Ihr habt den 2. Schwangerschaftsmonat hinter euch gelassen und befindet euch jetzt in der 9. Schwangerschaftswoche (8+0 bis 8+6). Diese Woche ist von einem weiteren besonderen Meilenstein geprägt: Die Embryonalphase ist abgeschlossen und die Fetalphase beginnt. Dies bedeutet, dass alle wichtigen Organe angelegt sind.
Inhalt dieses Beitrags
In der 9. SSW beginnen sich zudem die Schädelknochen zu bilden, um das Gehirn des Kindes schützen zu können. Da die Nerven- und Gehirnzellen sowie die angelegten Organe jetzt besonders sensibel sind, solltet ihr umso mehr auf einen gesunden Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung achten. Alkohol- oder Zigarettenkonsum zur jetzigen Zeit hätte fatale gesundheitliche Schäden für das Kind.
Der Embryo in der 9. Schwangerschaftswoche
Einfach unglaublich, was sich derzeit in eurem Bauch abspielt! In dieser Schwangerschaftswoche endet die Embryonalphase und euer Baby wird jetzt nicht mehr als Embryo, sondern als Fötus bezeichnet. In etwa zur gleichen Zeit entwickeln sich die Organe vollständig aus und der Schädelknochen zum Schutz des Gehirns beginnt sich zu bilden. Damit das Gehirn ausreichend Platz zum Wachsen hat, ist der Schädelknochen noch sehr weich.
Gleichzeitig wächst das Gehirn weiter und einige Teile sowie Nervenzellen haben ihre Arbeit zum Teil schon aufgenommen. So kann euer Kind bereits jetzt Schmerzen und erste Sinneseindrücke wahrnehmen. Kaum zu glauben, doch im Gehirn entstehen in dieser Zeit etwa 100.000 Nervenzellen pro Minute.
Der Körper sowie der Kopf, welcher so langsam eine rundere Form annimmt, richten sich mehr und mehr auf und der gesamte Torso ist gerader. Der kaulquappenähnliche Schwanzfortsatz ist verschwunden und hat sich zum Steißbein ausgebildet.
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Arme und Beine des Kindes wachsen und die kleinen Finger, Daumen und Zehen bilden sich heraus und beginnen zu sprießen. Beide Hände können sich sogar schon berühren. Zu diesem Zeitpunkt bestehen die Finger und Zehen noch aus Knorpel, in den nächsten Wochen jedoch findet die Verknöcherung statt und die Knorpel wandeln sich in Knochenmasse um.
Durch die Gelenke, die sich in der vorherigen SSW angefangen haben zu bilden, biegen sich bereits die Ellenbogen des Fötus. Euer Baby ist jetzt richtig aktiv und turnt regelrecht in eurem Bauch umher. Es wird kräftig gestrampelt, getreten, geschwommen und Purzelbäume geschlagen. Die Bewegungen sind wichtig, damit die Muskulatur des Fötus frühzeitig trainiert wird.
Spüren werdet ihr die Kinds-Bewegungen allerdings noch nicht. Die meisten Schwangeren nehmen die ersten Bewegungen gegen Ende des 2. Trimesters, etwa zwischen der 20. und 24. Schwangerschaftswoche, wahr.
Der Darm, welcher sich in Schwangerschaftswoche 8 gebildet hat, zieht sich aus der Nabelschnur zurück, um in den nächsten Wochen in der Bauchhöhle des Fötus weiterzuwachsen. Auch der Hals entwickelt sich und trennt nun den Kopf sichtbar vom restlichen Körper ab.
Generell lässt sich die gesamte Körperkontur mit Ohren, Nase, Augen und Mund besser erkennen. Unglaublich, aber wahr: Die Nase hat jetzt schon ihre finale Form erhalten und muss nur noch wachsen. Selbst die Augenlider bedecken nun die Augen, welche sich jedoch immer noch seitlich am Kopf befinden und noch nicht geöffnet werden können.
In der 9. Schwangerschaftswoche ist euer kleiner Bewegungskünstler zwischen 1,7 und 2,4 Zentimeter groß und hat damit die Größe einer Kirsche oder eines 1-Euro-Stücks. Das Gewicht beträgt nicht mehr als 2 Gramm.
Das zeigt der Ultraschall in der 9. Schwangerschaftswoche
Der Ultraschall zeigt jetzt einen richtigen kleinen Menschen. Zwar ist der Kopf noch Richtung Oberkörper geneigt, Kopf und Körper richten sich jedoch immer mehr auf. Das Schwänzchen, welches bis dato noch am Ende der Wirbelsäule zu sehen war, ist mittlerweile verschwunden.
Die Zehen und Finger sprießen aus den Händen und Füßen heraus und sind unter Umständen bereits zu erkennen. Dabei sind die einzelnen Zehen und Finger noch mit einer Art Schwimmhaut verbunden. Ohren, Nasenöffnung, Lippen und der Augenbereich sind bereits schön auf dem Ultraschall auszumachen.
Die werdende Mama in der 9. Schwangerschaftswoche
Ist euer BH mittlerweile schon etwas zu klein? Um sich optimal auf das Stillen vorzubereiten, bilden sich schon jetzt Fett- und Milchdrüsen und die Brüste werden besser durchblutet. Daher fühlen sich eure Brüste schon in den frühen Schwangerschaftswochen fester, größer und schwerer an. Zwar wachsen eure Brüste die ganze Schwangerschaft über, das unangenehme Ziehen und das Spannungsgefühl lassen jedoch in den nächsten Wochen nach.
Auch die Gebärmutter wächst weiter und dehnt sich aus. In der Regel ist zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Schwangerschaftsbauch zu erkennen. Auch der Kalorienverbrauch ist noch nicht gestiegen, daher werden sich lediglich wenige Kilos mehr auf der Waage bemerkbar machen.
Durch Blähungen, die häufig in der Schwangerschaft auftreten, kann sich allerdings eine kleine Wölbung am Bauch bilden. Blähungen können auch in Verbindung mit einem Völlegefühl, Verstopfung sowie mit Sodbrennen auftreten.
Doch warum werden Schwangere so häufig von lästigen Blähungen heimgesucht? Durch die Hormonumstellung und insbesondere durch die vermehrte Bildung des Gelbkörperhormons Progesteron wird euer Körper ziemlich durcheinandergebracht. Progesteron ist unter anderem dafür verantwortlich, die Beckenbodenmuskeln sowie Sehnen und Bänder weicher und dehnbarer zu machen und um diese zu lockern.
Damit euer Baby die Nährstoffe aus eurer Nahrung besser verwerten kann, arbeitet euer Darm zudem auf Sparflamme. Durch die Darmträgheit verbleibt das Essen länger im Darm und es kann zu einer vermehrten Gasbildung kommen, die sich durch Blähungen äußert. Gleichzeitig sorgt das Progesteron dafür, dass sich euer Darm entspannt und langsamer arbeitet.
Hinzu kommt, dass viele der werdenden Mamas mit der Schwangerschaft auch ihre Ernährung umstellen. Dies ist auch völlig sinnvoll, denn eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist für die Entwicklung des Kindes sowie für die Gesundheit der Mutter essenziell.
Die Ernährungsumstellung, die oft den Wechsel auf Vollkornprodukte sowie viel frisches Obst und Gemüse beinhaltet, kann jedoch zu Beginn für Blähungen und einen insgesamt aufgeblähten Bauch sorgen. Doch auch zu wenig Bewegung, Stress und die Einnahme von Eisenpräparaten können für das häufigere Entweichen von Luft verantwortlich sein und zu Problemen im Verdauungstrakt führen.
Wie ihr schwangerschaftstypischen Blähungen vorbeugen könnt
Um Bauchschmerzen sowie Krämpfe zu verhindern, ist es wichtig, dass ihr die aufgestaute Luft in eurem Bauch nicht unterdrückt. Klar, dies ist in einigen Situationen natürlich unangenehm, doch in den meisten Fällen ist bestimmt ein stilles Örtchen vorhanden, an welchen ihr euch gegebenenfalls zurückziehen könnt.
Um übermäßigen Darmwinden vorzubeugen, solltet ihr euer Essen nicht hastig und in Eile herunterschlingen. Dies begünstigt einen aufgeblähten Bauch, da beim Schlucken zu viel Luft in den Magen gelangt.
Nehmt euch daher genügend Zeit und kaut gründlich, denn die Verdauung fängt bereits beim Essen an. Anstatt wenige und üppige Mahlzeiten solltet ihr mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu euch nehmen.
Habt ihr Probleme mit Blähungen ist es ratsam, die Menge der blähenden Lebensmitteln zu reduzieren. Zu den Lebensmitteln, welche die Gasproduktion anregen, gehören unter anderem Erbsen und Bohnen, Zwiebeln, ofenfrisches Brot, Käse mit über 45 % Fettanteil, Kohlgemüse, fettige Speisen sowie unreifes Obst.
Weitere Tipps, um Blähungen vorzubeugen:
- Regelmäßige Bewegung bringt nicht nur euren Kreislauf, sondern auch euren derzeit trägen Darm in Schwung und regt die Darmtätigkeit an. Schwimmen wird in der Schwangerschaft besonders häufig empfohlen, da die Bewegungen im Wasser gelenkschonend sind. Doch auch Radfahren, Nordic Walking, Spaziergänge, Schwangerschaftsgymnastik sowie Yoga und Pilates haben sich für Schwangere bewährt. Zudem beugen sportliche Aktivitäten vielen anderen Schwangerschaftsbeschwerden, wie Rückenschmerzen oder Wassereinlagerungen, effektiv vor.
- Tragt Kleidung, die am Bauch locker sitzt, so wird der Darm nicht unnötig eingeschnürt. Zudem solltet ihr darauf achten, gerade zu sitzen. Bei einer gekrümmten Körperhaltung kann die Luft nicht entweichen und ein verkrampfter Blähbauch ist häufig die Folge.
- Trinkt mindestens 2,5 bis 3 Liter täglich, um den Darm beim Verdauen zu unterstützen. Gleichzeitig können dadurch Verstopfungen vorgebeugt werden. Verzichtet jedoch auf kohlensäurehaltige Getränke und ersetzt diese durch stilles Mineralwasser oder ungesüßte Tees.
- Kefir und andere fermentierte Milchprodukte beeinflussen die gesamte Darmflora positiv.
Tipps bei akuten Blähungen: Legt euch eine warme Wärmflasche auf den Bauch und versucht euch zu entspannen. Auch ein warmes Bad wirkt bei Blähungen und einem verkrampften Bauch wohltuend. Sanfte Bauchmassagen um den Bauchnabel herum, können die Darmtätigkeit ankurbeln und dafür sorgen, dass die schmerzenverursachenden Gase entweichen können. Zudem haben sich entkrampfende Tees, wie Kamille, Fenchel, Anis sowie Melisse, bei Blähungen bewährt und dürfen in der Schwangerschaft ohne Bedenken getrunken werden.
Nicht nur Blähungen können in der 9. SSW verstärkt auftreten. Auch andere Schwangerschaftsbeschwerden, wie Übelkeit, starke Geruchsempfindlichkeit, Heißhunger, Ekel auf bestimmte Lebensmittel, vermehrter Harndrang oder Müdigkeit, können euch die nächsten 3 bis 4 Wochen weiterhin begleiten. Ab der 12. Schwangerschaftswoche lassen die Beschwerden jedoch deutlich nach.
Das ist in der 9. Schwangerschaftswoche wichtig
Gesundheitsbewusst leben: Da die Gehirn- und Nervenzellen in der 9. Schwangerschaftswoche besonders sensibel sind, ist es äußerst wichtig, dass ihr auf eine ausgewogene Ernährung und einen generell gesunden Lebensstil achtet. So sollte es selbstverständlich sein, auf Zigaretten, Alkohol und Drogen zu verzichten.
Auch Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke sollten nur in Maßen konsumiert werden. Die empfohlene Menge für Schwangere liegt bei 200 mg Koffein pro Tag. Auf Energy-Drinks sollte hingegen komplett verzichtet werden.
Beckenboden trainieren: Es ist nie zu früh, um mit dem wichtigen Beckenbodentraining zu beginnen. Während der gesamten Schwangerschaft sowie bei der Geburt wird der Beckenboden enorm strapaziert und durch das Gewicht des Kindes sowie der immer größer werdenden Gebärmutter stark belastet. Mit einem regelmäßigen Beckenbodentraining könnt ihr außerdem einer schwangerschaftsbedingten Inkontinenz vorbeugen.
Verzichtet auf extreme Sporteinheiten: Bewegung und Sport sind in der Schwangerschaft essenziell. Übertreibt es allerdings auch nicht und lasst die sportlichen Aktivitäten nicht in Leistungssport ausarten. Habt ihr vor der Schwangerschaft viel Krafttraining oder vielleicht Kampfsport betrieben, solltet ihr das weitere sportliche Vorgehen mit eurem Frauenarzt oder der Hebamme besprechen.
Hebamme finden: Falls ihr euch noch nicht nach einer geeigneten Hebamme umgeschaut habt, solltet ihr jetzt mit der Suche anfangen. Hebammen sind ein wahrer Segen für werdende Mütter: Sie haben stets ein offenes Ohr und sind während der Schwangerschaft, bei der Geburt sowie im Wochenbett und in der Stillzeit für euch da.
Eine geeignete Hebamme findet ihr unter anderem über eure Frauenarztpraxis, die Krankenkasse oder online über spezielle Hebammen-Listen. Für weitere Informationen könnt ihr die Webseite des Deutschen Hebammenverbandes besuchen.
Die 9. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- In der 9. SSW geht die Embryonalphase in die Fetalphase über. Jetzt sind die wichtigsten Organe des Kindes angelegt.
- Gehirn- und Nervenzellen bilden sich weiter aus, sodass der Fötus jetzt schon verschiedene Sinneseindrücke wahrnehmen kann.
- Die Schädeldecke beginnt sich zu bilden, um das Gehirn zu schützen.
- Der Fötus turnt kräftig herum und kann sogar schon Saltos schlagen.
- Zum jetzigen Zeitpunkt misst der Fötus im Durchschnitt zwischen 1,7 und 2,4 Zentimeter.
- Bei der werdenden Mama können vermehrt Blähungen auftreten. Mit unseren Tipps könnt ihr diesen vorbeugen.