Eltern prägen zu einem Großteil den Charakter des Kindes. Vieles, was zuhause gelernt wurde, behalten die Kinder im späteren Leben bei. Als Eltern zeigt ihr ihnen wie das echte Leben funktioniert. Von euch lernen sie Werte wie Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. Doch zum echten Leben gehört ebenfalls der Umgang mit Geld. Dieses Thema ist für manche Eltern sehr schwierig und sie sprechen nicht gerne darüber. Besonders dann nicht, wenn sowieso wenig Geld in der Familie vorhanden ist. Schon früh solltet ihr euren Kindern beibringen, woher das Geld kommt, dass und wie viel dafür gearbeitet wird und was damit bezahlt werden muss. In Zeiten der Energiekrise wird das Geld auch in vielen Familien knapp, in denen vorher finanziell ein relativ sorgenfreies Leben gesichert war.
Inhalt dieses Beitrags
In der Familie über Geld sprechen
In vielen Familien ist Geld kein Thema, besonders nicht im Gespräch mit Kindern. Dabei sollte euer Nachwuchs wissen, dass Geld nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Ihr seid Vorbilder und an euch liegt es, die finanztechnische Bildung eurer Kinder zu übernehmen.
Eure Verhaltensweisen prägen später den Umgang eurer Kinder mit Geld. Wenn ihr ständig auf Einkaufstour geht und dabei nicht auf den Preis schaut, wird es euer Kind später wahrscheinlich auch so machen. Achtet ihr beim Einkaufen von Lebensmitteln auf Angebote und kauft nicht nur Markenartikel, werden eure Kinder diese Verhaltensweise übernehmen.
Um den Wert des Geldes zu erkennen, sollten eure Kinder wissen, wie viel ihr ungefähr verdient und für welche Zwecke das Geld verwendet wird. Natürlich solltet ihr Gespräche darüber immer dem Alter des Kindes anpassen.
Was kostet der Lebensunterhalt?
Kinder wissen nicht, wie teuer das Leben ist. Zudem können vor allem kleinere Kinder mit dem Wort Energie nicht viel anfangen. Für sie ist es selbstverständlich, dass die Wohnung warm ist, genügend Essen vorhanden ist und Strom aus der Steckdose kommt. Wie viel Geld das alles kostet, wissen sie nicht. Am besten erklärt ihr euren Kindern anhand eines Kreises, wie das Verhältnis von Einkommen und Ausgaben aussieht.
Wenn ihr euren Kindern schon früh erklärt, wie viel Geld zur Verfügung steht und wohin das monatliche Einkommen fließt, können sie es besser verstehen, wenn in einer schwierigen Situation das Geld knapper ist.
Warum ist das Geld jetzt weniger?
Bestimmt haben eure Kinder mitbekommen, dass Krieg in der Ukraine ist. Dieses schreckliche Ereignis ist zusammen mit politischen Fehlern die in den vergangenen Jahrzehnten in der deutschen Politik gemacht wurden für die derzeitige Energiekrise verantwortlich.
Was ist eine Energiekrise? Das könnt ihr euren Kindern ganz einfach erklären. Es gibt derzeit zu wenig Gas, das auch für die Produktion von Strom genutzt wird. Wenn von einem Produkt zu wenig vorhanden ist, wird es dementsprechend teuer. Durch den Mangel an Gas steigen auch andere Kosten wie die Treibstoffkosten. Dadurch erhöhen sich die Preise für alle Produkte, da sie alle transportiert werden müssen. Besonders in der Lebensmittelbranche ist die Kostensteigerung erkennbar. Die konstante Preissteigerung wird Inflation genannt. Weitere Details zur Energiekrise liefert dieses Video des ZDF:
Weniger Ware für das gleiche Geld
Während ihr das gleiche Einkommen wie vor der Energiekrise habt, sind eure Ausgaben gestiegen. Am besten erklärt ihr euren Kindern das am Beispiel des Kreises. Zeichnet die Einnahmen und Ausgaben mithilfe von eingezeichneten Kuchenstücken vor Beginn der Krise auf und danach.
Eure Kinder werden sehr schnell erkennen, dass seit Beginn der Krise von den Einnahmen weniger oder schlimmstenfalls gar nichts mehr übrig bleibt. Dadurch können sie besser verstehen, dass gespart werden muss. Es ist sinnvoll, die Kinder in Sparmaßnahmen einzubeziehen – meistens sind sie mit Eifer dabei. Wenn sie eigene Lösungen und Ideen entwickeln können, ist das für sie sehr hilfreich beim Umsetzen der Sparmaßnahmen.
Nur keine Panik
Erklärt euren Kindern die derzeitige Lage sachlich, ohne ihnen Angst zu machen. Zeigt ihnen, dass jeder einen kleinen Beitrag leisten kann, um Geld zu sparen. Macht ihnen dennoch bewusst, dass bestimmte Anschaffungen eine Weile nicht möglich sind, aber versichert ihnen auch, dass es wieder besser wird. Kinder sollen keine Angst bekommen, sondern nur lernen, dass zuerst die wichtigen Dinge bezahlt werden müssen.
Erklärt euren Kindern wie gespart werden kann. Beispielsweise, dass die Wohnräume und Kinderzimmer mit einer Temperatur von 20 Grad geheizt werden. Kürzere Wege werdet ihr zu Fuß erledigen, denn damit wird Benzin gespart. Lebensmittel und Kleidung von teuren Marken könnt ihr jederzeit durch No-Name Produkte ersetzen.
Besonders kleinere Kinder wissen oft nicht, wofür Strom benötigt wird und dass das Drücken auf den Lichtschalter Strom und somit Geld kostet. Eure Kinder machen nach dieser Erklärung bestimmt öfter das Licht aus. Erklärt ihnen woher der Strom kommt. Am besten zeigt ihr ihnen den Stromzähler und wie schnell sich die Zahl weiterdreht, wenn viele Geräte laufen. Sind eure Kinder noch in der Grundschule, zeigt ihnen beispielsweise entsprechende Apps für Kinder. Sie sind kostenfrei und eure Kinder lernen darin spielerisch vieles über Strom und Energie.
Thema Energie sparen
Besprecht mit euren Kindern, wie wichtig Energiesparen ist. Sparmaßnahmen schonen nicht nur den Geldbeutel, sie sind auch wichtig für die Umwelt. Wer weniger Energie verbraucht verlangsamt den Klimawandel, da weniger klimaschädliche Emissionen in die Erdatmosphäre gelangen. Um gemeinsam Energie zu sparen, hilft es, Familienregeln aufzustellen. Wenn ihr kreativ seid, könnt ihr dazu sogar kleine Bilder malen. Eines könnte an der Dusche angebracht sein mit dem Hinweis „Nicht so lange Duschen“ oder am Waschbecken könnte ein Zettel hängen, mit der Erinnerung „Beim Zähneputzen kein Wasser laufen lassen“. Wenn eure Kinder oft das Licht brennen lassen, hilft vielleicht ein Zettel mit der Aufforderung „Gehst du raus, machst du das Licht aus“. Einen interessanten Beitrag zum Thema liefert der WDR:
Wenn eure Kinder die Herkunft und Bedeutung von Energie verstehen, können sie auch besser verstehen, warum es wichtig ist, verantwortungsvoll damit umzugehen und gleichzeitig unsere Umwelt zu schützen. Es ist enorm wichtig, dass ihr euren Kindern sehr früh den bewussten Umgang mit Energie zeigt.
Wichtig ist, dass ihr eure Probleme gemeinsam anpackt – als Familie!