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Kind 2 Jahre: Übersicht zur Entwicklung des Kleinkinds

Kind 2 Jahre

Im dritten Lebensjahr eures Kindes stehen viele Entwicklungsschübe an und vor allem die Sprachentwicklung sowie das Sprachverständnis machen rasante Fortschritte. In diesem Artikel erfahrt ihr unter anderem, was sich bei Zweijährigen in Sachen motorischer sowie sprachlicher Entwicklung abspielt und wie ihr euer Kind in seiner Sprachentwicklung fördern könnt.

Zudem geben wir euch einen Einblick in die Gefühlswelt eines zweijährigen Kindes und erklären euch, warum Wutausbrüche in dieser Zeit häufig an der Tagesordnung stehen.

Sprachentwicklung und Sprachverständnis bei Zweijährigen

Bestimmt lauscht ihr liebend gerne den süßen Monologen eures Kindes, wenn dieses zum Beispiel mit seinem Kuscheltier oder seiner Puppe spricht. Zudem erhalten bereits viele Gegenstände einen Namen und Tätigkeiten werden fleißig mit euch kommuniziert. Das ist auch ganz wichtig, denn so wird die Sprachentwicklung nachhaltig gefördert und euer Kind erlernt neue Wörter. Dabei beherrschen Kinder im Alter von zwei Jahren im Durchschnitt um die 50 verschiedenen Wörter und der Wortschatz nimmt immer weiter zu.

Euer Kind spricht mittlerweile nicht mehr nur einzelne Wörter, sondern beginnt damit, Gegenstände aus dem Alltag mit sogenannten Zweiwort-Sätzen zu beschreiben. So kommt bei noch unbekannten Dingen immer häufiger die neugierige Frage „Was das?“ und euer Kind fängt an, Körperteile sowie Gegenstände zu benennen. Mittlerweile kann euer Kind auch bestimmte Wörter miteinander kombinieren und bittet euch um Hilfe, sollte es zum Beispiel nicht an sein Lieblingsspielzeug herankommen. Mit Sätzen wie „Mama Ball“ oder „Mama Tee“ will euch euer Kind mitteilen, dass es Tee trinken möchte und Durst hat oder es nicht an den Ball herankommt und ihr helfen müsst.

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Auch Kinder, die nicht sonderlich viel sprechen, verstehen weit mehr, als Eltern oft glauben. Denn nicht nur in der Sprachentwicklung, auch in Sachen Sprachverständnis macht euer Kind riesige Fortschritte. So kann es mittlerweile Eigenschaften wie „groß“, „klein“, „schwer“ oder „warm“ unterscheiden und versteht sogar Äußerungen, die nicht in Bezug zur momentanen Situation stehen. Zudem können Kinder komplizierte Anweisungen verstehen und führen diese daraufhin aus.

Bis zum 3. Geburtstag erweitert sich der Wortschatz eines Kindes von etwa 50 auf rund 150 Wörter und es können bereits einfache Drei- oder Vierwort-Sätze gebildet werden. Dabei reden Kinder vor allem in Gegenwart anderer Kinder, was jedoch nicht bedeutet, dass Gleichaltrige untereinander richtige Gespräche führen. Sie hören zwar, was andere Kinder sagen, gehen allerdings nicht auf das Gesagte ein. Kinder zwischen zwei und drei Jahren führen vielmehr Selbstgespräche und denken laut über ihre nächsten Schritte nach.

So fördert ihr die Sprachentwicklung eures Kindes

Das A und O, um die Sprachentwicklung nachhaltig zu fördern, ist, dass ihr ganz viel mit eurem Kind sprecht und ihm die unterschiedlichen Gegenstände sowie Tätigkeiten erklärt. So könnt ihr selbst bei der Hausarbeit dafür sorgen, dass euer Kind neue Wörter lernt und den Satzbau verinnerlicht, indem ihr euer Handeln sprachlich begleitet. Zudem ist es äußert wichtig, dass ihr euer Kind zum Sprechen ermutigt und ihm vor allem Gelegenheit zum Sprechen gebt. Damit sich euer Kind ernst genommen fühlt, solltet ihr euer Kind beim Erzählen nicht unterbrechen und es ausreden lassen.

Kinder lieben es, Geschichten vorgelesen zu bekommen und zudem fördert das regelmäßige Vorlesen die Sprachentwicklung eures Lieblings. Achtet beim Vorlesen darauf, neue Wörter sowie den Zusammenhang von Wörtern zu erklären. Auch das gemeinsame Spielen oder Vorsingen von Liedern hat einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Sprache, denn auch auf diesem Wege lernt euer Kind neue Wörter kennen. Genauso wie das lustige Kniespiel „Hoppe hoppe Reiter“ stellen einfache Reime sowie Fingerspiele eine abwechslungsreiche Möglichkeit dar, um eurem Kind spielerisch neue Wörter zu lernen oder den bereits erlernten Wortschatz zu festigen.

Klar, vor allem im ersten und zweiten Lebensjahr sprechen Eltern vorwiegend in „Babysprache“ mit ihrem Kind und die sogenannte Lautmalerei (z. B. „Wau-Wau“) steht bei der Kommunikation mit dem Nachwuchs an erster Stelle. Um die Sprache besser erlernen zu können, solltet ihr die „Babysprache“ ab dem 2. Geburtstag einstellen und Gegenstände, Tiere oder Spielzeuge bei ihrem richtigen Namen nennen.

Weitere Tipps, um die Sprache zu fördern:

  • Animiert euer Kind mit Fragen zum Sprechen
  • Beantwortet Fragen eures Kindes ausführlich
  • Lobt euer Kind für seine Sprache, auch wenn Fehler enthalten sind
  • Schenkt eurem Kind Aufmerksamkeit, wenn es mit euch spricht
  • Stellt Blickkontakt beim Sprechen her
Bitte beachten:
Natürlich ist es wichtig, euer Kind bei Fehlern zu verbessern. Um es jedoch nicht zu entmutigen, solltet ihr das falsch ausgesprochene Wort im Anschluss noch einmal aufgreifen und in seiner korrekten Form wiederholen. Tut dies allerdings nur beiläufig und macht euch nicht über Fehler lustig. Wie so oft gilt auch hier das Motto: Übung macht den Meister!

Bewegung und Motorik bei Zweijährigen

Zweijährige Kinder laufen und rennen gerne herum und sind dabei schon schnell wie ein Blitz. Auch das Hüpfen auf zwei Beinen wird, wann immer sich die Gelegenheit bietet, mit Freude und ausgiebig vollzogen. Klettergerüste auf dem Spielplatz sowie Spielgeräte und Möbel werden mit Begeisterung erklommen und darauf herumgeturnt, was bei vielen Eltern regelmäßig für Herzaussetzer sorgt.

Bälle werden ganz gezielt mit einem Fuß gekickt, Gegenstände werden vom Boden aufgehoben und wieder durch den Raum geworfen und Treppen werden im sogenannten Nachstellschritt (beide Füße pro Stufe) gemeistert. Kurz gesagt: Kinder mit zwei Jahren sind wahre Wirbelwinde und wollen wirklich alles in ihrer Umgebung entdecken und gleichzeitig gründlich erforschen. Sollte euer Kind im zweiten Lebensjahr noch nicht gelernt haben, auf Zehenspitzen zu stehen, wird dies im Alter von 2 Jahren der Fall sein.

Nicht nur in der Grobmotorik, auch in der Feinmotorik sind Woche für Woche Verbesserungen sichtbar. So können beispielsweise Deckel von Flaschen geschraubt und anschließend wieder verschlossen werden. Stifte werden in der Faust gehalten, um wahre Kunstwerke auf das Papier zu bringen. In einer künstlerischen Phase werden vor allem Spiralen, Kreise und Flächen in allen Farben und Größen mit Vorliebe gemalt. Zudem bereitet es den meisten Zweijährigen eine riesige Freude, mit Bauklötzchen oder mit Bechern zu spielen.

Soziale und emotionale Entwicklung

Das dritte Lebensjahr ist auch davon geprägt, dass Kinder immer mehr Empathie anderen Menschen gegenüber entwickeln und mit diesen mitfühlen. Allerdings können sich Kinder zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig in die Gefühlslage anderer Menschen hineinversetzen, beziehungsweise zwischen den eigenen Gefühlen und den Gefühlen anderer Personen unterscheiden.

Neben der Empathie beginnt sich auch die Ich-Entwicklung herauszubilden. Dies bedeutet, dass sich Kinder als eigene Personen wahrnehmen, ihren Willen durchsetzen und sich gleichzeitig aus der Beziehung mit den Eltern lösen wollen. Spielsachen und andere Besitztümer werden mit Leib und Seele verteidigt und der Satz „Das ist meins“ ist sehr häufig aus dem Mund von zweijährigen Kindern zu hören. Etwa im Alter von fünf Jahren endet die ichbezogene Phase wieder und euer Kind fängt an, seinen Besitz mit anderen Personen zu teilen.

Selbstbewusstsein wird gebildet

Euer Kind hat sich körperlich, kognitiv und in seiner emotionalen Entwicklung stark weiterentwickelt, was sich durch ein neu erworbenes Selbstbewusstsein sowie den Drang nach Unabhängigkeit bemerkbar macht. Dass euer Kind immer selbstständiger und unabhängiger wird, erkennt ihr unter anderem daran, dass es sich selbst an- und ausziehen und ohne eure Hilfe essen will. Dies wird euch bestimmt des Öfteren mit den neuen Lieblingssätzen „Ich brauch dich nicht“ sowie „Ich kann das allein“ mitgeteilt und auch die Wörter „meins“ und „ich“ stehen in dieser Zeit hoch im Kurs.

Doch trotz der neu erworbenen Selbstständigkeit ist die Sehnsucht nach eurer Nähe und Zuneigung groß. Zwar können sich Kinder in bestimmten Situationen immer häufiger und auch für längere Zeit von ihren Eltern trennen, doch der Trennungsschmerz ist im dritten Lebensjahr nach wie vor groß, vor allem wenn der Besuch in der Kita ansteht. Gebt eurem Kind die nötige Zeit, um sich auf die neue Begebenheit einzustellen und nehmt seine Sorgen und Ängste ernst.

Generell solltet ihr euer Kind mit viel Liebe und Verständnis auf seinem Weg in die Selbstständigkeit begleiten. Für die weitere Entwicklung ist es enorm wichtig, dass euer Liebling seine eigenen Erfahrungen macht und zumindest Teile seiner kleinen Welt unabhängig entdecken kann. Lasst euer Kind aktiv an eurem Alltag teilhaben und bezieht es mit kleineren und leichten Aufgaben in den Haushalt mit ein.

Guter Tipp:
Gelingt eurem Kind etwas nicht auf Anhieb, gebt ihm die Zeit, das Problem selbst zu lösen und greift nicht sofort helfend ein oder wartet damit, bis es euch um Hilfe bittet.

Weitere Schritte in Sachen Entwicklung

Die Fantasie von Kindern wird in diesem Alter immer größer, weshalb Geschichten und Vorlesebücher auch so interessant sind. Zudem nehmen Kinder beim Spielen verschiedene Rollen ein und erschaffen sich sogar eigene Szenarien, die dann allein oder gemeinsam mit anderen Kindern durchgespielt werden. So wird nicht nur die Fantasie beflügelt, sondern auch die kindliche Vorstellungskraft erweitert.

Kinder helfen gerne im Haushalt mit und auch wenn dies für euch bedeutet, dass alles ein bisschen länger dauert, solltet ihr die Hilfe annehmen. So kann euch euer Kind zum Beispiel beim Tischdecken oder Abräumen unterstützen. In diesem Alter haben Kinder auch schon gelernt, Kleidungsstücke selbstständig an- und auszuziehen und wollen sich dabei nicht mehr von ihren Eltern helfen lassen.

Auch in Sachen Sauberkeitserziehung macht euer Kind im Alter von zwei Jahren große Fortschritte. So bemerkt es immer schneller, dass die Blase voll ist und entleert werden muss. Vielleicht teilt euch euer Kind dies rechtzeitig mit oder geht sogar schon ganz eigenständig auf das Töpfchen. Um das zu fördern, solltet ihr euer Kind regelmäßig daran erinnern aufs Töpfchen oder die Toilette zu gehen.

Lern- und Spielverhalten von zweijährigen Kinder

Zweijährige Kinder spielen mit Vorliebe Fangen mit Gleichaltrigen und das gemeinsame Spielen generell nimmt einen immer höheren Stellenwert ein. Allerdings findet das Spielen mit anderen Kindern vorwiegend nebeneinander und nicht direkt miteinander statt. Zudem werden Kuscheltiere oder Stofftiere gehegt, gepflegt und aufopfernd versorgt. Im Prinzip ahmt euer Kind so euer Verhalten ihm gegenüber nach.

Eltern können jetzt immer häufiger beobachten, dass ihr Kind versucht, aufgetretene Probleme beim Spielen selbst zu lösen und in diesem Zuge mit verschiedenen Lösungsansätzen zu experimentieren. Genau genommen, entwickeln Kinder im Alter von zwei Jahren bereits richtige Handlungsstrategien, um Problemen auf den Grund zu gehen. Klappt etwas beim Spielen nicht auf Anhieb, wird also nicht sofort aufgegeben, sondern nach einer Lösung gesucht.

Warum reagieren Zweijährige häufig mit Wut und Trotz?

„Nein, nein, nein!“, „Ich will nicht!“, „Böse Mama!“. Kommen euch diese Sätze, welche meist mit einem Schreien, Toben, Heulen und richtigen Wutanfällen begleitet werden, bekannt vor? Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass sich euer kleiner „Wutzwerg“ gerade mitten im Höhepunkt seiner Trotzphase befindet, denn diese tritt meist zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr auf. Jetzt heißt es für euch: Nerven sowie Geduld bewahren und Verständnis für euer Kind zeigen.

Kinder gehen im dritten Lebensjahr durch ein Wechselbad der Gefühle. Sie werden zornig, wenn etwas nicht gelingt oder etwas nicht nach ihrem Willen geht. Sie wollen selbstständig sein, nabeln sich ein Stück weit von der Mama ab und wollen dennoch mit euch Kuscheln. Die neuen Ziele und Wünsche wollen mit Biegen und Brechen erreicht werden, was vor allem die Eltern zu spüren bekommen.

Die Trotzphase, welche gut und gerne bis zum 3. Geburtstag oder noch länger andauern kann, hilft Kindern dabei, ihre Grenzen auszutesten und festzustellen, was erlaubt ist und was nicht. Um euch die oft sehr nervenaufreibende Zeit etwas zu erleichtern, haben wir euch einige Tipps zusammengestellt, wie ihr die Trotzphase und diverse Wutanfälle ohne graue Haare überstehen könnt:

  • Zeigt Verständnis und erklärt eurem wütenden Kind, warum es jetzt zum Beispiel nicht das überteuerte Spielzeug bekommt oder mit zum Einkaufen muss und begebt euch dabei auf dieselbe Augenhöhe.
  • So schwer es sicherlich manchmal fällt, nehmt den Wutanfall oder die Trotzreaktion nicht persönlich und denkt daran, dass es nicht an eurer Erziehung liegt.
  • Habt Geduld und versucht euer Kind beispielsweise beim Warten an der Supermarktkasse oder beim Eingang vor dem Zoo abzulenken.
  • Nehmt euer Kind ernst und lasst es Probleme selbstständig lösen. Sollte es nach mehreren Versuchen immer noch nicht geklappt haben, die Jacke allein zu schließen, wird euch euer Kind sowieso um Hilfe bitten.
  • Lasst euer Kind während einem Wutanfall nicht allein. Wartet am besten ab, bis sich euer kleines Wutmonster wieder beruhigt hat und nehmt es anschließend fest in die Arme. So lernt euer Kind, dass ihr es immer lieb habt, ganz egal was ist. Gleichzeitig stärkt ihr das Selbstbewusstsein eures Kindes sowie eure Eltern-Kind-Beziehung.

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