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Stress bei Kindern: Symptome, Ursachen und Hilfe

Stress bei Kindern

Die Erwachsenen sind aufgrund ihres Lebensstils nicht selten gestresst, vor allem die Eltern von kleinen Kindern werden häufig stressigen Situationen ausgesetzt. Der Stress gehört irgendwie zum Alltag. Was bei Erwachsenen als etwas ganz Normales zu sein scheint, war bei Kindern noch bis vor Kurzem undenkbar. Kinder und Stress passten da nicht zusammen. Allerdings ist diese Tatsache wahr geworden – auch Kinder können gestresst sein. Das Bild von einer völlig unbeschwerten Kindheit gibt es langsam nicht mehr. Die Statistiken zeigen es deutlich und klar: Etwa 18 Prozent der Kinder und 19 Prozent der Jugendlichen leiden unter einem hohen Stress. Stress bei Kindern im Grundschulalter und jünger ist nichts Ungewöhnliches mehr.

Reaktionen des Körpers auf Stress bei Kindern

Bei Stresssituationen ist der Körper des Kindes auf eine schwere Probe gestellt. Er produziert verstärkt die Stresshormone – Adrenalin und Noradrenalin, die über Blutbahnen im ganzen Körper verteilt werden. Diese Hormone beschleunigen die Herzfrequenz sowie bringen den Körper dazu, in einen Wachzustand zu wechseln. Die Aufmerksamkeit erhöht sich und der Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt. In diesem Zustand ist der Körper des Kindes darauf vorbereitet, die Höchstleistungen zu erbringen. Des Weiteren wird die Muskulatur angespannt und der Atem beschleunigt, damit der Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird. Die Flüssigkeiten werden im Körper anders verteilt, dass kann man an feuchten Händen und trockenem Mund spüren. Danach erholt sich der Körper wieder und die bereitgestellte Energie wird langsam abgebaut. Der Wechsel zwischen An-und Entspannung ist ganz normal und gesund. Bei permanenter Anspannung, der keine Entspannung folgt, zeigen sich die ersten Stresssymptome.

Wie äußert sich Stress bei Kindern?

Stress macht sich bei Kindern und Jugendlichen ähnlich wie bei Erwachsenen bemerkbar: Der Körper versucht alle Kräfte zu mobilisieren, um mit der Stresssituation fertig zu werden. Kommt es dabei zu einem Dauerzustand, sind körperliche und seelische Folgen nicht auszuschließen. Reaktionen auf Stress bei Kindern und Jugendlichen sind vielfältig und zeigen sich als einfache Störungen, wie beispielsweise übliche Gereiztheit oder Unruhe, über ernstere psychosomatische Unpässlichkeiten bis hin zu schwerwiegenden emotionalen Störungen. Nicht selten ist aggressives Verhalten als Folge eines Stresszustandes feststellbar. Den Stress erkennt man bei Kindern meistens daran, dass sie sich unwohl fühlen, ängstlich oder nervös sind. Manche Kinder sind verschlossen, ziehen sich zurück, wirken teilnahmslos und sitzen gelangweilt in der Ecke. Die weiteren Symptome für Stress können auch Appetit-, Schlaf- und allgemeine Lustlosigkeit sein. Auch Kopf- und Bauchschmerzen zählen zu den typischen Beschwerden bei Stress, die bei Kindern und Jugendlichen keine Seltenheit ist. Diese Symptome äußern sich bei etwa 20 Prozent der Kinder. Nach einer Untersuchung stellten die Wissenschaftler fest, dass die psychischen Auswirkungen von Stress auf Kinder und Jugendliche nicht zu unterschätzen sind. Demnach sind etwa 11 Prozent der Jugendlichen mit hohem Stresslevel depressiv verstimmt und rund 13 Prozent fühlen sich wie ein Versager. Die häufigsten Symptome bei gestressten Kindern im Überblick:

  • häufig auftretenden Schlafstörungen und Einschlafschwierigkeiten
  • Kopfschmerzen (oft chronisch) oder Bauchweh
  • die Kinder sind müde und oft lustlos
  • aggressives Verhalten und schlechte Laune
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • allgemeine Nervosität, die länger anhält
  • depressive Stimmung und Traurigkeit
  • Herzrasen
  • Fieber durch Stress

Für die Eltern sollten es wichtige Warnsignale sein, weil es die klassischen Burn-out-Symptome sind. Merkt es euch: je kleiner das Kind, desto körperlicher seine Reaktionen auf Stress (wie Bauch- und Kopfschmerzen). Außerdem wirken Mädchen eher verschließen, wobei die Jungen mehr zur Aggressivität neigen.

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Ursachen für Stress bei Kindern

Die Gründe für Stress bei Kindern und Jugendlichen sind unterschiedlicher Natur. Am meisten ist der Zeitdruck für den Stress bei Kindern verantwortlich. Der ständige Termindruck und der Wunsch, die Erwartungen der Eltern 100-prozentig zu erfüllen, sind die klassischen Übeltäter, die den Stress bei euren Kleinen auslösen. Was löst noch den Stress bei Kindern aus? Oft ist es Angst vor Prüfungen, vor schlechten Noten und, was damit verbunden ist, keinen guten Schulabschluss zu machen. Das stresst die Kinder in der Schule am meisten. Schon in der Grundschule leiden bereits 25 Prozent der Kinder unter zu viel Druck. Die Anforderungen des Alltags sind manchmal nicht nur für die Schüler zu hoch, sondern belasten schon viel jüngere Kinder im Kindergartenalter. Eine Befragung hat ergeben, dass Thema Stress bei Kindern im Kindergarten etwa zwölf Prozent der Kleinen betrifft. Sie zeigen Anzeichen von Ängstlichkeit und depressiver Verstimmtheit. Fatal dabei ist, dass viele Eltern (rund 20 Prozent) den Stress ihrer Kinder oft nicht als solchen wahrnehmen. Zu den Ursachen von Stress bei Kindern zählt zudem der fehlende Freiraum für eine Selbstbestimmung. Das kommt davon, dass die Eltern im Allgemeinen zu hohe Erwartungen an ihre Kinder stellen. Hier schließt sich der Kreis zusammen: Fast 90 Prozent der Eltern von gestressten Kindern glauben nicht, ihr Kind im Alltag zu überfordern! Rund 50 Prozent der Eltern gibt sogar an, ihr Kind um jeden Preis zu fördern. Klar, die Eltern wollen für ihre Sprösslinge immer das Beste. Dabei müssen sie jedoch beachten, dass sie dafür ein Feingespür entwickeln und in einem gesunden Gleichgewicht bleiben. Stellt euch erst die Frage, was eure Kinder wirklich brauchen, um sie nicht zu überfördern. Müssen Grundschulkinder z.B. unbedingt chinesische Vokabeln kennen?

Hinweis
Leistungsdruck bedeutet noch lange keinen Stress: Der Druck wird sehr oft mit Stress verwechselt. Klassenarbeiten und sonstige Schulpflichten empfinden bestimmt keine Grundschüler als besonders angenehm. Hier sollte man jedoch klar unterscheiden können zwischen hoffnungslos überfordert, was einen Stress auslöst, und der Aufregung, die einen Schüler zu Höchstleistungen anspornt. Der Begriff „Stress“ wird heutzutage zu häufig und zu universell eingesetzt.

Stress bei Kindern behandeln

Eltern sind nicht in der Lage, ihren Kindern ein vollkommen stressfreies Leben zu gewährleisten. Sie können jedoch den Kindern zu Seite stehen und helfen, mit den Problemen fertig zu werden, um Stress weitgehend zu reduzieren. Merkt euch, dass ihr für das Kind ein Vorbild seid, und zwar unabhängig vom Alter des Kindes. Die Art, wie die Eltern mit dem Stress umgehen, prägt auch das Verhalten der Sprösslinge. Versucht deswegen gelassen zu sein und zeigt euren Kindern, wie sie mit den Problemen umgehen sollten – nicht gleich in Panik verfallen, sondern langsam und durchdacht die schwierigen Situationen zu meistern. Stress bei Kindern ganz zu vermeiden ist zwar kaum möglich, aber mit den folgenden Tipps können Kinder dem Stress entgegen wirken:

  1. „Stress“ entzaubern. Stress muss nicht immer etwas Negatives bedeuten. Das sollten Eltern ihren Kindern beibringen, indem sie in Stresssituation nicht gleich in Panik verfallen, sondern Stress „aushalten“ bzw. entgegenwirken können. Verantwortung und Pflichten im Schulalter zu übernehmen kann auch positive Aspekte haben, außerdem stehen Eltern den Kindern bei, wenn sie Hilfe brauchen. Kinder sollten dadurch lernen, dass sie auch mal Schwächen zeigen können und dass es nichts Schlimmes ist. Im Team können Probleme schneller und wirksamer gelöst werden – das solltet ihr euren Kids vermitteln.
  2. Entschleunigung ist angesagt! Werft einen Blick in den Terminkalender eures Kindes: Ist dieser nicht zu voll mit verschiedenen Terminen gefüllt? Tennis, Sprachunterricht, Ballett- und Musikstunden – den Kindern bleibt oft kaum Zeit, um sich mit Freunden zu treffen und einfach Spaß zu haben. Sorgt deswegen für genügend Freiräume in der Woche.
  3. Verständnis für Kinder zeigen. Eltern sollen nicht selbst in Panik verfallen, sondern Verständnis zeigen und Kinder in ihren Bemühungen mit den Problemen fertig zu werden kräftig unterstützen. Dadurch wird ein Vertrauensverhältnis aufgebaut und die Kinder werden ruhiger und ausgeglichener. Es ist durchaus positiv, wenn Kinder über das reden, womit sie Probleme haben.
  4. Kommunikation mit Lehrern. Ein ausführliches Gespräch mit Lehrern, Schulpsychologen oder Sozialarbeitern kann helfen, das Problem des Kindes schneller zu lösen, bevor es ihm über den Kopf wächst. Stresscoaching für Kinder wird an vielen Schulen angeboten.
  5. Pflichten und Belastungen sind ein Teil des Lebens. Allerdings sollen die Kinder lernen, damit richtig umzugehen. Eltern sollten den Kindern die Wege und Möglichkeiten zeigen, wie sie die Belastungen am besten meistern. Zeigt den Kleinen beispielsweise einen Plan, wie sie das Kinderzimmer effektiv aufräumen oder wie es sich mit der besten Freundin wieder vertragen kann.
  6. Stressreduktion durch gemeinsame Rituale. Das könnte zum Beispiel gemeinsames Kochen und Essen sein. Es baut den Druck ab und schafft Vertrauen. Das Eis wird gebrochen und Kinder trauen sich eher, ihre Probleme anzusprechen. Sie bekommen damit eine Orientierung und werden ruhiger.
  7. Zuhören. Hört euren Kindern zu. Was macht ihnen Spaß und was betrachten sie als reine Pflichterfüllung? Versucht es, eurem Kind probeweise die Wochenplanung für einige Wochen zu überlassen. Fast 90 Prozent der gestressten Kinder klagen über Kalendertermine, die ihnen überhaupt keinen Spaß bereiten. Über 80 Prozent der hochgestressten Kinder würden gern mehr Zeit für Dinge haben, die Spaß machen.

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