Mit der 28. Schwangerschaftswoche (27+0 bis 27+6) wird die letzte Woche des zweiten Schwangerschaftstrimesters sowie das Ende des 7. Schwangerschaftsmonats eingeläutet. Dabei ist die aktuelle Schwangerschaftswoche von der Bildung des Immunsystems sowie von der weiteren Gehirnentwicklung des Ungeborenen geprägt.
Inhalt dieses Beitrags
- 1 Das Baby in der 28. Schwangerschaftswoche
- 2 Das zeigt der Ultraschall in der 28. Schwangerschaftswoche
- 3 Die werdende Mama in der 28. Schwangerschaftswoche
- 4 Warum leiden Schwangere verstärkt an Rückenschmerzen?
- 5 So könnt ihr den lästigen Rückenschmerzen vorbeugen:
- 6 Tipps und Tricks, die bei akuten Rückenschmerzen Linderung verschaffen
- 7 Das ist in der 28. Schwangerschaftswoche wichtig
- 8 Die 28. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
Nach wie vor bewegt sich das Baby so oft es geht, was sich teilweise mit schmerzhaften Tritten gegen Mamis Bauchdecke bemerkbar machen kann. Zudem leiden Schwangere nun vermehrt an Rückenschmerzen sowie Verspannungen. In diesem Artikel erfahrt ihr, was derzeit in der Entwicklung eures Kindes vonstattengeht und wir haben wertvolle Tipps und Tricks, um Rückenschmerzen zu lindern und vorzubeugen.
Das Baby in der 28. Schwangerschaftswoche
In der 28. Schwangerschaftswoche wird das kindliche Immunsystem nachhaltig gestärkt, denn die Antikörper aus dem Blut der Bald-Mami werden nun über die Plazenta an das Ungeborene weitergegeben. Dies bedeutet, dass das Immunsystem seine wichtige Aufgabe aufnimmt und anfängt, selbstständig zu funktionieren. Somit ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung eures Babys gemeistert!
Zudem steht die 28. SSW nach wie vor ganz im Sinne der Gehirnentwicklung und die Feinarbeit kann beginnen. In der letzten Schwangerschaftswoche haben sich ja bereits die ersten Gehirnfurchen gebildet, welche in dieser Schwangerschaftswoche weiter zunehmen. Aus diesem Grund steigen auch die Gehirnaktivitäten des Babys an, was durch Messungen der Gehirnströme gut ersichtlich ist. Gleichzeitig bilden sich die Sinne immer weiter aus und die Sinneswahrnehmungen differenzieren sich. Somit kann euer Baby nicht nur träumen, sondern nimmt jeden Tag neue spannende Eindrücke wahr.
Damit euer Schatz bald allein atmen kann, wird derzeit eine größere Menge der wichtigen Substanz namens Surfactant gebildet, welche die Lungen unter anderem vor einem Zusammenkleben hindert und die Bronchien vor Schmutz schützt. Zudem verästelt sich derzeit das gesamte Bronchialsystem und die Blutgefäße in der Lunge bilden sich weiter aus.
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Um die Lungenfunktion zu trainieren, atmet euer Baby weiterhin fleißig Fruchtwasser ein und aus, was wiederum zu Schluckauf führen kann. Mittlerweile könnt ihr den Schluckauf sogar schon durch eure Bauchdecke hindurch sehen, indem eure zauberhafte Babykugel bei jedem Hickser wackelt. Das sieht nicht nur lustig aus, sondern fühlt sich auch faszinierend an. Durch das Schlucken von Fruchtwasser werden gleichzeitig die Verdauungs- und Harnsysteme trainiert.
Neben dem Tast- und Gehörsinn bildet sich auch der Sehsinn in der 28. SSW weiter aus, indem euer Baby in seinen wachen Phasen seine Äuglein geöffnet hat und blinzelt. Mehr als Formen sowie hell und dunkel kann euer Liebling jedoch noch nicht wahrnehmen. Zudem ist der Blick noch sehr unscharf und verschwommen, doch viel zu sehen gibt es in eurer Gebärmutter ohnehin nicht.
Sobald euer Baby das Licht der Welt erblickt, kann es anfangs nur auf kurze Distanzen scharf sehen, so zum Beispiel euer Gesicht beim Stillen. Erst in den folgenden Wochen und Monaten nach der Geburt wird die Sehkraft und -schärfe immer besser und das Erkennen von Farben prägt sich weiter aus. Etwa im Alter von zwei Jahren wird die Entwicklung der Augen komplett abgeschlossen sein.
Da die Organe fast vollständig ausgereift sind, steht in der 28. Schwangerschaftswoche die Gewichts- und Größenzunahme im Fokus. So misst euer Baby etwa 37 Zentimeter (SFL) und wiegt um die 1100 Gramm.
Das zeigt der Ultraschall in der 28. Schwangerschaftswoche
Nach wie vor ist euer Baby recht aktiv und bewegt sich nach Lust und Laune, obwohl der Platz in eurer Gebärmutter immer kleiner wird. Die Bewegungen könnt ihr dabei nicht nur auf dem Ultraschall erkennen, sondern teilweise live auf eurer Bauchdecke begutachten. So kommt es ab jetzt immer häufiger vor, dass ihr einen kleinen Fuß, ein Händchen oder den Popo entdecken könnt. Der Fuß eures Schatzes ist jetzt übrigens um die 5 Zentimeter groß.
Zudem wachsen neben den Fuß- und Fingernägeln auch die Kopfhaare sowie die Wimpern und Augenbrauen kräftig weiter. Im Gegenzug dazu fallen die Lanugo-Haare in den nächsten Wochen nach und nach aus. Euer Baby sieht nun zunehmend „geglättet“ aus, denn durch die gebildeten Fettpölsterchen verschwinden die Hautfalten.
Mit etwas Glück könnt ihr euer Baby beim Daumennuckeln beobachten, wie es sich genüsslich streckt und reckt oder wie es mit der Nabelschnur spielt. Um die Gesichtsmuskulatur zu trainieren, wird zudem häufig die Stirn gerunzelt, die Nase gekräuselt und die Mundwinkel nach oben gezogen.
Die werdende Mama in der 28. Schwangerschaftswoche
Im letzten Monat ist eure Gebärmutter um etwa vier Zentimeter gewachsen und befindet sich somit am unteren Bereich des Brustkorbes. Etwa ab der 28. Schwangerschaftswoche beginnt eure Gebärmutter außerdem damit, ihre Form zu verändern. So wird sie im oberen Bereich etwas enger, was den schlauen Sinn erfüllt, dass euer Baby nach oben hin weniger Platz hat und sich so langsam in die Geburtsposition mit dem Kopf nach unten begibt.
Bis euer Baby allerdings seine finale Geburtsposition einnimmt, können noch einige Wochen und viele Drehungen vergehen. Etwa vier Wochen vor der Geburt, also in der 36. SSW, nimmt das Ungeborene seine endgültige Lage ein. Bis dahin werdet ihr noch des Öfteren von den mittlerweile ganz schön schmerzhaften Tritten gegen eure Bauchdecke heimgesucht. Euer Frauenarzt oder die Hebamme werden die Lage eures Kindes dabei stets gut im Auge behalten.
In der letzten Woche des zweiten Schwangerschaftstrimesters klagen viele werdende Mamis außerdem über Übungswehen sowie Beckenschmerzen. Die Beckenschmerzen werden jetzt immer häufiger vernommen, weil die freigesetzten Hormone unter anderem die Gelenke sowie Muskeln lockern. Auch Rückenschmerzen und Sodbrennen können verstärkt auftreten und der Schwangeren zu schaffen machen.
Neben den körperlichen Beschwerden kommt häufig hinzu, dass sich das Gedankenkarussell der werdenden Mamis immer schneller dreht. Was muss noch alles vor der Geburt organisiert werden? Wie wird die Entbindung ablaufen? Immer mehr Gedanken und unzählige Fragen schwirren im Kopf herum und natürlich sind auch Sorgen sowie Ängste vorhanden.
Ein Glück, dass in dieser Woche oder spätestens in den nächsten Wochen der Geburtsvorbereitungskurs beginnt. Dort können sich die werdenden Mamis untereinander austauschen und erhalten Antworten auf alle Fragen rund um das Thema Geburt sowie die Zeit im Wochenbett.
Neben dem wertvollen Austausch steht beim Geburtsvorbereitungskurs auch Schwangerschaftsgymnastik auf dem Programm, um den Rücken, den Beckenboden sowie andere Muskeln und Körperpartien, die bei der Schwangerschaft und Entbindung stark beansprucht werden, zu trainieren und zu stärken. Zudem erlernt ihr wichtige Atem- sowie Entspannungsübungen.
Natürlich kann euch euer Partner zum Geburtsvorbereitungskurs begleiten. Dies ist sogar sinnvoll, denn die werdenden Papas lernen unter anderem, mit welchen Hilfestellungen sie euch bei der Entbindung beistehen können, welche Geburtsmethoden infrage kommen und wie die Geburt überhaupt vonstattengeht. Zudem haben auch die Väter viele Fragen rund um das Thema Schwangerschaft, die sie bei der Hebamme loswerden können.
Dabei könnt ihr euch für einen Kurs anmelden, bei dem der Partner immer teilnimmt oder nur zu bestimmten Themen anwesend ist. Allerdings übernehmen viele Krankenkassen nur die Kosten für die werdende Mama, weshalb für den Partner durchschnittlich Kosten zwischen 50 und 100 Euro anfallen können. Einige Krankenkassen übernehmen mittlerweile sogar die Kosten für Mutter und Vater.
Warum leiden Schwangere verstärkt an Rückenschmerzen?
Je näher der Geburtstermin rückt, umso mehr macht sich das zusätzliche Gewicht bemerkbar, weshalb viele Schwangere vermehrt über starke Rückenschmerzen klagen. Genauer gesagt, leidet sogar fast jede 2. werdende Mama gegen Ende der Schwangerschaft an Schmerzen im Rücken- und Schulterbereich sowie an Verspannungen in der Nackenmuskulatur.
Dies liegt in erster Linie daran, dass die Wirbelsäule, die Muskeln und Bänder in der voranschreitenden Schwangerschaft durch das zunehmende Gewicht immer stärker belastet und beansprucht werden. Hinzu kommt, dass sich euer Körperschwerpunkt durch den Babybauch nach vorne verlagert und ihr automatisch in eine Fehlstellung sowie in ein Hohlkreuz verfallt.
Indem das Becken unnatürlich weit nach vorne geschoben wird, kommt es vor allem im unteren Rückenbereich zu unangenehmen Schmerzen und einem Ziehen. Dabei macht sich die ständige Dauerbelastung neben Rücken- und Schulterschmerzen außerdem mit schmerzhaften Verspannungen im Nacken bemerkbar.
Auch die wachsenden Brüste sind bei Schmerzen im Rücken nicht unschuldig. Die Rückenschmerzen treten bei vielen Schwangeren bevorzugt abends auf, da die Muskeln und Bänder über den Tag stark beansprucht sowie gedehnt wurden und somit ermüdet sind.
So könnt ihr den lästigen Rückenschmerzen vorbeugen:
Eine regelmäßige Bewegung ist das A und O, um Rückenschmerzen effektiv vorzubeugen. Um eure Gelenke und den gesamten Rückenapparat zu entlasten und gleichzeitig zu stärken, hat sich in der Schwangerschaft vor allem Schwimmen bewährt. Doch auch Yoga, Pilates, Schwangerschaftsgymnastik und Spaziergänge wirken sich durchaus positiv auf Rückenschmerzen aus.
Egal, ob zu Hause oder in der Arbeit: Nehmt so oft wie möglich eine aufrechte Sitzhaltung an. Hierfür bieten sich sogenannte Luftsitzkissen an, die unter anderem Verspannungen und Schmerzen reduzieren können, die gesamte Rückenmuskulatur im Sitzen stärken und trainieren und Schwangeren gleichzeitig ein entspanntes Sitzen ermöglichen. Achtet zudem darauf, immer mal wieder aufzustehen, um euch zu dehnen und eure Muskulatur zu lockern.
Tragt bequemes Schuhwerk und verzichtet auf enge Schuhe sowie auf Absätze.
Tipps und Tricks, die bei akuten Rückenschmerzen Linderung verschaffen
Selbst durch vorbeugende Maßnahmen können Rückenschmerzen in der Schwangerschaft häufig nicht komplett vermieden werden. Aus diesem Grund haben wir euch nachfolgend hilfreiche Tipps und Tricks zusammengestellt, die euch und eurem schmerzenden Rücken eine wohltuende Linderung verschaffen:
Wärme und Massagen: Kirschkernkissen oder Wärmflaschen bewirken oft schon Wunder bei Rückenschmerzen und einer verspannten Muskulatur. Auch ein wohltuendes Bad wirkt sich positiv auf den Rücken aus. Um Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern, helfen außerdem sanfte Massagen am unteren Rücken sowie am Kreuzbein.
Beine nach oben lagern: Legt euch entspannt auf den Boden und lagert eure Beine im rechten Winkel nach oben. Dafür könnt ihr zum Beispiel ein dickes Kissen oder die Wand als Hilfe nehmen. Bereits wenige Minuten reichen schon aus, um eure Lendenwirbel zu entlasten. Gleichzeitig beugt ihr Wassereinlagerungen und müden Beinen vor.
Schneidersitz einnehmen: Der gute alte Schneidersitz ist auch für Schwangere leicht einzunehmen und wirkt sich zudem positiv bei Rückenschmerzen aus. Alternativ sorgt auch das Liegen auf der linken Körperseite und mit angezogenen Beinen für eine Linderung. In dieser Position nehmt ihr zudem den Druck auf die untere Hohlvene.
Das ist in der 28. Schwangerschaftswoche wichtig
Termin für die nächste Vorsorgeuntersuchung sowie den Ultraschall vereinbaren: In der Regel findet zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche die dritte große Vorsorgeuntersuchung inklusive Ultraschall statt. Zudem wird der Sitz der Plazenta sowie die Lage des Kindes kontrolliert. Zeit also, dass ihr so langsam den nächsten Termin vereinbart. Ab der 30. SSW finden die Kontrolluntersuchungen alle zwei Wochen statt.
Gegebenenfalls ein Beschäftigungsverbot beantragen: Sechs Wochen vor dem Geburtstermin beginnt der Mutterschutz und die meisten Schwangeren fühlen sich bis dahin noch körperlich in der Lage, ihrer beruflichen Tätigkeit nachzugehen.
Solltet ihr jedoch stark unter der Schwangerschaft leiden, unter gesundheitlichen Beschwerden leiden oder gar eine Frühgeburt drohen, kann das sogenannte individuelle Beschäftigungsverbot für euch infrage kommen, welches im Paragraf 3 des Mutterschutzgesetzes geregelt ist. Euer Arzt kann euch ein Attest ausstellen, das euch entweder komplett von der Arbeit freistellt oder eine Reduzierung der Stunden bewirkt.
Bei schweren körperlichen Tätigkeiten, bei Arbeiten, die im Stehen getätigt werden, oder bei Arbeiten mit gefährlichen Stoffen kommt hingegen das generelle Beschäftigungsverbot zum Einsatz. Das Gehalt wird euch bei einem Beschäftigungsverbot übrigens im vollen Umfang ausgezahlt, indem eure Krankenkasse den Arbeitgeber finanziell entschädigt.
Die 28. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- Das kindliche Immunsystem beginnt selbstständig zu arbeiten, indem Antikörper der werdenden Mama an das Ungeborene weitergegeben werden.
- Bei der Gehirnentwicklung beginnt nun die Feinarbeit und weitere Gehirnfurchen bilden sich.
- Nach wie vor ist das Baby aktiv und hat noch einigermaßen Platz in der Gebärmutter.
- Werdende Mamis leiden verstärkt unter Schwangerschaftsbeschwerden, allen voran Rückenschmerzen sowie Verspannungen.
- Im beginnenden Geburtsvorbereitungskurs können sich werdende Mamis unter anderem über ihre Sorgen und Ängste austauschen und sie erhalten zudem wichtige Informationen rund um das Thema Geburt.
- Das Baby misst um die 37 Zentimeter und bringt rund 1100 Gramm auf die Waage.