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Kind 1 Jahr: Entwicklung und Wachstum im zweiten Lebensjahr

Kind 1 Jahr

Ihr habt vor kurzem den ersten Geburtstag eures Kindes gefeiert? Herzlichen Glückwunsch! Ab dem ersten Geburtstag ist euer Liebling ganz offiziell ein Kleinkind und die Entwicklung geht rasant weiter. Im Mittelpunkt stehen das Laufen sowie das Sprechen lernen, doch auch viele andere Fähigkeiten werden neu erlernt und gefestigt. Zudem wird euer Kind immer selbstständiger, testet seine Grenzen aus und entwickelt seinen ganz eigenen Charakter.

Auch die Außenwelt wird mittlerweile intensiv wahrgenommen. Somit hält das neue Lebensjahr einige Abenteuer für euer Kind bereit und bringt euch viele neue Erfahrungen zum Thema Kindererziehung. In diesem Artikel informieren wir euch unter anderem darüber, was sich bei eurem einjährigen Kind in Sachen körperlicher sowie geistiger Entwicklung tut und wie ihr die neuen Fähigkeiten fördern könnt.

Wann beginnen Kinder mit dem Sprechen?

Keine Sorge, sollte euch euer Kind mit seinen ersten verständlichen Worten auf die Folter spannen, denn die Sprachentwicklung ist bereits im vollen Gange. Das Erlernen der Sprache startet schon lange vor dem ersten und klar verständlichen Wort, nämlich mit dem ersten Schrei nach der Geburt. In den Monaten danach kommen unterschiedliche Laute wie Lachen, Weinen und Glucksen hinzu. Da der Übergang zwischen Lauten und erkennbaren Wörtern fließend ineinander übergeht, lässt sich nicht allgemein sagen, wann Kinder ihr erstes Wort sprechen.

Bei einigen Kindern geschieht dies bereits mit acht Monaten, bei anderen Kindern wiederum kommt das erste Wort erst mit zwölf oder vierzehn Monaten über die Lippen. Zu den häufigsten ersten Wörtern „Da“, „Ja“, „Nein“, „Mama“ „Papa“ oder „Wau-Wau“ werden sich schon bald andere sogenannte Benennwörter, wie „Ball“, „Katze“ oder „Hund“, in den Sprachgebrauch eures Kindes schleichen.

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Bitte beachten:
In den meisten Fällen setzen Kinder mit einem Jahr einen Schwerpunkt. Dies bedeutet, dass einige Kinder zuerst mit dem Sprechen beginnen, andere wiederum mit dem Laufen. Sollte euer Kind mit etwa 18 Monaten allerdings überhaupt keine Anstalten machen zu laufen oder so gut wie gar nicht zu sprechen, solltet ihr euren Kinderarzt aufsuchen, um mögliche Entwicklungsverzögerungen frühzeitig zu erkennen.

Vom Krabbeln zum Laufen

Auch wenn euer Kind jetzt noch nicht selbstständig laufen kann, lang wird es nicht mehr dauern, bis euer Liebling mit wackeligen Schritten auf euch zuläuft. Bereits vor dem ersten Geburtstag wurden die unterschiedlichen Bewegungen trainiert und euer Kind kann zwischen dem Sitzen, dem Krabbeln und dem Stehen wechseln und erkundet selbstbewusst euer Zuhause. Vor allem Treppen strahlen eine sehr große Anziehungskraft auf Kinder aus und werden bereits tatkräftig bestiegen.

Bei euch hat der neu erworbene Entdeckungsdrang eures Schatzes wahrscheinlich den Wunsch ausgelöst, mehrere Arm- und Augenpaare zu haben, oder? Und tatsächlich ist vor allem beim Erklimmen und Herabsteigen von Treppen aufgrund der hohen Verletzungsgefahr Vorsicht geboten, weshalb ihr euren kleinen Entdecker bei den oft waghalsigen Kletterversuchen niemals unbeaufsichtigt lassen dürft.

Nachdem bereits fleißig Möbel, Treppen und Stühle erklommen werden und das Krabbeln schon lange perfektioniert ist, fangen die meisten Kinder zwischen dem 12. und 15. Lebensmonat damit an, ihre ersten eigenständigen Schritte zu gehen und ihre Umwelt zu erkunden. Doch aller Anfang ist schwer, weshalb das Laufen natürlich mit eurer Hilfe und an eurer Hand geübt werden muss.

Neben eurer Hand halten sich Kinder bei ihren ersten und noch wackeligen Gehversuchen auch gerne an Möbeln fest und laufen selbstständig daran entlang. Nach einigen Wochen des Übens wird euer Kind immer mutiger und sobald es sicher stehen kann, werden die ersten Schritte ohne zusätzliche Hilfe unternommen. Bis euer Kind jedoch sicher und ohne hinzufallen laufen kann, werden noch einige Monate vergehen.

Was sich noch in Sachen Entwicklung tut

Nicht nur das Sprechen und Laufen werden trainiert, auch das Hören, Sehen, Spüren und Denken werden Tag für Tag verbessert. Kinder entdecken Gegenstände jetzt nicht mehr vorwiegend mit dem Mund, sondern erkunden diese mit den Händen und Augen. Mit Beginn des zweiten Lebensjahres entwickelt sich somit insbesondere die Fein- sowie Grobmotorik und die Sinne werden geschärft.

So lernen Kinder mit dem Pinzettengriff gezielt Gegenstände zwischen Zeigefinger und Daumen zu greifen und diese von einer in die andere Hand zu bewegen. Zudem werden Spielzeuge mit Elan geworfen und mit dem Zeigefinger auf Gegenstände gedeutet. Ein kleiner Becher kann bereits in einen größeren Becher gesteckt und kleine Türmchen aus Holzklötzen gebaut werden.

Zudem fangen einjährige Kinder damit an, sich Namen von Personen, Gegenständen sowie Spielsachen zu merken und lernen, diese zu unterscheiden. Gleichzeitig bauen Kinder bewusst Blickkontakt mit euch und anderen Bezugspersonen auf. Sobald euer Kind sicher stehen kann, beginnt es, sich immer häufiger zur Musik zu bewegen und sogar richtig zu tanzen. Euer Kind reagiert zunehmend auf Geräusche und kann zuordnen, aus welcher Richtung diese kommen.

Wir haben euch weitere Fähigkeiten zusammengefasst, die ein einjähriges Kind in Sachen Fein- und Grobmotorik erlernt:

  • Dinge werden hinter sich hergezogen und getragen
  • Kinder ziehen sich selbst zum Sitzen hoch
  • Kinder bücken sich nach Gegenständen und heben diese auf
  • Spielsachen werden nach Farbe oder Größe geordnet
  • Kinder lernen, auf Zehenspitzen zu stehen
  • Bälle oder andere Spielsachen werden gekickt
  • Kinder „malen“ mit einem Stift auf Papier
  • Behälter werden umgeworfen und wieder eingeräumt

Doch auch auf sozialer, emotionaler und intellektueller Basis tut sich in diesem Alter einiges. So finden Kinder versteckte Gegenstände, die sich zum Beispiel hinter eurem Rücken oder unter einer Decke befinden, wieder und begreifen, dass diese nicht für immer verschwunden bleiben. Ein weiterer großer Schritt in der kindlichen Entwicklung ist, dass das gemeinsame Spielen sowie die Gesellschaft mit anderen Kindern an Bedeutung gewinnt und zunehmend Freude bereitet.

Mit einem Jahr beginnen Kinder außerdem damit, das Verhalten von älteren Kindern, der Eltern oder von anderen Erwachsenen nachzuahmen. So könnt ihr vielleicht beobachten, wie euer Kind mit einem Gegenstand telefoniert, sich die Haare kämmt, den Boden wischt oder auf Töpfen herumhantiert.

Auch andere Dinge, mit denen ihr euch im Alltag beschäftigt, üben eine große Faszination auf euer Kind aus. Nach und nach befolgt euer Kind einfache Anweisungen, wie beispielsweise „Komm her“ oder „Hör auf“. Im Gegenzug dazu können eure Aufforderungen allerdings mit einem Protest seitens eures Kindes abgelehnt werden. Willkommen in der Trotzphase, zu dieser allerdings später noch.

Vielleicht habt ihr auch schon bemerkt, dass euer Kind ein ganz besonderes Lieblingsspielzeug auserkoren hat, welches nie fehlen darf und das regelrecht mit Liebe überschüttet wird. Doch nicht nur Kuscheltiere & Co., vor allem eure Liebe und Zuneigung wird aktiv zurückgegeben. Auch das eigene Spiegelbild wird zunehmen interessanter und Kinder blicken sich in diesem Zuge in die Augen oder betasten sich ausgiebig.

Mit einem Jahr wird euer Kind immer wieder Probleme mit dem Zahnen haben, denn bis alle 20 Milchzähne durchgebrochen sind, wird es noch ein bis zwei Jahre dauern. Bei den meisten Kindern macht sich das erste Zähnchen zwischen sechs und neun Monaten bemerkbar, weshalb um den ersten Geburtstag herum im Durchschnitt zwischen zwei und vier Zähnchen vorhanden sind. Doch vielleicht sprießen die Milchzähne auch etwas früher oder später. Unter anderem Beißringe, kühler Kamillentee, viel Kuscheln sowie spezielle Betäubungsgels aus der Apotheke haben sich als Zahnungshilfen bewährt.

Die sogenannte Trotzphase

Was ist nur aus meinem braven Baby geworden?“ Diese Frage stellen sich viele Eltern nicht zum ersten Mal, sobald der Nachwuchs das Kleinkindalter erreicht hat. Ihr seid nicht allein: Nicht umsonst wird der achte Wachstumsschub als Trotzphase bezeichnet und in diesem Zusammenhang ist der Name definitiv Programm. Aber das wisst ihr wahrscheinlich selbst am besten, denn genau in dieser Wachstums- und Entwicklungsphase befindet sich euer Kind im Augenblick. Hierfür müsst ihr wissen, dass das Wachstum eines Kindes in drei Phasen aufgeteilt ist:

  • Phase 1: vom Zeitpunkt der Geburt bis etwa zum dritten Lebensjahr
  • Phase 2: vom dritten Lebensjahr bis zum Beginn der Pubertät
  • Phase 3: von der Pubertät bis zur endgültigen Körpergröße

Ab dem zweiten Lebensjahr ist es ganz normal, dass Kleinkinder damit beginnen, Widerstand und Trotzreaktionen gegenüber ihren Eltern an den Tag zu legen. Euer Kind bildet seinen eigenen Charakter, wird dabei immer selbstständiger und braucht euch nicht mehr für alle Tätigkeiten. Es entwickelt sich im Laufe der ersten zwölf bis achtzehn Lebensmonaten stark weiter und entdeckt in diesem Zuge seine Unabhängigkeit sowie seinen bereits sehr ausgeprägten eigenen Willen, der natürlich durchgesetzt werden will.

Es ist also ganz normal, dass euer Kind seine Grenzen testet, auch wenn dies bestimmt die ein oder anderen Nerven kostet und euch Geduld sowie Energie abverlangt. Doch ihr müsst jetzt ganz stark sein, denn die Trotzphase kann bis zum 6. Lebensjahr andauern und erreicht ihren Höhepunkt zwischen dem zweiten und dem dritten Lebensjahr. Denkt daran – zumindest langfristig gesehen – ist das eine sehr wichtige Phase in der Entwicklung eures Kindes und auch die berüchtigte Trotzphase geht wieder vorbei.

Gut zu wissen:
Im Alter von einem Jahr verstehen Kinder noch keine komplexen Regeln, weshalb diese auch nicht eingehalten werden. So begreifen Einjährige zum Beispiel nicht, warum sie ein anderes Kind nicht hauen dürfen. Sie nehmen zwar die Reaktion des Weinens oder Schreiens wahr, können den Schmerz jedoch nicht nachempfinden und sehen den Zusammenhang nicht. Macht euch also keine Sorgen liebe Eltern, es liegt nicht an eurer Erziehung.

Größe und Gewicht von Einjährigen

Zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat sind Kinder im Durchschnitt zwischen 70 und 89 Zentimeter groß und wiegen zwischen 7,8 und 13 Kilogramm. Da die Entwicklung bei jedem Kind individuell vonstattengeht, können Gewicht sowie Körpergröße von den hier genannten Werten abweichen. Zudem macht es einen Unterschied, ob ihr ein Mädchen oder einen Jungen habt.

In Sachen Gewicht des Kindes gilt die Faustregel, dass sich das Geburtsgewicht innerhalb der ersten fünf Lebensmonate verdoppelt und bis zum ersten Geburtstag verdreifacht hat. Bei der Körpergröße verhält es sich so, dass sich diese bis zum 12. Lebensmonat um etwa die Hälfte vergrößert hat.

Die Essgewohnheiten ändern sich

Die Breiphase geht langsam, aber sicher zu Ende und das Essen auf eurem Teller wird für Kinder immer interessanter. Beinahe alles, was sich auf eurem Teller befindet, wird besonders gerne in den Mund gesteckt und probiert. Das ist auch gut so, denn Kinder sind neugierig und wollen neue Speisen sowie Geschmäcker kennenlernen. Einige Kinder erhalten zusätzlich zu den Mahlzeiten zwischendurch weiterhin Muttermilch, was völlig in Ordnung ist und eine Extra-Portion Nährstoffe verleiht.

Spaß und altersgerechte Spiele für Einjährige

Mit altersgerechten Spielen könnt ihr die kognitiven sowie die körperlichen Fähigkeiten eures Kindes frühzeitig fördern und gleichzeitig die Fein- und Grobmotorik verbessern. Um die Sinne eures Kindes zu animieren, bieten sich zum Beispiel bunte Spielsachen mit unterschiedlichen Oberflächen und Formen an. Dabei wird das Spielzeug mit den Händen, dem Mund und mit den Augen ausgiebig erforscht.

Beliebte, altersgerechte und vor allem pädagogisch wertvolle Spielzeuge sind unter anderem Holzbausteine sowie Klang- und Fühlbücher. Um den Bewegungsdrang eures Kindes zu befriedigen, bieten sich beispielsweise ein Schaukelpferd, ein Bobbycar oder ein kleiner Puppenwagen an. Zudem stehen Bilderbücher aller Art und diverse Fingerspiele bei einjährigen Kindern hoch im Kurs.

Bitte beachten:
Spielzeuge sind wichtig und fördern die Entwicklung des Kindes. Zu viele davon können jedoch schnell für eine Überstimulation sorgen, weshalb ihr ungenutzte Spielsachen lieber beiseite packen solltet.

Wie ihr euer einjähriges Kind fördern könnt

Kinder mit einem Jahr sind sehr neugierig und wissbegierig. Zeigt eurem Liebling deshalb immer wieder Lebensmittel, Gegenstände sowie Tiere und benennt diese. So fördert ihr nicht nur das Sprechen, sondern die geistige Entwicklung generell. Auch die Grob- und Feinmotorik könnt ihr trainieren, indem ihr eurem Kind zum Beispiel lernt, selbstständig mit einem Löffelchen zu essen und aus einem Becher zu trinken.

Übt gemeinsam das Laufen oder schwingt das Tanzbein, denn Kleinkinder lieben es, sich zur Musik zu bewegen und zu klatschen. Gleichzeitig kann sich euer Kind auspowern, was sich wiederum positiv auf die Schlafqualität auswirkt. Um für Abwechslung zu sorgen, könnt ihr euer Kind in die „Erwachsenen-Welt“ einführen und es beim Wäscheaufhängen oder Einräumen der Spülmaschine integrieren. Um Verletzungen vorzubeugen und damit sich euer Kind frei und vor allem sicher bewegen kann, solltet ihr euer Zuhause jedoch unbedingt kindersicher gestalten.

Zwar sind Kinder mit einem Jahr in erster Linie neugierige Entdecker, dies bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht unter Trennungsschmerz leiden. Im Gegenteil, denn häufig fremdeln Kinder in diesem Alter besonders und fühlen sich bei Mama und Papa am wohlsten. Nehmt die Tränen bei einem Abschied ernst und verabschiedet euch liebevoll von eurem Kind. Auf ein heimliches Davonschleichen sowie auf endlose Umarmungen solltet ihr jedoch lieber verzichten, um den Stress bei eurem Liebling so gering wie möglich zu halten.

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