vorwiegend in der vorschulischen Erziehung, also zum Beispiel in der Kita, im Kindergarten oder in der Kinderkrippe, in der Kinder- und Jugendarbeit oder in der Heimerziehung tätig. Dabei passt sich eure erzieherische Tätigkeit der Einsatzstätte an, in welcher ihr arbeitet.

Wie gefällt dir der Artikel bisher?
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne
Loading...
Bitte bewerte den Beitrag: Gehalt von Erziehern: Der ultimative Gehalts-Leitfaden! Aktuell gibt es 34 Bewertungen mit 3,88 von 5 Sternen!

Hier haben wir euch die typischen Branchen zusammengestellt, in welchen Erziehern eingesetzt werden können:

  • Kinderkrippen und Kindertagesstätten
  • Kindergärten und Horte
  • Vorschulen
  • Grund- und Sonderschulen
  • Kinder- und Jugendheime
  • Erziehungsheime und Internate
  • Familienberatungsstellen sowie Mutter-Kind-Heime
  • Suchtberatungsstellen
  • Kinderkliniken
  • Wohnheime sowie Tagesstätten für Menschen mit Behinderungen
  • Ferien– oder Freizeitheime
  • Jugendheime
  • Privathaushalte

Bei der Ausbildung zum Erzieher handelt es sich um eine landesrechtlich geregelte sowie schulische Aus- oder Weiterbildung, die in der Regel mit Praktika abgerundet wird. Dabei findet die Aus- oder Weiterbildung an speziellen Fachschulen, Fachakademien oder bei einem Berufskolleg statt. Voraussetzung, um den Beruf Erzieher zu erlernen, ist ein mittlerer Schulabschluss.

Die Erzieher-Ausbildung dauert zwischen 2 und 4 Jahre, sofern diese in Vollzeit absolviert wird. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Ausbildungsdauer auch verkürzt werden. Bei einer Ausbildung in Teilzeit muss mit 3 bis 6 Jahren gerechnet werden, bis die staatliche Abschlussprüfung abgelegt werden kann. Im Anschluss an die schulische Ausbildung folgt ein einjähriges Berufspraktikum, um die staatliche Anerkennung zu erhalten.

Bekommen angehende Erzieher eine Ausbildungsvergütung?

Da es sich bei der Ausbildung zum Erzieher um eine schulische Ausbildung handelt, erhalten angehende Berufstätige in der Regel keine Ausbildungsvergütung und es besteht auch kein Anspruch darauf. Während der Praxisphasen, die normalerweise nach der schulischen Ausbildung absolviert werden, wird unter Umständen eine Praktikumsvergütung ausgezahlt. So werden angehenden Erziehern in kommunalen sowie tariflichen Einrichtungen etwa 1500 Euro brutto im Monat ausgezahlt.

Gehalt von Erziehern nach der Ausbildung

Welches Gehalt ausgebildete Erzieher mit staatlicher Anerkennungen erhalten, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So kommt es unter anderem darauf an, bei welchem Träger die Erzieherin angestellt ist. Erzieher bei einer privaten Einrichtung, bei Verbänden sowie Stiftungen erhalten in der Regel weniger Gehalt als im öffentlichen Dienst, bei der Kirche oder bei anderen freien Trägern.

Weitere freie Träger sind:

  • Arbeiterwohlfahrt (AWO)
  • Deutscher Caritasverband
  • Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
  • Der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV)
  • Deutscher Bundesjugendring (DBJR)
  • Diakonisches Werk
  • Pro Familia
  • SOS-Kinderdörfer

Neben dem Gehalt sind auch die Urlaubstage bei einer privaten Einrichtung Verhandlungssache, wohingegen der Verdienst und der Urlaubsanspruch im öffentlichen Dienst tariflich festgelegt sind. Im öffentlichen Dienst ist das Gehalt außerdem davon abhängig, welche Qualifikationen sowie Berufserfahrungen vorhanden sind und es kommt darauf an, welche Aufgaben und wie viel Verantwortung vom Beschäftigten im Berufsalltag übernommen werden. Zudem ist das Gehalt von Erziehern von Bundesland zu Bundesland verschieden.

Im Durchschnitt verdienen Erziehern zwischen 24.000 Euro und 36.000 Euro brutto im Jahr, woraus sich ein durchschnittliches Brutto-Einkommen von etwa 2.000 Euro bis 3.000 Euro im Monat ergibt. Bei einer 39 Stundenwoche sowie in der Steuerklasse 1 macht dies einen durchschnittlichen Stundenlohn zwischen 12 Euro und 19 Euro brutto.

Der Nettolohn einer Erzieherin ist wiederum von der jeweiligen Steuerklasse, der Konfession sowie der wöchentlichen Arbeitszeit abhängig. Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Erzieher in einer privaten oder öffentlichen Einrichtung arbeitet.

Gehalt von Erziehern im öffentlichen Dienst (ab 01.03.2020)

Rund drei Viertel und somit der Großteil der ausgebildeten Erzieher mit staatlicher Anerkennung werden nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst Sozial- und Erziehungsdienste (TVöD SuE) bezahlt. Und hier gibt es gleich einen Grund zur Freude, denn das Gehalt für Erzieher steigt ab März 2020 um insgesamt 1,06 Prozent an, nachdem der Lohn seit 2018 bereits mehrfach erhöht wurde.

Erzieher

Insgesamt umfasst der TVöD SuE 6 Gehaltsstufen. Je mehr Qualifikationen sowie Berufserfahrung Erzieher vorweisen können, steigen diese in die nächste Stufe und somit in eine höhere Entgeltgruppe auf. Nach der Ausbildung und ohne Berufserfahrung werden Erzieher mit staatlicher Anerkennung vorrangig in die Gehaltsstufe 1 eingestuft. Das Einstiegsgehalt für Erzieher beläuft sich in Stufe 1 ab März 2020 auf monatlich rund 2829 Euro brutto (Entgeltgruppe S 8a), bei einer Wochenarbeitszeit von 39 Stunden. Die wöchentliche Arbeitszeit von insgesamt 39 Stunden gilt für das Tarifgebiet West. Im Tarifgebiet Ost beträgt die wöchentliche Arbeitszeit 40 Stunden.

Können mindestens drei Jahre Berufserfahrung vorgewiesen werden, erfolgt eine Einstufung in die Stufe 3 und die Erzieher erhält ein Brutto-Monatsgehalt von rund 3250 Euro. Nach fünf Jahren in der Stufe 5 erfolgt automatisch der Aufstieg in Stufe 6, in welcher Erzieher ein monatliches Bruttogehalt von rund 3855 Euro erhalten.

Eine Kita-LeiterIn, die in der Entgeltgruppe S 9 sowie Stufe 3 eingestuft ist, verdient im Vergleich rund 3351 Euro brutto im Monat. Handelt es sich um eine größere Einrichtung (ab 70 Plätzen), wird die Kita-Leitung in die Entgeltgruppe S 15 eingestuft und erhält in Stufe 3 rund 3875 Euro brutto im Monat. (Stand: 2020)

Gut zu wissen:
Auch im öffentlichen Dienst gilt, dass der Arbeitgeber selbst bestimmen kann, ob die Berufserfahrung anerkannt oder diese nur in Teilen auf die Gehaltsstufe angerechnet wird. Fällt zudem eine pädagogische Fachkraft durch eine sehr gute oder schlechte Arbeitsleistung auf, kann der Arbeitgeber frei entscheiden, ob die Beschäftigte früher in die höhere Gehaltsstufe aufsteigt oder gegebenenfalls länger in der niedrigeren Stufe bleiben muss.
Bitte beachten:
Die hier angegebenen monatlichen Brutto-Gehälter beziehen sich auf die Entgelttabelle für Erzieher im Sozial- und Erziehungsdienst und treten ab März 2020 in Kraft. Erzieher befinden sich in der Entgeltgruppe S 8a. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

Was verdienen Erzieher bei freien Trägern und in privaten Einrichtungen?

Eine einheitliche tarifliche Regelung in Sachen Gehalt garantiert nur der öffentliche Dienst, was bedeutet, dass etwa ein Viertel der Erzieher ohne einen Tarifvertrag auskommen müssen. Anders als private Einrichtungen orientieren sich sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche an den Tarifen des öffentlichen Dienstes und lehnen ihre Gehälter daran an. Das Gleiche gilt übrigens auch für andere große und gemeinnützige Träger, wie dem Deutschen Roten Kreuz, der Caritas, der Diakonie oder der Lebenshilfe.

Laut Studien verdienen Erzieher, die nicht nach Tarifvertrag arbeiten, im Schnitt zwischen zehn und zwanzig Prozent weniger als im öffentlichen Dienst oder bei Kindergärten der evangelischen sowie katholischen Kirche. Zudem entfallen in privaten Einrichtungen häufig Sonderzahlungen, wie das Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, welche im öffentlichen Dienst zusätzlich ausgezahlt werden.

So können Erzieher ihren Verdienst erhöhen

Da der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst in regelmäßigen Abständen neu verhandelt wird, erhalten Erzieher und andere Beschäftigte im öffentlichen Dienst regelmäßig eine Gehaltserhöhung. Außerdem werden Erzieher automatisch in eine Höhergruppierung, beziehungsweise in eine höhere Gehaltsstufe eingestuft, je mehr Jahre Berufserfahrung gesammelt wurde.

Im öffentlichen Dienst wird die Erfahrung der Beschäftigten also grundsätzlich angerechnet und das Gehalt erhöht sich dementsprechend. Zudem erhalten Erzieher mit zusätzlichen Qualifikationen mehr Gehalt. So werden beispielsweise Erzieher mit einer schwierigen Tätigkeit oder koordinierende Erzieher in einer anderen Entgeltgruppe eingestuft und erhalten mehr Gehalt.

Das maximale Gehalt einer Erzieherin liegt laut der Entgelttabelle TVöD SuE ab März 2020 bei rund 5845 Euro brutto im Monat (Stand 01/2020). Um dieses Gehalt zu erreichen, muss sich die Beschäftigte jedoch in der Entgeltgruppe S 18 (LeiterIn Kita ab 180 Plätzen oder LeiterIn Erziehungsheim) sowie in der Gehaltsstufe 6 befinden.

Selbstverständlich könnt ihr als staatlich anerkannte Erzieher auch in privaten Einrichtungen die berufliche Karriereleiter erklimmen. Doch anders als in einer öffentlichen oder kommunalen Einrichtung, die an Tarifverträge gebunden ist, wird der Verdienst nicht durch automatische Lohnerhöhungen angepasst.

Somit ist eine Gehaltserhöhung sowie eine Beförderung im privaten Bereich Verhandlungssache zwischen dem Arbeitgeber und der Beschäftigten. Bei guten Leistungen und mit gesammelter Berufserfahrung stehen die Chancen jedoch gut, dass der Verdienst erhöht und der Aufgabenbereich erweitert wird.

Eine weitere Möglichkeit, um das Gehalt zu verbessern, stellen unter anderem Weiterbildungen dar. Gleichzeitig können Erzieher auf diese Weise ihren Horizont erweitern und die persönliche Entwicklung vorantreiben. Hier haben wir einige Weiterbildungsmaßnahmen, die für Erzieher infrage kommen:

  • Bewegungserziehung mit Kindern
  • Förderung der Sprachentwicklung
  • Montessori-Diplom
  • Elternberatung
  • Ernährung und Sport
  • Fachwirt für Erziehungswesen
  • Staatlich anerkannter Heilpädagoge

Wie kommt man in den öffentlichen Dienst?

Zum öffentlichen Dienst gehören alle Institutionen des Bundes, der Länder sowie der Kommunen. Dabei können die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst entweder als Angestellter oder als Beamter beschäftigt werden. Angestellte im öffentlichen Dienst werden nach Tarif bezahlt und so gilt für staatlich anerkannte Erzieher der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD SuE).

Dieser spezielle Tarifvertrag gilt nicht nur für Erzieher, sondern auch für die Berufe Kinderpfleger, Heilpädagoge, Sozialarbeiter, Sozialpädagoge, Psychotherapeut für Kinder- und Jugendliche sowie Psychagoge.

Für den öffentlichen Dienst sprechen neben einem meist höheren und vor allem transparenten Gehalt geregelte sowie flexible Arbeitszeiten, die Jobsicherheit sowie eine gute Altersabsicherung. Kein Wunder also, dass sich viele Erzieher eine Anstellung im öffentlichen Dienst wünschen. Doch wie kommt man überhaupt in den öffentlichen Dienst und gibt es bestimmte Voraussetzungen?

Um sich für den öffentlichen Dienst zu qualifizieren, muss die Qualifikation und Ausbildung natürlich auf die ausgeschriebene Stelle der Erzieherin passen. Dabei werden Menschen mit Behinderungen bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Auch eine Gesundheitsprüfung stellt einen Bestandteil des Aufnahmeverfahrens dar.

Gut zu wissen:
Nach wie vor handelt es sich im Bereich der Kinderbetreuung um eine Frauendomäne. Dies zeigt auch eine Statistik der Arbeitsagentur, die besagt, dass im Jahr 2018 sage und schreibe 94 Prozent des pädagogischen Personals in Kindertagesstätten weiblich waren. Nichtsdestotrotz ist die Anzahl der Männer in der Kinderbetreuung in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen.

Aufgaben einer Erzieherin

Wer sich für den Beruf des Erziehers entscheidet, tut dies in erster Linie nicht wegen des Geldes, denn dies bleibt in den meisten Fällen leider überschaubar und ist eher durchschnittlich. Erzieher entscheiden sich vielmehr aus Leidenschaft für ihren Beruf und weil sie Spaß am Umgang mit Kindern und Jugendlichen haben. Zudem ist das Aufgabengebiet einer Erzieherin sehr weit gefächert und äußerst vielfältig.

Die Aufgaben eines Erziehers variieren dabei von der Einrichtung, in der gearbeitet wird. Bei Kleinkindern und Kindern stehen unter anderem die körperliche sowie die kognitive Förderung im Vordergrund. Dabei werden beispielsweise Regeln und bestimmte Rituale spielerisch an die Kleinen vermittelt und es wird zusammen mit den Erziehern gebastelt, gesungen, getanzt, gemalt oder sich sportlich betätigt.

Zudem übernehmen Erzieher eine weitere wichtige Rolle im familiären Rahmen: Mit viel Einfühlungsvermögen und Fachwissen helfen sie den Kindern und Eltern gleichermaßen bei dem oft schwierigen Prozess der Abnabelung, der jedoch essenziell für die Entwicklung des Kindes ist. Gleichzeitig bringen Erzieher den Kindern gesellschaftliche Normen sowie wichtige Werte im gemeinsamen Miteinander bei.

Doch auch das Schlichten eines Streits, das Trösten eines weinenden Kindes, das Wickeln, das Hinlegen zum Mittagsschlaf sowie das gemeinsame Mittagessen gehören zu den vielseitigen Aufgaben einer Erzieherin dazu. Bei Jugendlichen hingegen nehmen sich Erzieher unter anderem den schulischen sowie privaten Problemen an und helfen ihren Schützlingen dabei, ihren weiteren Lebensweg zu planen und umzusetzen.

Weitere Aufgaben einer Erzieherin sind unter anderem:

  • Entwicklung von Förderkonzepten mit dem gesamten Team sowie der Leitung
  • Angebot von gezielten Lernaktivitäten, welche die Motorik verbessern und trainieren
  • Elterngespräche führen, um die kindliche Entwicklung bestmöglich zu fördern
  • Kontakt mit Behörden aufnehmen
  • Organisation von Ausflügen sowie Festen

Bitte beachten: Wir verwenden im Text sowohl die Berufsbezeichnung Erzieher als auch Erzieherin. Selbstverständlich gelten die Angaben und Informationen für alle Frauen und Männer, die sich für den Beruf Erzieher/in interessieren oder diesen bereits ergriffen haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert