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Kind 6 Jahre: Alles Wichtige zur Entwicklung!

Kind 6 Jahre

Es ist wirklich kaum zu glauben, doch euer Kind kommt dieses Jahr in die Schule, um als Erstklässler die Schulbank zu drücken. Warum sechsjährige Kinder in dieser Zeit vieles als ungerecht und gemein empfinden und was sich in Sachen motorischer, kognitiver sowie sozialer Entwicklung tut, erfahrt ihr in diesem Artikel. Zudem klären wir euch über die Wackelzahn-Pubertät auf und darüber, ob Taschengeld für Erstklässler sinnvoll ist.

Die Wackelzahn-Pubertät

Habt ihr schon mal was von der sogenannten Wackelzahn-Pubertät, beziehungsweise der kleinen Pubertät oder der Vorschul-Pubertät gehört? Wenn nicht, seid ihr vielleicht bis jetzt davor verschont geblieben, doch diese tritt meist zur Zeit der Einschulung oder bereits im Vorschulalter auf und stellt sowohl für die Kinder als auch für die Eltern eine anstrengende Zeit dar. Dabei liegt die ebenso nervenaufreibende Trotzphase doch noch gar nicht so lange zurück und schon ist euer Liebling gefühlt ein wütender Teenager im Kinderkörper.

Wie ihr euch bestimmt schon gedacht habt, hat die Wackelzahn-Pubertät ihren Namen daher, dass diese im Alter zwischen 5 und 7 Jahren auftritt und somit in die Zeit der ersten wackelnden Zähne sowie Zahnlücken fällt. Die Kinder befinden sich zu diesem Zeitpunkt in einer Art Zwischenphase und entwickeln sich von einem Kleinkind zu einem Schulkind. Das macht sich natürlich auch am Aussehen bemerkbar, denn Arme und Beine werden länger und hängen noch etwas schlaksig am restlichen Körper und das Gesicht verliert zudem seine typisch kindlichen Züge.

Aus diesem Grund und da sich der Körperschwerpunkt verändert, stoßen sich Kinder in diesem Alter häufig an Tischen, Betten, Ecken oder Kanten an und stolpern des Öfteren über ihre eigenen Füße. All das kann für Sechsjährige ziemlich frustrierend sein, weshalb in dieser Zeit nicht selten Tränen fließen und die Wut überkocht. Zudem stellen Kinder jetzt alles infrage und die Autorität der eigenen Eltern wird hinterfragt. Die Kinder sind häufig aufmüpfig, sogar leicht aggressiv, testen erneut ihre Grenzen aus und es wird viel gemeckert sowie kritisiert.

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Gleichzeitig sind Sechsjährige oft unzufrieden mit sich selbst und der ganzen Welt, sie fühlen sich ungerecht behandelt und andere Kinder werden sowieso in allem bevorzugt. Im Gegenzug sind die Kinder in der Wackelzahn-Pubertät sehr sensibel und verletzlich, weshalb sie die Nähe und Geborgenheit ihrer Eltern suchen und getröstet sowie in den Arm genommen werden wollen. Ihr kennt diese Situationen nur allzu gut? Dann herzlich willkommen in der Wackelzahn-Pubertät!

Guter Tipp:
Wie so oft gilt auch bei der Wackelzahn-Pubertät die Devise: Abwarten und Tee trinken! Zeigt eurem Kind, dass ihr es liebt und wartet geduldig ab, bis der große Entwicklungsschub und die damit einhergehende anstrengende Phase vorüber sind. Solange die Wutausbrüche nicht plötzlich an der Tagesordnung stehen, gibt es keinen Grund zur Sorge. Sowohl ihr als auch euer Kind gehen gestärkt aus dieser „vorschulpubertären“ Phase heraus.

Soziale und emotionale Entwicklung bei Sechsjährigen

Durch die bevorstehende Einschulung entwickelt sich ein neues Selbstbild bei eurem Kind. Dieses stärkt jedoch nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern ruft gleichzeitig Angst sowie Unsicherheit hervor. Zudem stellt die Einschulung eine enorme Umstellung im bisherigen Leben des Kindes dar, denn die Ansprüche der Eltern sowie anderer Bezugspersonen steigen. So fällt zum Beispiel häufig der Satz „Du bist jetzt bald ein Schulkind, das musst du selbst können“. Im Prinzip macht euer Kind jetzt zum ersten Mal Bekanntschaft mit unserer Leistungsgesellschaft.

Hinzu kommt, dass Kinder unter Umständen ihre ersten Freundschaften aus der Kindergartenzeit zurücklassen müssen, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass diese vor der Einschulung oft unsicher und launisch sind. Viel Zuwendung, Liebe, Verständnis und ein offenes Ohr helfen eurem Kind bei der Umstellung und bereiten es auf die bevorstehende Schulzeit vor. Zum Glück fällt es Kindern meist leicht, in der Schule neue Freundschaften zu schließen. Wie schon im Kindergarten sind die Freunde dabei in der Regel vom gleichen Geschlecht, wobei dies natürlich nicht immer der Fall sein muss.

Beim gemeinsamen Spielen lernen Kinder die Sichtweisen von Gleichaltrigen kennen und übernehmen diese zum Teil sogar. Zudem können sich Sechsjährige inzwischen sehr gut in andere Kinder oder Erwachsene hineinversetzen und zeigen dementsprechend ihr Mitgefühl. Da allerdings die Laune von Kindern in diesem Alter sehr wechselhaft ist, wir sagen nur: Vorschul-Pubertät, kommt es beim Spielen hin und wieder zum Streit oder zu hitzigen Diskussionen. Gruppenspiele oder Gruppensport können dabei helfen, dass Kinder weniger egozentrisch sind und sich besser in eine Gruppe integrieren können.

In den letzten Jahren waren die Kinder häufig in ihrer eigenen Fantasiewelt unterwegs und sie konnten nicht genug von magischen sowie zauberhaften Geschichten bekommen. Im siebten Lebensjahr spielt hingegen die reale Welt eine immer größere Rolle und die Kinder befinden sich zunehmend im Hier und Jetzt. Zudem nimmt die Logik bei Sechsjährigen inzwischen einen hohen Stellenwert ein und Handlungen werden im Vorfeld gut durchdacht sowie geplant.

Kognitive Entwicklung sowie Konzentrationsfähigkeit bei Sechsjährigen

Das Erkennen und Benennen von Farben sowie Zahlen zwischen 1 und 10 bereitet Sechsjährigen keine Schwierigkeiten mehr und auch das Zählen bis 20 stellt mittlerweile kein Problem mehr dar. Zudem können die Kinder Mengen miteinander vergleichen und diese immer besser erfassen. Inzwischen sind sechsjährige Kinder außerdem in der Lage, die unterschiedlichen Wochentage, Monate sowie Jahreszeiten richtig wiederzugeben und zu unterscheiden.

Gleichzeitig werden Spielregeln besser verstanden, welche wiederum beim Spielen mit anderen Kindern beinahe akribisch eingesetzt werden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sechsjährige beim Spielen nicht oft schummeln und betrügen was das Zeug hält, denn sie sind sehr ehrgeizig und wollen um jeden Preis gewinnen. Um das zu erreichen, sind eben hin und wieder kleine Schummeleien und „Betrugsversuche“ nötig.

Weitere Fähigkeiten von Sechsjährigen:

  • Münzen und Geldscheine können unterschieden werden
  • Rechts und links wird auseinander gehalten
  • Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden in Sätzen korrekt eingesetzt

Im siebten Lebensjahr erhöht sich die Aufmerksamkeitsspanne auf bis zu 30 Minuten und gleichzeitig nimmt die Konzentrationsfähigkeit zu. Die Konzentrationsfähigkeit wird gerade in der Zeit der Einschulung immer wichtiger und muss daher von euch gefördert werden. Unter anderem mit Konzentrationsübungen, Brettspielen oder anderen Gesellschaftsspielen kann die Konzentration verbessert und gleichzeitig trainiert werden.

Im Gegenzug sollte das Fernsehen auf ein Minimum begrenzt werden. So empfiehlt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend BMFSFJ Kindern im Alter zwischen 6 und 9 Jahren, nicht länger als 45 Minuten pro Tag vor der Flimmerkiste zu verbringen. Eine zu lange Mediennutzung erhöht die Dopamin-Ausschüttung, was wiederum zu einer Antriebslosigkeit sowie zu Konzentrationsstörungen führen kann.

Grob- sowie feinmotorische Entwicklung bei Sechsjährigen

Sechsjährige Kinder toben gerne herum und verfügen inzwischen über eine sehr gute Balance sowie Koordination. Es wird geklettert, gehüpft und gesprungen, Ball gespielt, geschwommen sowie Fahrrad ohne Stützräder gefahren. Zudem haben die Kinder gelernt, den Galoppschritt sowie einen Hampelmann-Sprung auszuführen. Nicht nur der Hampelmann-Sprung, auch alle anderen körperlichen Aktivitäten stellen eine wichtige und gute Übung für den gesamten Bewegungsapparat, den Muskelaufbau sowie die Koordination dar.

Vor allem mit der bevorstehenden Einschulung ist eine ausreichende Bewegung für Kinder essenziell, um einen Ausgleich zum Sitzen zu schaffen und die Konzentration nachhaltig zu fördern. Die Bewegungsabläufe sind dabei fast genauso entwickelt wie bei einem Erwachsenen und Stürze beim Herumtoben kommen, wenn überhaupt, nur noch äußerst selten vor.

Pünktlich zur Einschulung steht nun auch fest, ob euer Kind ein Rechts- oder Linkshänder ist. Die Händigkeit „umzuerziehen“ ist übrigens keine Option, denn schon vor der Geburt stehen die Anlagen fest, ob bei eurem Kind die rechte oder linke Hand dominiert. Eine Veränderung des Handgebrauchs kann zudem gravierende Folgen für die weitere Entwicklung von Kindern bedeuten. So kann unter anderem der Lern- und Denkprozess erschwert sowie verlangsamt werden und es treten häufiger Schwierigkeiten im Bereich der Sprache auf.

Im siebten Lebensjahr können Kinder sehr geschickt mit Scheren, Stiften sowie anderen Bastelmaterialien umgehen und stellen gerne kleine, aber dafür kreative Bastelarbeiten her. Die gemalten Kunstwerke sind oft sehr farbenfroh und verfügen inzwischen über viele Details. In den Bildern werden meist Autos, Häuser, Menschen oder Tiere in bestimmten Situationen gezeichnet. Zudem schreiben oder malen Sechsjährige häufig ihren Vor- und Nachnamen sowie einfache Zahlen und stimmen sich auf diesem Wege ganz automatisch auf die Schule ein.

Auch das eigenständige Binden von Schnürsenkeln klappt im wahrsten Sinne des Wortes inzwischen wie am Schnürchen. Um die Feinmotorik bei Sechsjährigen zu fördern und die Hände für das Schreiben in der Schule zu trainieren, könnt ihr euer Kind beispielsweise mit einem Sparschäler Kartoffeln oder Äpfel schälen lassen. Das ist eine einfache Tätigkeit, die den meisten Sechsjährigen Freude bereitet und euch sogar bei der Essensvorbereitung entlasten kann. Auch das Ausmalen von Flächen oder Ausschneiden von Formen bietet sich an, um die Feinmotorik nachhaltig zu verbessern.

Sprachentwicklung und Sprachverständnis bei Sechsjährigen

Etwa zur Zeit der Einschulung haben Kinder einen aktiven Wortschatz von bis zu 2500 Wörtern. Mit über 10000 Wörtern verstehen Sechsjährige jedoch weit mehr, als sie aktiv sprechen. Dabei hängt der Umfang sowie der gesamte kindliche Wortschatz unter anderem mit der sozialen Schicht sowie der häuslichen Umgebung zusammen.

Erlebnisse werden verständlich und in einer chronologisch richtigen Abfolge wiedergegeben. Zudem ist die Aussprache inzwischen klar und deutlich und Kinder sind mit sechs Jahren außerdem in der Lage, zwischen Dialekten sowie der sogenannten Hochsprache zu unterscheiden. Begriffe können immer besser umschrieben und Überbegriffe benannt werden.

Ist das Kind bereit für die Einschulung?

Sowohl der Kindergarten als auch die Schule sind pädagogische Einrichtungen, die Kinder in ihrer Entfaltung der eigenen Persönlichkeit sowie beim Erlernen von altersgerechten Fähigkeiten unterstützen sollen. Zudem soll die Schule den Lernprozess anregen und die Voraussetzungen für den Erwerb gewisser Qualifikationen schaffen. Ob ein Kind schon bereit für die Schule ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren, wie zum Beispiel dem Entwicklungsstand sowie dem sozialen und familiären Umfeld, ab.

Im Prinzip lässt sich die Schulreife in drei große Hauptbereiche unterteilen: die körperliche, die soziale und die kognitive Entwicklung. So sollten Kinder unter anderem selbstständig handeln und entscheiden sowie mit einem Erfolg oder Misserfolg umgehen und Konflikte mit Gleichaltrigen lösen können. Zudem sollten Schulkinder über Durchsetzungsvermögen, Organisationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Gruppenfähigkeit, Spielkompetenzen, Rücksichtnahme sowie eine Frustrationstoleranz verfügen und sich verbal ausdrücken können.

In Sachen kognitiver Entwicklung geht es in erster Linie um die Fähigkeiten, sich Sachen zu merken sowie aufpassen, richtig sprechen, zuhören und vergleichen zu können. All das sind wichtige Grundlagen, um erfolgreich am Schulunterricht teilnehmen zu können. Zudem sollte es Erstklässlern möglich sein, sich ca. 30 Minuten auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Außerdem sollten die gestellten Aufgaben selbstständig zu Ende geführt werden können. Auch sollten die Kinder in der Lage sein, kurze Geschichten in ihren eigenen Worten wiederzugeben und kurze Gedichte oder Verse auswendig aufzusagen.

Im Zuge der U9-Untersuchung beim Kinderarzt wird die körperliche Entwicklung im Alter zwischen fünf und sechs Jahren untersucht und festgestellt, ob die gesundheitlichen Voraussetzungen für die Einschulung gegeben sind. So wird unter anderem kontrolliert, ob die Größe sowie das Gewicht dem Alter entsprechen und der Kinderarzt testet, ob das Kind konzentriert zuhören sowie gut sehen kann. Bei der Untersuchung werden außerdem die Fein- sowie Grobmotorik unter die Lupe genommen, indem das Kind beispielsweise selbstständig Knöpfe schließen und öffnen oder einen Ball fangen und werfen muss.

Brauchen Erstklässler Taschengeld?

Das eigene Taschengeld unbedingt brauchen, tun Kinder in diesem Alter wohl eher nicht, denn ihre Eltern sorgen schließlich für den Lebensunterhalt. Dennoch stellt die Einschulung eine gute Gelegenheit dar, um Taschengeld einzuführen. Dafür spricht unter anderem, dass Sechsjährige schon ein Gespür für Geld entwickelt haben und die verschiedenen Geldscheine sowie Münzen unterscheiden können.

Der Vorteil von Taschengeld ist, dass Kinder bereits im jungen Alter den Umgang mit Geld kennenlernen und ihre neu gewonnene Selbstständigkeit in einem von euch festgesteckten Rahmen auskosten können. Zudem lernen Kinder Prioritäten zu setzen, indem sie beispielsweise auf was ganz Besonderes sparen und somit spontane Wünsche von echten Bedürfnissen unterscheiden können.

Wie hoch das Taschengeld ausfällt, ist dabei mehr oder weniger nebensächlich. Zu Beginn könnt ihr eurem Kind pro Woche beispielsweise zwischen 1 Euro und 1,50 Euro Taschengeld auszahlen, was dann nach und nach erhöht wird.

Bitte beachten:
Taschengeld sollte nicht als Erziehungsmittel (Strafe oder Belohnung für ein bestimmtes Verhalten) sowie für eine geleistete Arbeit eingesetzt werden. Zudem solltet ihr im Vorfeld mit eurem Kind besprechen, was mit größeren Geldbeträgen von Verwandten zu Weihnachten oder zum Geburtstag geschieht. Klärt ab, wie viel vom Geld in die Spardose wandert und welcher Anteil als Taschengeld und zur freien Verfügung einbehalten werden darf.

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