Startseite Kind Wie lange brauchen Kinder Mittagsschlaf?

Wie lange brauchen Kinder Mittagsschlaf?

Baby Mittagsschlaf

Vor allem in den ersten Lebensmonaten wird viel Schlaf benötigt, damit sich das Gehirn entwickeln und das Baby Kraft tanken kann. Doch wie sieht es bei etwas älteren Kindern mit dem Mittagsschlaf aus und wie sinnvoll ist das Nickerchen am Tag? In diesem Artikel klären wir euch unter anderem darüber auf, wie lange Kinder einen Mittagsschlaf halten sollten und warum dieser ab dem Alter von zwei Jahren nur noch bedingt empfohlen wird.

Wie lange brauchen Kinder einen Mittagsschlaf?

Gleich vorweg gesagt: Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden und kommt in erster Linie auf das Kind und die jeweilige Tagesform an. Meistens ist es jedoch so, dass Kinder ab zwei Jahren keinen regelmäßigen Mittagsschlaf mehr benötigen und diesen auch nicht einfordern. Vor allem bei einem erholsamen und ausreichenden Nachtschlaf wird ein Mittagsschlaf in der Regel überflüssig. Einige Kinder brauchen bereits mit einem Jahr keinen regelmäßigen Mittagsschlaf mehr und haben dennoch viel Energie. War die Nacht zuvor allerdings sehr unruhig und der Schlaf demzufolge weniger erholsam, wird auch ein zwei- oder dreijähriges Kind nichts gegen ein kleines Nickerchen am Nachmittag einzuwenden haben.

Zudem haben äußere Einflüsse, wie beispielsweise eine neue Umgebung oder andere Abweichungen im Alltag, einen Einfluss auf die Schlafgewohnheiten. Wichtig ist, dass ihr bei eurem Kind auf die Anzeichen von Müdigkeit achtet. Neben häufigem Gähnen und Augenreiben sind Wutausbrüche, Unzufriedenheit, Ungeduld, Quengeln sowie fehlende Konzentration typische Anzeichen dafür, dass euer Kind müde ist und einen Mittagsschlaf benötigt. Auch wenn euer Kind plötzlich kein Interesse mehr zeigt zu spielen oder einer Beschäftigung nachzugehen, ist ein Mittagsschlaf meist die beste Idee.

Gut zu wissen:
Laut Beobachtungsstudien nimmt die Häufigkeit sowie die Dauer eines Mittagsschlafs bei den meisten Kindern ab drei Jahren ganz deutlich ab und mit Eintritt in die Schule schlafen mittags weniger als zehn Prozent. Nichtsdestotrotz spricht absolut nichts dagegen, sich auch mal nach einem anstrengenden Schultag ein Nickerchen zu gönnen.

Schlafrhythmus und Schlafbedarf

In den ersten Wochen nach der Geburt schlafen die Neugeborenen beinahe ununterbrochen und wachen lediglich etwa alle zwei bis drei Stunden auf, wenn sie hungrig sind oder sie ein anderes Bedürfnis haben. Ein geregelter Schlaf-Wach-Rhythmus ist in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt noch nicht vorhanden. Etwa mit einem halben Jahr beginnen sich die Schlafgewohnheiten der Babys nach und nach zu verändern. Die Nachtschlafphasen werden länger, wohingegen die Nickerchen am Tag kürzer ausfallen und mit zwei oder drei Schlafphasen seltener werden. Mit anderthalb Jahren benötigen die meisten Kinder dann nur noch einen Mittagsschlaf täglich, der meistens zwischen 60 und 90 Minuten dauert. Der meiste Schlaf findet nun in den Nachtstunden statt.

Wie gefällt dir der Artikel bisher?
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne
Loading...
Bitte bewerte den Beitrag: Wie lange brauchen Kinder Mittagsschlaf?! Aktuell gibt es 1 Bewertungen mit 5,00 von 5 Sternen!

Neben dem Schlafrhythmus verändert sich auch der Schlafbedarf von Kindern. So benötigen Neugeborene in den ersten drei Monaten insgesamt etwa 16 bis 18 Stunden Schlaf, der gleichmäßig zwischen dem Tag und der Nacht verteilt ist. Mit der Zunahme des Nachtschlafs verringert sich gleichzeitig das Schlafvolumen und mit einem Jahr benötigen die Kinder dann im Durchschnitt nur noch 14 Stunden Schlaf. Zwar nimmt die Schlafdauer in den darauffolgenden Jahren kontinuierlich ab, dennoch brauchen Sechsjährige nach wie vor um die 11 Stunden Schlaf, um ausgeruht und aufnahmefähig zu sein.

Uhrzeit und Dauer eines Nickerchens

Der beste Zeitpunkt für den Mittagsschlaf ist – wie der Name schon vermuten lässt – in der Mittagszeit. Genauer gesagt nach dem Essen, also in etwa zwischen 12 und 14 Uhr. Nach dem Essen benötigt der Körper sehr viel Energie, um die Nahrung zu verdauen, weshalb die Kinder in der Regel müde genug sind und schnell einschlafen. Damit sich euer Kind besser auf seinen Mittagsschlaf vorbereiten kann, solltet ihr vor dem Schlafen immer die gleichen Aktivitäten durchführen. So bekommt euer Kind ein Gespür dafür, wann es an der Zeit für das Nickerchen ist. Wichtig ist, dass die Aktivitäten bereits ruhig vonstattengehen und für Entspannung sorgen. Zu viel Trubel vor dem Mittagsschlaf sorgt für das Gegenteil und euer Kind findet keine Ruhe.

Die Schlafdauer ist von Kind zu Kind verschieden und kommt unter anderem darauf an, wie aktiv und mit welchen Aktivitäten der Vormittag verbracht wurde und wie der Nachtschlaf war. Babys halten im Durchschnitt einen Mittagsschlaf von ein bis drei Stunden täglich. Hat das Kind viel Neues erlebt oder war in einer ungewohnten Umgebung, wird mehr Zeit zum Verarbeiten der neuen Eindrücke benötigt. Zudem gibt es, wie bei Erwachsenen auch, unterschiedliche Schlaftypen: So haben manche Kinder bereits nach einer guten Stunde ausgeschlafen, wohingegen andere Kinder mehr Schlaf benötigen, um neue Energie zu sammeln.

Viele Eltern stellen sich zudem die Frage: Soll ich mein Kind wecken, wenn der Mittagsschlaf zu lang ausfällt? Grundsätzlich ist es so, dass Kinder nicht geweckt werden sollten, denn der Körper zeigt an, wie viel Schlaf momentan zur Regeneration benötigt wird. Lasst euer Kind also am besten so lange schlafen, bis es von selbst wach wird, dann könnt ihr sicher sein, dass es ausgeruht ist und neue Energie tanken konnte. Anders sieht es aus, wenn euer Kind nachts sehr unruhig schläft, ständig aufwacht oder abends generell schwer einschlafen kann. Ist dies der Fall, könnt ihr versuchen, den Mittagsschlaf bewusst abzukürzen, indem ihr euer Kind ganz sanft und behutsam aufweckt. Häufig stellt sich daraufhin nach einigen Tagen eine Verbesserung beim Nachtschlaf und abendlichen Einschlafen ein.

Gut zu wissen:
Achtet darauf, dass zwischen dem Mittagsschlaf und dem Nachtschlaf mindestens vier bis fünf Stunden liegen, damit euer Kind müde genug ist und besser einschlafen kann.

Rituale einführen

Für den Mittagsschlaf haben sich eine reizarme Umgebung sowie ein fester Schlafplatz bewährt. Zudem kommen die Kinder besser zur Ruhe, wenn das Schlafzimmer durch das Herablassen der Jalousien etwas abgedunkelt wird. Komplett dunkel sollte es jedoch nicht sein, damit euer Kind den Unterschied zum längeren und tieferen Nachtschlaf erkennen kann. Um sich einen Rhythmus anzugewöhnen, sollte der Mittagsschlaf, wenn möglich, immer zur gleichen Uhrzeit gehalten werden. Zudem sorgen Rituale dafür, dass sich die Kinder bewusst auf den Mittagsschlaf einstellen können. So können beispielsweise das Anziehen eines Schlafanzugs sowie das Vorlesen oder Vorsingen den Kindern signalisieren, dass es Zeit für den Mittagsschlaf ist.

Gut zu wissen:
Ist euer Kind unruhig und möchte mittags partout nicht schlafen, sollte insbesondere in den ersten zwei Lebensjahren darauf geachtet werden, dass anstelle eines Mittagsschlafs in regelmäßigen Ruhephasen ausreichend Energie getankt werden kann.

Warum ist der Mittagsschlaf wichtig?

Regelmäßige Nickerchen haben viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit sowie die Entwicklung von Kindern und sind daher äußerst wichtig. Damit sich das kindliche Gehirn entwickeln und wachsen kann, werden Ruhepausen im Alltag und zur Erholung dringend benötigt. Während des wohlverdienten Schlafs können die Erlebnisse und Eindrücke des Tages verarbeitet und bereits Erlerntes gefestigt werden und der Körper sowie das Gehirn können neue Kraft sammeln. Ausgeschlafen und erholt sind die Kinder wieder bereit für Neues und auch die Laune ist umso besser.

Doch das ist bei Weitem noch nicht alles, denn beim Mittagsschlaf werden die Fein- sowie Grobmotorik nachhaltig verbessert und die sensible Fähigkeit der Wahrnehmung wird verfeinert. Auf diese Weise wird die Umgebung nach und nach agiler und gleichzeitig aktiver erforscht. Das wiederum führt dazu, dass die Kinder umso mehr erleben, was beim Schlafen verarbeitet werden muss. Beim Mittagsschlaf nutzt der Körper außerdem die Zeit, um sich neben dem Gehirn voll und ganz auf die Verdauung zu konzentrieren. Zudem werden in den Schlafphasen Stresshormone abgebaut, weshalb der Mittagsschlaf vor allem bei Babys nicht vernachlässigt werden sollte.

Fehlt hingegen der benötigte Schlaf, kann das sowohl die geistige als auch die körperliche Entwicklung negativ beeinflussen. Das Gehirn nutzt den Mittagsschlaf zum Entspannen und sorgt dafür, dass die Kinder aufnahmefähiger sind und Neues erlernen können. Nachdem neue Kraft getankt wurde, sind die Kinder wieder konzentrierter und haben mehr Spaß am Spielen und Erkunden. Schlafen die Kinder zu wenig, sind sie häufig überreizt, was sich mit schlechter Laune sowie Weinen, Schreien und einer generellen Unzufriedenheit äußern kann. Im schlimmsten Fall führen ein Schlafmangel und zu wenige Erholungsphasen zu Entwicklungs- und Verhaltensstörungen.

Wir haben euch die gesundheitlichen Vorteile eines Mittagsschlafs auf einen Blick zusammengefasst:

  • Gehirn entwickelt sich besser
  • Eindrücke werden verarbeitet und Erlerntes wird gefestigt
  • Fein- und Grobmotorik werden verbessert
  • Wachstumshormone werden ausgeschüttet
  • Leistungsfähigkeit bleibt erhalten
  • Umgebung wird aktiver wahrgenommen und erkundet
  • Körper kann sich besser auf die Verdauung konzentrieren
  • Körper und Geist kommen zur Ruhe und tanken Kraft
  • Mehr Spaß am Spielen und Erkunden

Nicht nur für Babys und Kleinkinder bringt der Mittagsschlaf Vorteile mit sich, auch Eltern können von den Schlafphasen profitieren, indem sie die Zeit für sich zum Ausruhen nutzen. Natürlich ist das nicht immer möglich, vor allem bei mehreren Kindern, und häufig wird die „kinderfreie“ Zeit für Erledigungen im Haushalt genutzt. Nichtsdestotrotz solltet ihr euch hin und wieder den Luxus gönnen und selbst ein Nickerchen halten, ganz wie es euch euer kleiner Schatz vormacht.

Anzeichen, dass Kinder keinen Mittagsschlaf mehr benötigen

Ein Mittagsschlaf ist vor allem für Säuglinge und Kinder unter zwei Jahren wichtig für die Gesundheit sowie die psychische und physische Entwicklung. Australische Studien fanden jedoch heraus, dass ein Mittagsschlaf bei Kindern ab zwei Jahren nur noch bedingt empfehlenswert ist und daher im Normalfall darauf verzichtet werden sollte. Indem Psychologen zahlreiche Studien bezüglich der Schlafqualität von Babys und Kleinkindern analysiert haben, fanden sie einen Zusammenhang zwischen dem Mittagsschlaf sowie einem schlechteren Schlaf in der Nacht. Insbesondere bei Kindern ab zwei Jahren kann ein regelmäßiger Mittagsschlaf zu einer verminderten Schlafdauer führen und die Qualität des Schlafens beeinträchtigen.

Wir haben euch Anzeichen zusammengefasst, die zeigen, dass euer Kind keinen Mittagsschlaf mehr benötigt:

  • Das Kind schläft partout nicht ein
  • Das Kind ist auch ohne seinen Mittagsschlaf ausgeruht
  • Das Kind zeigt nach dem Mittagessen keine Anzeichen einer Übermüdung, wie zum Beispiel Quengeln oder Augenreiben
  • Nach dem Essen möchte sich das Kind nicht mehr hinlegen
  • Das Kind wird abends lange nicht müde und kann nicht einschlafen
  • Das Kind ist in der Nacht häufig wach und/oder schläft schlecht

Alternative zum Mittagsschlaf

Der Mittagsschlaf ist insbesondere für die Kinder in den ersten Lebensmonaten ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens und auch für die Eltern ist dieser Teil vom Tag eine gute Möglichkeit, um selbst durchatmen und sich zu entspannen zu können. Fällt der Mittagsschlaf und gleichzeitig die kleine Auszeit für die Eltern plötzlich weg, bedeutet dies jedoch nicht, dass sich euer Kind nicht ausruhen sollte. Regelmäßige Ruhephasen sind wichtig und sollten am besten bis zum Kindergartenalter beibehalten werden, damit zumindest der Körper neue Kraft schöpfen kann.

Führt zum Beispiel nach dem Mittagessen eine Ruhephase ein, in der sich euer Kind ausruhen und entspannen kann. Je nach Alter können die Kinder sich ins Bett oder auf das Sofa kuscheln, mit ihren Kuscheltieren spielen, ein Bilderbuch anschauen, sich künstlerisch mit einem Malbuch beschäftigen oder einem altersgerechten Hörbuch lauschen. Ältere Kinder können sich mit einem Puzzle oder Lego die Zeit vertreiben. Damit die Kinder besser zur Ruhe finden, kann es helfen, das Zimmer etwas abzudunkeln.

Gut zu wissen:
Wie bei dem Mittagsschlaf auch, können wiederkehrende Rituale oder ein etwas abgedunkelter Raum für mehr Ruhe und Entspannung sorgen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert