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Tagesablauf in der Kita: Alles Wichtige zum Alltag in einer Kindertagesstätte

Tagesablauf Kita

Wie läuft der Tag für Kinder in einer Kita oder in einem Kindergarten ab? Gibt es feste Rituale oder Essenszeiten? Antworten auf diese und viele weitere Fragen zum Thema Tagesablauf in der Kita erhaltet ihr in diesem Artikel. Zudem gehen wir des Weiteren auf die Unterschiede zum Tagesablauf in einem Hort ein.

Das Konzept beeinflusst den Tagesablauf

Die meisten Kinder können es morgens nicht erwarten, endlich wieder in die Kita oder in den Kindergarten gebracht zu werden. Kein Wunder, denn dort werden die ersten Freundschaften geschlossen, es gibt viele spannende Spielsachen und die Erzieherinnen haben stets neue Ideen, um mit den Kindern zu malen, zu basteln oder Spiele auszuprobieren.

Zwar ist der typische Tagesablauf in vielen Kitas und Kindergärten ähnlich gestaltet, dennoch wird dieser zum Teil von dem jeweiligen Konzept der Einrichtung sowie von den unterschiedlichen Betreuungszeiten beeinflusst. So ist es möglich, dass aufgrund des angewendeten Konzepts beispielsweise feste Gruppen existieren. Bei Kitas mit einem freien Konzept können sich die Kinder in der Regel zwischen den verschiedenen Räumen oder Gruppen bewegen, um die Umgebung zu erkunden oder Freundschaften mit anderen Kindern der Einrichtung zu schließen.

Besucht euer Kind hingegen einen Waldkindergarten, findet beinahe die komplette Betreuung draußen an der frischen Luft und in der Natur statt. Anstatt mit gekauften Spielzeugen beschäftigen sich die Kinder vorwiegend mit Stöcken, Blättern oder anderen Dingen, welche im Zuge der Erkundungstouren durch den Wald gefunden werden.

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In einem katholischen oder evangelischen Kindergarten wiederum nimmt der Glaube einen größeren Stellenwert im Tagesablauf ein und die Kinder singen christliche Lieder oder sprechen ein kleines Gebet vor dem Essen. Bei Einrichtungen in einem Wohlfahrtsverband, wie der Caritas, der Diakonie oder der Arbeiterwohlfahrt, spielen meist andere Weltanschauungen eine Rolle im Kita-Alltag, wohingegen bei einer Elterninitiative oder einem privaten Verein meist größere Freiräume in der Tagesstruktur gegeben sind.

Wie läuft der typische Tag im Kindergarten ab?

Viele Eltern kennen folgende Situation: In der Früh werden die Kinder für die Kita fertiggemacht, anschließend in die Einrichtung gebracht und je nach Betreuungszeit gegen Mittag oder im Laufe des Nachmittags wieder abgeholt. Dabei wissen viele Eltern gar nicht so richtig, was ihr Kind in der Kita oder dem Kindergarten so alles macht und mit welchen Aktivitäten oder Ritualen die Zeit bis zur Abholung verbracht wird.

Egal ob es sich um einen privaten, kommunalen, bilingualen oder einen Kindergarten handelt, der sich an dem offenen, dem Montessori– oder dem Infans-Konzept orientiert, die Grundstrukturen in Sachen Tagesablauf sind in den meisten Einrichtungen ziemlich ähnlich ausgelegt. Wir haben euch einen typischen Ablauf in einer Kita oder in einem Kindergarten sowie mögliche Beispiels-Zeiten auf einen Blick zusammengefasst:

Ankunftszeit (ca. zwischen 7.00 Uhr und 8.00 Uhr): Etwa bis 8.00 Uhr werden die Kinder von ihren Eltern in die Einrichtung und dort in die ausgebildeten und liebevollen Hände der Erzieherinnen gebracht. Bis alle Kinder anwesend sind und sich in ihrer Gruppe versammelt haben, wird in der Regel gemeinsam mit den anderen wartenden Kindern gespielt.

Morgenkreis (8.00 Uhr bis 8.30 Uhr): In den meisten Einrichtungen beginnt der Tag mit dem sogenannten Morgenkreis, welcher unter anderem ein wiederkehrendes und tägliches Ritual darstellt und zu einem beliebten Start in den Morgen gehört. Da der Morgenkreis den Kindern wichtiges Vertrauen für den weiteren Tag schenkt, sollte diesem nur in Ausnahmefällen ferngeblieben werden. Ziel des Morgenkreises ist es, sowohl die persönlichen als auch die sozialen Kompetenzen der Mädchen und Jungen nachhaltig zu stärken. Gleichzeitig hat der tägliche Morgenkreis eine positive Auswirkung auf das Wir-Gefühl und den Kindern wird ein Zugehörigkeitsgefühl vermittelt.

Beim gemeinsamen Singen und Erzählen von Geschichten wird zudem die Entwicklung der Sprache sowie die Freude am Sprechen gefördert und durch diverse Fingerspiele sowie Tanzen und Bewegung die gesamte Motorik angekurbelt. Indem die Kinder zusammen mit den Erzieherinnen entscheiden, wie der Morgenkreis gestaltet werden soll, fühlen sich die Mädchen und Jungen in ihrer Meinung ernst genommen, was wiederum das Selbstbewusstsein sowie die Persönlichkeit stärken. Zudem können die Kinder Spielvorschläge für den Rest des Tages vorschlagen und somit den weiteren Tagesablauf mitgestalten.

Frühstück (ca. bis 9.30 Uhr): Mit knurrendem Magen macht es keinen Spaß zu malen oder zu basteln. Aus diesem Grund findet nach dem Morgenkreis erst einmal das Frühstück für die Kleinen statt. In vielen Einrichtungen helfen die Kinder beim Tischdecken und sobald alle sitzen und ihre Brotzeit sowie ihr Getränk parat stehen, wird sich ein guter Appetit gewünscht und gefrühstückt.

Zeit für Spaß und Spiel (ca. 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr): Sobald sich die Kinder beim Frühstück gestärkt haben, beginnt das sogenannte Freispiel. Den Kindern stehen in dieser Zeit unterschiedliche Spielsachen oder Bastelmaterialien zur Verfügung. Dabei können die Kinder frei entscheiden, was und mit wem sie gerne spielen wollen. Auf diese Weise sollen die persönlichen Vorlieben und Fertigkeiten der Kinder sowie das soziale Miteinander gefördert werden. Die Kinder können zudem ihre eigenen Erfahrungen machen, neue Eindrücke sammeln und ihre Umwelt neugierig entdecken. Die Erzieherinnen oder pädagogischen Fachkräfte stehen den Kindern währenddessen unterstützend zur Seite und nutzen die Zeit außerdem dazu, um sich ein besseres Bild über die einzelnen Entwicklungsschritte zu machen.

Förderkurse (ca. 10.30 Uhr bis 12.00 Uhr): Nach dem Freispiel wird die Zeit häufig für spezielle und abwechslungsreiche Förderkurse genutzt. In diesem Zuge werden unter anderem die sprachlichen, die kognitiven oder die motorischen Fähigkeiten geschult und bereits Erlerntes gefestigt. Die ganzheitliche Entwicklung der Kinder steht bei der gezielten Förderung im Vordergrund.

Mittagessen und Körperpflege (ca. 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr): Im Anschluss an den oft sehr aufregenden Vormittag sind die Energiereserven der Kinder erschöpft und das Mittagessen steht an. Die Erzieherinnen bieten den Kindern dabei stets eine Hilfestellung und führen diese außerdem zur Selbstständigkeit. Sobald das Mittagessen beendet ist und die kleinen Mäuler gestopft sind, folgt in der Regel die Körperpflege, welche in erster Linie für das Waschen der Hände und des Gesichts sowie zum Putzen der Zähne gedacht ist. Unter Umständen werden die Kinder bei Bedarf frisch gewickelt.

Ruhepause und Mittagsschlaf (ca. 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr): Ein voller Magen macht ganz schön müde, weshalb die Zeit nach dem Mittagessen und der anschließenden Körperpflege von den jüngeren Kindern für einen Mittagsschlaf genutzt wird. Die Ruhepause ist für die Kita- oder Kindergarten-Kinder äußerst wichtig und sinnvoll, um neue Kraft für den Nachmittag zu schöpfen und das Erlebte am Vormittag zu verarbeiten. Älteren Kindern wird zudem die Möglichkeit gegeben, sich anstelle eines Mittagsschlafs in einen ruhigen Raum zum Ausruhen oder ruhigeren Spielen zurückzuziehen.

Freies Spiel oder Toben (ca. 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr): Frisch ausgeruht kommt jetzt die Zeit für das freie Spielen, was von vielen Kindern gerne zum Rumtoben genutzt wird. Kein Wunder, denn die Energiereserven sind mittlerweile wieder aufgefüllt und der natürliche Bewegungsdrang der Kinder möchte gestillt werden. Erzieherinnen führen mitunter spezielle Bewegungsspiele durch, welche den Kindern nicht nur Spaß machen, sondern auch die motorische Entwicklung ankurbeln. Wenn es die aktuelle Wetterlage zulässt, können die Kinder draußen an der frischen Luft spielen und sich austoben. Zudem bietet sich die Zeit zum alleinigen oder gemeinsamen Spielen an, was wiederum den sozialen Kompetenzen zugutekommt.

Aufräumen (ca. 15.30 Uhr bis 16.00 Uhr): Bevor die Kinder nach einem langen Tag in der Kita oder dem Kindergarten von ihren Eltern abgeholt werden, steht noch das gemeinsame Aufräumen und Ordnung machen auf dem Tagesplan. Schließlich soll am kommenden Tag wieder alles auf seinem gewohnten Platz sein.

Abholzeit (ca. ab 16.00 Uhr): Der Tag in der Kita endet mit dem Abholen der Kinder von den Eltern. Bevor die Kinder den Nachhauseweg antreten, verabschieden sie sich noch von ihren Erzieherinnen und den anderen Kindern.

Bitte beachten:
Bei unserem Tagesablaufplan handelt es sich lediglich um Beispiele. Natürlich können die Reihenfolgen sowie die Uhrzeiten von Einrichtung zu Einrichtung variieren. Zudem finden hin und wieder Ausflüge, Feste oder Projekte statt, bei welchen sich der Tagesablauf vorübergehend ändern kann.

Feste Rituale und Essenszeiten

Eines der ersten festen Rituale in der Kita oder im Kindergarten sind der Morgenkreis und das anschließende gemeinsame Frühstück mit den Kindern und Erzieherinnen. Bis das nächste feste Ritual, nämlich das Mittagessen, stattfindet, wird die Zeit mit spielerischen Aktivitäten, turnen, malen oder basteln verbracht. Zwar variieren die Tätigkeiten sowie die fördernden Maßnahmen, dennoch haben die Kinder Gewissheit darüber, was sie in etwa erwartet.

Zudem sind das Tischdecken und Abräumen nach dem Essen, ein kleines Gebet oder Lied vor dem Essen, ein Sitzkreis am Nachmittag, das Aufräumen vor dem Abholen der Eltern oder die Verabschiedung von den Erzieherinnen sowie dem Rest der Gruppe Beispiele für feste Rituale in der Kita.

Neben den festen Ritualen sind auch strukturierte Essenszeiten von Vorteil. Dabei achten Erzieherinnen unter anderem darauf, dass das Essen ohne Stress und Hektik eingenommen wird. In einigen Einrichtungen ist es zudem üblich, dass die Kinder einen festen Sitzplatz bei den Mahlzeiten haben, denn auch dies kann für nötige Sicherheit und Geborgenheit sorgen und den Mädchen und Jungen ein Gefühl von Behaglichkeit vermitteln.

Warum Rituale für Kinder wichtig sind

Morgenkreis, spielen, toben, turnen, Mittagessen und Mittagsschlaf – feste Rituale und immer wiederkehrende Aktivitäten sind für Kinder sehr wichtig und werden daher auch in der Kita oder im Kindergarten zelebriert. Doch was ist der Vorteil von Ritualen? Ein geregelter Tagesablauf vermittelt den Kindern Sicherheit, Halt und Geborgenheit. Indem bestimmte Rituale immer zur selben Zeit stattfinden, können sich die Kinder besser orientieren, was wiederum ihr Wohlbefinden steigert.

Vorhersehbarkeit gibt den Kindern in der Kita zudem eine Struktur und Gewohnheit, die wiederum dazu beitragen, Grundlagen zu festigen, Neues einfacher zu erlernen und aufzuarbeiten. Somit dienen feste Rituale und ein geregelter Tagesablauf neben einer Orientierungshilfe auch als Strukturierungshilfe im Alltag der Kinder. Dies liegt unter anderem daran, dass Kinder einer Tätigkeit erst eine besondere Bedeutung beimessen, wenn diese regelmäßig und immer wieder im Alltag eine Rolle spielt.

Weitere Vorteile, von welchen Kindern durch feste Rituale profitieren können:

  • Kinder können sich besser auf neue Situationen und neue Umgebungen einstellen
  • Ängste können reduziert werden und die Vertrauensbasis wird gefestigt
  • Kinder können Selbstwirksamkeit erleben
  • Kinder können besser zur Ruhe kommen
  • Kinder können sich besser auf anstehende Tätigkeiten fokussieren
  • Lernprozesse können durch wiederkehrende Aktivitäten gefördert werden
Gut zu wissen:
Wiederkehrende Rituale dürfen weder in einer Kita noch daheim im Familienleben fehlen. Eltern können zum Beispiel durch das Zähneputzen, das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte oder durch das tägliche gemeinsame Abendessen feste Rituale für das Kind schaffen.

Unterschiede zum Hort

Zwar erfahren Kinder in einem Hort auch wiederkehrende Rituale, eine orientierende Struktur sowie eine flexible Gestaltung, dennoch gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen den Einrichtungen. Anders als bei einer Kita oder einem Kindergarten steht beim Hort nicht die gezielte Förderung der Kinder im Mittelpunkt, sondern eine aktive Beschäftigung sowie Betreuung.

Zudem richtet sich der Hort an bereits eingeschulte Mädchen und Jungen ab ca. 6 Jahren, welche nach Schulschluss noch nicht den Weg nach Hause antreten können. In der Regel ist dies der Fall, wenn beide Eltern berufstätig sind und auch nahestehende Verwandte keine Zeit für die Betreuung der Kinder haben.

Der Tagesablauf in einem Hort beginnt also nicht bereits am Morgen oder Vormittag, sondern erst um die Mittagszeit herum mit einem gemeinsamen Mittagessen nach der Schule. Im Anschluss wird die Zeit im Hort genutzt, um sich seinen Hausaufgaben zu widmen und sich auf anstehende Schularbeiten vorzubereiten. Dabei wird dies von einer Betreuerin oder einem Betreuer beaufsichtigt und die Kinder können sich bei Fragen oder bestimmten Anliegen an diese wenden.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ So sieht es auch im Hort aus, denn sind die Hausaufgaben und gegebenenfalls das Lernen sowie Vorbereiten auf den nächsten Schultag erst einmal erledigt, dürfen die Kinder die Zeit zum Spielen, Toben oder zum Sport nutzen. Die Zeit nach den erledigten Schulpflichten soll für gemeinsame Aktivitäten genutzt und mit neuen Erfahrungen sowie Erlebnissen abgerundet werde. Des Weiteren können die Mädchen und Jungen im Hort neue Freundschaften knüpfen und ihre sozialen Kompetenzen weiter ausbauen.

Gut zu wissen:
In regelmäßigen Abständen werden kleinere Ausflüge in der Umgebung unternommen, um den zu betreuenden Kindern die Umgebung zu zeigen und für Abwechslung zu sorgen.
Bitte beachten:
Um die Lesbarkeit zu verbessern, wurde in diesem Text ausschließlich die weibliche Form Erzieherin verwendet. Selbstverständlich gelten die Angaben und Informationen für Frauen und Männer gleichermaßen.

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