Startseite Kind Kosmetik für die Kleinsten: Weniger ist oft mehr

Kosmetik für die Kleinsten: Weniger ist oft mehr

Kosmetik für die Kleinsten

Die Kunst des Eltern-Seins besteht in vielen Situationen vor allem darin, einen goldenen Mittelweg zwischen den möglichen Extremen zu finden. So brauchen Kinder zwar liebevolle Fürsorge, doch übertrieben behütende „Helikopter-Eltern“ können auch die Entwicklung zur Selbstständigkeit untergraben. Beim Essen gilt es, eine ausreichende Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen sicherzustellen, aber gleichzeitig auch nicht die frühzeitige Entstehung von Übergewicht zu fördern. Ähnlich sieht es beim Thema Kosmetik und Körperpflege aus, wo es ebenfalls zahlreichen Eltern schwerfällt, das richtige Maß zu finden. Zwar ist es verständlich, dass niemand sein Kind vernachlässigen und unhygienischen Bedingungen aussetzen möchte, doch mit Blick auf die Haut von Kindern ist weniger in den meisten Fällen einfach mehr.

Bitte nicht täglich baden!

Die Gefahr, kindliche Haut durch übertriebene Pflege unnötig zu strapazieren, besteht in besonderem Maße beim Baden und Waschen. So ist dringend von der früher verbreiteten Praxis abzuraten, Babys und Kleinkinder täglich zu baden. Das Herumplanschen in der Wanne bereitet den meisten Kindern zwar große Freude und lässt sie danach gut einschlafen. Doch mit Rücksicht auf die Haut sollte nicht mehr als zwei- bis dreimal wöchentlich gebadet werden. Dabei sollte die Raumtemperatur mindestens 23 Grad und die Temperatur des Badewassers etwa 37 bis 38 Grad betragen. Ein milder Badezusatz und ein weicher Waschlappen sind für die Reinigung während des Bades völlig ausreichend, wobei statt des Badezusatzes auch ein milder Waschschaum verwendet werden kann. Auf Duschgel, Shampoo oder Seife für Erwachsene sollte dagegen verzichtet werden, um die natürliche Schutzfunktion der Haut nicht zu stören. Anderenfalls kann es zu Hautirritationen und chronischen Entzündungen kommen, insbesondere auch zu Neurodermitis. Neurodermitis bei einem kleinen Kind ist zu Recht besonders gefürchtet, weil der damit verbundene Juckreiz immer wieder zum Kratzen verleitet und damit eine Verschlimmerung oder Ausbreitung der entzündlichen Prozesse noch verstärken kann.

Vorsicht auch bei Salben und Cremes

Ist bei einem Kind Neurodermitis diagnostiziert worden, sollte die Haut mithilfe geeigneter Salben oder Pflegecremes gut mit Fett und Feuchtigkeit versorgt werden. Davon abgesehen, ist ein übermäßiges Eincremen allerdings nicht sinnvoll. Falls nicht gerade eine akute Windeldermatitis oder ein anderes Hautproblem zu behandeln ist, reicht eine leichte Pflegecreme in der Regel völlig aus. Dabei sollte es sich unbedingt um ein speziell für Kinder konzipiertes Produkt handeln, dass die von Erwachsenen verwendeten Cremes oft parfümiert und oder mit anderen, für Kinder nicht empfehlenswerten Inhaltsstoffen versetzt sind. Besondere Vorsicht ist auch bei antibakteriellen Waschmitteln, Desinfektionsmitteln und ähnlichen Substanzen geboten. Sie werden mitunter in dem guten Glauben verwendet, das Kind dadurch vor Infektionen zu schützen. In den allermeisten Situationen ist das jedoch völlig unnötig. Viel besser ist es, Kleidung, Unterwäsche und Bettwäsche aus kochfester Baumwolle zu verwenden und regelmäßig bei 95 Grad Wassertemperatur zu waschen. Dadurch werden Keime wie Bakterien oder Pilze ebenfalls abgetötet, doch die Haut wird im Unterschied zum Einsatz von Desinfektionsmitteln nicht unnötig strapaziert und gereizt. Das beugt Allergien ebenso vor wie der Entwicklung von resistenten Keimen, die beispielsweise auch durch unnötige Verwendung von Antibiotika begünstigt werden kann. Und dass bei kleinen Kindern kein Parfüm angewendet werden soll, sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Der typischerweise hohe Alkoholgehalt darin würde die Haut austrocknen und könnte überdies zu einem schmerzhaften Brennen führen.

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