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Kind 7 Jahre: Die wichtigsten Entwicklungsschritte im Überblick

Kind 7 Jahre

Wie schnell die Zeit doch verfliegt, oder? Gefühlt habt ihr dem ersten Schultag gerade erst entgegengefiebert und jetzt ist euer Kind bereits 7 Jahre alt und besucht die 2. Klasse. Was sich bei eurem siebenjährigen Kind unter anderem in Sachen sozialer, emotionaler sowie körperlicher Entwicklung tut und was im 8. Lebensjahr auf euch und euer Kind zukommt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Soziale und emotionale Entwicklung

Siebenjährige können ihre Gefühle immer konkreter ausdrücken und entwickeln nicht nur für sich selbst ein zunehmendes Verständnis, sondern auch für Erlebnisse, die in der Vergangenheit stattgefunden haben. Zudem zeigen siebenjährige Kinder verstärkt Interesse an ihrer Umwelt sowie an eigenen Hobbys, welche ausdauernd und mit Freude ausgeübt werden. Beim Spielen sind der Fantasie sowie der Kreativität der Kinder nach wie vor keine Grenzen gesetzt.

Die Denkweise von Siebenjährigen wird immer rationaler und die Kinder verstehen mittlerweile, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben. So können sich Siebenjährige in bestimmten Situationen in ihr Gegenüber hineinversetzen und deren Gefühle richtig deuten. Traurige Kinder werden beispielsweise getröstet oder es wird sich zusammen mit der Mama oder seinem Geschwisterchen gefreut. Dennoch kommt es unter Siebenjährigen häufig zu Auseinandersetzungen, die in der Regel allerdings schnell wieder beigelegt und vergessen werden.

Wer ist schneller? Wer kann weiter springen? Wer kann höher hüpfen? Wer malt die schöneren Bilder? Kinder in diesem Alter beginnen, sich zunehmend mit anderen Gleichaltrigen oder Geschwisterkindern zu vergleichen. Diese Phase und der Vergleich mit anderen Kindern ist durchaus sinnvoll, um in einem Team agieren zu können. Neben dem ausgeprägten Teamgeist ist natürlich auch der Wettbewerb untereinander ein Thema, dennoch beginnen die Kinder damit, sich gegenseitig zu unterstützen, sich zu helfen und sich zu ergänzen. Zudem werden gemeinsam Regeln beim Spielen aufgestellt, die von den Kindern häufig akribisch ausgeführt werden.

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Durch die Schule und neue Freundschaften bildet sich ein stärkeres Selbstbewusstsein und auch das Ich-Bewusstsein von Siebenjährigen entwickelt sich in diesem Alter enorm weiter. Bestimmt stellt ihr selbst jeden Tag aufs Neue fest, wie selbstständig und zum Teil verantwortungsbewusst euer Kind im Alltag bereits ist. Auch Entscheidungen wollen ab jetzt immer häufiger ohne Eltern getroffen werden. Je selbstständiger die Kinder werden, umso entspannter wird es in der Regel auch für die Eltern. Mittlerweile können Unternehmungen und Ausflüge unternommen werden, für die jüngere Kinder noch nicht geeignet sind. Gleichzeitig ist die Bindung zu den Eltern in diesem Alter noch sehr stark und Umarmungen werden sehr gerne angenommen und erwidert.

Kognitive Fähigkeiten und schulische Erfolge

Euer Kind konnte seine ersten schulischen Erfahrungen sammeln und hat die ein oder andere Freundschaft geschlossen. Zahlen sind nicht mehr nur einfach irgendwelche Striche auf dem Papier, sondern die Kinder fangen mehr und mehr an, die mathematischen Konzepte hinter den Zahlen zu erkennen und zu verstehen. Siebenjährige können mittlerweile Dinge abzählen oder Linien mit einem Lineal abmessen.

Kleinere und einfache Textabschnitte werden immer flüssiger gelesen und gleichzeitig verstanden. Aufgrund der verbesserten Lesefähigkeit können sich die Kinder somit selbst neues Wissen aus Büchern aneignen. Zudem kennen Siebenjährige mittlerweile die verschiedenen Monate des Jahres und können einfache Uhrzeiten ablesen. Besteht ein Problem, sei es in der Schule oder beim Spielen, nutzen die Kinder ihre bereits erlernten Fähigkeiten, um dieses selbstständig oder mithilfe von Freunden zu lösen.

Da die Dopamin-Ausschüttung im Alter von sieben Jahren erhöht ist, haben Kinder besonders viel Motivation. Sie können sich in der Schule besser konzentrieren und ihr geistiges Potenzial voll ausschöpfen. Zwar haben viele Eltern die Sorge, dass der schulische Druck unter Umständen zu hoch sein könnte, dennoch sollte ein gewisser Leistungsdruck in der Schule oder auch daheim gegeben sein. So lernen Kinder, Herausforderungen anzunehmen und diese erfolgreich zu meistern.

Bitte beachten:
Erwartungen an die Kinder zu stellen, ist generell in Ordnung. Wichtig ist jedoch, dass die Ziele überhaupt erreicht werden können und gleichzeitig realistisch sind, um die Kinder nicht zu demotivieren und zu entmutigen.

Doch nicht nur beim Schreiben, Lesen und Rechnen tut sich viel in der Entwicklung von Siebenjährigen. In der Schule entwickeln Mädchen und Jungen zudem viele neue soziale sowie geistige Kompetenzen. Spielerisch wird sowohl die Zusammenarbeit als auch die Rivalität mit Gleichaltrigen erprobt und der Sinn für Gerechtigkeit und Gleichheit prägt sich immer weiter aus.

Wird zum Beispiel der beste Freund oder die beste Freundin von anderen Kindern geärgert, setzt der Gerechtigkeitssinn ein und der Freund wird mutig und selbstlos verteidigt. Die Erkenntnis, Konflikte lieber mit Worten und nicht mit Taten zu lösen, kommt allerdings erst nach und nach, weshalb vor allem siebenjährige Jungs die Verteidigung ihres Freundes teilweise noch etwas zu drastisch in die Tat umsetzen.

Fein- und Grobmotorik bei Siebenjährigen

In Sachen Fein- und Grobmotorik sind siebenjährige Mädchen und Jungen schon sehr gut unterwegs. So können beispielsweise die Bewegungen zeitlich sowie räumlich besser aufeinander abgestimmt werden, was sich wiederum an der verbesserten Augen-Hand Koordination bemerkbar macht. Neben der Beweglichkeit machen Siebenjährige auch sichtbare Fortschritte in der Flexibilität, Präzision sowie in der Balance. Auch die Geschicklichkeit und der Gleichgewichtssinn sind bei Siebenjährigen schon sehr gut ausgeprägt.

Durch ihre verbesserte Grobmotorik können Siebenjährige sicher mit dem Fahrrad fahren und tun dies auch sehr gerne zusammen mit den Eltern oder Freunden. Viele Kinder haben nun außerdem ein ganz spezielles Hobby für sich entdeckt, sei es Tanzen, Fußballspielen oder Turnen. Die sportlichen Aktivitäten machen nicht nur sehr viel Spaß, sie powern die Kinder aus und wirken sich positiv auf die Motorik sowie die gesamte körperliche Entwicklung aus und sollten daher von den Eltern so gut es geht gefördert werden.

Körperliche und psychische Entwicklung

Mit dem typischen Kindchenschema hat das Aussehen von Siebenjährigen schon seit längerem nichts mehr zu tun. Im Gegenteil: Von ihren Proportionen werden die Grundschulkinder Erwachsenen immer ähnlicher. Anders als im Kleinkindalter verändern sich sowohl die Größe als auch das Gewicht der Kinder in diesem Alter nicht mehr so rasant. Im Schnitt wachsen Siebenjährige vier bis sechs Zentimeter im Jahr. Was die Größe anbelangt, machen die Kinder erst in der Pubertät wieder deutliche Sprünge.

Die psychische Entwicklung bei Kindern im 8. Lebensjahr geht ruhig und gleichzeitig stabil vonstatten. Das Grundschulalter wird in erster Linie dazu genutzt, um die Psyche zu festigen und sich Schritt für Schritt von den Eltern und der Familie zu lösen. Zudem können die eigenen Gefühle nun viel besser ausgedrückt und reguliert werden. Selbst das Wissen ist mittlerweile vorhanden, dass Menschen ihre Gefühle verbergen können.

Siebenjährige verhalten sich in der Regel bereits sehr geschlechtsspezifisch, was bedeutet, dass sich Kinder als Junge oder Mädchen wahrnehmen und dies anhand ihrer Frisur oder Kleidung zeigen möchten. Freundschaften werden dabei fast ausschließlich mit dem eigenen Geschlecht geschlossen, wobei sich Jungen oft in größeren Gruppen wohler fühlen, Mädchen hingegen sogenannte Zweierbeziehungen mit ihrer besten Freundin bevorzugen. Generell ist es so, dass der Einfluss von Gleichaltrigen größer wird und die Kinder neben ihrer Familie auch bei ihren Freunden Geborgenheit suchen. Zudem haben gleichaltrige Kinder ähnliche Interessen und teilen die gleichen Ängste und Sorgen.

Sorgen und Ängste entwickeln sich

Hat euer Kind plötzlich Angst vor Krankheiten und nimmt sich Bauch- oder Kopfschmerzen zusehends zu Herzen? Nicht selten beginnen Kinder im 8. Lebensjahr damit, sich Sorgen und Gedanken über lebensbedrohliche Krankheiten und sogar den Tod zu machen. Einige Kinder haben in diesem Alter zudem verstärkt Angst davor, dass sie selbst oder ihre Liebsten plötzlich schwer erkranken oder sterben könnten. Die bis dato unbeschwerliche Kindheit erleidet durch die kindlichen Sorgen ihre ersten feinen Risse. Gemeinsames Reden und natürlich liebevolle Kuscheleinheiten können eurem Kind die Ängste nehmen und es in seiner Persönlichkeit stärken.

Doch zum Glück werden Siebenjährige nicht nur von Ängsten und Sorgen geplagt. Kinder in diesem Alter lachen immer häufiger über Witze und verstehen Sarkasmus sowie Ironie in den Sätzen der Eltern immer besser. Leere Drohungen, wie zum Beispiel „Wenn Du das Gemüse auf Deinem Teller nicht isst, wird es morgen den ganzen Tag regnen“, werden daher nicht mehr allzu ernst genommen. Auch die Kinder selbst machen immer häufiger Witze oder werfen sarkastische oder ironische Sätze in den Raum.

Da die Kinder den Umgang mit Sarkasmus oder Ironie jedoch erst erlernen müssen, können die Sprüche zum Teil etwas unangemessen sein und unter Umständen mehr an eine Beleidigung als an eine sarkastische oder ironische Bemerkung erinnern. Versucht nicht zu streng zu eurem Kind zu sein, sollte es den Bogen tatsächlich einmal überspannen. Erklärt eurem Frechdachs in Ruhe, warum das Gesagte nicht in Ordnung war, denn das richtige Maß an Ironie muss zunächst noch durch Versuche und Irrtümer erkannt werden.

Sprachentwicklung und Sprachverständnis bei Siebenjährigen

Sowohl die Sprache als auch die verbale Kommunikation der Kinder untereinander perfektionieren sich in diesem Alter immer mehr, was wiederum wichtig für die Schule und das gemeinsame Spielen ist. Die Sprachentwicklung geht mittlerweile rasant vonstatten und kommt langsam, aber sicher an das Sprachniveau von Erwachsenen heran. Somit fällt ein Kind mit Sprachproblemen in diesem Alter schneller auf und kann dementsprechend gefördert werden.

Siebenjährige Mädchen und Jungen sind in der Lage, Geschichten und Erlebnisse in der richtigen Reihenfolge und zeitlich korrekt wiederzugeben. Einige Geschichten werden dabei fantasievoll ausgeschmückt, was nicht nur der Sprache zugutekommt, sondern auch das Gedächtnis nachhaltig trainiert und verbessert. Einige Kinder entdecken in diesem Alter das Schreiben für sich, indem sie sich Geschichten ausdenken und diese aufschreiben. Findet sich im Anschluss ein Rechtschreibfehler, wird dieser selbstständig verbessert.

Tschüss Märchen: Die Zeit der Wahrheit ist gekommen

Zwar sind weder der Fantasie noch der Kreativität von Siebenjährigen Grenzen gesetzt, dennoch wird eine Sache jetzt immer deutlicher: Kinder zwischen sechs und acht Jahren lernen immer besser, zwischen der Realität und der Fantasiewelt zu unterscheiden. So beginnen Kinder in diesem Alter, zunehmend die Existenz des Weihnachtsmanns, des Osterhasen oder der Zahnfee zu bezweifeln und zu hinterfragen. Märchen werden mittlerweile als unwahre Geschichten wahrgenommen und siebenjährige Kindern können klare Grenzen zwischen der Realität und Erfundenem ziehen und diese unterscheiden.

Die Entwicklung fördern und unterstützen

Spart nicht mit Lob und sagt eurem Kind, dass es zum Beispiel gut malen oder besonders schnell laufen kann. Dies ist vor allem bei dem bestehenden Leistungsdruck im Schulalltag wichtig, da sonst das Selbstwertgefühl der Kinder leiden kann. Aus diesem Grund sollten Eltern nicht nur die schulischen Leistungen in den Vordergrund stellen, sondern außerschulische Leistungen honorieren und hervorheben. So verschafft ihr eurem Kind das nötige Selbstvertrauen und steigert gleichzeitig das Selbstwertgefühl.

Regelmäßige und ausreichende Bewegung ist das A und O, um die Entwicklung der Kinder ganzheitlich zu fördern. Beim Fußballspielen, Tanzen, Schwimmen, Radfahren, Rollschuhfahren sowie Rumtoben auf dem Spielplatz wird unter anderem die Gehirnleistung gefördert, was wiederum positive Auswirkungen auf den gesamten Lernprozess hat. Studien haben zudem belegt, dass die schulischen Leistungen besser sind, sollten sich die Kinder regelmäßig bewegen und auspowern können. Gleichzeitig fällt es Kindern leichter, sich besser zu konzentrieren und dem Unterricht aufmerksamer zu folgen.

Um unter anderem die Lernfähigkeit und die Aufmerksamkeit zu fördern, solltet ihr darauf achten, dass euer Liebling ausreichend schläft, denn Schlaf ist sowohl für die seelische als auch körperliche Gesundheit unerlässlich. Zudem sind ausgeschlafene Kinder ausgeglichener und haben meist bessere Laune. Kinder- und Jugendärzte empfehlen Schulkindern ab sechs Jahren nachts zwischen neun und zwölf Stunden zu schlafen, um einem Schlafmangel vorzubeugen und somit die kognitive Entwicklung zu fördern.

Siebenjährige Kinder haben eine Aufmerksamkeitsspanne von etwa 25 Minuten, wobei diese bei den Frauen der Schöpfung meist noch etwas länger ist als bei gleichaltrigen Jungen. Gemeinsame Brettspiele oder auch das beliebte „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ können dabei helfen, die Aufmerksamkeitsspanne eures Kindes zu erhöhen. Im Gegenzug solltet ihr die tägliche Zeit vor der Flimmerkiste oder vor dem Tablet auf ein Minimum reduzieren. Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend BMFSFJ sollen Kinder im Alter von sieben Jahren maximal 45 Minuten täglich Fernsehen. Doch hier gilt: Je weniger, desto besser!

Um die Lesekompetenz und gleichzeitig die Lust auf Bücher zu fördern, solltet ihr regelmäßig mit eurem Kind das Lesen üben. Durch das Lesen wird nicht nur die Sprache verbessert und die Fantasie gefördert, sondern die Kinder haben die Möglichkeit, in andere Welten abzutauchen und ihr Wissen auszubauen oder zu vertiefen. Lasst eure Kinder bei der Buchwahl mitentscheiden und sprecht anschließend über den gelesenen Inhalt, um das sogenannte verstehende Lesen zu üben.

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