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Fehlende Zuneigung: Das passiert mit Kindern – Folgen und Auswirkungen

Fehlende Zuneigung Kinder Folgen

Erfahren Kinder in ihrer Kindheit keine Zuneigung und Liebe ihrer Eltern, kann dies weitreichende Folgen und Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter haben. Denn nur durch Zuneigung und Fürsorge aus dem engen sozialen Umfeld und allen voran natürlich von den Eltern lernen Kinder das wichtige Urvertrauen kennen und können ihre zukünftigen Freundschaften und Beziehungen darauf aufbauen. Fehlt die elterliche Zuneigung hingegen, fällt es den Kindern enorm schwer, anderen ihr Vertrauen zu schenken, sich zu öffnen und Selbstvertrauen aufzubauen.

Welche weiteren Folgen und Auswirkungen fehlende Zuneigung auf das weitere Leben von Kindern hat, erfahrt ihr in diesem Artikel. Zudem klären wir euch unter anderem darüber auf, wie ihr euren Kindern Zuneigung geben könnt, damit sich diese zu selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln können.


Angeborenes Bedürfnis nach Zuneigung

Warum ist Zuneigung für Kinder und deren Entwicklung so wichtig? Kinder haben ein angeborenes Bedürfnis danach, Zuneigung, Liebe und Geborgenheit zu bekommen und insbesondere von ihren Eltern wahrzunehmen. Erfahren die Kinder keine Zuneigung in ihrem Elternhaus, kann dies schlimme Folgen und Auswirkungen auf das weitere Leben haben. Kinder brauchen den Kontakt und die Zuneigung ihrer Eltern, um zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranzuwachsen und anderen Menschen Vertrauen schenken zu können. Haben die Eltern in ihrer eigenen Kindheit keine oder zu wenig Zuneigung erfahren, geben sie dieses Verhalten meist unbewusst an ihre Kinder weiter. Das Erlebte wird somit an die nächste Generation weitergegeben, sollte das Muster nicht rechtzeitig durchbrochen werden.

Kinder spiegeln das Verhalten ihrer Eltern wider und können die entgegengebrachte Zuneigung demzufolge reflektieren. Auf diesem Weg können die Kinder ihre Selbstsicherheit nachhaltig stärken und besser auf andere Menschen zu- und auch eingehen und sie werden sich ihrer Identität bewusst. Durch elterliche Zuneigung sind die Kinder außerdem in der Lage, ihre Persönlichkeit sowie ihr Selbstbewusstsein zu festigen und sich besser in eine Gruppe zu integrieren. Zudem lernen die Kinder auf diese Art und Weise, wie sie sich in verschiedenen Situationen und Umständen richtig zu verhalten haben.

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Ohne die elterliche Zuneigung nehmen die Kinder fälschlicherweise an, dass Distanziertheit oder Gleichgültigkeit und in einigen Fällen sogar das Zeigen der kalten Schulter normale Verhaltensformen in der Erziehung darstellen. In ihrem weiteren Leben suchen die Kinder deshalb oft verzweifelt die Zuneigung von anderen Menschen oder ziehen sich komplett zurück und vertrauen niemanden. Hier wird deutlich, dass die Kinder von der Zuneigung, welche sie von ihrem Elternhaus erfahren, lernen können, was sie von ihrem sozialen Umfeld und der Außenwelt zu erwarten haben. Zuneigung ist demzufolge die Grundlage, um mit anderen Menschen Freundschaften zu schließen und intime Beziehungen einzugehen.

Doch nicht immer galt die Auffassung, dass Kindern ausreichend Zuneigung entgegengebracht werden muss. Im Gegenteil: Anstatt Zuneigung in die Kindererziehung zu integrieren, dienten Lob und Tadel in vorangegangenen Generationen dazu, die Kinder zu erziehen und auf den „richtigen“ Lebensweg zu lenken. Übermäßige Zuneigung gegenüber den Kindern wurde hingegen als eine Art elterliches Versagen angesehen und war eher verpönt. Glücklicherweise haben sich die Zeiten geändert und Psychologen sowie Pädagogen vertreten mittlerweile die Meinung, dass Zuneigung sowie Liebe in der Kindererziehung essenziell sind.

Zuneigung zu zeigen bedeutet allerdings nicht, dass die Kinder permanent verwöhnt oder jede Minute mit Liebe überschüttet werden sollen. Denn natürlich ist es wichtig, den Kindern gewisse Grenzen aufzuzeigen, Regeln aufzustellen und Werte und Normen zu vermitteln. Nur so können sich Kinder frei entfalten und zu eigenständigen und guten Menschen heranwachsen. Zudem sind Regeln und Vorschriften essenziell, um in unserer Gesellschaft sowie in der Schule und später im Berufsleben zurechtzukommen. Wichtig ist auch, dass sich die Kinder stets von ihren Eltern ernst genommen und vor allen Dingen geliebt fühlen, um ein Urvertrauen entwickeln zu können. Dabei muss die Liebe bedingungslos sein und das Kind darf sich die elterliche Zuwendung nicht erkaufen müssen.

Gut zu wissen:
Zuneigung ist für Kinder das wichtigste emotionale Grundbedürfnis und trägt maßgeblich dazu bei, sich gesund zu entwickeln.

Folgen und Auswirkungen fehlender Zuneigung

Wie erkennt man, ob ein Kind an mangelnder Zuneigung leidet und welche Anzeichen müssen hierbei berücksichtigt werden? Damit ihr gegebenenfalls rechtzeitig reagieren könnt, haben wir euch nachfolgend die häufigsten Anzeichen sowie Folgen und Auswirkungen zusammengefasst, die fehlende Zuneigung auf die Persönlichkeit und Entwicklung von Kindern haben kann:

Mangelndes Selbstbewusstsein und Unsicherheit

„Ich bin nicht gut genug.“ Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, haben Kinder sehr häufig, wenn sie in ihrem Elternhaus ohne Zuneigung und Zuwendung aufwachsen. Fehlt den Kindern der körperliche Kontakt und die emotionale Stütze, bringen sie den Liebesentzug mit sich selbst in Verbindung und sehen das Verhalten ihrer Eltern als eine gerechte Strafe, da sie nicht perfekt und unvollkommen sind. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Kinder kein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln oder dieses nachhaltig stärken können. Ist kaum Selbstbewusstsein vorhanden, trauen sich die Kinder oft nicht „Nein“ zu sagen oder Grenzen zu setzen. Das kann dazu führen, dass die Kinder nicht ehrlich zu erkennen geben, wenn sie etwas nicht können oder nicht möchten. Die Angst vor einer Zurückweisung ist bei den Kindern schlicht und ergreifend zu groß.

Kinder, die keine oder zu wenig Zuneigung von ihren Eltern erfahren, können sich zudem kein adäquates Bild von sich selbst machen, was wiederum zu einem starken Gefühl der Unsicherheit gegenüber sich und seinen Fähigkeiten sowie anderen Menschen gegenüber führt. Dabei kann sich die Unsicherheit unter anderem durch spezifische Verhaltensweisen, wie zum Beispiel den Hang zur vorschnellen Selbstverteidigung oder zu einem Rückzug in Konfliktsituationen, zeigen. Andere Kinder hingegen vermeiden es, sich schwierigen Situationen im Kindergarten, der Schule oder im Alltag zu stellen und ziehen sich stattdessen zurück oder isolieren sich. Umgekehrt gibt es Kinder, welche aufgrund ihrer Unsicherheit Konflikte und Streit erzeugen, um diese besser kontrollieren zu können.

Angststörungen und übertriebene Ängstlichkeit

Liebe und Fürsorge in der Kindheit stärken das Selbstbewusstsein enorm und die Kinder können leichter zu einem selbstbewussten jungen Menschen heranwachsen. Zudem machen sie gleichzeitig die lebenswichtige Erfahrung, dass sie auch schwierige Situationen meistern können und Angst nicht immer angebracht sein muss. Ist die Kindheit jedoch von fehlender Zuneigung seitens der Eltern geprägt, kann das im Erwachsenenaltern zu einer übertriebenen Ängstlichkeit und zu Angststörungen führen und sogar Panikattacken auslösen. Die Angst, es könnte etwas Schlimmes passieren, ist allgegenwärtig und stark ausgeprägt.

Zudem fallen selbst einfache Entscheidungen im Alltag oft schwer und banale Alltagssituationen, wie zum Beispiel das Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln, andere Personen nach dem Weg zu fragen oder gar das Essen in einem Restaurant, können das Leben von Betroffenen beeinträchtigen und zu einer Isolation führen. Menschen mit einem mangelnden Selbstwertgefühl leiden im Alltag häufig an einer unverhältnismäßig großen Angst, welche im Laufe der Zeit und mit den wachsenden Herausforderungen immer schlimmer wird, sollte nichts dagegen unternommen werden.

Verschlossenheit und kein Vertrauen

Wem sollen die Kinder vertrauen, wenn sie nicht mal ihren eigenen Eltern vertrauen können? Ist Zuneigung in der Erziehung und im Kindesalter Mangelware, fällt es den Kindern im Laufe ihres weiteren Lebens sehr schwer, anderen Menschen zu vertrauen und ihre Gefühle offen zu zeigen. Durch das fehlende Urvertrauen, welches normalerweise ab der Geburt vorhanden ist und sich im Laufe der Kindheit verstärkt, sowie der Vernachlässigung der Eltern verschließen sich die betroffenen Kinder häufig und lassen andere Kinder oder Erwachsene nicht nah an sich heran. Aus diesem Grund ist das Misstrauen gegenüber Mitmenschen häufig stark ausgeprägt und zeigt jemand ein verstärktes Interesse, ziehen sich die Kinder oder später die Erwachsenen noch mehr zurück.

Die Kinder lernen nicht, dass jemand ihnen was Gutes tun möchte und stattdessen wird eine böse Absicht unterstellt. Zudem ist die Angst zu groß, erneut verletzt zu werden, was automatisch zu einer Verschlossenheit gegenüber anderen führt. Durch die emotionale Vernachlässigung in der Kindheit haben die Kinder in ihrem späteren Leben das Gefühl, Probleme mit sich selbst ausmachen zu müssen und auch freudige Erlebnisse werden nicht oder nur selten mit Außenstehenden geteilt. Die Gefühle bleiben somit für außenstehende Personen im Verborgenen, was spätestens im Jugend- sowie im Erwachsenenalter zu Beziehungsproblemen führen kann und das Schließen von engen Freundschaften oder intimen Bindungen enorm erschwert.

Mangel an emotionaler Kontrolle

Wachsen die Kinder in einem stabilen und vor allem liebevollen Umfeld auf, lernen sie auf ganz natürliche Art und Weise sowie Schritt für Schritt mit ihren und den Gefühlen von ihren Mitmenschen umzugehen und diese richtig zu deuten. Die elterliche Liebe und Zuwendung sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen im Leben eines Kindes führen dazu, dass die Gefühle besser gedeutet und kontrolliert werden können. Fehlt die Zuneigung und Liebe in der Kindheit, fällt es im weiteren Leben oft schwer, Emotionen sowie soziale Normen zu erkennen und zudem wird der Umgang mit anderen Menschen beeinträchtigt. Daraus resultiert ein Mangel an Empathie, der wiederum in der Schule oder später im Berufs- sowie Privatleben zu Problemen, Ärger und Konfrontationen führen kann, ohne dass ein wirklicher Grund vorliegt.

Angst vor Zurückweisung

Den ersten Schritt zu machen, um jemanden anzusprechen? Auf keinen Fall! Die Angst vor einer Ablehnung ist oft viel zu groß und aufgrund der übermäßigen Angst vor einer Zurückweisung ziehen sich die Betroffenen häufig zurück. Es wird eine Mauer errichtet, um den Schmerz und die Ablehnung aus der Kindheit nicht nochmal erleben zu müssen. Dieses Verhalten wiederum kann im späteren Leben zu einer großen Bindungsangst führen und Beziehungen zu anderen Menschen erschweren. Aufgrund der mangelnden Fürsorge in der Vergangenheit befürchten die Kinder auch später noch, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse weniger wert sind. Die Folge ist, dass sie ihre Gefühle und Meinungen für sich behalten, um nicht erneut Ablehnung von ihren Mitmenschen zu erfahren. Zudem fehlt der Mut, auf andere zuzugehen und sich zu öffnen.

Einsamkeit und Isolation

„Du bist das Wichtigste in unserem Leben.“ Diesen Satz sollte jedes Kind von seinen Eltern zu hören bekommen und natürlich sollten sie diese Liebesbekundung auch spüren. Das Wissen, bedingungslos von seinen Eltern geliebt und beschützt zu werden, ist für Kinder das A und O, um sich wertvoll und einzigartig zu fühlen. Zeigen die Eltern allerdings keine Zuneigung, haben die Kinder das Gefühl, dass sie es nicht wert sind, von anderen Menschen geliebt zu werden. Als Folge davon haben die Kinder große Probleme, auf andere zuzugehen und sich zu öffnen. Gehen andere auf sie zu, ziehen sie sich ebenfalls zurück, da sie kein Selbstvertrauen haben und der Meinung sind, nicht gut genug zu sein.

Einsamkeit und Isolation sind somit weitere und nicht zu unterschätzende Folgen von fehlender Zuneigung in der Kindheit. Dadurch, dass ihre sozialen Fähigkeiten weniger ausgeprägt sind, haben betroffene Kinder später häufiger emotionale Probleme und ziehen sich infolgedessen immer mehr in ihr selbst erbautes Schneckenhaus zurück und lassen niemanden näher an sich heran. Zudem haben die Kinder das Gefühl, dass sie anderen Menschen nicht am Herzen liegen oder sie es nicht verdient haben, geliebt zu werden. Auf der anderen Seite zeigen emotional vernachlässigte Kinder oft nur wenig Respekt oder Verständnis für die Gefühle ihrer Mitmenschen, was zusätzlich zu Problemen im sozialen Umfeld führen kann.

Sich selbst nicht wichtig nehmen

Menschen, die in ihrer Kindheit keine Zuneigung von ihren Eltern erfahren haben, fühlen sich später in ihrer Jugend sowie als Erwachsener oft schuldig, sollten sie an sich und nicht nur an das Wohl anderer Menschen denken. Häufig sind sie der Auffassung, dass ihre Bedürfnisse, Wünsche, Gedanken, Ängste und Sorgen weniger wert sind. Denken sie dann doch mal an sich und stellen sich an erste Stelle, haben sie mit einem schlechten Gewissen sowie nagenden Schuldgefühlen zu kämpfen.

Hang zu ungesunden Beziehungen

Wie Kinder aufgezogen wurden, hat einen enormen Einfluss auf das gesamte weitere Leben und die Beziehungen, die eingegangen werden. Zudem prägen die Erfahrungen in der Kindheit die Sicht dazu, welcher Umgang mit den Mitmenschen normal ist. Aufgrund ihrer negativen Erfahrungen in der Kindheit, bezüglich Zuneigung und Grundvertrauen, besteht das Risiko, auch im Erwachsenenleben ungesunde Beziehungen einzugehen und sich von dem Partner oder der Partnerin schlecht behandeln oder gar psychisch oder physisch misshandeln zu lassen. Das liegt in erster Linie daran, dass sie es aus ihrer Erziehung nicht anders gewöhnt sind und aufgrund ihres mangelnden Selbstbewusstseins das Gefühl haben, die schlechte Behandlung verdient zu haben.

Weitere Folgen und Auswirkungen von fehlender Zuneigung:

  • Grenzen setzen und „Nein“ sagen fällt oft schwer
  • Selbstschädigendes Verhalten
  • Erhöhtes Risiko an Depressionen zu erkranken
  • Essstörungen

So könnt ihr eurem Kind Zuneigung geben

Vor allem Eltern, die in ihrer Kindheit selbst zu wenig Zuneigung erfahren haben, fällt es schwer, ihren Kindern Zuwendung zu geben. Das heißt nicht, dass sie ihre Kinder nicht lieben, diese Liebe durch Umarmungen oder liebevolle Worte auszudrücken, fällt jedoch häufig schwer. Zum Glück ist Zuneigung eine Fähigkeit, die man sich aneignen kann, sollte diese, aus welchen Gründen auch immer, nicht allzu stark ausgeprägt sein. Werden Anzeichen von mangelnder Zuneigung bei Kindern entdeckt, ist es enorm wichtig, diese Lücke so schnell wie möglich zu schließen, denn kein Kind hat es verdient, nach Liebe und Aufmerksamkeit betteln zu müssen.

Zuwendung zu geben, lässt sich erlernen und wir haben euch die wichtigsten Ratschläge diesbezüglich zusammengestellt:

Bonding nach der Geburt

Direkt nach der Geburt ist der innige Körperkontakt mit Mama und Papa das Wichtigste und sollte so oft wie möglich stattfinden. Beim sogenannten Bonding entsteht ein emotionales und sehr inniges Band zwischen dem neugeborenen Baby und dessen Eltern, welches im Idealfall ein Leben lang andauert. Bereits in den ersten Minuten nach der Entbindung sucht das Kind Geborgenheit, Schutz, Nahrung und Wärme, um überhaupt überleben zu können. Sobald die Eltern auf die Bedürfnisse ihres Babys eingehen und ihm Zuwendung, Liebe und Nahrung geben, wird von Bonding gesprochen, das in den nächsten Wochen und Monaten gefestigt wird. Mit dem Bonding wird der erste Grundstein für das wichtige Urvertrauen und die Selbstständigkeit gelegt und das Baby spürt, dass es nicht allein ist und es versorgt wird. Zudem lernen die Kinder, anderen zu vertrauen und offen sowie positiv durch das Leben zu gehen.

Euer Baby schreien lassen, solltet ihr auf keinen Fall, auch wenn diese Praxis früher weit verbreitet war. Babys haben keine andere Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen und müssen schreien, wenn sie hungrig sind, Durst haben, Schmerzen haben oder ihnen zu heiß oder zu kalt ist. Indem ihr euer Baby schreien lasst, kann kein Urvertrauen aufgebaut werden, was allerdings für das weitere Leben essenziell ist. Säuglinge müssen sofort versorgt und getröstet werden, damit eine innige Bindung und Vertrauen zu den Eltern entstehen kann.

Neben Körperkontakt, Kuscheln und dem Eingehen auf die Bedürfnisse kann das Bonding unter anderem durch das Sprechen mit dem Baby, durch das Anlegen und Stillen, häufigen Augen- und Blickkontakt sowie speziellen Bondingtüchern gefördert und gleichzeitig vertieft werden. Konnte das Bonding nicht direkt nach der Geburt beginnen, was unter anderem nach einem Notkaiserschnitt, einer Vollnarkose oder einer medizinischen Behandlung nach der Entbindung der Fall sein kann, ist es möglich, die Bindung nachträglich entstehen zu lassen. Sobald das Kind eure Liebe und Zuneigung erfährt und Körperkontakt stattfindet, steht dem erfolgreichen Bonding nichts im Weg, auch wenn dieses manchmal nicht direkt nach der Entbindung beginnen kann.

Respekt und Wertschätzung

Sobald die Kinder älter sind, reicht das Befriedigen der angeborenen Grundbedürfnisse nicht mehr aus und die Wertschätzung sowie der Respekt seitens der Eltern kommen hinzu. Die Kinder brauchen das Gefühl, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst genommen werden und sie als eigenständige Personen wahrgenommen werden. Indem ihr euer Kind in euren Alltag einbezieht und es nach seiner Meinung oder nach seinen Vorschlägen fragt, fühlt sich euer Kind respektiert und ernst genommen. Natürlich müsst ihr nicht jeden Wunsch eures Kindes erfüllen und alle Ideen in die Tat umsetzen, dennoch stärkt ihr durch das Einbeziehen und die Wertschätzung das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl nachhaltig. Gleichzeitig lernt euer Kind, seine Meinung zu äußern und diese, wenn nötig, zu verteidigen. Zudem fällt es Kindern, die sich wertgeschätzt und respektiert fühlen, leichter, auf andere Menschen zuzugehen und eine Freundschaft sowie eine Beziehung aufzubauen.

Bedingungslose Liebe und Unterstützung

Kinder wollen von ihren Eltern geliebt werden, und zwar so wie sie sind und mit allen Eigenheiten und Besonderheiten. Erfahren sie diese bedingungslose Liebe ihrer Eltern, können sie im Erwachsenenalter auf eine gute sowie abgelöste Beziehung blicken und Bindungen zu anderen Menschen eingehen und pflegen. Eine weitere sehr wichtige Aufgabe der Eltern ist, immer hinter seinen Kindern zu stehen, diese zu unterstützen und nach einer Niederlage wieder aufzufangen. Kinder wachsen sowohl an positiven als auch an negativen Erfahrungen und bilden auf diesem Wege ihre Persönlichkeit weiter aus.

Es ist zudem völlig normal, dass Kinder Fehler machen. Macht eurem Kind deshalb klar, dass Fehler und Niederlagen zum Leben dazugehören und dazu beitragen, es beim nächsten Mal besser zu machen und daraus zu lernen. Hat euer Kind zum Beispiel schlechte Noten, ist es wichtig, es zu trösten und zu fragen, wo genau es Unterstützung braucht. Von Bestrafungen oder Drohungen solltet ihr in jedem Fall absehen, um unter anderem kein Klima der Angst zu erzeugen. Ein solches Verhalten führt lediglich dazu, dass sich euer Kind in Zukunft nicht mehr mit seinen Problemen an euch wendet und euch um Rat fragt. Geht feinfühlig und liebevoll mit eurem Kind um und bringt stets Vertrauen und Verständnis mit, um euer Kind zu einer starken Persönlichkeit zu erziehen.

Grenzen und Regeln aufstellen

Es ist wichtig, eurem Kind Grenzen aufzuzeigen und einen Rahmen vorzugeben, in welchem es sich frei bewegen und entfalten kann. Kinder brauchen klare Regeln und Grenzen, um sich orientieren zu können und sich im Alltag sowie in der Gesellschaft zurechtzufinden. Zudem geben Grenzen und Regeln den Kindern Sicherheit und Schutz und vermitteln Halt sowie Orientierung im Leben. Kinder haben einen angeborenen Entdeckungs- und Forschungsdrang, weshalb es wichtig ist, Regeln aufzustellen, um diese so gut wie nur möglich vor Gefahren und Risiken zu beschützen. Dennoch sollten die aufgestellten Regeln und Grenzen einen Sinn ergeben und die Kinder nicht zu sehr beeinträchtigen, ansonsten wird die Entwicklung gehemmt. Seid stets selbst ein gutes Vorbild für eure Kinder und achtet auf einen freundlichen Umgangston untereinander.

Rituale

Vor allem jüngere Kinder brauchen Rituale in ihrem Alltag, denn diese geben Halt und stärken die Bindung zu den Eltern nachhaltig. So bieten zum Beispiel gemeinsame Mahlzeiten, das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte, das Vorsingen von Liedern, das Zähneputzen vor dem Zubettgehen oder andere Abendrituale eine verlässliche Struktur, an welcher sich das Kind orientieren kann. Zudem sind gemeinsame Rituale etwas ganz Bedeutsames für Kinder in Bezug auf das Verhältnis und die Beziehung zu den Eltern.

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