Startseite Schwangerschaft Schwanger trotz Spirale – Wirkungsweise & Ursachen

Schwanger trotz Spirale – Wirkungsweise & Ursachen

Schwanger trotz Spirale

Verhütungsmittel Spirale – wie wirkt sie?

Bevor wir auf die Frage eingehen, ob man schwanger trotz Spirale werden kann, schauen wir uns die Spirale selbst an. Wie wirkt sie überhaupt und wie sicher ist die Spirale? Zunächst einmal müssen wir zwischen der Kupferspirale und der Hormonspirale unterscheiden. Beide wirken komplett unterschiedlich, und daher ist die Wahrscheinlichkeit mit einer von beiden schwanger zu werden ebenfalls unterschiedlich.

Wie wirkt die Kupferspirale?

Bei der Kupferspirale handelt es sich um ein hormonfreies, mechanisches Verhütungsmittel, bei der euer Monatszyklus unverändert bleibt. Die Kupferspirale ist ein kleines, t-förmiges Kunststoffstäbchen, welches mit einem Kupferdraht umwickelt ist. Die Kupferspirale wird vom Frauenarzt oder der Frauenärztin direkt in den Muttermund der Gebärmutter eingeführt. Meistens geschieht dies während der letzten Tage eurer Periode, denn dann ist der beste Zeitpunkt, um eine bereits bestehende Schwangerschaft auszuschließen.

In manchen Fällen können Unterleibsschmerzen auftreten, die Menstruationsbeschwerden sehr ähnlich sind. In der Regel klingen sie aber innerhalb von kurzer Zeit wieder ab. Solltet Ihr schmerzempfindlich sein, klärt vorher mit eurem Frauenarzt / eurer Frauenärztin ab, ob man euch vielleicht vorher eine Schmerztablette geben kann.

Der Kupferdraht gibt, über circa 5 Jahre hinweg, in regelmäßigen Abständen kleine Kupfer Ionen an den Körper ab. Diese wirken ähnlich wie ein Spermizid und verhindern ein Einnisten der Spermien in die Eizelle. Nach circa 5 Jahren sollte eine Kupferspirale erneuert werden. Die Menge des abgegebenen Kupfers ist dabei jedoch so gering, dass es keine nachgewiesenen negativen Folgen für euren Körper hat.

Wie gefällt dir der Artikel bisher?
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne
Loading...
Bitte bewerte den Beitrag: Schwanger trotz Spirale – Wirkungsweise & Ursachen! Aktuell gibt es 6 Bewertungen mit 3,17 von 5 Sternen!

Kupferspirale Sicherheit – wie verlässlich ist sie?

Es gibt die Kupferspirale bereits seit den 70er Jahren, und sie gilt als sehr sicheres Verhütungsmittel.Der Pearl Index und damit die Sicherheit einer Kupferspirale liegt bei 0,9 -3, was bedeutet, dass 0,9 – 3 von insgesamt 100 Frauen, die das Verhütungsmittel für ein Jahr angewendet haben, trotz Spirale schwanger werden. Diese Zahl ist zwar höher als beispielsweise bei der Pille, aber dennoch gering genug, um als sicheres Verhütungsmittel zu gelten.

Etwas im Abstand von 6 Monaten solltet Ihr durch euren Frauenarzt / eure Frauenärztin per Ultraschall prüfen lassen, ob die Spirale verrutscht ist, oder noch da ist, wo sie hingehört. Da sie ein kleines „Rückholfädchen“, ähnlich dem eines Tampons hat, könnt Ihr selbst auch regelmäßig nachschauen ob sich das Fädchen noch ertasten lässt. Allerdings ersetzt das nicht den Besuch beim Frauenarzt.

Vorteile der Kupferspirale

Der Vorteil einer Kupferspirale im Vergleich zu einer Hormonspirale ist, dass Frauen ihren gewohnten Monatszyklus inklusive der Periode wie gewohnt beibehalten. Auch als angenehm empfunden wird von vielen Frauen, dass diese Spirale nur circa alle 5 Jahre erneuert werden muss.

Nachteile der Kupferspirale

Bei einigen Frauen kommt es nach Einsetzen der Kupferspirale zu Beschwerden und Schmerzen. Auch kann sich die Monatsblutung bei einigen verstärken. Manchmal liegt es daran, dass die Spirale verrutscht ist. Daher macht, wenn Ihr diese Symptome bei euch feststellt, bitte einen Termin beim Frauenarzt aus.

Wann darf eine Kupferspirale nicht angewendet werden?

In einigen Fällen ist die Verwendung einer Kupferspirale nicht empfehlenswert. Dazu gehören unter anderem:

Nicht anwenden bei:
  • bereits bestehende Entzündungen im Unterleib
  • eine bereits bestehende Schwangerschaft
  • Erkrankungen der Gebärmutter
  • Allergien gegen Kupfer / Gold oder Silber (bei Verwenden einer Gold- oder Silberspirale)

Kosten der Kupferspirale

Die Kosten für eine Kupferspirale sind von Modell zu Modell verschieden. Als Richtwert kann man sagen, dass sie zwischen circa 100 und 350€ liegen. Die Erstuntersuchung nach Einführen der Kupferspirale werden von der Krankenkasse übernommen.

Schwanger trotz Kupferspirale – Ursachen

Ihr erinnert euch, der Pearl Index der Kuper Spirale liegt bei 0,9 – 3. Also werden circa 0,9 bis 3 von 100 Frauen jährlich schwanger trotz Spirale. Doch wie kann das sein?

  • die Spirale ist verrutscht

Der richtige „Sitz“ der Spirale ist essentiell, denn sie wirkt nicht nur über ihre Kupferionen, sondern auch mechanisch über ihre Form. Sitzt die Spirale nicht dort, wo sie hingehört, dann ist der Verhütungsschutz nicht mehr gewährleistet. Solltet Ihr daher das Gefühl haben, eure Spirale sitzt nicht richtig, muss das per Ultraschall über den Frauenarzt geklärt werden.

  • die Spirale ist verloren gegangen

Zunächst hört es sich etwas komisch an, doch es ist tatsächlich nichts Ungewöhnliches. In Ausnahmefällen kann es sein, dass die Spirale während der Menstruation „abgestoßen“ und zusammen mit der Blutung ausgeschieden wird. Daher ist es empfehlenswert, wenn Ihr nach eurer Blutung einmal kurz selbst überprüft, ob Ihr den Rückholfaden der Kupferspirale noch ertasten könnt. Ist dies nicht der fall, solltet Ihr einen Termin beim Frauenarzt ausmachen, um es durch ihn überprüfen zu lassen.

  • die Spirale hat ihre Lebensdauer überschritten, und hätte bereits gewechselt werden müssen.

Wie bereits erwähnt, geben Kupferspiralen ihre Kupfer-Ionen über einen Zeitraum von circa 5 Jahren in geringen Mengen an euren Körper ab, um auf diese Weise einen Verhütungsschutz zu gewährleisten. Nach diesem Zeitraum sind sie „aufgebraucht“, und die Spirale muss erneuert werden. Versäumt man diesen Termin zu lange, dann kann es durchaus passieren, dass man trotz Spirale schwanger wird.

Wie wirkt die Hormonspirale?

Eine Hormonspirale, auch Intrauterinsystem (IUS) genannt, wirkt anders als ihre Schwester die Kupferspirale durch die regelmäßige Abgabe des Hormons Gestagen. Der Aufbau gleicht dem der Kupferspirale. Es handelt sich um ein kleines, t-förmiges Stäbchen aus Kunststoff. Im senkrechten Stab befindet sich das Hormon, welches für den Verhütungsschutz zuständig ist. Durch die Abgabe des Hormons wird der Gebärmutterschleim sehr zähflüssig und dick, so dass Spermien nicht bis zur Eizelle bzw. der Gebärmutter vordringen können.

Gleichzeitig bewirkt sie die Rückbildung der Gebärmutterschleimhaut, die für den Transport der Spermien essentiell ist. Sollte es einem Spermium trotzdem gelingen, bis zur Eizelle vorzudringen, schafft es dieses jedoch nicht sich dort einzunisten, denn das Hormon Gestagen verhindert den Eisprung. Eine Hormonspirale wirkt circa für 3 Jahre, dann sollte sie entfernt oder ausgetauscht werden.

Wie sicher ist die Spirale mit Hormonen?

Der Pearl Index einer Hormonspirale liegt bei 0,16. Also werden durchschnittlich 0,16 von 100 Frauen, die über einen Zeitraum von einem Jahr die Hormonspirale angewendet haben, schwanger trotz Spirale. Sie gilt daher als sehr zuverlässiges und sicheres Verhütungsmittel.

Vorteile der Hormonspirale

Eine Hormonspirale hat, genau wie eine Kupferspirale zunächst einmal den großen Vorteil, dass keine Anwendungsfehler wie beispielsweise bei der Pille entstehen, die man doch gerne einmal vergisst einzunehmen.

Auch ist die Dosierung des Hormons Gestagen so gering, dass bei es bei einer Hormonspirale zu weniger bekannten Nebenwirkungen als bei der Pille kommt.

Studien zufolge kommt es außerdem zu weniger Menstruationsbeschwerden bei den Anwenderinnen einer Hormonspirale. Kürzere und weniger schmerzhafte Blutungen. Weitere Vorteile auf einen Blick:

  • auch beim Stillen nach einer Schwangerschaft anwendbar, da Hormondosierung ungefährlich gering
  • reduziertes Thromboserisiko im Vergleich zur Pille
  • keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten im Vergleich zur Pille

Nachteile der Hormonspirale

Leider bringt eine Hormonspirale nicht nur Vorteile mit sich. Zu den Nachteilen gehört, dass sie recht kostenintensiv ist. Daher ist das Einsetzen der Hormonspirale nur dann sinnvoll, wenn Ihr sicher seid auch wirklich über einen Zeitraum von mehreren Jahren verhüten zu wollen. Zudem müsst Ihr auch die Kosten der halbjährlichen Folgeuntersuchungen einplanen. Auch gesundheitliche Nachteile können während der ersten Monate auftreten, die sich aber meistens recht schnell selbst regulieren. Welche sind das?

Nebenwirkungen der Hormonspirale
  • Akne
  • Kopfschmerzen
  • depressive Verstimmungen
  • Zwischenblutungen

Wann darf eine Hormonspirale nicht angewendet werden?

Es gibt verschiedene Voraussetzungen, bei denen dringend vom Einsetzen einer Hormonspirale abgesehen werden sollte.  dazu gehören die Folgenden:

Keine Hormonspirale, wenn:
  • bereits eine Schwangerschaft besteht
  • Entzündungen der Geschlechtsorgane
  • Allergien auf das Das Hormon Gestagen (Levonorgestrel)
  • Lebererkrankungen

Kosten der Hormonspirale

Die Kosten einer Hormonspirale unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller. Als Richtwert kann man sagen, dass sie circa zwischen 200 € und 400 € liegen. Eine Erstuntersuchung nach Einbringen der Spirale wird, wie auch bei der Kupferspirale, von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Schwanger trotz Hormonspirale – Ursachen

Mit einem Pearl Index von 0,16 ist die Hormonspirale noch sicherer als die Kupferspriale, und eine Schwangerschaft trotz Spirale daher sehr unwahrscheinlich. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen. Die möglichen Gründe für eine Schwangerschaft trotz Hormonspirale können unter anderem sein:

  • die Spirale ist verrutscht

Ebenso wir bei der Kupferspirale ist auch bei der Hormonspirale der richtige Sitz entscheidend. Denn nicht nur das Geldhormon Gestagen verhindert einer Verhütung, sondern ebenfalls die Form der Spirale auf mechanischem Weg. Ist diese verrutscht kann das ein Grund für eine mögliche Schwangerschaft trotz Spirale sein. Daher sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wirklich empfehlenswert.

  • die Spirale wurde versehentlich abgestossen und ist verloren gegangen

Das eine Spirale versehentlich herausrutscht passiert meistens, wenn Ihr eure Tage habt. Besonders bei jüngeren Frauen kann ein verrutschen und gleichzeitiges ausstossen während und mit der Monatsblutung vorkommen. Kontrolliert daher regelmäßig, ob Ihr das Rückholfädchen noch ertasten könnt.

Schwanger trotz Spirale – was tun?

Wie Ihr gelesen habt, ist die Wahrscheinlichkeit trotz Spirale schwanger zu werden verhältnismäßig gering, wenn auch nicht zu 100% ausgeschlossen. Solltet Ihr trotz Spirale schwanger sein, dann müsst Ihr unbedingt sofort reagieren. Die Spirale muss sofort durch euren Frauenarzt entfernt werden, denn das Risiko für Infektionen ist bei euch erhöht. Bei Hormonspiralen weiß man zudem nicht, wie sich das Hormon Gestagen auf das ungeborene Kind auswirkt.

Außerdem ist leider das Risiko für eine Fehlgeburt erhöht, sollte die liegende Spirale in eurem Körper verbleiben. Auch nach Entfernen der Spirale bleibt das Risiko für eine Fehlgeburt leider erhöht. Sollte die Schwangerschaft problemlos verlaufen ist jedoch nicht mit einem erhöhten Risiko für Fehlbildungen zu rechnen.

Spirale entfernen – wie funktioniert das?

Egal ob Hormonspirale oder Kupferspirale, beide lassen sich über die angebrachten Rückholfädchen entfernen. Allerdings solltet Ihr das keinesfalls alleine, sondern nur durch euren Frauenarzt / Frauenärztin durchführen lassen. Der beste Zeitpunkt dafür ist, wenn Ihr eure Menstruation habt, da das Entfernen dann einfacher ist. In manchen Fällen kann es dabei ziehen und zu leichten Schmerzen kommen. Klärt vorher mit eurem Arzt ab, ob die Gabe eines Schmerzmittels bei euch sinnvoll ist.

Fazit

Wir Ihr sehr, ist die Wahrscheinlichkeit trotz Spirale schwanger zu werden sehr gering. Sowohl bei der Kupfer- als auch bei der Hormonspirale. Dennoch ist es nicht vollständig ausgeschlossen. Stellt Ihr eine Schwangerschaft trotz Spirale fest, ist schnelles Handeln geboten. Macht euch sofort, falls noch nicht geschehen, einen Termin beim Frauenarzt aus. Die Spirale muss umgehend entfernt werden, um das Risiko für Infektionen oder Fehlgeburten zu minimieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert