Euer Baby ist mittlerweile 12 Wochen alt und ihr fragt euch vielleicht, warum es im Moment so viel schläft, anhänglicher ist als sonst, häufig quengelt oder vermehrt weint? Dies liegt höchstwahrscheinlich daran, dass sich euer kleiner Liebling derzeit mitten in einem Wachstumsschub befindet. In diesem Artikel erfahrt ihr alles über den Wachstumsschub in der 12. Woche und was euch und euer Baby beim 12-Wochen-Schub erwartet.
Inhalt dieses Beitrags
- 1 Die verschiedenen Wachstumsschübe
- 2 Die acht Wachstumsschübe in den ersten 14 Lebensmonaten
- 3 Wachstumsschub in Babys 12. Woche: Meilenstein in der Entwicklung
- 4 Welche weiteren Entwicklungen gehen beim 12-Monats-Schub vonstatten?
- 5 Fühlen und Greifen
- 6 Soziale Interaktion
- 7 Entwicklung der Sinne sowie Sprache
- 8 Sensorik
- 9 Wie kann sich der 12-Wochen-Schub äußern?
- 10 Wichtige Termine sowie nützliche Tipps in Babys 12. Woche
Die verschiedenen Wachstumsschübe
Es ist wirklich kaum zu glauben, wie schnell die ersten Wochen nach der Geburt verfliegen. Kein Wunder, denn ein Neugeborenes krempelt das Leben der frisch gebackenen Eltern erst einmal radikal um. Im ersten Lebensjahr durchläuft euer Baby insgesamt acht Wachstumsschübe, welche bei kleinen Babys etwa 2 Tage, bei älteren Babys rund eine Woche andauern können und alle 3 bis 11 Wochen auftreten.
Bevor sich Hör- und Sehvermögen perfektionieren, werden zuerst die anderen Sinneswahrnehmungen, wie das Riechen, Schmecken und Tasten, verbessert. Im Anschluss stehen dann die Kommunikation, die soziale Interaktion sowie die Fortbewegung auf dem Entwicklungsplan eures Babys.
Dauer, Intensität und wann genau die Wachstumsschübe auftreten, sind dabei von Baby zu Baby unterschiedlich. Aus diesem Grund müsst ihr euch absolut keine Sorgen oder unnötige Gedanken machen, sollte das gleichaltrige Baby aus der Mutter-Kind-Gruppe oder das Baby der Nachbarn den Wachstumsschub früher durchlaufen als euer eigenes Kind. Einige Babys brauchen für manche Dinge eben ein bisschen länger Zeit, wohingegen andere Fähigkeiten dafür umso schneller erlernt werden.
Die altersgerechte Entwicklung eures Kindes wird bei den sogenannten Früherkennungsuntersuchungen, die auch U-Untersuchungen genannt werden, beim Kinderarzt eingehend untersucht. Sollten also Defizite in der körperlichen oder geistigen Entwicklung vorhanden sein, werden diese rechtzeitig vom Kinderarzt erkannt.
Obwohl der Name dies vermuten lässt, sind die Wachstumsphasen nicht davon geprägt, dass euer Baby in dieser Zeit in die Größe wächst oder ordentlich an Gewicht zulegt. Viel mehr durchläuft euer Baby in einer Wachstumsphase unterschiedliche Entwicklungsschritte.
In erster Linie bildet sich bei einem Wachstumsschub das Gehirn eures Kindes weiter aus, neue Gehirnregionen werden aktiviert und weitere Nervenzellen vernetzen sich miteinander. Dies ist der Grund, warum sich die Größe des kindlichen Gehirns in den ersten 12 Lebensmonaten sage und schreibe verdoppelt.
Durch die Ausbildung der Gehirnstruktur wird gewährleistet, dass euer Baby neue Fähigkeiten erlernt und ausüben kann. Bis die neu erlernten Fähigkeiten jedoch reibungslos funktionieren und wieder neue Dinge erlernt werden, vergehen meist mehrere Wochen. Denn wie wir alle wissen, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Die acht Wachstumsschübe in den ersten 14 Lebensmonaten
Wir zeigen euch auf einen Blick, wie populäre Babyratgeber die acht prägnanten Wachstumsschübe von Babys in den ersten 14 Lebensmonaten zusammenfassen und was diese für die Entwicklung eures Babys bedeuten:
Wachstumsschub (5. Woche): Das Baby nimmt Gegenstände, die sich bewegen, wahr und wird generell aufmerksamer. Die körpernahen Sinneswahrnehmungen werden verbessert.
Wachstumsschub (8. Woche): Die Sinne differenzieren sich weiter aus, das Baby sieht besser, nimmt mehr Geräusche wahr und trainiert seinen Tastsinn, indem Gegenstände länger gehalten und ertastet werden.
Wachstumsschub (12. Woche): Ist durch die Entwicklung des Sozialverhaltens, den ersten sozialen Interaktionen, einer Verbesserung der Motorik sowie der Bewegungen geprägt. Das Baby beginnt zu brabbeln, lächelt, lutscht an den Fingern und strampelt. Zudem bewegen sich der Kopf sowie die Augen zunehmend zielgerichteter.
Wachstumsschub (19. Woche): Zähne können sich bereits bemerkbar machen und der Körper- sowie Muskelaufbau stehen im Vordergrund. Das Baby ist jetzt nicht gerne allein, es lernt die Trennungsangst kennen und ist daher meist sehr anhänglich und weinerlich.
Wachstumsschub (26. Woche): Gefühle, wie Freude, Wut oder Zorn, werden bewusst geäußert. Drehungen auf die Bauchlage werden kräftig geübt und neue Laute erprobt.
Wachstumsphase (37. Woche): Das Baby krabbelt und erkundet seine Umgebung, es verbessert weiterhin seine Feinmotorik und versucht immer häufiger zu sprechen.
Wachstumsphase (46. Woche): Das Baby übt das selbstständige Sitzen, greift gezielt nach Dingen und unternimmt erste Gehversuche an der Hand.
Wachstumsphase (55. Woche): Die Schritte werden immer sicherer und die „Nein-Phase“ beginnt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Babys nach jedem Wachstumsschub ihre Körper- sowie Handmotorik, die geistige Entwicklung sowie Sprachentwicklung, ihre sozialen Kompetenzen, die Kommunikation sowie ihre Fortbewegung verbessern.
Natürlich treten die neuen Fähigkeiten nicht über Nacht auf, sondern gehen fließend ineinander über. Kann euer Baby gerade krabbeln und verfestigt diese neu erlernte Fähigkeit, ist das Gehirn schon mitten in den Vorbereitungen, um beispielsweise das selbstständige Sitzen oder das Laufen zu erlernen.
Wachstumsschub in Babys 12. Woche: Meilenstein in der Entwicklung
Euer Baby ist jetzt schon 12 Wochen alt, was bedeutet, dass bereits die ersten beiden Wachstumsschübe gemeistert wurden. Etwa um die 12. Lebenswoche herum steht der dritte von den insgesamt acht Wachstumsschüben an. Doch was erwartet euch und euer Baby beim 12-Wochen-Schub?
Diese Entwicklungsphase ist für euer Baby nicht nur besonders groß, sondern vor allem wichtig, da es ein Sozialverhalten entwickelt. Auch für euch wird diese Phase richtig spannend und unvergesslich, denn lächelt ihr euren Sonnenschein an, lächelt und strahlt dieser bewusst zurück. Euer Baby beginnt also damit, auf sozialer Ebene mit euch zu kommunizieren. Doch nicht nur das, auch die Umwelt wird jetzt viel bewusster und intensiver wahrgenommen, als es in den ersten drei Lebensmonaten der Fall war.
Welche weiteren Entwicklungen gehen beim 12-Monats-Schub vonstatten?
Der dritte Lebensmonat beginnt und euer Baby macht mit seinen 12 Wochen einen wahren Entwicklungssprung. Es ist körperlich schon viel stärker geworden und kann bereits sein Köpfchen in der Rückenlage anheben. Alle Bewegungen werden nun kontrollierter ausgeführt und das Strampeln fällt zunehmend kräftiger aus.
Einige Babys schaffen es jetzt schon, sich für einen kurzen Augenblick aus der Bauchlage heraus hochzustemmen, kurz den Kopf zu heben und diesen sogar zu drehen. Ein wahrlicher Kraftakt, den euer starker Schatz da absolviert. Unter anderem durch diese Übungen wird die gesamte Rücken-, Arm- sowie Nackenmuskulatur kräftig trainiert und euer Liebling bereitet sich schon frühzeitig auf das Krabbeln vor.
Doch nicht nur kräftetechnisch passiert bei eurem Baby mit 12 Wochen sehr viel. Auch in Sachen Kommunikation sowie soziale Interaktion wird der ein oder andere Meilenstein in der Entwicklung gemeistert. Außerdem werden die motorischen sowie sensorischen Fähigkeiten mit 12 Wochen stark ausgebaut und vertieft.
Fühlen und Greifen
Nicht nur die Grobmotorik, auch die Feinmotorik wird mit 12 Wochen verbessert, indem zum Beispiel nach kleineren Gegenständen gegriffen wird oder Mamas und Papas Hand ganz bewusst festgehalten werden. Um den Tast- sowie Greifsinn zu trainieren, könnt ihr eurem Baby zum Beispiel ein Tast-Bilderbuch zum Erkunden geben. Durch die unterschiedlichen Materialien kann euer Kind das Tasten und Fühlen aktiv und abwechslungsreich erleben.
Vor allem ein Spielebogen oder ein sogenannter Babytrainer erweckt derzeit das Interesse der Kleinen und lädt zum Greifen, Tasten und Spielen ein. Allerdings sind diese spielerischen Tätigkeiten enorm anstrengend für Babys mit 12 Wochen, weshalb sich meist nur einige Minuten damit beschäftigt wird.
Soziale Interaktion
Das erste bewusste Lächeln des Kindes ist für Eltern ein wunderschöner und definitiv unvergesslicher Moment in der gesamten Entwicklung. Und genau dies wird ab der dritten Wachstumsphase immer häufiger passieren. Lächelt ihr euer Baby an oder erzählt ihm eine Geschichte, wird es darauf mit einem Strahlen, einem Lächeln, einem Glucksen oder einem Strampeln reagieren und will so mit euch kommunizieren.
Zudem kann euer Baby bekannte Personen von fremden Personen unterscheiden und erkennt diese sogar wieder. Um der Wiedersehensfreude mehr Ausdruck zu verleihen, wird nicht nur viel gelächelt, sondern außerdem immer häufiger mit den Ärmchen gerudert. Auch eine Art, mit seinen Eltern oder Geschwistern zu kommunizieren.
Entwicklung der Sinne sowie Sprache
Euer Baby kann immer besser riechen, schmecken, hören und sehen. Doch nicht nur das, es erkennt mittlerweile Gesichter und kann diese sogar einordnen, weshalb sich immer häufiger ein Lächeln auf seine Lippen legt, sobald Mama, Papa oder andere bekannte Personen einen Raum betreten.
Neben dem Sehsinn entwickelt sich bei eurem Baby in der 12. Woche auch der Gehörsinn weiter. Dabei haben es vor allem monotone Geräusche, wie zum Beispiel das Geräusch eines Föhns, eines Staubsaugers oder das Motorengeräusch beim Autofahren, eurem Baby angetan.
Etwa ab der 12. Lebenswoche beglückt euch euer Baby zudem mit vielen neuen Lauten und lustigen Glucksern, die fleißig mit euch kommuniziert und geübt werden. Das freudige Brabbeln sowie die Lautbildung nehmen ab der 12. Woche schon deutlich zu und werden auch gerne ohne Zuhörer erprobt.
Außerdem ahmt euer Kind immer häufiger eure eigenen Laute nach und versucht, euch auf diesem Wege zu antworten. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, viel und regelmäßig mit eurem Baby zu sprechen. Dabei kann die Sprachentwicklung beispielsweise durch das Erklären von diversen Gegenständen beim Einkaufen oder zuhause im Alltag, durch regelmäßiges Vorlesen oder durch das Vorsingen von Kinderliedern, frühzeitig gefördert werden. Gleichzeitig wird dadurch das Sprachgefühl eures Kindes nachhaltig verbessert, was ihm beim Sprechen lernen zugutekommen wird.
Um Babys Gehör zu schulen, bietet es sich neben dem alltäglichen Sprechen sowie dem Vorlesen von Geschichten außerdem an, diverse Laute regelmäßig zu wiederholen oder eurem Baby neue Geräusche zu zeigen. So kann zum Beispiel das Klingeln eines Glöckchens, das Klimpern mit einem Schlüsselanhänger oder das Klappern mit einer Dose für Ablenkung und große Augen sorgen.
Sensorik
Um die haptischen Erfahrungen eures Babys zu vergrößern, könnt ihr es mit leichten Babymassagen entspannen oder seine Hand mit verschiedenen Stoffen, wie zum Beispiel Wolle, einer Feder oder einem weichen Pinsel, streicheln. Dadurch lernt das Baby unter anderem, dass sich Dinge unterschiedlich anfühlen und das Empfinden für den eigenen Körper wird nachhaltig trainiert.
Wie kann sich der 12-Wochen-Schub äußern?
Der dritte und sehr wichtige Wachstumsschub dauert in der Regel etwa 4 bis 7 Tage an und findet statt, wenn euer Baby etwa 12 Wochen alt ist. Euer Baby wird auf den Wachstumsschub ziemlich wahrscheinlich mit einem auffälligen sowie untypischen Verhalten reagieren und euch somit signalisieren, dass etwas im Gange ist.
In den meisten Fällen macht sich der 12-Wochen-Schub durch folgende Anzeichen bemerkbar:
- Unruhige Nächte und häufiges Aufwachen
- Erhöhtes Schlafbedürfnis
- Quengeln und vermehrtes Weinen
- Schlechte Laune
- Gesteigerte Anhänglichkeit und verstärktes Kuschelbedürfnis
- Fremdeln
- Erhöhtes Nahrungsbedürfnis
- Reagiert wütend und ungeduldig
Solltet ihr euer Baby stillen, kann es bei einem Wachstumsschub außerdem zu vorübergehenden Problemen bei der Produktion von Muttermilch kommen. Durch den oft übermäßigen Hunger verlangt euer Baby in der Regel häufiger nach der Brust, was zu einem kurzzeitigen Engpass in Sachen verfügbarer Muttermilch führen kann.
In diesem Fall ist es wichtig, dass ihr euer Baby dennoch regelmäßig anlegt. Zufüttern ist nicht nötig, denn nach einigen Tagen hat sich die Milchproduktion auf das gesteigerte Hungergefühl eures Lieblings eingestellt und die anstrengende Wachstumsphase ist vorerst überstanden.
Natürlich ist eine Wachstumsphase für euer Baby sehr anstrengend, doch auch euch verlangt diese viel ab. Wenn euer Baby in dieser Zeit häufig weint und quengelt, bedarf das viel Geduld sowie Einfühlungsvermögen seitens der Eltern.
Macht euch bewusst, dass das Gehirn eures Babys während eines Wachstumsschubs auf Hochtouren arbeitet und euer Schatz in dieser Zeit bestimmte Grundgefühle, wie Wut, Trauer, Freude sowie Trennungsängste, kennenlernt und sehr viele neue Sinneseindrücke verarbeiten muss. Euer Baby braucht jetzt besonders viel Zuwendung und Liebe, Verständnis, Kuschel- und Streicheleinheiten sowie Nähe.
Wichtige Termine sowie nützliche Tipps in Babys 12. Woche
U4-Untersuchung wahrnehmen: Zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat, also in der Regel nach dem dritten Wachstumsschub, steht die nächste Untersuchung beim Kinderarzt an. Bei der U4 wird unter anderem das Seh- und Hörvermögen kontrolliert, ob sich euer Baby altersgerecht entwickelt und, ob der 12-Wochen-Schub bereits vollzogen wurde.
Spielzeug zur Förderung der geistigen sowie körperlichen Entwicklung: Da mit dem Wachstumsschub in der 12. Woche unter anderem der Hör-, Seh- sowie Tastsinn verbessert wird, bieten sich jetzt vor allem Spielsachen für euer Baby an, welche die Entwicklung positiv beeinflussen können.
Dazu gehören Tastbücher, Bücher zum Vorlesen, Rasseln, Stofftiere sowie Spielzeuge aus unterschiedlichen Materialien (Wolle, Holz, etc.). Ein Spielebogen oder ein Babytrainer sind besonders dafür geeignet, um die sogenannte Hand-Augen-Koordination zu verbessern und zu trainieren.
Der dritte Wachstumsschub und das Baby in der 12. Woche im Überblick:
- In der 12. Woche findet der dritte von insgesamt acht Wachstumsschüben statt.
- Der 12-Monats-Schub dauert mehrere Tage bis zu einer Woche an.
- Neue Gehirnregionen werden aktiviert und Gehirnzellen vernetzen sich miteinander.
- Das Baby erlernt neue Fähigkeiten und vertieft bereits Erlerntes.
- Der Wachstumsschub in der 12. Woche ist geprägt von sozialer Interaktion und gleichzeitig wird die Fein- sowie Grobmotorik verbessert.
- Babys mit 12 Wochen reagieren auf den Wachstumsschub oft mit quengeln, weinen, einem unruhigen Schlaf sowie gesteigerten Hungergefühl und mit Anhänglichkeit.