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Beikostplan für Babys im ersten Lebensjahr: Übersicht mit allen Tipps!

Beikostplan

Etwa ab dem 6. Lebensmonat liefert die Muttermilch oder die Säuglingsersatznahrung nicht mehr ausreichend Nährstoffe, weshalb schrittweise mit der Zufütterung begonnen wird. Doch wie lange soll zusätzlich gestillt werden und welche Gemüse- und Ostsorten eignen sich bei der Umstellung auf Babybrei besonders gut? In diesem Artikel findet ihr alle Antworten rund um das Thema Beikost und Zufüttern beim Baby. Zudem findet ihr einen Beikostplan zur Orientierung, der alle empfohlenen Lebensmittel für Babys enthält.

Was ist Beikost überhaupt?

Unter Beikost versteht man Nahrungsmittel, die Babys frühestens ab dem 5. Lebensmonat in Breiform und zusätzlich zur Mutter- oder Säuglingsmilch zu sich nehmen können. Dazu gehören in erster Linie Breie mit Gemüse, Kartoffeln, Fleisch, Fisch, Öl, Getreide, Milch und Obst. Diese Lebensmittel ersetzen nach und nach die Milchmahlzeiten und versorgen das Baby mit wichtigen Vitaminen, Eisen sowie anderen Nährstoffen.

Dabei können entweder selbst gemachte Breie oder industriell hergestellte Breie gefüttert werden. Bei gekauften Babygläschen solltet ihr allerdings darauf achten, dass diese keinen zusätzlichen Zucker, Salz, Aromen oder andere Zusatzstoffe enthalten.

Erst wenn euer Baby das Schlucken gelernt hat, wird im Magen ein fettspaltendes Enzym gebildet, welches für die kindliche Verdauung benötigt wird. Unter anderem aus diesem Grund, sollte nicht zu früh mit der Beikost begonnen werden, da diese noch nicht vertragen wird.

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Ab wann wird es Zeit für Babys ersten Brei?

Ernährungsexperten, wie zum Beispiel vom Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE) oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Ernährung (BZgA), empfehlen Eltern, frühestens Anfang des 5. und spätestens ab dem 7. Lebensmonat mit dem Zufüttern von Beikost zu beginnen. Da sich der Magen und das gesamte Verdauungssystem eures Kindes erst einmal einspielen muss, sollte nicht vor Ende des 4. Lebensmonats mit der Zufütterung begonnen werden.

Zudem wird euer Baby durch die gut verdauliche Muttermilch oder die Säuglingsersatznahrung mit allen benötigten Nährstoffen versorgt, weshalb Beikost vor dem 5. Lebensmonat nicht nötig und auch nicht empfehlenswert ist. Habt ihr das Gefühl, dass euer Baby schon vor dem 5. Lebensmonat nach mehr Nahrung verlangt, solltet ihr euer Schleckermäulchen häufiger anlegen oder das Fläschchen in kürzeren Abständen anbieten.

Etwa ab einem halben Jahr reicht Stillen dann oft nicht mehr aus, um satt zu werden und das Baby benötigt zusätzlich Eisen sowie andere Nährstoffe. Es ist an der Zeit, den Ernährungsplan eures Babys zusätzlich zur Muttermilch mit Brei zu ergänzen.

Gut zu wissen:
Kaum ein Baby verzichtet freiwillig sofort auf die geliebte Muttermilch, daher erfolgt der Prozess der Umstellung auf Beikost in vielen kleinen Schritten und parallel zum Stillen. Ihr könnt euer Baby also so lange stillen, wie ihr möchtet.

So merkt ihr, dass euer Baby bereit für Beikost ist

Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell und so verhält es sich auch bei der Einführung von Babybrei. Einige Kinder sind früher bereit, um mit Babybrei zugefüttert zu werden, andere Kinder wiederum brauchen für die Umstellung einfach ein oder zwei Monate länger. Fakt ist, dass die Einführung von Babybrei nicht von heute auf morgen geschieht, sondern mehrere Wochen und manchmal auch Monate in Anspruch nehmen kann.

Wir haben euch einige Hinweise zusammengefasst, die euch zeigen, ob euer Schatz bereit für das Zufüttern ist:

Die Neugierde auf das Essen ist geweckt: Euer Baby zeigt zunehmend Interesse an eurem oder dem Essen der Geschwisterkinder und greift immer häufiger nach der Mahlzeit auf eurem Teller. Zudem beginnt euer Baby damit, eure Kaubewegungen zu imitieren.

Aufrechte Sitzposition: Sitzt euer Baby mittlerweile auch ohne viel Unterstützung aufrecht und kann seinen Kopf bereits frei halten? Auch dies sind Zeichen, dass ihr so langsam mit der Beikost beginnen könnt. Für den Anfang ist ein Hochstuhl jedoch noch nicht nötig und ihr könnt euer Baby auf eurem Schoß mit Babybrei füttern.

Euer Baby macht Kaubewegungen: Bevor ihr überhaupt damit beginnen könnt, Beikost anzubieten, muss euer Liebling motorisch zum Essen in der Lage sein. Dies bedeutet, dass euer Baby den angebotenen Brei mit seiner Zunge formen und anschließend nach hinten drücken muss, um diesen daraufhin zu schlucken. Beim Saugen an der Brust oder beim Trinken aus dem Fläschchen wird die Zunge, anders als beim Schlucken von Babybrei, nach vorne gedrückt.

Das Speicheln lässt nach: Sobald euer Baby schlucken kann, wird gleichzeitig das Speicheln abnehmen.

Verstärktes Hungergefühl: Hat euer Baby bereits kurze Zeit nach dem Stillen wieder Hunger oder wacht nachts häufiger auf als üblich, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass es allein durch die Muttermilch oder Säuglingsnahrung nicht mehr satt wird und ihr so langsam mit der Beikost beginnen könnt.

Beikostplan für das erste Lebensjahr

Wir haben euch einen Beikostplan zusammengestellt, mit welchem ihr euer Baby Schritt für Schritt an feste Nahrung gewöhnen könnt. Dabei haben wir uns an den Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) orientiert.

5. bis 7. Monat: Die erste Breimahlzeit (Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei am Mittag)

Vorerst wird nur mittags die Milchmahlzeit schrittweise durch einen Brei ersetzt. Morgens, vormittags, nachmittags, abends sowie nach Bedarf stillt ihr wie gehabt weiter. Durch die stufenweise Umstellung ist gewährleistet, dass sich die Verdauung an die noch ungewohnten Mahlzeiten gewöhnen kann.

In der ersten Woche solltet ihr ausschließlich Brei mit jeweils einer Gemüsesorte zufüttern. Für Babys erste Breimahlzeit eignen sich Pastinaken, Karotten, Kürbis, Brokkoli, Fenchel, Blumenkohl, Kohlrabi oder Zucchini besonders gut. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, die Gemüsemenge im Laufe der Wochen von 90 Gramm langsam auf 100 Gramm zu steigern.

Wechselt die Gemüsesorten etwa alle zwei bis drei Tage, damit sich euer Baby mit neuen Geschmäckern vertraut machen kann. Hat sich euer Kind an seinen ersten Gemüsebrei gewöhnt, könnt ihr diesen ab der 2. Woche zusätzlich mit einer Kartoffel aufpeppen. Alternativ könnt ihr die Kartoffel außerdem durch Reis oder Nudeln ersetzen.

Gut zu wissen:
Bis sich euer Baby an die neue Nahrung gewöhnt hat, solltet ihr zu Beginn lediglich einige Teelöffel Brei füttern. Hat euer Baby dann noch Hunger, stillt ihr es wie gewohnt, bis es satt ist. Sobald euer Baby die gesamte Breimenge schafft, wird die Milchmahlzeit am Mittag komplett durch den Brei ersetzt und es muss nicht mehr zusätzlich gestillt werden.

Um den Eisenspeicher aufzufüllen, kommt ab der 3. Woche etwa alle zwei bis drei Tage zum Gemüse-Kartoffel-Brei außerdem mageres Rind-, Schwein-, Lammfleisch oder Geflügel hinzu. Beim Fleisch oder Geflügel solltet ihr zwischen 20 und 30 Gramm verwenden.

Des Weiteren könnt ihr dem selbstgemachten Brei einen Schuss Rapsöl sowie 1,5 Esslöffel Orangensaft hinzugeben. Sobald sich euer Baby an den Gemüse-Fleisch-Brei gewöhnt hat, könnt ihr das Fleisch einmal pro Woche mit Lachs oder einem anderen fettreichen sowie grätenfreien Seefisch ersetzen.

Bitte beachten:
Da laut unseres Beikostplans jede Woche ein neues Lebensmittel hinzukommt, könnt ihr relativ schnell feststellen, was euer Baby eventuell nicht verträgt und dieses dann vorerst weglassen.

6. bis 8. Monat: Die zweite Breimahlzeit (Milch-Getreide-Brei am Abend)

Etwa einen Monat nach dem ersten Gemüsebrei ist es an der Zeit, einen neuen Brei in den Speiseplan eures Babys zu integrieren. Somit könnt ihr etwa ab dem 6. Monat damit beginnen, einen eiweißhaltigen sowie sättigenden Milch-Getreide-Brei zu füttern und dadurch die Milchmahlzeit am Abend zu ersetzen. Morgens sowie am Nachmittag wird weiterhin gestillt.

Fertigt ihr den Brei selbst an, solltet ihr etwa 200 ml Kuhmilch mit einem Fettgehalt von 3,5 % sowie (Vollkorn-)Getreide aus Dinkel, Hafer oder Weizen verwenden. Alternativ eignen sich für den Milch-Getreide-Brei auch Säuglingsmilch oder glutenfreie Getreidesorten, wie zum Beispiel Mais, Hirse oder Reis, da diese ebenfalls eine gute Nähr- sowie Mineralstoffquelle für euer Baby darstellen.

Bitte beachten:
Als Flaschenmilch ist Kuh- beziehungsweise Vollmilch das komplette erste Lebensjahr nicht geeignet. Das Gleiche gilt für Milcherzeugnisse, wie zum Beispiel Joghurt oder Quark. Milchfertigbreie sollten außerdem mit Wasser und nicht mit Milch zubereitet werden.

7. bis 9. Monat: Die dritte Breimahlzeit (Getreide-Obst-Brei am Nachmittag)

Etwa einen Monat nach dem ersten Milch-Getreide-Brei sollte nun auch die Zwischenmahlzeit am Nachmittag durch Beikost in Form von (Vollkorn-)Getreide und püriertem Obst ersetzt werden. Verwendet hierfür zum Beispiel Apfel, Birne, Banane oder Pfirsich, da diese nicht nur besonders lecker, sondern im Vergleich zu manch anderen Obstsorten vor allen Dingen milder sind.

Stellt ihr den Brei selbst her, könnt ihr zusätzlich einen Esslöffel Rapsöl beifügen. Wichtig ist, dass der Brei keine Milch enthält und somit eiweißarm ist, denn nur so stellt der Getreide-Obst-Brei eine optimale Ergänzung zu den beiden anderen Breimahlzeiten dar.

Bitte beachten:
Natürlich könnt ihr euer Baby auch nach der Umstellung auf die dritte Breimahlzeit weiterhin stillen, denn nach wie vor stellt Muttermilch der Säuglingsersatznahrung eine wichtige Vitamin- und Nährstoffquelle dar, die außerdem leicht verdaulich ist und Eisen sowie Eiweiße enthält.

Ab dem 10. Monat: Familienkost

Etwa ab dem 10. Lebensmonat könnt ihr langsam damit beginnen, euer Baby an die normale Familienkost zu gewöhnen. Am besten fangt ihr damit an, den abendlichen Milch-Getreide-Brei mit Lebensmitteln zu ersetzen.

Für den Anfang bieten sich vor allem Lebensmittel an, die durch den Speichel schnell weich werden. Dazu gehören unter anderem gekochte Gemüse- oder Kartoffelstücke, Süßkartoffeln, Nudeln, Brotstücke oder Dinkelstangen. Auch kleinere Bananen- und Melonenstücke sowie geschälte Birnen-, Apfel- oder Pfirsichstücke könnt ihr eurem Kind nun anbieten.

Gut zu wissen:
Lasst euer Baby beim Essen nie unbeaufsichtigt, denn es kann immer passieren, dass es sich verschluckt. Um euer Kind zum Kauen zu animieren, solltet ihr die angebotenen Lebensmittel außerdem in mundgerechte Häppchen schneiden. Auch, wenn noch keine Zähne vorhanden sind, kann euer Baby die Lebensmittel an seinem Gaumen zerdrücken und dadurch seine Kaumuskeln trainieren.

Ist eine vegetarische Beikost möglich?

Solltet ihr euer Baby vegetarisch ernähren wollen, ist dies unter gewissen Voraussetzungen durchaus möglich. Da Fleisch einen sehr guten Eisenlieferanten darstellt, müsst ihr jedoch darauf achten, dass euer Baby ausreichend Eisen sowie andere wichtige Nährstoffe in Form von Gemüse, Obst und Vollkornprodukten zu sich nimmt. Da Vitamin-C dem Körper hilft, Eisen besser aufzunehmen, könnt ihr beispielsweise eisenhaltige Hafer- oder Hirseflocken in einen Obstbrei geben, der viel Vitamin-C enthält.

Bitte beachten: Bevor ihr euch für eine vegetarische Ernährung entscheidet, solltet ihr dies im Vorfeld mit eurem Kinderarzt besprechen. Dieser kann euch genau erklären, auf was ihr alles achten müsst und welche Lebensmittel besonders viel Eisen, Omega-3-Fettsäuren, Zink und Vitamin B12 enthalten. Von einer veganen Ernährung bei Babys und Kleinkindern raten Experten jedoch dringend ab, da eine rein pflanzliche Ernährung den Bedarf an Nährstoffen nicht decken kann.

Wertvolle Tipps für das Zufüttern mit Brei

Aller Anfang ist schwer und euer Baby muss sich erst an den Brei gewöhnen. Kein Wunder, denn bis jetzt kennt es nur den Geschmack der Mutter- oder Säuglingsmilch. Hinzu kommt, dass sich euer Baby erst an das Essen mit einem Löffel gewöhnen muss. Macht euch deshalb keine Sorgen, sollte euer Baby den Brei anfangs immer wieder ausspucken oder den Löffel mit seiner Zunge wegdrücken. Mit etwas Geduld und Gelassenheit wird das Zufüttern mit jedem Tag besser funktionieren.

Wir haben euch einige Tipps und Tricks zusammengestellt, die ihr beim Zufüttern beachten solltet:

  • Gebt eurem Baby zu Beginn der Umstellung nur ein bis zwei Löffel Gemüsebrei. Anschließend bekommt euer Baby seine gewohnte Milchmahlzeit.
  • Setzt euer Baby zu Beginn der Umstellung zum Füttern auf den Schoß, damit es aufrecht sitzen kann und sorgt gleichzeitig für einen Augenkontakt.
  • Nehmt euch für das Füttern ausreichend Zeit und sprecht beruhigend auf euer Baby ein.
  • Haltet den Löffel vor den Mund eures Babys und wartet, bis es seinen Mund von selbst öffnet. Presst euer Baby seine Lippen aufeinander, könnt ihr einen kleinen Klecks Brei auf seinen Lippen verteilen und dadurch die Neugierde wecken.
  • Vor allem bei den ersten Fütterversuchen wird euer Baby viel kleckern. Ein Lätzchen ist also bei der Umstellung auf Beikost essenziell.
  • Damit sich euer Baby nach und nach an den neuen Geschmack gewöhnen kann, solltet ihr zwischen den verschiedenen Lebensmitteln einige Tage Abstand lassen.
  • Setzt euer Baby nicht unter Druck oder zwingt es zum Essen. Bei einigen Lebensmitteln dauert es eben länger, bis sich euer Baby an den Geschmack gewöhnt hat.
  • Wendet sich euer Baby nach einigen Löffeln Brei von euch ab oder verschließt seinen Mund, ist dies ein Zeichen dafür, dass es satt ist.
  • Bringt unbedingt Abwechslung in die Beikostnahrung. Auch Babys wollen nicht ständig das gleiche Essen vorgesetzt bekommen.
  • Sobald ihr mit der Beikost beginnt, solltet ihr eurem Baby zusätzlich zur Mutter- oder Säuglingsmilch Wasser zum Trinken anbieten. Ab der dritten Breimahlzeit (Getreide-Obst-Brei) sollte die Trinkmenge zwischen 200 und 600 ml betragen. Dabei kommt es natürlich auch darauf an, wie häufig ihr euer Kind stillt.
  • Fügt selbstgemachtem Brei keinen zusätzlichen Zucker oder Aromen bei. Kauft ihr den Babybrei, müsst ihr darauf achten, dass keine unnötigen Zusätze sowie Süßungsmittel enthalten sind. Je natürlicher die Zutaten sind, umso gesünder ist der Brei für euer Baby.

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