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Kind 10 Jahre: Ein Überblick über die Entwicklung

Kind 10 Jahre

Halb Kind, halb Teenager. So kann das 11. Lebensjahr eigentlich recht gut beschrieben werden, denn Zehnjährige befinden sich in einem äußerst wichtigen Lebensabschnitt zwischen überstandener Trotzphase und Vorpubertät. Doch obwohl Mädchen und Jungen in diesem Alter nicht mehr wie kleine Kinder behandelt werden wollen, ist der elterliche Rückhalt und die Geborgenheit nach wie vor sehr wichtig.

In diesem Artikel erfahrt ihr das Wichtigste über die Entwicklung eures zehnjährigen Kindes und wir klären euch unter anderem darüber auf, wie ihr die Konzentrationsfähigkeit verbessern könnt.

Soziale und geistige Entwicklung bei Zehnjährigen

Zehnjährige beginnen immer abstrakter zu denken und können sich sehr gut in die Gefühlslage von anderen Menschen hineinversetzen sowie ihr Mitgefühl zeigen. Zudem sind Zehnjährige mittlerweile besser in der Lage, Perspektiven zu wechseln und zeigen zunehmend ihr Interesse an gesellschaftlichen Themen. Äußerlichkeiten spielen für Kinder in diesem Alter eine sehr große Rolle und nicht nur sie selbst, sondern auch Gleichaltrige werden mit Argusaugen begutachtet.

Gleichzeitig beginnen Zehnjährige zu begreifen, dass es soziale und finanzielle Unterschiede gibt: So verstehen Kinder immer besser, warum andere Familien weniger oder mehr Geld zur Verfügung haben. Aufgabe der Eltern ist es jedoch nach wie vor, ihren Kindern zu erklären, dass es sich manche Familien einfach nicht leisten können, ein teures Auto zu besitzen oder in den Urlaub zu fahren.

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Der Wortschatz ist mit zehn Jahren schon sehr umfangreich und wächst in den nächsten Jahren sogar noch weiter an. Auch die Fähigkeit schwierigere Sätze zu bilden, ist vorhanden und wird gerne beim Sprechen mit den Eltern oder Gleichaltrigen zur Schau gestellt. Zudem entwickeln die Kinder ein durchdachtes Planungs- sowie Organisationstalent.

Eltern bleiben die engsten Vertrauten

Obwohl in diesem Alter gleichaltrige Freunde natürlich eine sehr große Rolle im Leben eures Kindes spielen und so oft wie möglich getroffen werden möchten, bleibt ihr als Eltern die engsten Vertrauten und wichtigsten Bezugspersonen. Dennoch wird es euer Kind sehr zu schätzen wissen, wenn ihr die beste Freundin oder den besten Freund an Ausflügen oder an gemeinsamen Spieleabenden teilhaben lasst.

Versucht darauf zu achten, euer Kind so oft es geht Kind sein zu lassen und bewahrt deren Kindheit so lange wie möglich. Das nicht nur für die Eltern, sondern insbesondere für die Kinder anstrengende Teenageralter kommt früh genug und muss daher nicht aktiv gefördert werden. Gebt eurem Liebling stattdessen Geborgenheit, Zuwendung sowie Kuscheleinheiten, auch wenn euer Kind bestimmt hin und wieder so tut, als wäre es schon zu groß für Umarmungen.

Um die Bindung nachhaltig zu stärken, müsst ihr eurem Kind zudem gewisse Dinge zutrauen und auf dessen Geschicklichkeit, Können und Instinkt vertrauen. Nehmt die Bedürfnisse eures Kindes dabei immer ernst, seid ihm zu jeder Gelegenheit eine Stütze, schenkt eurem Kind stets ein offenes Ohr und hört euch seine Meinung an.

Konzentrationsfähigkeit von Zehnjährigen

Euer Kind kann sich gefühlt ewig auf den Fernseher oder das Tablet konzentrieren, nicht aber 15 Minuten am Stück auf seine Mathe-Hausaufgaben? Das ist ein sehr weit verbreitetes Phänomen unter zehnjährigen Kindern. Dabei hat die Art der Konzentration auf Fernseher & Co. sogar einen Namen und ist unter dem Begriff „Hyperfokus“ bekannt. In der Schule oder bei den Hausaufgaben wird hingegen der sogenannte „bewusste Fokus“ benötigt.

Um den „bewussten Fokus“ nachhaltig zu verbessern, sollten Kinder mit zehn Jahren laut des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nicht länger als 60 Minuten täglich vor der Flimmerkiste oder dem Tablet verbringen. Bindet euer Kind stattdessen in Aktivitäten mit ein, die eine aktive Tätigkeit erfordern und spielt regelmäßig Wissens-, Knobel- oder Strategiespiegel mit der gesamten Familie oder den Freunden eures Kindes. So kann die bewusste Konzentration gefördert und verbessert werden.

Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren können sich etwa 25 Minuten voll und ganz auf eine Sache konzentrieren. Nach dieser Zeit nimmt die Konzentrationsfähigkeit ab und die Kinder lassen sich sehr schnell von anderen Dingen ablenken. Zum Vergleich: Erwachsene haben eine Konzentrationsspanne von rund 90 Minuten.

Eine Konzentrationsspanne von 25 Minuten? Vielleicht wundert ihr euch jetzt, weil sich euer Kind beim Spielen bestimmt gut und gerne eine ganze Stunde lang konzentrieren kann. Das liegt jedoch daran, dass Kinder ihren Spielverlauf immer wieder ändern oder neue Aktivitäten in das Spiel einbeziehen. Beim Lernen, Hausaufgaben machen oder in der Schule wird der Ablauf hingegen vorgegeben, was die Konzentrationsphase verkürzt.

Zudem ist die Aufmerksamkeitsspanne von inneren sowie äußeren Rahmen abhängig und wird weniger von genetischen oder organischen Faktoren beeinflusst. So macht es zum Beispiel einen großen Unterschied, auf welche Sache sich euer Kind konzentriert, ob es mit Spaß verbunden ist, wie die aktuelle Gefühlslage ist oder was gerade um einen herum passiert.

Konzentrationsfähigkeit steigern

Lässt sich euer Kind bei den Hausaufgaben oder beim Lernen sehr schnell ablenken, könnt ihr versuchen, die Umfeldbedingungen zu verbessern. Unter anderem ausreichend Sauerstoff und ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt wirken sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit beim Erledigen der Hausaufgaben oder beim Lernen aus.

Lüftet das Kinderzimmer also regelmäßig gut durch und achtet darauf, dass euer Kind ausreichend trinkt. Dabei sollte jedoch bevorzugt auf Wasser, ungesüßten Tee, Tee mit Honig oder Saftschorlen zurückgegriffen werden. Zudem ist Bewegung das A und O, um neue Energie für das Gehirn zu sammeln und gleichzeitig den Stoffwechsel anzuregen.

Hier haben wir weitere Tipps und Tricks, um die Konzentrationsfähigkeit sowie die Lernmotivation zu steigern und nachhaltig zu verbessern:

Störquellen vermeiden: Fernseher, Radio, spielende Geschwister und andere Hintergrundgeräusche sollten vermieden werden, denn diese wirken sich deutlich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit von Kindern aus. Zudem sollte sich das Handy, sofern vorhanden, nicht in Reichweite befinden.

Feste Lernzeiten: Damit euer Kind nicht unnötig abgelenkt wird, sollten feste Lern- und Hausaufgabenzeiten vereinbart werden. In dieser Zeit ist es wichtig, dass euer lernendes Kind nicht gestört wird, um sich besser auf seine Schulaufgaben konzentrieren zu können. Zudem solltet ihr die Lern- und Hausaufgabenzeiten unbedingt gemeinsam mit eurem Kind festlegen: So brauchen manche Kinder nach der Schule eine längere Pause, andere Kinder hingegen setzen sich lieber gleich nach dem Mittagessen an ihre Aufgaben. Wichtig ist jedoch, dass die selbst- oder zumindest mitbestimmten Lernzeiten dann auch eingehalten werden.

Pausen machen: Nach etwa 25 Minuten benötigen Kinder im Alter von zehn Jahren eine Pause, welche am besten mit etwas frischer Luft oder Bewegung verbracht wird. Fernsehen stellt übrigens keine gute Alternative als Pausenfüller dar, denn dieser ist nicht förderlich für die Konzentration.

Gesunde Snacks: Süßigkeiten sowie süße Getränke, wie Limo oder Cola, haben beim Lernen, in der Schule oder bei den Hausaufgaben nichts zu suchen. Zu viel Zucker führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel nur für eine kurze Zeit gehoben wird und schnell wieder absackt. Müdigkeit und eine eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit sind die Folge. Stattdessen können gesunde Snacks in Form von Bananen, Rosinen oder Äpfeln dafür sorgen, dass dem Gehirn direkt verwertbarer Zucker zur Verfügung steht.

Vorbereitung statt Desinteresse: Indem sich Kinder auf den Schulstoff vorbereiten und diesen nochmal wiederholen, kann dem Unterricht leichter gefolgt werden, was wiederum die Lernbereitschaft erhöht. Zudem bietet es sich an, den Lernstoff aus der Schule mit Freizeitaktivitäten zu verbinden. So könnt ihr mit eurem Kind beispielsweise einen Ausflug in ein Museum oder in den Wald machen und ihr werdet sehen, der trockene Geschichts- oder Biologiestoff macht so gleich viel mehr Spaß.

Ausreichend Schlaf: Ein Schlafmangel kann die Konzentrationsfähigkeit stark beeinträchtigen. Achtet deshalb darauf, dass euer Kind unter der Woche nicht zu spät ins Bett geht, um morgens fit und in der Schule aufnahmefähig zu sein. Laut Experten sollten Schulkinder im Alter von 10 Jahren nachts zwischen 9 und 12 Stunden schlafen. Es ist also wirklich so: Schlafen macht schlau!

Druck vermeiden: Sind Kinder durch den Lernstoff überfordert, kann dies in einer Konzentrationsschwäche sowie in einem Lernfrust enden. Die Kinder machen verständlicherweise dicht und der natürliche Wissensdurst ebbt nach und nach ab, was sich wiederum in einem Motivations- sowie Konzentrationsmangel ausdrückt. Baut euer Kind auf, sprecht ihm Mut zu und erlaubt ihm, eine Aufgabe auch mal hinten anzustellen. Lobt euer Kind für seinen Fleiß, auch wenn die Noten nicht ganz so gut sind. So stärkt ihr das Selbstvertrauen und euer Kind weiß, dass es immer auf euch zählen kann.

Konzentration spielerisch verbessern: Das altbewährte „Ich packe meinen Koffer und nehme mit…“ ist ein wunderbares Gedächtnisspiel, mit dem Kinder spielerisch ihre Konzentrationsfähigkeit verbessern können. Zudem stellt das regelmäßige Lesen von Büchern eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, um sich in der Schule oder beim Lernen besser konzentrieren zu können.

Gut zu wissen:
Heutzutage können spezielle Lernprogramme auf dem Tablet, Smartphone oder PC, welche darüber hinaus auf den jeweiligen Lernplan des Bundeslandes abgestimmt sind, den durchgenommenen Lernstoff in der Schule festigen und vertiefen. Hier ist allerdings wichtig, dass ihr das digitale Lernen kontrolliert und ihr die Medienkompetenzen eures Kindes einschätzen könnt.

Zehnjährige am Tor zur Vorpubertät

Zeigt das zehnjährige Kind schon jetzt erste pubertäre Züge, sind Eltern natürlich irritiert und fragen sich: Ist das nicht noch viel zu früh für die Pubertät? Doch euer Kind befindet sich wahrscheinlich wirklich schon in der Vorpubertät, welche vor allem von den ersten Veränderungen im Verhalten begleitet wird. Dabei lässt auch der Blick ins Kinderzimmer erahnen, in welcher schwierigen Phase sich euer Kind in der sogenannten Vorpubertät befindet.

Auf der einen Seite ist das Bett mit Kuscheltieren oder Puppen bevölkert oder der Boden mit Legosteinen gepflastert, auf der anderen Seite jedoch hängen Poster mit angesagten YouTube-Stars oder Selfies mit den Freunden an den Wänden. Zudem ziehen sich die Kinder schon jetzt teilweise von den Eltern zurück oder wollen nicht mehr alles erzählen.

Die kommenden Jahre werden dann immer häufiger von Stimmungsschwankungen und Meinungsverschiedenheiten begleitet und schließlich bricht die Pubertät mit vielen körperlichen Veränderungen so richtig aus. Bevor sich allerdings die ersten körperlichen Veränderungen bemerkbar machen, geht eine hormonelle Umstellung bei den Kindern vonstatten.

Wann sich die hormonellen und körperlichen Veränderungen zeigen, ist dabei von Kind zu Kind verschieden. Bei Jungen beginnen die sichtbaren Veränderungen im Durchschnitt zwischen 12 und 13 Jahren, bei Mädchen sind die ersten Zeichen der Pubertät in der Regel schon früher sichtbar.

Gut zu wissen:
Generell ist es so, dass die Pubertät heutzutage früher einsetzt, als es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Experten vermuten unter anderem einen Zusammenhang mit dem medizinischen Fortschritt, doch auch das zunehmende Gewicht sowie der vermehrte Bewegungsmangel können Ursachen für den früheren Eintritt in die Pubertät darstellen.

Mal wieder was vergessen?

Hat euer Kind mal wieder seinen Turnbeutel, das Mathebuch oder die Brotdose daheim vergessen oder hat es sein Federmäppchen erneut verlegt? Für Eltern kann es durchaus ärgerlich sein, wenn der Sprössling wiederholt seine Gegenstände verschusselt oder gar seine neuen Turnschuhe im Schulbus liegen lässt. Doch sollten sich Eltern über die Vergesslichkeit und Schusseligkeit ihres Kindes Sorgen machen?

Vergesslichkeit ist mehr als menschlich und eben auch bei zehnjährigen Kindern weit verbreitet. Sorgen brauchen sich Eltern darüber jedoch nicht zu machen, denn in den meisten Fällen hat Vergesslichkeit sowie Zerstreutheit bei Kindern keinen besonderen Grund. Kinder in diesem Alter lassen sich gerne mal ablenken und zudem wechselt sich ihre Aufmerksamkeit sprunghaft, was in bestimmten Situationen zu Schusseligkeit führen kann.

Nicht selten ist es auch der Fall, dass den Kindern schlicht und ergreifend zu viel Freizeit- und Schulstress zugemutet werden. Achtet deshalb darauf, euer Kind nicht mit außerschulischen Aktivitäten unter Druck zu setzen, denn selbst freiwillig gewählte Hobbys können unter Umständen zu einer Überforderung im oft vollgestopften Alltag von Kindern führen.

Interessant ist, dass häufig Gegenstände verlegt oder vergessen werden, die das Kind mit unangenehmen Dingen in Verbindung bringt. Kinder, die zum Beispiel eher unsportlich sind, vergessen in der Regel häufiger ihr Sportzeug als sportbegeisterte Klassenkameraden. Auch wird das Einpacken der Brotzeit schneller verschusselt, wenn es dem Kind nicht ganz so gut schmeckt.

Die Vergesslichkeit zu bestrafen, ist laut Experten allerdings keine empfehlenswerte Reaktion seitens der Eltern. Besser ist es, das Kind mit seiner Vergesslichkeit zu konfrontieren. Dies könnte zum Beispiel bedeuten, dass euer Kind selbst zum Hausmeister gehen muss, um nach seiner verlorenen Trinkflasche zu fragen. Zudem sollten Eltern ihrem Kind vermitteln, dass Gegenstände einen materiellen Wert haben und manche Sachen gar nicht ersetzt werden können.

Bitte beachten:
Sollte euer Kind durch eine gravierende und anhaltende Vergesslichkeit auffallen, solltet ihr vorsichtshalber einen Kinderarzt konsultieren. So kann abgeklärt werden, ob womöglich eine Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsstörung für die Vergesslichkeit eures Kindes verantwortlich ist.

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