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Verhütung ohne Hormone: 11 Verhütungsmittel & Tipps

Verhütung ohne Hormone

Verhüten ohne Hormone, auf Antibabypille, Spirale, Verhütungsring und Co verzichten können? Etliche Frauen wünschen sich das, denn die hormonellen Verhütungsmittel sind nicht frei von Nebenwirkungen. Erbrechen, Übelkeit, Zwischenblutungen, Gewichtszunahme oder sexuelle Unlust sind nicht selten zu beobachten. Teilweise sind jedoch auch Risiken nicht auszuschließen – Embolien, Thrombosen oder ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, aber auch Auswirkungen auf Herz und Kreislauf können die Folge sein.

Mit den Hormonen wird Monat für Monat dem Körper eine Schwangerschaft vorgespielt, der in der einwöchigen Antibabypillenpause während der Abbruchblutung sozusagen „das Baby verliert“. An sich wäre die Blutung gar nicht notwendig, doch der Frau soll ein natürlicher Zyklus simuliert werden.

Verhütung ohne Hormone ist durchaus möglich. Mangelndes Wissen ist jedoch häufig der Grund, warum Frauen zur hormonellen Verhütungsmethode greifen. Der Vorteil der Verhütung ohne Hormone liegt zudem darin, dass diese auch während der Stillzeit angewendet werden können.
Deshalb stellen sich wohl immer mehr Frauen die Frage, welches die besten Verhütungsmittel ohne Hormone sind, beziehungsweise welche hormonfreien Verhütungsmittel es überhaupt gibt.

Verhütung ohne Hormone – die Möglichkeiten

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Kondome – Verhütung für den Mann

Wohl das bekannteste Verhütungsmittel ohne Hormone: das Kondom. Zugleich schützt das Kondom vor der Ansteckung von sexuell übertragbaren Infektionen.
Wer ein Kondom zur Verhütung ohne Hormone benutzt, sollte darauf achten, das Kondom richtig anzuwenden und vor allem auf die richtige Größe zu achten.
Kondome sind die einzigsten Verhütungsmittel, die vom Mann anzuwenden sind. In punkto Handhabung sind Kondome einfach anzuwenden, sind rezeptfrei in Apotheken und auch Supermärkten erhältlich.

Frauenkondome

Frauenkondome bestehen aus einer dünnen Kunststoffhülle mit jeweils flexiblen Ringen an den Enden. Um den Muttermund abzudecken, wird der eine Ring zwischen das Schambein und das hintere Scheidengewölbe geklemmt und der andere Ring liegt außerhalb vor den großen Schamlippen außerhalb des Scheideneingangs. Frauenkondome sind rezeptfrei in der Apotheke oder im Internet erhältlich. In punkto Sicherheit ist das Frauenkondom mit dem Kondom für den Mann zu vergleichen, in Sachen Handhabung ist hierbei mehr Fingerspitzengefühl gefragt. Denn das Platzieren und Einführen der beiden Ringe erfordert etwas Übung.

Kupferspirale

Eine weitere Art, ohne Hormone zu verhüten, bietet die Kupferspirale. Bei der Kupferspirale handelt es sich um einen, mit Kupferdraht umwickelten Plastikträger, welchen man in die Gebärmutter einsetzt. Dabei setzt das Kupfer ständig Kupferionen frei, die die Spermien in ihrer Lebensdauer, Beweglichkeit und Orientierungsfähigkeit hemmen. Dadurch wird die Spermien-Eizell-Interaktion gestört. Zudem verursacht die Kupferspirale in der Gebärmutterschleimhaut eine ungefährliche Entzündung, wodurch ebenfalls die Spermien abgetötet werden. In punkto Sicherheit ist die Kupferspirale als ein sicheres Verhütungsmittel anzusehen, wobei jedoch die Nachteile überwiegen. So können stärkere Monatsblutungen und Regelschmerzen die Folge sein, auch kann das Einsetzen der Spirale recht schmerzhaft sein.

Kupferkette

Sie ist eine Art moderne Weiterentwicklung der Kupferspirale. Durch einen Widerhaken wird die Kupferkette im oberen Gebärmuttermuskel verankert, liegt nicht lose in der Gebärmutter. Die Wirkung der Kupferkette ist die gleiche wie bei der Kupferspirale, nur ist sie im Gegensatz zur Kupferspirale besser verträglich. Allerdings muss das Einsetzen als auch das Entfernen der Kupferkette durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt erfolgen.

Kupferperlenball

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dem Kupferperlenball um eine Kupferspirale in Form eines Balles. Die Wirkung dieses Verhütungsmittels ohne Hormone ist die gleiche wie die der Kupferspirale. Der Kupferperlenball besteht aus einem Draht, an dem 17 Kupferperlen verankert sind und passt sich der Form der Gebärmutter an. Mit 2 Fäden kann dieses Verhütungsmittel zurückgeholt werden. Da der Kupferball erst seit 2014 eingesetzt wird, kann noch nicht über Langzeiterfahrungen berichtet werden.

Diaphragma

Bei dem Diaphragma handelt es sich um eine flexible, kuppelartige Silikonkappe, das in 9 verschiedenen Größen erhältlich ist. Dieses Verhütungsmittel muss individuell in einer Arztpraxis angepasst werden. Maximal 2 Stunden vor oder unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr muss das Diaphragma durch die Scheide vor den Muttermund eingesetzt werden. Ein Gel, das als zusätzlicher Schutz dient, tötet die Spermien ab, oder – auf Basis von Milch- oder Zitronensäure – wird die Beweglichkeit der Spermien gehemmt. Nach dem Geschlechtsverkehr muss das Diaphragma noch mindestens 6 Stunden vor dem Muttermund verbleiben. Spätestens nach 24 Stunden muss das Verhütungsmittel entfernt werden. Nach der Benutzung das Diaphragma mit lauwarmen Wasser abwaschen. In punkto Sicherheit ist dieses Verhütungsmittel so sicher wie ein Kondom, ist relativ preiswert und stellt keinen Eingriff in das Körpergeschehen dar.

Caya Diaphragma

Bei dem Caya Diaphragma handelt es sich um eine Weiterentwicklung des klassischen Diaphragmas, muss auch nicht angepasst werden. Ansonsten ist die Wirkung die gleiche wie beim Diaphragma, wobei das Caya Diaphragma nur in einer Größe erhältlich ist.

Lea Contraceptivum

Bei diesem Verhütungsmittel ohne Hormone handelt es sich um eine Verhütungskappe aus Silikon. Es wird ebenfalls vor den Muttermund eingesetzt, wodurch das Eindringen der Spermien verhindert wird. Das Lea Contraceptivum passt sich dem Muttermund an, ist rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Nach dem Geschlechtsverkehr muss das Verhütungsmittel mindestens 8 Stunden vor dem Muttermund verbleiben. Eine erweiterte Wirkweise kann durch ein zusätzliches Gel erzielt werden.
In Sachen Sicherheit gibt es zu dieser Verhütungsart keine eindeutigen Aussagen. Um gesicherte Aussagen treffen zu können, bedarf es wissenschaftlicher Daten, die nur durch entsprechende Studien geliefert werden können.

Wichtige Information
Ein Defekt der Produktionsmaschine hat den Hersteller dazu veranlasst, Lea Contraceptivum nicht mehr herzustellen.

Portiokappen

Die Portiokappen, bekannt als FemCap, ist die neueste Generation der Portiokappen, die aus Silikon bestehen. Erhältlich ist dieses Verhütungsmittel in 3 Größen und wird, wie das Diaphragma in die Scheide eingeführt, direkt über den Muttermund gestülpt. Mit der Schlaufe, die an der Kappe der Portiokappe befestigt ist, kann FemCap wieder entfernt werden. Angewendet wird dieses Verhütungsmittel mit einem Gel und nach frühestens 6 Stunden – und spätestens 48 Stunden – nach dem Geschlechtsverkehr darf die Portiokappe entfernt werden.
Die Sicherheit der FemCap ist von der Anwendung und der richtigen Größe abhängig. Innerhalb einer klinischen Studie wurden 86,5 % der Frauen in dem Zeitraum von 6 Monaten nicht schwanger, wobei auch die Frauen berücksichtigt und eingerechnet wurden, die die Portiokappe nicht regelmäßig oder nicht richtig angewendet hatten. Wird FemCap richtig angewendet, ist die Sicherheit wahrscheinlich höher. Die Anpassung sollte vom Frauenarzt vorgenommen werden, und für Frauen mit Latexallergie sind diese Portiokappen nicht geeignet.

Natürliche Verhütung – symptothermale Methoden

Die symptothermale Methode gehört ebenfalls zu den hormonfreien und vor allen Dingen natürlichen Verhütungsmethoden. Dabei werden verschiedene Körperzeichen (Temperatur, Schleim und gegebenenfalls die Beobachtung des Muttermundes) die fruchtbaren Tage der Frau beobachtet und entsprechend nach Regeln ausgewertet. Hat die Frau ihre fruchtbaren Tage, muss man entweder auf Geschlechtsverkehr verzichten oder auf andere Verhütungsmittel zurückgreifen.
Durch die Veränderungen des Zervixschleims und des Muttermundes lässt sich der nahende Eisprung erkennen. Anhand der Temperatur, die morgens gemessen wird, kann festgestellt werden, wann der Eisprung vorbei ist. Es beginnt die unfruchtbare Phase, Sex kann ohne Verhütung stattfinden.

Die hormonfreie Verhütung durch Beobachten des Zervixschleims ist auch als die Zwei-Tage-Methode oder Billingsmethode bekannt. Hier wird täglich beobachtet, wie sich der Zervixschleim im Verlauf des Zyklusses verändert. Denn die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage lassen sich anhand der Konsistenz und Menge des Schleimes ermitteln. So ist in der unfruchtbaren Phase der Schleim dickflüssig oder auch klumpig, bildet einen Propf am Muttermund, der sehr zäh ist.
Der Zervixschleim wird zum Eisprung hin klarer und flüssiger, während er in der fruchtbaren Phase sich zu Fäden ziehen lässt. Nach dem Eisprung ist der Zervixschleim dann wieder zäh oder ist vollständig verschwunden.

Bei der Temperaturmethode – oder Basaltemperaturmethode – wird die morgendliche Körpertemperatur direkt nach dem Aufwachen ermittelt. Dabei wird die Temperatur entweder vaginal, rektal oder oral gemessen, allerdings immer an der gleichen Stelle.
Der Grund dieser Temperaturmessung liegt darin, dass sich während des Zyklus die Körpertemperatur verändert. Nach dem Eisprung wird das Hormon Progesteron durch den, im Eibläschen befindlichen Gelbkörper, ins Blut abgegeben. Dieses Hormon lässt die Körpertemperatur um einige Zehntelgrade ansteigen, wirkt auf das Temperaturzentrum im Gehirn. Um aussagefähige Messungen zu erhalten, ist ein NFP-Thermometer notwendig, welches als Digitalthermometer zwei Nachkommastellen anzeigt oder über eine gespreizte Skala verfügt. Die so ermittelten Temperaturwerte werden in ein Zyklusblatt übertragen, mit einer Linie miteinander verbunden, so dass sich die Zykluskurve ergibt. Dadurch lassen sich zwei verschiedene Temperaturniveaus ablesen – die Tieflage vor der Menstruation bis zum Zeitpunkt des Eisprungs und die Hochlage nach dem Eisprung. Das Temperaturniveau fällt erst zur nächsten Menstruation wieder ab.

Bei richtiger Anwendung sind diese Arten der Verhütung sehr sicher, allerdings braucht es einige Zeit, bis man den eigenen Körper und die Fruchtbarkeit richtig wahrnimmt und vor allem ist Disziplin notwendig.

Zykluscomputer

Eine weitere Alternative zur Pille und zur hormonellen Verhütung bieten die so genannten Zykluscomputer oder auch als Verhütungscomputer bezeichnet. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Computer, der automatisiert die fruchtbaren Tage der Frau ermittelt. Im Vergleich zur händischen Auswertung der Zyklusdaten, ermittelt dieser Zykluscomputer genau, wann die fruchtbaren Tage sind und ob eine Verhütung notwendig ist.

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