Ihr habt es geschafft, denn mit der 35. Schwangerschaftswoche (34+0 bis 34+6) beginnt endlich der gesetzliche Mutterschutz, der arbeitende Schwangere bis acht Wochen nach der Entbindung vor einer Beschäftigung schützt. Diese Zeit solltet ihr unbedingt nutzen, um euch ausgiebige Ruhepausen sowie Entspannung zu gönnen und schöne Erinnerungen an eure Schwangerschaft zu schaffen. Um euch zu inspirieren, haben wir einige Ideen für euch zusammengefasst.
Inhalt dieses Beitrags
- 1 Das Baby in der 35. Schwangerschaftswoche
- 2 Das zeigt der Ultraschall in der 35. Schwangerschaftswoche
- 3 Zwei Tipps, um euer Baby in die richtige Geburtsposition zu bringen
- 4 Die werdende Mama in der 35. Schwangerschaftswoche
- 5 Gesetzlicher Mutterschutz
- 6 Das ist in der 35. Schwangerschaftswoche wichtig
- 7 Die 35. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
In diesem Artikel erfahrt ihr außerdem, was der Unterschied zwischen dem angeborenen sowie adaptiven Immunsystem ist und was dies für euer Baby bedeutet. Zudem klären wir euch darüber auf, ob und wie ihr die Lage eures Kindes positiv beeinflussen könnt und was in der 35. Schwangerschaftswoche noch alles wichtig ist.
Das Baby in der 35. Schwangerschaftswoche
Die wichtigsten Meilensteine in Sachen Entwicklung sind in der 35. Schwangerschaftswoche erreicht. Euer Baby ist demnach fast bereit, das Licht der Welt zu erblicken und nutzt die letzten Wochen für einen Feinschliff sowie für das weitere Anlegen von wichtigen Fettreserven. Zudem arbeiten die Lungen inzwischen selbstständig und kleben nicht mehr zusammen.
Der Magen-Darm-Trakt hat seine Funktionen ebenfalls aufgenommen und wird unter anderem durch das Schlucken von Fruchtwasser kräftig trainiert. Im Darm eures Kindes setzt sich nun verstärkt das Kindspech, welches auch Mekonium genannt wird und in den ersten Lebenstagen ausgeschieden wird, ab. Neben dem Verdauungsapparat sowie den Nieren ist auch die Leber inzwischen völlig funktionstüchtig und das Nerven- sowie das Immunsystem arbeiten auf Hochtouren.
Bisher wurde das kindliche Immunsystem, welches mittlerweile ganz selbstständig arbeitet, von den Abwehrkräften der werdenden Mama tatkräftig unterstützt. Von dieser wichtigen Unterstützung profitiert euer Baby auch noch viele Wochen nach seiner Geburt. Weitere Abwehrstoffe erhält euer Liebling im Zuge einer natürlichen Geburt sowie beim Stillen durch die gesunde Muttermilch.
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Bereits nach der Entbindung verfügt das Neugeborene also über ein angeborenes, aber auch ein adaptives Immunsystem. Adaptiv bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Immunabwehr erst nach und nach sowie im Laufe der ersten Lebensjahre erworben wird. Die angeborene Abwehr verfügt über eine breite Wirksamkeit und besteht unter anderem aus der Haut, den Schleimhäuten sowie verschiedenen Abwehrzellen aus den weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Die adaptive Abwehr hingegen muss zuerst die unterschiedlichen Krankheitserreger kennenlernen, um spezielle Abwehrmechanismen gegen diese zu entwickeln. Bis sich die eigenen Antikörper ausgebildet haben, werden mehrere Jahre vergehen. Aus diesem Grund ist euer Kind vor allem in den ersten Lebensjahren besonders anfällig für Infekte und nimmt gefühlt jede Kinderkrankheit mit.
Dabei wirkt das erworbene Immunsystem zielgerichteter und kann sich Erreger merken, um diese beim nächsten Mal gezielt zu bekämpfen. Beide Abwehrsystem sind eng miteinander verbunden und ermöglichen durch ihr aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel eine komplexe Immunreaktion, die euer Neugeborenes schützen wird.
Auch in dieser Schwangerschaftswoche wächst das Gehirn des Ungeborenen weiter und die Reflexe sowie Sinnesorgane werden jeden Tag aufs Neue ausgetestet. So wird nicht nur gerne an der Nabelschnur gespielt, sondern auch die Gebärmutterwand wird neugierig mit den Händen, Füßen sowie dem restlichen Körper erkundet.
Durch die zahlreichen Bewegungen stärkt euer Baby außerdem die Muskeln und trainiert seine Koordination. Während euer Baby ein ausgedehntes Nickerchen hält, werden dessen Erlebnisse sowie Neu-Erlerntes durch intensive Träume in der REM-Phase verarbeitet.
In der 35. Schwangerschaftswoche bringt euer kleiner Wonneproppen bereits zwischen 2300 und 2500 Gramm auf die Waage und ist um die 47 Zentimeter (SFL) groß. Noch ziemlich winzig, doch bis zur Geburt sind es ja noch einige Wochen. Sollte euer Baby in dieser Schwangerschaftswoche als Frühchen zur Welt kommen, wäre es dennoch groß und schwer genug, um ohne spezielle medizinische Versorgung zu überleben.
Das zeigt der Ultraschall in der 35. Schwangerschaftswoche
Euer Baby ist inzwischen so groß, dass es nicht mehr im Fruchtwasser schwimmt, sondern mit seinem kleinen Körper eng an eurer Gebärmutterwand liegt. Dies ist auch der Grund, warum ihr jetzt immer besser erkennen könnt, welches Körperteil sich auf eurer Bauchdecke abzeichnet.
Mittlerweile haben die meisten Babys ihre endgültige Geburtsposition eingenommen und liegen mit ihrem Kopf nach unten in Richtung Becken. Nach und nach schiebt sich das Köpfchen des Kindes tiefer in das Becken, was bei der werdenden Mama häufig zu Senkwehen führt. Befindet sich das Ungeborene mit dem Kopf nach unten, spricht man von der sogenannten Schädel- oder auch Kopflage.
Von einer Steißlage oder Beckenendlage wird hingegen gesprochen, wenn das Gesäß des Babys in Richtung Becken zeigt. Generell ist es möglich, ein Kind in der komplizierteren Beckenendlage spontan und auf natürlichem Wege zur Welt zur bringen. Hat sich das Baby in der 36. Schwangerschaftswoche noch nicht in die richtige Position begeben, wird jedoch über eine äußere Wendung nachgedacht. Um die Position des Kindes festzustellen, benötigt euer Frauenarzt oder die Hebamme nur wenige geübte Handgriffe.
Neben der Schädel- sowie Beckenendlage gibt es auch noch die sogenannte Querlage, bei der es sich um eine Lage-Anomalie handelt. Denn in dieser Lage befindet sich das Köpfchen entweder auf der linken oder rechten Seite und die Füße zeigen in die dementsprechend andere Richtung. Somit befinden sich der Kopf sowie der Steiß auf der gleichen Höhe.
Begünstigt wird eine Querlage unter anderem durch zu viel Fruchtwasser oder eine überdehnte Bauchdecke, welche bei Mehrgebärenden häufiger auftreten kann. In den meisten Fällen dreht sich das Baby jedoch noch rechtzeitig in die Längslage, also entweder in die unproblematische Schädellage oder die etwas kompliziertere Beckenendlage (Steißlage). Eine Querlage kurz vor der Entbindung kommt nur äußerst selten vor und macht einen Kaiserschnitt erforderlich, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.
Zwei Tipps, um euer Baby in die richtige Geburtsposition zu bringen
Sollte sich euer Liebling in der 35. Schwangerschaftswoche noch nicht mit dem Kopf nach unten in Richtung Becken befinden, könnt ihr mit folgenden Tricks versuchen, eine sanfte Wendung herbeizuführen:
Taschenlampen-Trick: Um euer Baby in die finale Geburtsposition zu locken, könnt ihr eine Taschenlampe zur Hilfe nehmen. Wie das funktionieren soll? Euer Baby reagiert sehr stark auf Licht und wird davon magisch angezogen. Haltet die Taschenlampe auf eure Bauchmitte und bewegt das Licht langsam nach unten. Alternativ könnt ihr das Licht der Taschenlampe auch einfach an euren unteren Bauch halten. Dies ist natürlich keine Garantie, dass euer Baby die richtige Position einnimmt, doch mit etwas Glück wendet es sich der Lichtquelle zu und folgt ihr sogar. Ein Versuch ist es allemal wert und wird auch von einigen Hebammen angewendet.
Die indische Brücke: Begebt euch in die Rückenlage und stellt eure Beine bequem ab. Schiebt zudem ein dickes Kissen unter euren Allerwertesten, sodass sich euer Becken in einer leicht erhöhten Position und somit über eurem Brustbein befindet. Bleibt etwa 10 Minuten in dieser Position liegen und steht anschließend mit viel Schwung über eure Seite auf. Sinn und Zweck der Übung ist es, dass der Popo eures Babys aus dem Becken in eine vorerst unbequeme Position rutscht und anschließend durch das schwungvolle Aufstehen zu einer Drehung oder einem Purzelbaum angeregt wird.
Die werdende Mama in der 35. Schwangerschaftswoche
Wahrscheinlich fühlt ihr euch von Tag zu Tag schwerfälliger, was neben der mittlerweile riesigen Babykugel auch an euren Extra-Kilos liegt. Denn im Vergleich zum Beginn eurer Schwangerschaft bringen werdende Mamis in der 35. Schwangerschaftswoche durchschnittlich zwischen 11,5 und 13,5 Kilogramm mehr auf die Waage. Dabei hat allein eure Gebärmutter etwa ein Gewicht von 1,5 Kilo erreicht. Dies hört sich jetzt nicht unbedingt viel an, doch zum Vergleich: Zu Beginn eurer Schwangerschaft betrug das Gewicht der Gebärmutter rund 80 Gramm.
Das zusätzliche Gewicht macht sich vor allem in Form von Rückenschmerzen sowie Verspannungen bemerkbar, weshalb ihr regelmäßig eure Körperhaltung korrigieren und so oft es geht eure Beine nach oben legen solltet. Achtet zudem weiterhin auf eine ausreichende Bewegung, indem ihr beispielsweise einmal am Tag einen Spaziergang unternehmt oder leichte Gymnastik- sowie Dehnübungen absolviert. Ihr werdet sehen, eine leichte sportliche Betätigung wird euch und eurem Körper guttun.
Vor allem Schwangere, die unter einem niedrigen Blutdruck sowie Schwindel leiden, müssen darauf achten, täglich mindestens 2,5 Liter zu trinken und das am besten in Form von stillem Mineralwasser sowie ungesüßten Teesorten. Übrigens ist der erhöhte Flüssigkeitsbedarf auch beim Stillen weiterhin vorhanden, da der Körper aufgrund der Milchproduktion viel Flüssigkeit verbraucht.
Hört auf euren Körper und gönnt ihm unbedingt Ruhe und Entspannung, denn insbesondere die letzten Schwangerschaftswochen sind für werdende Mamis körperlich enorm anstrengend und belastend. Zu allem Überfluss gesellen sich auch noch Schlafmangel sowie viele Schwangerschaftsbeschwerden hinzu, welche Schwangeren wirklich sehr viel abverlangen.
Ein Glück, dass ihr euch jetzt im wohlverdienten Mutterschutz befindet und euch nicht mehr in die Arbeit quälen müsst. Legt euch also ohne schlechtes Gewissen auf die Couch, schaut eure Lieblingsserie an oder vertieft euch in ein gutes Buch. All diese Dinge werden in den Monaten nach der Geburt erstmal definitiv zu kurz kommen, weshalb ihr diese faulen Momente jetzt in vollen Zügen genießen solltet.
Gesetzlicher Mutterschutz
Endlich ist es soweit, denn in der 35. Schwangerschaftswoche beginnt der oft langersehnte gesetzliche Mutterschutz. Dieser beginnt sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und endet acht Wochen nach der Entbindung. Bei Mehrlingsschwangerschaften sowie bei Frühgeburten wird die Schutzfrist nach der Geburt auf insgesamt 12 Wochen verlängert. Nach dem Mutterschutz kann die sogenannte Elternzeit beantragt werden.
Das Mutterschutzgesetz dient dazu, berufstätige Mütter in der Zeit vor sowie nach der Geburt zu schützen und das Einkommen sicherzustellen. Denn in der Zeit des Mutterschutzes erhalten Arbeitnehmerinnen ein Mutterschaftsgeld von der jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse sowie einen Zuschuss vom Arbeitgeber. Dabei entsprechen die Zahlungen dem durchschnittlichen Nettogehalt der letzten drei Monate.
Neben dem strikten Beschäftigungsverbot genießen Schwangere während diesen Wochen zudem einen besonderen Schutz vor Kündigungen. Um das Mutterschaftsgeld zu beantragen, muss ein Antrag beim Arbeitgebers sowie bei der Krankenkasse gestellt werden. Habt ihr dies noch nicht erledigt, solltet ihr die Antragsstellung nun unbedingt in Angriff nehmen.
Das ist in der 35. Schwangerschaftswoche wichtig
Schöne Erinnerungen schaffen: Ihr befindet euch inzwischen im wohlverdienten Mutterschutz und solltet die Zeit in erster Linie nutzen, um euch auszuruhen sowie die letzten Vorbereitungen vor der Entbindung zu treffen. Dabei ist es eine sehr schöne Abwechslung, Erinnerungen von eurer Schwangerschaft zu schaffen. Euer Sprössling wird davon später bestimmt mehr als begeistert sein.
So könnt ihr zum Beispiel einen klassischen Gipsabdruck von eurer hübschen Babykugel anfertigen lassen, euren Babybauch bemalen lassen oder selbst bemalen und anschließend Erinnerungsfotos von den farbigen Ergebnissen schießen. Auch ein Babybauch-Shooting sorgt für eine wundervolle Erinnerung und kann ganz individuell auf die Wünsche der werdenden Mama abgestimmt werden.
Eine weitere zauberhafte Idee ist es, aus dem Herzschlag eures Kindes oder einem Ultraschall-Bild einen Ketten-Anhänger anfertigen zu lassen. Hierfür müsst ihr lediglich einen Goldschmied (zum Beispiel online oder bei euch vor Ort) finden und diesem eine Kopie des CTG- oder Ultraschall-Ausdrucks zukommen lassen.
Auf den „Ernstfall“ vorbereiten: Bevor es ernst wird und die Wehen bereits im vollen Gange sind, solltet ihr den Weg ins Krankenhaus einmal abgefahren sein. Somit wisst ihr, wie lange die Fahrt ins Krankenhaus dauert und welche möglichen Umfahrungen es gibt, sollte es zu einer Umleitung oder Ähnlichem kommen. Auch solltet ihr bereits wichtige Telefonnummern, wie zum Beispiel die Nummer des Krankenhauses, des Kreißsaals, der Hebamme sowie eines Taxiunternehmens, in euer sowie in das Handy eures Partners oder einer anderen Begleitperson einspeichern.
Die 35. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- Die nächsten Schwangerschaftswochen werden zum „Fein-Tuning“ genutzt, denn die Entwicklung des Kindes ist im Großen und Ganzen abgeschlossen.
- Neben den Lungen, den Nieren und der Leber arbeitet auch der Magen-Darm-Trakt selbstständig und ist derzeit mit der Bildung und Absetzung des Kindspechs, welches in den ersten Lebenstagen ausgeschieden wird, beschäftigt.
- Das kindliche Immunsystem hat seine selbstständige Arbeit bereits aufgenommen und wird durch den Vorgang einer natürlichen Geburt sowie durch das Stillen noch einmal mit mütterlichen Abwehrkräften unterstützt.
- Es wird häufig und intensiv geträumt.
- Auch ohne eine spezielle medizinische Versorgung ist das Baby im Falle einer Frühgeburt überlebensfähig.
- Die meisten Babys haben inzwischen die endgültige Geburtsposition eingenommen.
- Werdende Mamis bringen derzeit zwischen 11,5 und 13,5 Extra-Kilos auf die Waage.
- Der gesetzliche Mutterschutz beginnt.
- Das Baby misst um die 47 Zentimeter (SFL) und wiegt zwischen 2300 und 2500 Gramm.